- Wir sprechen uns für 20 aus. Es können aber auch weniger sein. Dann brauchen wir allerdings wirklich auf Jahre hinaus viel mehr Lehrerinnen und Lehrer.
- Ich komme zum Ende. - Fehlende Investitionen in die Bildung sind eine schlechte Wirtschaftspolitik; denn die gesellschaftlichen Folgekosten sind unkalkulierbar und werden hoch sein. Fangen Sie also endlich an, vernünftig zu planen!
Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die Aktuelle Stunde war ja dazu gedacht, hier die Beschlüsse der Fraktionen der CDU und der FDP vom vergangenen Dienstag zu diskutieren. Ich hatte die Hoffnung, dass es hier eine ernsthafte Auseinandersetzung über unsere Beschlüsse gibt.
Diese Hoffnung hat sich leider nicht bestätigt. Meine Damen und Herren, wir haben das wieder erlebt: „Chaos“ und „An die Wand gefahren“ heißt es. Es wird schlecht gemacht.
Es wird zum Teil in diesen Debatten beleidigt. Ich frage mich bei dem Stil dieser Auseinandersetzung
in letzter Zeit immer häufiger und auch heute, ob Sie bei diesen Attacken immer daran denken, für wen wir Schulpolitik machen.
Meine Damen und Herren, es geht darum, dass wir Schulpolitik für Kinder machen, dass wir ihnen Perspektiven aufzeigen. Es geht nicht darum, dass wir parteipolitisch taktieren.
Ich halte das, was hier läuft, für völlig unangemessen. Das ist unangemessene Parteipolitik in einer Situation, in die sie mit Sicherheit nicht hineingehört. Das kann ich Ihnen nur sagen.
Sie reden die Arbeit an unseren Schulen schlecht - mit Ausnahme der IGS; denn das allein ist die gute Schule! - ohne Rücksicht auf Verluste. Sie wollen nur Argumente haben, um diese Schulen schlecht zu machen und um eine andere Schule, die Sie aus ideologischen Gründen wollen, an die Spitze zu setzen.
Des Weiteren verunsichern Sie mit falschen Aussagen ganz bewusst die Lehrerschaft, damit die Maßnahmen zur Unterrichtsversorgung, die die Landesregierung in Angriff genommen hat, torpediert werden bzw. ihre Umsetzung erschwert wird.
(Kreszentia Flauger [LINKE]: Jetzt sind auch noch wir schuld? - Stefan Wenzel [GRÜNE]: Die arme, arme, schwache Landesregierung!)
Meine Damen und Herren, die Beschlüsse von FDP und CDU dienen dazu, unser differenziertes Schulangebot qualitativ weiterzuentwickeln, regionale Maßanzüge zu schaffen
und somit Schulstandorte auch in der Fläche zu sichern. Im Fall der Hauptschule wollen wir die bewährte berufliche Orientierung jetzt weiter systematisieren. Den Hauptschulen wird die Möglichkeit gegeben, ganz bestimmte, auf ihre Region
Wir wollen, dass die Quote der Schulabgänger ohne Abschluss weiter verringert wird, und wir wollen, dass die Vermittlung in die duale Berufsausbildung weiter gesteigert wird.
(Stefan Wenzel [GRÜNE]: Das Projekt haben Sie sechs Jahre lang gesund- gebetet! Es hat nichts geholfen!)
Wir wollen die Realschule durch neue berufsorientierende Profile stärken, und wir werden für die Haupt- und Realschule die erweiterte Zusammenarbeit einführen. Das bedeutet, den Schulträgern und den Schulen wird es ermöglicht, dass die Klassen 5 bis 8 gemeinsam unterrichtet werden.
(Stefan Wenzel [GRÜNE]: Haben Sie eigentlich noch etwas anderes außer Ihrem Glaubensbekenntnis, Herr Kla- re?)
Hauptschüler und Realschüler werden in allen Fächern und Fachbereichen gemeinsam unterrichtet außer in Deutsch, Mathe und Englisch.
Meine Damen und Herren, diese Haupt- und Realschule in der erweiterten Form ist von Ihnen nicht erwähnt worden - das habe ich nicht gehört -, aber ich weiß, dass die Schulträger und die Schulen dieses Modell haben wollen. Viele in der Region warten darauf. Von Ihnen dazu kein Wort.
(Beifall bei der CDU und bei der FDP - Stefan Wenzel [GRÜNE]: Die anderen Landtagsfraktionen haben schon beg- riffen, dass Sie hier gegen die Wand laufen, insbesondere in den anderen CDU-regierten Ländern!)
Zusätzlich gehört zu den Überlegungen auch mehr Durchlässigkeit über die berufsbildenden Schulen, sodass diese Schüler über den berufsorientierten Weg die Möglichkeit haben, an Fachgymnasien das Abitur zu machen, wenn sie es denn gerne möchten.
Meine Damen und Herren, in aller Klarheit zu den IGSn: All das, was Sie hier in die Welt gesetzt haben - Sie reden von Ausbluten, von Kaputtmachen der Integrierten Gesamtschule -,
ist wirklich Unsinn. Es tut mir leid, das so sagen zu müssen. Sie wissen auch, dass es so ist, meine Damen und Herren.
(Beifall bei der FDP und bei der CDU - Stefan Wenzel [GRÜNE]: Da kennen wir uns leider besser aus als Sie, Herr Klare!)