Protokoll der Sitzung vom 10.12.2013

Sie sollten nicht so gegen hier früher als Minister tätige Personen nachtreten. Ich meine, das sollten Sie sein lassen.

(Zustimmung bei der CDU und bei der FDP - Zurufe von der SPD)

Eine zweite Bemerkung zur Debatte über den Zukunftsvertrag: Wir haben zumindest ein gutes Angebot für notleidende Kommunen geschaffen.

(Anja Piel [GRÜNE]: Nur nicht gegen- finanziert!)

Sie, sehr geehrter Herr Minister, haben gar kein Angebot. Das ist, glaube ich, das Problem, das Sie lösen müssen. Denn es gibt auch noch heute notleidende Kommunen, die in einer schwierigen finanziellen Situation sind. Denen zu helfen, ist Aufgabe Niedersachsens und dieser Landesregierung.

(Zustimmung bei der CDU - Johanne Modder [SPD]: Sie haben das über- haupt nicht durchfinanziert!)

Meine Damen und Herren, drittens habe ich den nachhaltigen Eindruck, dass Sie die Argumente der kommunalen Spitzenverbände überhaupt nicht ernst nehmen.

Sie sollten sich überlegen, ob Sie das auf Dauer so durchhalten können.

(Beifall bei der CDU und bei der FDP)

Vielen Dank. - Jetzt hat Herr Kollege Krogmann ebenfalls für drei Minuten das Wort für die SPDFraktion. Bitte schön!

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Kollegen sind natürlich aufgrund der fortgeschrittenen Zeit schon etwas gereizt,

(Björn Thümler [CDU]: Dann rede doch nicht!)

aber zu einem Punkt muss ich doch noch eine Bemerkung machen.

Lieber Kollege Bernd-Carsten Hiebing, es reicht nicht, eine Idee zu haben, man muss auch eine Vorstellung davon haben, wie man sie umsetzt. Und was Sie gemacht haben - und das ist unsere Kritik; wir kritisieren nicht, dass Kommunen bei der Entschuldung geholfen werden soll -, war, durchs Land zu fahren und ungedeckte Schecks zu verteilen. Sie haben uns dann nach dem Regierungswechsel die Aufgabe überlassen, das bis in die nächsten Jahrzehnte hinein zulasten des Landeshaushaltes zu finanzieren. Das ist unsere Kritik; darum ging es.

(Beifall bei der SPD und bei den GRÜNEN - Widerspruch bei der CDU)

Es ging nicht insbesondere um die Person von Herrn Schünemann. Dem wünschen wir noch viel Spaß bei allen Kandidaturen, die folgen mögen.

(Beifall bei der SPD und bei den GRÜNEN)

Herr Kollege Oetjen hat sich für die FDP-Fraktion zu Wort gemeldet. Er hat anderthalb Minuten. Bitte, Herr Kollege Oetjen!

Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrter Herr Minister Pistorius! Verehrter Herr Kollege Krogmann! Sie können durch Ihre Reden nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass Sie innerhalb kürzester Zeit mit den kommunalen Spitzenverbänden einen Scherbenhaufen von Themen angehäuft haben, bei denen Sie über Kreuz liegen.

(Beifall bei der FDP und bei der CDU)

Das ist die Frage des kommunalen Finanzausgleichs, das ist die Weitergabe der Mittel der Grundsicherung im Alter, das ist die Frage des Synchronisierungsgesetzes, das jetzt vorliegt, das ist die Frage der Altersgrenze bei den Hauptverwaltungsbeamten, das ist die Einrichtung der Landesbeauftragten, meine sehr verehrten Damen und Herren. All das sind Themen, wo Sie mit den kommunalen Spitzenverbänden richtige Schwierigkeiten und Baustellen haben. Sie machen keine kommunalfreundliche, Sie machen kommunalfeindliche Politik, meine Damen und Herren.

(Beifall bei der FDP und bei der CDU)

Meine Damen und Herren, weitere Wortmeldungen liegen nicht vor. Wir sind am Ende der Beratung.

Wir kommen jetzt zur Einzelberatung. Ich rufe auf:

Artikel 1. - Wer der Änderungsempfehlung des Ausschusses seine Zustimmung geben möchte, den bitte ich um ein Handzeichen. - Gibt es Gegenstimmen? - Gibt es Enthaltungen? - Das Erste war die Mehrheit.

Artikel 2. - Unverändert.

Artikel 3. - Wer der Änderungsempfehlung des Ausschusses seine Zustimmung geben möchte, den bitte ich um ein Handzeichen. - Gegenstimmen? - Enthaltungen? - Auch hier war das Erste die Mehrheit.

Artikel 4. - Unverändert.

Artikel 5. - Unverändert.

Gesetzesüberschrift. - Unverändert.

Wir kommen jetzt zur Schlussabstimmung. Wer dem Gesetzentwurf seine Zustimmung geben möchte, den bitte ich, sich jetzt zu erheben. - Gegenstimmen!? - Auch hier war das Erste die Mehrheit. Damit ist das Gesetz beschlossen.

(Lebhafter Beifall bei der SPD und bei den GRÜNEN)

Wir kommen zur Abstimmung über Nr. 2 der Beschlussempfehlung. Wer der Nr. 2 der Beschlussempfehlung des Ausschusses folgen und damit die in die Beratung einbezogene Eingabe 432 für erledigt erklären möchte, den bitte ich jetzt um ein Handzeichen. - Gegenstimmen sehe ich nicht. Dann ist das so beschlossen.

Meine Damen und Herren, wir kommen jetzt zu

Tagesordnungspunkt 10: Abschließende Beratung: Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung der Chancengleichheit durch Abschaffung und Kompensation der Studienbeiträge - Gesetzentwurf der Landesregierung - Drs. 17/741 - Beschlussempfehlung des Ausschusses für Wissenschaft und Kultur - Drs. 17/997 - Schriftlicher Bericht - Drs. 17/1017

Zu Wort gemeldet hat sich die Kollegin Frau Dr. Silke Lesemann von der SPD-Fraktion. Frau Dr. Lesemann, Sie haben das Wort.

Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen, meine Herren! Heute ist ein guter Tag für Niedersachsen,

(Lebhafter Beifall bei der SPD und bei den GRÜNEN)

auf den viele schon lange gewartet haben. Heute nämlich beendet Rot-Grün auch in Niedersachsen den von Schwarz-Gelb begonnenen Irrweg, und wir schaffen die Studiengebühren ab.

(Beifall bei der SPD und bei den GRÜNEN)

Darauf haben die Eltern und die Studierenden lange gewartet. Wir lösen damit eines unserer zentralen Versprechen aus dem Landtagswahlkampf ein.

Gestatten Sie mir einen kurzen Blick zurück. Nach der Einführung der Studiengebühren im Winter 2006 in Niedersachsen und in sechs weiteren Bundesländern wurde die Campusmaut nach und nach wieder beseitigt. Schnell war nämlich festzustellen, dass die Gebühren zur verstärkten Abwanderung von Studierenden in gebührenfreie Bundesländer führten.

Niedersachsen ist nun das letzte Bundesland, das Schluss macht mit den Gebühren, und das aus guten Gründen.

(Unruhe)

Frau Kollegin, darf ich Sie ganz kurz unterbrechen?

Meine Damen und Herren, es ist eine latente Unruhe da, und es fällt schwer, sich auf das zu konzentrieren, was die Kollegin sagt. Es wäre, glaube ich, sehr hörenswert. Ich darf Sie bitten, jetzt konzentriert zuzuhören!

(Zustimmung bei der SPD und bei den GRÜNEN)

Niedersachsen ist nämlich deutscher Meister beim Export von Studienberechtigten in andere Bundesländer. 2011 waren es 33 000 Studienberechtigte.

Viele von ihnen blieben dauerhaft weg oder bleiben auch dauerhaft weg. Dabei gehört Niedersachsen mit einer Studienanfängerquote von ca. 31 % bei einem Bundesdurchschnitt von 42 % bundesweit zu den Schlusslichtern.

Meine Damen und Herren, verschiedene Studien haben gezeigt: Studiengebühren sind der Bildungschancenkiller,