Protokoll der Sitzung vom 19.09.2019

(Beifall von der SPD)

Das Ganze ist leider nicht passiert. Sie sind ideenlos, wollen aber nicht auf das lokale Know-how der Städte und Kommunen, der Handwerkskammern und der IHKs zurückgreifen und verzichten gar auf eine vernünftige Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Das ist mir unbegreiflich. Ändern Sie das, dann ist vielleicht noch etwas zu retten.

(Zuruf von der FDP)

Die Wahrheit ist: Sie hatten von Anfang an keine eigene Idee zur Zukunft des Ruhrgebiets. Die Ruhrgebietskonferenz zeigt, dass Sie die auch heute noch nicht haben. – Herzlichen Dank, meine Damen und Herren.

(Beifall von der SPD und den GRÜNEN)

Vielen Dank, Herr Kollege. – Für die Fraktion der CDU spricht nun der Abgeordnete Hovenjürgen.

Sehr geehrter Herr Präsident! Meine lieben Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrter Herr Kutschaty, das, was Sie hier vorgetragen haben, ist für ein ehemaliges Mitglied einer Landesregierung, das sieben Jahre Verantwortung getragen hat,

(Zuruf von der SPD: Ah!)

ein Armutszeugnis, um es noch einmal zu sagen.

(Beifall von der CDU und der FDP – Unruhe von der SPD)

Sie erklären heute, nachdem Sie zweieinhalb Jahre Opposition hinter sich haben,

(Zurufe von der SPD)

dass Sie wissen, was für das Ruhrgebiet notwendig ist.

(Weitere Zurufe von der SPD)

An der Stelle stellt sich natürlich die Frage: Warum haben Sie es nicht getan, Herr Kutschaty?

(Beifall von der CDU und der FDP – Zurufe von der SPD)

Lassen Sie mich auf eines hinweisen:

(Unruhe – Glocke )

Wenn die jahrzehntelange SPD-Politik im Ruhrgebiet von Erfolg geprägt gewesen wäre, hätten wir die Ruhrgebietskonferenz nicht machen müssen. Das ist der Hinweis.

(Beifall von der CDU und der FDP)

Sie hatten keinen Erfolg. Deswegen sei an dieser Stelle noch mal ausdrücklich darauf hingewiesen, dass wir eine gemeinsame Verantwortung für diese Region haben und dass diese Verantwortung endlich auch gemeinsam wahrgenommen werden muss.

(Zurufe von der SPD)

Es macht keinen Sinn, permanent dem jeweils Verantwortlichen zu unterstellen, nicht genug für die Region zu tun. Fakt ist: Wir haben erhebliche Mängel. Lassen wir jetzt einmal die Schuldzuweisungen, wer dafür Verantwortung trägt, beiseite.

(Zurufe von der SPD)

Machen wir eine Analyse: Wenn wir das Ruhrgebiet voranbringen wollen, brauchen wir die Ideen derer, die dort leben. Der Prozess der Ruhrkonferenz beinhaltet, die Menschen mitzunehmen. Jetzt sagen Sie: Es haben sich nur 250 von 5 Millionen beteiligt.

Ich darf feststellen: Sie haben bei dem Versuch, das Ruhrgebiet zu revitalisieren, nie jemanden gefragt. Sie haben Leuchttürme auf den Weg gebracht, zum Beispiel das Trickfilmzentrum HDO,

(Zurufe von der SPD: Oh!)

und Hunderte von Millionen versenkt, ohne wirklich weitergekommen zu sein.

(Beifall von der CDU und der FDP)

Und jetzt den anderen, die sich ernsthaft mühen, miteinander ins Gespräch zu kommen … Im Übrigen glauben Ihnen nicht einmal Ihre Oberbürgermeister, was Sie hier vortragen. Ganz im Gegenteil: Sie beteiligen sich an dem Prozess.

(Zuruf von der SPD: Von Trickfilm verstehen Sie was!)

Herr Kutschaty, Sie haben vorhin angeführt, Sie seien im Ruhrgebiet geboren, Sie hätten dort Ihre Jugend verbracht, Sie seien dort beruflich tätig gewesen, Sie fühlten sich der Region verbunden.

Das fühlen wir uns auch. Wir fühlen uns insbesondere den Menschen verbunden, und wir wollen ihnen eine Perspektive geben. Wir wollen sie nicht in die Perspektivlosigkeit absinken lassen.

(Zuruf von Sarah Philipp [SPD])

Das bedeutet, wir brauchen im Ruhrgebiet Planungssicherheit. Da haben wir uns alle gemeinsam eine erhebliche Blöße gegeben, indem wir letzten Freitag offensichtlich eingestehen mussten, dass wir die Regionalplanung, die uns übertragen worden ist, in dieser Legislaturperiode nicht zu einem Ziel führen.

(Zuruf von der SPD: Wer hat sie denn ange- legt? Auch so ein Trick!)

Das haben wir gemeinsam zu verantworten, um es noch mal zu sagen.

Da fragte übrigens Herr Hübner: Was sagt denn der Vorsitzende der Verbandsversammlung dazu? Dann setze ich mir diesen Hut jetzt einmal auf, lieber Kollege Hübner,

(Zuruf von der SPD: Ja, bitte!)

und sage: Wir haben lange genug gewarnt.

(Zuruf von der SPD: Wann denn?)

Wir haben gesagt: Bitte nehmt die neuen Hinweise aus dem Landesentwicklungsplan auf und preist sie ein.

(Michael Hübner [SPD]: Wann denn?)

Nehmt die neuen Daten.

(Michael Hübner [SPD]: Wann soll das denn gewesen sein?)

Permanent in jeder Veranstaltung. Sie gehören dem Gremium ja leider nicht an, wissen jedoch offensichtlich, was dort gesagt worden ist. Aber Sie haben es wohl nicht wahrgenommen.

(Zurufe von der SPD)

Lesen Sie die Protokolle.

(Zuruf von der SPD: Dann ist es doch Ihre Ver- antwortung für diesen Bereich!)

Nicht der Verbandsversammlungsvorsitzende ist verantwortlich für den Regionalplan, sondern die Regionaldirektorin.

(Zuruf von der SPD: Wer kontrolliert sie denn? – Weitere Zurufe von der SPD)