Protokoll der Sitzung vom 30.03.2000

Man kann es auch konkret machen, indem ich sage, dass sich nach den uns vorliegenden Zahlen von 1999 die Spannbreite von dem, was man sich von den nichtzahlungswilligen Vätern zurückholt- es sind in aller Regel die Väter-, von 13 % mini

mal· im Jugendamt Kusel bis zu 36 % im Jugendamt Bad Kreuznach zieht. So groß ist die Spannbreite.

Nun zu der Frage von Frau Bill, ob sich diese Situation durch eine Neuregelung bessern wird. Sie sagten, die Erfahrungen aus Nordrhein-Westfalen stünden dem entgegen. Zum einen hören wir aus Nordrhein-Westfalen Gegenteiliges. Die Berichte, die ·wir von dort bekommen haben, sind positiv in unserem Sinn. Zum anderen erwarte ich auch nicht, dass sich die Rückgriffquoten, die historisch gewachsen sind, binnen eines Jahres dramatisch verschieben, weil sie sich nur in dem Maße verschieben werden, wie sie auch in die sensible Personalpoli

. tik auf diesem Sektor eingehen. Das wird sich nicht von ei

nem Monat zum anderen und wahrscheinlich auch,nicht von einem Jahr zum anderen vollziehen, aber auf mittlere Sicht mit großer Wahrscheinlichkeit.

Im Übrigen ist es selbstverständlich, dass das Land wie in der Vergangenheit auch in der Zukunft dazu beitragen wird, dass das Personal in den Jugendämtern zu diesen Fragen weiter systematisch geschult wird. Das macht übrigens nicht vor den Landesgrenzen Halt, sondern geht hin bis auf die Bundesebene, auf der jährlich zentrale· Strategiediskussionen darüber geführt werden, wie man die ROckgriffquote noch weiter verbessern kann.

Meine Damen und Herren, wir gehen meiner Meinung nach in diesem Fall einen notwendigen Weg, einen modernen Weg, der sich wahrscheinlich auch bewähren wird; denn im Ergebnis ist klar: ln mehr Engagement gegen zahlungsunwillige Väter wird nur derjenige investieren, der im Ergebnis da

für nicht allein durch höhere Personalkosten bestraft wird, sondern der sich auch ein Stück weit refinanzieren kann. ln diesem Sinne' hoffen wir auf eine erfolgreiche Gesetzesberatung.

Vielen Dank.

(Beifall der SPD und der F.D.P.)

Ich erteile noch einmal Herrn Abgeordneten Härter das Wort.

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Ich will noch kurz auf die Frage der Rücklaufquote und die Erwartung, diese ins

Positive zu verschieben, eingehen. Das setzt voraus, dass in den Jugendämtern mehr Personal eingestellt wird.

(Beifall der CDU - Billen, CDU: So ist das!)

Daran sind die Kommunen mit 100 % der Kosten, aber nur mit einem Drittel des Ertrags beteiligt.

(Vereinzelt Beifall bei der CDU- Billen, CDU: So ist das!)

Wenn man wirklich eine gerechte Lösung hätte finden wol

len, hätte man die Kosten insgesamt dritteln sollen. Das gilt auch für die Kosten, die den Kommunen entstehen. Wenn

man dann die Einnahmen gedrittelt hätte, wäre eine saubere Lösung entstanden, an der alle partizipieren und bei der alle ein Interesse daran haben, dass auch die Säumigen- zugegebenermaßen in der Regel Väter- gepackt werden. Das ist der Punkt, mit dem Frau Pahler ebenfalls einverstanden ist. Diese müssen wir in derTat beißen.

(Beifall der CDU)

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Ich schlage vor, den Gesetzentwurf an den Ausschuss für Jugend, Kultur und Familie - federführend -, gegebenenfalls noch an den Innenausschuss und an den Rechtsausschuss zu überweisen. Dagegen werden keine Bedenken erhoben, dann ist das so beschlossen.

Ich begrüße zunächst Gäste im rheinland-pfälzischen Land

tag, und zwar Mitglieder der Behindertensportgruppe Her

meskeil, Mitglieder der SPD Franken~hai-Mörsch und Mitglie

der der Sozialhilfegruppe Mainz e. V. Neustadt-Treff. Herzlich willkommen im rheinland-pfälzischen Landtag!

(Beifall im Hause)

Ich rufe nun die Punkte 15 und 16 derTagesordn~ng auf:

~.Das Ding" flächendeckend ausstrahlen Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN -Entschließung-Drucksache 13/3774

dazu: Beschlussempfehlung des Medien

politischen Ausschusses

- Drucksache 13/5405

Multimediaprojekt "DasDing"

Antrag der Fraktionen der SPD, CDU und F.D.P.

-Entschließung-Drucksache 13/5247

dazu: Beschlussempfehlung des Medien

politischen Ausschusses

- Drucksache 13/5406

Einefaire Chance für das SWR-Jugendradio "DasDing"

Antrag (Aiternativantrag) der Fraktion

BÜNDNIS 90/0IE GRÜNEN - Drucksache 13/5440

Ich erteile zunächst der Berichtersta.tterin, Frau Klamm, das Wort.

. Abg. Frau Klamm, SPD:

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Der Medienpoliti

sche Ausschuss hat sich in mehreren Sitzungen mit dem Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Druck

sache 13/3774- befasst und diesen ausgiebig beraten. Der. Wunsch, die werbefreie Jugendsendung DASDING flächendeckend in Rheinland-Pfalz ausstrahlen zu können, war in deri Beratungen bei allen Fraktionen erkennbar. Jedoch wurde sehr schnell klar, dass die derzeitige Frequenzsituation das nicht zulässt.

Deshalb führte der Medienpolitische Ausschuss auf Vorschlag des Kollegen Laisam 18. März 1999 eine Anhörung zu diesem Thema durch. Die Anhörung ergab, dass derzeit eine flächendeckende Ausstrahlung, wie in diesem Antrag gefordert, illusorisch ist.

Die Fraktionen der SPD, CDU und F.D.P. einigten sich daher auf einen gemeinsamen Antrag zum Multimediaprojekt

"DasDing" - Drucksache 13/5247 -. Die Fraktion BÜND~

NIS 90/DIE GRÜNEN brachte einen Alternativantrag ein.

Beide Anträge wurden in der Sitzung des Medienpolitischen Ausschusses am 3. Februar 2000 beraten. Der Ausschuss beschloss mehrheitlich, dem Landtag folgende Empfehlung zu geben: Der Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN - Drucksache 13/3774- wird abgelehnt. Der Antrag der Fraktionen der SPD, CDU und F.D.P.- Drucksache 13/5247 - wird angenommen. Der Alternativantrag der Fraktion BÜND