Protokoll der Sitzung vom 18.08.2000

Guten Morgen, meine Damen und Herren! Ich eröffne die

115. Plenarsitzung des Landtags Rheinland-Pfalz und heiße

_ Sie herzlich willkommen.

Zu S(hrittführer-n berufe !eh die Kollegen Hendrik Hering und

Johannes Berg. Herr Kollege Berg führt die Rednerliste.

Entschuldigt sind für heute die Kollegen Friederike Ebli, Margot Nienkämper, Walter Wirz und Staatsminister Hans

Artur Bauckhage.

Meine Damen und Herren, zu -Ihrer Information möchte ich

sagen, dass die Fraktionen übereingekommen sind, die Ta

gesordnungspunkte 16, 17 und 21 von derTagesordnung ab

zusetzen und in der Plenarsitzung im September zu behan

deln..

Darüber hinaus wurde vereinbart, den Antrag der Fraktionen

der SPD und F.D.P. "Europäische Union: Reformchancen der Erweiterung nutzen" - Drucksache 13/5903 - ohne Ausspra

che zu behandeln.

Wir beginnen mit Punkt 3 der Tagesordnung:

Fragestunde

-Drucksache 13i6090

Ich rufe die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Dietmar

~ieth ·(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), AKW Mülheim-Kärlich

· nach dem Atomkonsens betreffend, auf.

Herr Kollege Rieth, Sie haben das Wort.

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Ich frage die Landesregierung:

1. Wann wurde oder wird der Genehmigungsantrag zur

1. TG Neu/2 von der Antragste!lerin RWE zurückgezogen?

2. Welche Gründe liegen vor, dass der Schadensersatzpro

zess vor dem OLG Koblenz nicht erledigt ist, sondern nur auf Antrag der Prozessbeteiligten RWE und Land

Rheinland-Pfalz der nächste Verhandlungstermin aufge

hoben wurde?

3. Welche Regelungen hat die Landesregierung mit der RWE

zur Begleichung der Gerichts- und Anwaltskosten im Schadensersatzprozess vereinbart?

4. Zu welchem Zeitpunkt erwartet die Landesregierung die

Beantragung der Abrissgenehmigung für das AKW Mülheim-Kärlich?

Es antv

Herr Präsident, meine Damen, meine Herren Abgeordneten!

Ich möchte zunächst einige Anmerkungen vorausschicken:

Am 14. Juni 2000 haben sich bekanntermaßen die Bundesre

gierung uni:! die führenden Energieversorgungsunternehmen

auf eine Vereinbarung verständigt, auf deren Grundlage die

Nutzung der Kernkraft in Deutschland geordnet beehdet

werden soll. Die ·rheinland-pfälzische Landesregierung hatte sich intensiv dafür eingesetzt- dies mit Erfolg-, dass auch das

seit 1988stillliegende Kernkraftwerk Mülheim-Kärlich in die Konsensverhandlungen mit einbezogen werden sollte. Die

Bundesregierung hat diesem Wunsch bekanntermaßen entsprochen.·

ln dem Konsenspapier haben sich die Verhandlungspartner darauf verständigt, dass die RWE den Genehmigungsantrag für das Kernkraftwerk Mülheim-Kärlich zurückzieheil wird.

Ebenso soll das Unternehmen die laufende Schadensersatzklage ge.gen das Land Rheinland-Pfalz zurücknehmen.

Die Bundesregierung wird nun auf der Grundlage der er

reichten Verständigung einen Entwurf zur Novelle des Atomgesetzes erarbeiten. Nach Umsetzung der Ergebnisse der Konsensgespräche in der Atomgesetznovelle wird die Verein

barung, die bis jetzt nur paraphiert ist, förmlich unterzeichnet werden.

-Die RWE Energie AG hat aber bereits zum jetzigen Zeitpunkt

gegenüber dem Ministerium für Umwelt und Forsten erklärt, - dass sie bereits vor dem formliehen lokrafttreten der Energie

konsensvereinbarung Vorarbeiten zur Stilllegung des Kraftwerks in Abstimmung mit dem Ministerium für Umwelt und Forsten durchführen wolle. Einvernehmlich sind daher die