Aber Sie sind viel breiter eingestiegen. Also muss_man auch etwas breiter antworten. Ich komme nun zu dem, was jetzt im Moment diskutiert wird.
-Ja. Ich komme nun zur Internetdarstellung des Landes. Dies ist ein Medium, das bei uns hoch standardisiert ist,
was ~azu führt, dass nicht nur über die Zentrale, sprich über die Staatskanzlei, sondern auch über die einzelnen Ministerien eine Vielzahl von Bürgerinnen und Bürgern mit dem Land kommuniziert und die Leistungen des Landes abruft. Ich kann aus meinem Ministerium sehr hautnah darstellen, in welch rasendem Tempo sich die Anfragen vergrößern, wo un-_ sere Partner, ob· Architekten, Ingenieure oder auch Steuer-
pflichtige oder Steuerberater, mit uns über moderne.Techni- e ken kommunizieren. Im Bereich E-Mail sehen wir bundesweit -recht gut aus. Mit über 8 000 Adressen liegen wir sehr gut im Durchschnitt.
Jetzt kommt der einzige Pferdefuß, den Sie auch gefunden haben, dass es nämlich einige Internetadressen und E-Mail
Adressen gibt, die nicht dem jetzigen Standard entsprechen, wobei einige Adressen auch gar nicht mehr genutzt werden. ln der Staatskanzlei gibt es zum Beispiel sehr wohl noch einige "rp"-Adressen, die aber in der Zwischenzeit alle ersetzt sind. Die Kommunikation läuft im Wesentlichen über die ein
heitlichen Adressen. Sie wissen aber auch, dass es bei den EMail-Adressen im Endeffekt nicht darauf ankommt, ob man diese einheitlich aufgebaut hat; denn die E-Mail-Adressen
__ müssen sehr konkret eingegeben werden und können nicht etwa in dieser allgemeinen Form gefunden v.ierden. Wenn man sie im Übrigen bekommen möchte, so gibt es genügend lnformationsmöglichkeiten, um den Zugriff zu haben, wenn man die konkrete E-Mail-Adresse nicht hat. Das Problem haben wir aber immer im Bereich E-Mail.
Im Bereich Internet gibt es eine Ausnahme, die damit zusammenhängt, dass es einen bundesweiten Standard gibt, der dazu geführt hat, dass im Ministerium für Bildung,Wissenschaft und Weiterbildung noch "rp" benutzt wird, weil es sich bundesweit eingespielt hat und hilfreich ist. Dennoch hat die Landesregierung seit geraumer Zeit einheitliche -Standards vorgegeben. Wir werden selbstverständlich in absehba
Meine Damen und Herren, wenn das aber alles ist, was Ihnen einfällt, an Multimedia zu kritisieren, "dann bin ich auf die nächste Landtagssitzung gespannt,-was Sie dann noch finlch wäre ganz eng bei der Kleinen Anfrage geblieben, wenn den. es tatsächlich nur um die Kleine Anfrage gegangen wäre.
Die Zeit für Wortmeldungen_ ist ausgeschöpft. Wir kommen damit zum nächsten Thema. Die SPD-Fraktion hat eine Aussprache über die Mündliche Anfrage der Abgeordneten Ulla
Brede-Hoffmann (SPD), "Fitnesstraining Internet" für die Lehrkräfte an rheinland-pfälzischen Schulen betreffend, und die Antwort der Landesregierung dazu beantragt.
Herr Präsident, meine Damen und Herren! Jetzt kommt mir das Thema fast so vor, als ob schon alles gesagt worden ist, aber noch nicht von allen. Die Art und Weise, wie Sie eben versucht haben, das Thema als kleinkariertes Thema zu diskutieren, ist der Qualität und der Wichtigkeit der Diskussion über Medienkompetenz wirklich nicht angemessen. Ich denke, wir sollten uns in diesem Hause darum kümmern, was wir jetzt mit der Aussprache zu unserer Mündlichen Anfrage versuchen, doch noch einmal darüber zu reden, dass Medienkompetenz vor allen Dingen in unseren Schulen für unsere jungen Menschen die Schlüsselqualifikation der Zukunft ist und wir diese Schlüsselqualifikation für die Schulen auch in der adäquaten Art und Weise vorbereiten müssen:
Ich finde es schon ziemlich kleinkariert, über Portale und Adressen zu diskutieren. Insofern hoffe ich, dass die Aussprache, die wir jetzt zu dem wirklich großartigen Programm für die Lehrerinnen und Lehrer versuchen, etwas mehr an Niveau und Inhalt bringt.
Schlüsselqualifikationen für die Schulen im Bereich Multimedia setzen als Erstes Ausstattung voraus. Der Herr Staatssekretär hat eben schon darauf hingewiesen, dass die Kampagne des Landes "Schulen ans Internet" zusammen mit Sponsoren, zusammen mit den Sparkassen- und Giroverbänden und vor allen Dingen zusammen mit den Schulträgern in Kombination mit der Initiative D-21 läuft. Wie Sie sicherlich aus Ihren Wahlkreisen erfahren konnten, sind die allermeisten Schulen am Netz. Diese Maßnahme hat bereits gegriffen.
Wir brauchen als Nächstes hoch qualifizierte Lehrerinen und Lehrer, die-die Möglichkeit haben, Multimedia und Informations- und Kommunikationstechniken in den Unterricht zu integrieren und nicht nur als Hilfsmittel, sondern auch als kritisches Thema zu sehen. Medienpädagogik gehört also automatisch mit dazu. Dafür müssenwir die allermeisten unserer
-- Lehrerinnen und Lehrer qualifizieren; denn es war bis jetzt in der Lehrerinnen- und Lehrerausbildung kein Thema. Die meisten der Kolleginnen und Kollegen an den Schulen haben einen deutlichen Nachholbedarf aufzuweisen gehabt.
Es ist aber nicht nur die Ausstattung in den Schulen vorangegangen, sondern in den vergangeneo zwei Jahren hat eine
riesengroße Zahl von Weiterbildungsveranstaltungen und Qualifikationsveranstaltungen für Lehrerinnen und Lehrer stattgefunden. Ich erinnere nur daran, dass die Medientage, Multiplikatorenschulung und Ähnliches bereits mehr als 1 000 Multiplikatoren an die Schulen gebracht haben.
Dass das aber nicht genug ist und wir deswegen Multimediapolitik nicht virtuell, sondern tatsächlich betreiben, zeigt jetzt die große Initiative "Fitnesstraining Internet", in d~r 6 000 Lehrerinnen und Lehrer in einem hoch qualifizierten Lehrgang weitergebildet werden. Sie haben es eben in der -Beantwortung gehört. Dieser hoch qualifizierte Lehrgang ist nicht, wie Frau Kolleghi Thomas in einer Presseerklärung meinte, mit dem vergleichbar, was jeder von uns eigentlich schon können müsste, sondern es ist ein Vier-Tages-Kurs, an dessen Ende die Beherrschung des Mediums, die kritische
- Durchleuchtung des Mediums, die Einbeziehungsmöglichkeit in den Unterricht und vor allen Dingen die Bereitschaft und Fähigkeit, diese Kenntnisse und neu er~vorbenen Fähigkeiten in der eigenen Schule weiterzugeben, stehen werden.
Es ist ein Ausbildungskurs, der Lehrerinnen und Lehrer in die Lage versetzen wird, mit dem Medium Internet und mit Informations- und Kommunikationstechnologien im Unterricht zu arbeiten und sie als Unterrichtsgegenstand weiterzuvermitteln. Ich denke, dass das etwas ist, was man nicht kleinreden kann, sondern was bundesweit beachtet wird, was sicherlich bundesweit auch Nachahmung finden wird, aber im Moment noch einzigartig ist.
Das Wichtigste, was ich heute feststellen möchte, ist der Dank an die Kooperationspartner, die dazu notwendig wa~en, die Fachhochschulen, -die Universitäten, die Volkshochschulen, die Studierenden in den IT-Wissenschaften, die tatsächlich bereit sind und ihre technischen Möglichkeiten zur Verfügung stellen, um Lehrerinnen und Lehrer zu schulen, die vier Tage zur Verfügung stellen und nicht etwa nur ein oder zwei Stunden, sondern vier ganze Tage. Ich mochte mich bei den Lehrerinnen und Lehrern in der riesigen Zahl von weit über 6 000 dafür bedanken, dass sie auch vier Tage diese Weiter
bildung machen. Die meisten von ihnen- das finde ich im Besonderen beachtenswert- machen das in den Ferien.
Wir haben doch immer darüber diskutiert, dass Weiterbildung möglichst auch in den Ferien passieren soll. Das Ministerium hat es so organisiert, dass es in den Ferien geht. Es ist nicht mit Hochglanzbroschüren gearbeitet worden, wie Herr Kollege Weiland eben meinte, es ist fundiertund sachlich ein Weiterbildungskonzept ausgearbeitet worden, das in der übernächsten Woche starten wird. Sie können sicher sejn, an unseren Schulen wird das einen ganz immensen Effekt auslösen. (Beifall bei SPD und F.D.P.- Glocke des Präsidenten)
Herr Präsident, meine Damen und Herren!_ Dass sich mehr als 6 000 Lehrer für dieses Internet-Training gemeldet haben, ist wirklich beachtenswert und muss anerkannt werden. Ich glaube, das Lob darf nicht die Landesregierung einheimsen, sondern es gebührt d~n Lehrern, die sich gemeldet haben.
Es zeigt, dass die Lehrer doch fortbildungsbewusst und bereit sind, sich den Aufgaben, die sich neu stellen, auch zu stellen. Ich hoffe, dass natürlich auch weiterhin den anderen Lehrerinnen und Lehrern dieses Landes Gelegenheit gegeben wird, sich entsprechend fortzubilden, und man _der Bereitschaft auc:h wirklich mit entsprechenden Angeboten entgegenJ
Vom Tiefschlag ist schon mehrmals geredet worden. Das kann niemand leugnen, dass es so war. Jetzt bricht Hektik aus, Frau Brede-Hoffmann. _
ln meinen Augen ist kein schlüssiges Konzept für djesen Bereich seitens der Landesregierung erkennbar, sondern jetzt wird agiert. Man steht unter Druck. Das ist nachvollziehbar. Jetzt muss schnell gehandelt werden. Das Schnellhandeln will ich nicht verurteilen, aber das Ganze muss in ein Konzept eingebunden sein. Dies ist nicht ersichtlich.
Vielleicht lohnt sich der Blick über die eigenen Grenzen. Internet macht es ohne Zweifelleicht möglich, dies zu tun. Ich
habees-heute Morgen einmal mit Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen gemacht. Dabei habe ich festgestellt, dass in Baden-Württemberg seit Februar 1998 - seit Februar 1998, nicht seit September 2000, darauf will ich hinweisen - 5 000 Lehrerinnen und Lehrer in einem zehntägigen Fortbildungskurs gesch_ult werden. Dieser beruht auf drei Ta
gen Grundkurs an einer Akademie und auf sieben Tagen Aufbaukurs in eintägigen regionalen Fortbildungsveranstaltungen. Ich denke, damit ist eine gute Grundlage gelegt worden, um in die Schule hineinzuwirken. Wir machen im Moment mit diesen 6 000, die ~ich gemeldet haben, so einen ersten Crashkurs. Die Baden-Württemberger haben schon die Bera