Protokoll der Sitzung vom 19.10.2000

In diesem Zusammenhang mllte man dann aber auch einmal

fairerweise der Landesregierung Dank für das sagen, was sie

bisher in diesem Bereich geleistet hat. Ich darf das dem Mini

ster für Wirtschaft und Verkehr, Herrn Bauckhage, n3mens

meiner Fraktion sagen; denn es ist im Rahmen der finanziell gegebenen Möglichkeiten doch Beachtliches in puncto Radwegenetz geleistet worden, insbesondere wenn man davon ausgeht, dass wir zurzeit im Land über ein Radwegenetz von

1 350 Kilometern verfügen und seit 1990 eine Gesamtlänge von 290 Kilometern bis 300 Kilometern neu ausgebaut ha

Wem kommt dieses Radwegenetz zugute? Es kommt all jenen zugute, die in dieser attraktiven Landschaft, die wir im Land zu bieten haben, Tourismus suchen. Es ist auch für die Bewohnerinnen und Bewohnerdes Landes nützlich.

(Zuruf der Abg. Frau Kiltz, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN}

-Verehrte Frau Kollegin Kiltz, der H_err Kollege Bracht hat e; angesprochen. Er würde gern mit seiner Familie, wenn er die

Zeit dazu hat, am Wochenende einmal eine schöne Radtour machen. Wir sollten das Angebot annehmen.

Darüber hin;:;us kommt es natürlich der Gastronomie und den Fremdenverkehrsbetrieben zugute. Wenn Sie einmal die neuen Radwegestrecken abfahren, wt=rden S:ioo erkennen, wie pfiffig Bauernhöfe, Winzerhöfe und mittelständische Gastronomiebetriebe ohne finanzielle Hilfen de:; Landes zusätzliche Erwerbszweige geschaffen haben, was beachtlich und- bewundernswert ist. DiesE: UnternehmE:n haben sich ein weite

res Standbein gess_haffen und liefern dazu auch einen Beitrag zur Attraktivität des Tourismus in Rheinland-Pfalz.

(Beifall der F.D.P. und der SPD}

rv1eine Damen und Herren, mitdem Anliegen, ein noch besse-_ res und attraktiveres Radwegenetz zu fordern, liegen wir gar nicht weit auseinander. Wir 5tehen schlicht und einfach mit der LandesregiHung in Einklang. Unser Antrag ist so dezidiert und detailliert formuliert, dass ihm jeder in diesem Hause zustimmen kann; denn er ist weitergehend als der Antrag der CDU-Fraktion, der nur ein besseres Radwegenetz oder noch mehr Radwegenetze am Mittelrhein fordErt. Wir sagen,

das Tourismusangebot sollte insgesamt entsprechend den fi

nanziellen Mitteln verbessert und weiter ausgebaut werden.

(Beifall der F.D.P. und der SPD}

Wenn wir das landesweit schaffen, haben wir Hervorragendes erreicht.

Der Landesregierung ist es in Kürze gelungen, diesen viel zitierten und hervorragend :mgenommenen Maare-MoselRadweg zu bauen. Wer am VlfochenE:nde Zeit hat, dem kann man nur empfehle-n, einmal dorthin zu fahren und einen Wochenendurlaub zu verbringen. Man wird hellauf von diesem attraktiven Radwegeangebot in Rheinland-Pfalz begeistert sein;

(ZurufdesAbg. Bracht,CDU}

denn in der Eifel, an den Maaren und

Herr KollegE Bracht, wir sind auch der Meinung, das:; der Mittelrhein mit Radwegen ausgebaut werden muss. Das kann aber nur sukzessive erfolgen, wenn die finanziellen Mittel zur Verfügung stehen.

Ich bedanke mich und empfehle Ihnen, unserem Antrag zuzustimmen, damit wir gemt=imam das umsetzen, was wir wollen. (Beifall der F.D.P. und

Ich erteile Herrn Staatsminister Bauckhage das Wort.

Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Radtourismus zählt zu den Wachstumsmärkten des Inlands

tourismus. Dem weiteren Ausbau des rheinland-pfälzischen Radwegenetzes kommt daher insbesondere aus touristischen Gesichtspunkten eine große Bedeutung zu.

Frau Kiltz, die Zahlen, die Sie hinsichtlich des Schwefelausstoßes ge~arint haben, werden nur dana ~rreicht, wenn Herr Bracht mit dem Rad nicht nur am Mittelrhein, sondern von Rheinböllen bis hier fährt.

(ltzek, SPD: Da greift auch die Entfernungspauschale!)

Die Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, RheinlandPtatz als Radwanderland weit über die Grenzen hinaus bekannt zu machen. Hierbei spielen die Radfernwege eine zen

trafe Rolle.

Entlang der topographisch besonders geeigneten und mit einer Vielzahl von touristischen Sehenswü-rdigkeiten ausgestat

teten Flusstäler an Rhein, Mosel, Lahn, Ahr, Saar, Nahe und Kyll

(Schwarz, CDU: Sieg und Heller!)

sollen möglichst kurzfristig durchgängig attraktive Radwege realisiert werden.

Auch an die Vernetzung dieser Radfernwege wird gedacht. Erste Querverbindungen, beispielsweise über den Hunsrück - mi"t; dem Schinderhannes-Radweg, sind bereits gebaut.

Herr Bracht, Sie könnten dort mit Ihrer Familie fahren. Hervorzuheben sind dabei auch die Radwege auf stillgelegten Bahnstrecken. Mit ihren idealen Steigungsverhältnissen sprechen Sie gerade die ungeübten Radfahrer und besonders die radwandernde Familie an und haben daher eine sehr positive Resonanz in der Bevölkerung erfahren.

Der leistungsgerechte Ausbau der rheinland-pfälzischen Rad

wege ist aber nur eine, we_nn auch unerlässliche Voraussetzung für einen weiter wachsenden Radto4rismus in unserem Land. Eine gute Ausschilderung, ein benutzergerechtes Serviceimgebot und ein effektives Marketing in Verbind~ng mit den anderen touristischen Angeboten in den berührten Regionen gehören ebenso dazu.

Ein positives Projekt in dieser Richtung ist zum Beispiel der neue Maare-Mosel-Radweg in der Eitel. Herr Kollege Heinz hat ihn in seinen Ausführungen erwähnt.

Eine besondere Stellung im rheinland-pfälzischen Radtourismus soll der Rhein-Radweg erhalten. Die Verbesserung der Radwegesituation am Mittelrhein als dem touristischen Herz

stück des Rheintals wird daher seitens der Landesregierung mit Nachdruck betrieben. Im engen Mittelrheintal müssen die

R~dwegerouten durchgängig entlang den Bundesstraßen B 9 und B 42 verlaufen. Somit beeinflusst der Bundeshaushalt wesentlich die dort zu bauenden Lückenschlüsse.

Die im Mittelrheintal notwendigen. Radwege lassen sich viel

fach nur durch baulich aufwendige Konstruktionen-realisieren. Dies wiederum wirkt sich erheblich auf die Kosten _und die Realisierungszeiten aus.

Aufgrund des bislang erreichten Ausbaustands beabsichtigen wir, in den nächsten Jahren zunächst die linke Rheinseite entlang derB 9 durchgehend fertig zu stellen.

-Herr Kollege Bracht, ich bin sicher, Sie werden dann auch am Rhein fahren können. Sie möchten vermutlich zuerst immer noch Ihr Brückenprojekt über den Rhein realisiert wissen, sonst wird es schwierig sein, auf die andere Rheinseite zu kommen.

Der Gesamtbedarf für die dort noch bestehenden Lückenschlüsse beläuft sich auf insgesamt rund 14 Millionen DM. Ich werde nachher noch etl!vas zur Finanzierung sagen.

Im BeFeich der Wahrschau-Station zwischen St. Goar und Oberwesel wurde der Bau des Radwegs Ende September abgeschlossen. Die noch ausstehenden Restarbeiten am Geländer werden in Kürze ausgeführt.

Mit der Weiterführung des Radwegs im nächsten Abschnitt in Richtung Oberwesel soll nach der Auftrag~erteilung in Abhängigkeit von der Witterung ebenfalls baldmöglichst be

gonnen werden. Zwischen Boppard und Bad Salzig iiefen vor kurzem die Arbeiten an. Ab dem Jahr 2001 folgt dann das Reststück bis Oberwesel und der Abschnitt zwischen _Hirzenach und Fellen.