Protokoll der Sitzung vom 17.01.2001

Als viertes Maßnahmenbündel zur Minderung der Folgen der BSE-Krise will ich unser Programm zur- Förderung des ländli

chen Raums entsprechend anpassen. Im Einzelnen ist vorge

sehen:

1. Eine Aufstockung der Ausgleichszulage für Grünland im Jahr 2001 um bis zu 10 %. Dazu sollen noch einmal aus Umschichtungsmitteln bis zu 3 Millionen DM zusätzlich bereitgestellt werden.

2. Eine Erhöhung der Förderung des Landeskontrollverbands Rheinland-Pfalz um bis zu 0,5 Millionen DM. Er soll damit stärker in Maßnahmen zur Sicherstellung der Transparenz in der Produktion einbezogen werden.

3. Eine Anhebung der Obergrenze des Subventionswer..s der kapitalisierten Zinsverbilligung_ im Rahmen der lnvel'titions

förderung von 26% auf 30%.

4. Eine befristete Aussetzu_ng der im.,Förderprogramm Um-_ weltschonende Landbewirtschaftung" vorgegebenen Vieh

bestandsobergrenzen. Ein entsprechender Antrag wurde der Kommission vorgelegt.

5. Die Bildung von regionalen Entwicklungsschwerpunkten im Rahmen der- Zukunftsinitiative für den ländlichen Raum, um.eine integrierte- Entwicklung auf dem Land-gemeinsam mitallen örtlichen Entscheidungsträgern voranzutreiben.

6. Schließlich die Förderung der Erstellung von Vermark

:tungskonzepten für regional und ökologisch produzierte Produkte.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, mit diesem Hilfsprogramm wird deutlich, dass wir unseren gesetzlichen Kon'trollaufgaben strengstens gerecht werden. Wir haben damit ·Maßnahmen eingeleitet, die für die Bauern gezielte Hilfen darstellen und geeignet sind, einen umfassenden Verbrau

' cherschutz zu gewährleisten, um so - nur so könneri wir das_

Vertrauen der Verbraucher zurückgewinnen - das Verbrauchervertrauen zurückzugewinnen. Das ist der entscheidende 'Punkt.

Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit.

(Beifall der F,D.P. und der SPD)

Meine Damen und Herren, nach dem bisherigen Ablauf der Disl

· Für die CDU-Fraktion erteile ich Herrn Abgeordneten Bille!)

das Wort. Sie haben noch drei Minuten Redezeit.

. ·Herr Präsident, meine Damen und Herren! So gibt es dann vielleicht-auch noch am Ende der Diskussion eine Zeitgerech

. tigkeit mit den Minuten.

Herr Minister Bauckhage, Sie haben gesagt, Sie diskutieren das immer im Kabinett, und ich stelle einmal fest, wie wichtig

· der Verbraucherschutz für diese Landesregierung ist. Wenn ich richtig informiert bin - Sie mögen mich verbessern -, hat man alles getan, ein Mitglied der Landesregierung noch in den Fernsehrat hineinzubekommen. Somit sitzt Herr Staats_ se kretar Rüte r-

(Staatsminister Bauckhage: Was hat das damit zu tun?)

- Ich sage Ihnen das nur, um die Ernsthaftigkeit für manche Argumente darzustellen

--für Verbraucherschutz im Fernseh rat.

(Mertes, SPD: Jetzt zu dieser· verrückten.Kuh !)

Sie haben eben am Anfang Ihrer Diskussion - dafür habe ich mich eigentlich nur gemeldet- einfach behauptet, die CDUFraktion - Sie haben mich dann auch noch namentlich genannt- würde unqualifizierte Forderungen in die Weltsetzen und mehr oder weniger dummes Zeug reden. Das haben Sie nicht gesagt, aber so kam es herüber.

Ich ha~e für die CDU gefordert, um Verbraucherschutz zu gewährleisten - jetzt sagen Sie nicht, das geht nicht-, ist jedes kranke Tier, das Prionen hat, zu testen. Wir vermuten zwar, dass es keine Prionen oder kein krankes Tier bis zu 24 Monaten gibt, aber j~des ist zu testen. Wer wirklich hohe Verbrauchersicherheit haben will, testet jedes geschlachtete Rind, egal wie alt es ist,

(Ministerpräsident Beck: Das verstehe ich jetzt nicht!)

um dem Verbraucher sagen zu können, es ist kein krankes

Tier, das verkauft wird.

-Bitte?

(Mertes, SPD: Auch für den Fall, dass d-er Test das bei dem 24 Monate alten Rind nicht bringt!)

(Mertes, SPD: Auch für den Fall, dass_ der Test das bei dem 24 Monate alten Rind nicht bringt!)

- Herr Mertes, ich-habe gerade noch einmal betont, wenn ein Tier BSE hat, ist das unabhängig vom Alter über den Test"feststellbar. Herr Mertes, das ist genau der Punkt.

(Mertes;SPD: Machen Sie weiter!- Kuhn, F.D:P.: Das verstehe ich nicht!)

-Herr Kuhn, das muss' aber nicht an meinen Ä~ßerungen liegen, dass Sie das nicht verstehen, aber ich sage es _Ihnen noch

einmal. Wir reden·normal~rweise von Tieren über 30 Mona

ten, die automatisch getestet werden.

Darf ich jetzt vielleicht ein bisschen mehr Redezeit für die Erklärung haben?

(Zuruf aus dem Hause: Nein!)

Wenn Sie die Ti~re über' 30 Monate jetzt schlachten, müssen

Sie testen. Das sind in der Regel Kühe. Bullen werden im Alter vo·n 18 oder 19 Monaten geschlachtet.

(Kuhn, F.D.P.: Das ist okay!)

Die müssen nicht getestet werden und werden mittlerweile nicht mehr getestet, weil die Schlachtbetriebe sagen: Das Risiko ist uns zu hoch.

Unsere Forderung ist begründet, weil bei jedem Tier, das BSE hat, egal wie alt es ist, wenn es geschlachtet wird, über den

·Prionentest festgestellt werden kann, dieses Tier ist krank. Wer Verbrauchersicherheit haben will, der testet jedes geschlachtete Rind, bevor es auf die Ladentheke kommt. Das war unsere Forderung.