Herr Präsident, meine Damen und Herren! Da- dies meine letzte Rede ist, darf ich mir nun erlauben, einige Bemerkun
gen zu 26Jahren Arbeit in diesem Parlament zu machen. Mit diesem Redebei:trag zum Ruanda-Antrag aller Fraktioi'len -dies betone ich-ganz besonders- schließt sich der Kreis mei
nes politischen Wirkens in diesem hohen Hause. 26 Jahre, quasi die Hälfte der Ent11vicklungsgeschichte dieses Landes
Rheinland-Pfalz, habe ich in der _ CDU-Landtagsfraktion - 16Jahre als Mitglied der regierungstragenden Fraktion und zehn Jahre als Mitglied der großen Oppositionsfraktion- Verantllliortung für "unser wunderschönes, für unser reiches Land wahrgenommen. Ich habe meine Pflicht getan, wollte Anwalt
des Geme:inwohls-~ein und hoffe, dass ich dem V;;rtrauen, das mir- meine Partei und die W'ähiH ge~chEnkt haben, gerecht werden konnte.
Ich habe versucht- Sie sind Zeugen-, das zu sagen·, was ich gedacht habe, und habe getan, wa~ ich gesagt habe; und ich
Wir leben in Eina Zeit ~chWieriger Entscheidungen, das heißt, wir ringen um den jeweils richtigen Weg angesicht::
worten feStmachen und verdeutlichen: Meine Damen und·Herren, Ein Viertel der Korallenriffe i:;t abgestorben. Mehr als 600 Milliarden Dollar Schäden weltw;oit haben berei~ die Klimaveränderungen nc.ch ~ich gezogen. 2,8 Milliarden Menschen leben von 2 Dollar pro Tag. 1,2 Milliarden Men~chen le
- 20 % der Menschheit besitzt 80 % der Ressourcen und der Energie. 80 % der Menschheit besitzt 20 % der Ressourcen und der Energie.
Am 18. r\llai 2001 werde ich aus dem rheinland-pf3lzischen Landtag aÜsscheiden. ln die;;en 26 Jahren habe ich mich bemüht, manches in Bewegung zu setzen, in der Bildungspolitik, dann in der Urriwt:ltpolitik- das wi;sen noch viele, die im
Mein Bestreben ~var e5 von Anfang an, den Wandel wertorientiert mit zu gestalten, dies als umweltpolitischer Spre" eher der CDU-Landtagsfraktion gemeinsam mit Klaus Töpfer - für uns war "Schöpfung bewahren" keine bloße Froskel -, fünUahre al~ Vorsitzender des Umweltausschusses d;;s Landtags und die letzten fünf Jahre als Vizepräsident dieses ho
hen Hauses. 5tets war ich in meinem politischen Lebenauf Ausgleich bedacht, wenn dies auch nicht alle meiner politi
~chen Wegbegleiter geschätzt haben, wie "Die Rhtöinpfalz" vermutet hat. Einige meiner politischen Wegbegleiter warEn der Meinung, zu sehr auf Ausgleich!
Ich darf midt über so manche Mitgestaltung und Teilhabe an Entscheidungsprozessen freuen, die in die Zukunft gerichtet waren und ;;ind. Exemplarisch da-rf ich das Landespflegegesetz nennen, auch das Ackerrandstreifenprogramm. Herr Mi
weil Sie dabei '.'l!aren. Noch heute klingt mir so manche un;achliche Kritik von Verbandsfunktionären in den Ohren.
schaftlichen Hochschule _in die vierte Universität Koblenzl:,andau, ein damals mühsamer Proze;s- ich bin dankbar, das; ich daran mitwirken durfte-, eine bildungspolitische Perspek
an einer ehemaligen Pädagogischen Hochschule und schließlich auch das Herzzentrum Ludwigshafen, um da~ ich mich damals sehr b;;m üht ~aoe.
ren. Wenige wahrto Freundschaften sind entstanden; -manche so genannte wahre Freundschaften sind zerbrochen.
blieben: Gott ;;ei Dank gibt es auch im LebEn- ein Leben außerhalb und nach der Politik. Frau Dr.- Götte, Sie haben das ähnlich formuli;;;rt. Clemeris Nagel ist leider nicht hier.--Er ist meistens irgendwo. Wenn man ihn braucht, ist er nicht da.
- Ich kenne ihn zu gut. Er kommt vielleicht noch. Ach ja, dort steht er, abererhört nicht zu. Er hat eine hübsche junge Da
im Wahlkampf streiten: Streiten Sie um-den richtigen Weg, machen Sie aber auch deutlich, dass es in existenziellen Fra