Lösung finden, die das Unverzichtbare und das Gemeinsame der Lehrerinnen- und Lehrerausbildung betont und den Spezialbedingungen Rechnung trägt.
Herr Präsident, meine Damen und Herren! Ich gehe kurz auf die Beiträge von Herrn Kuhn und Frau BredeHoffmann ein, die den Titel der Aktuellen Stunde angesprochen haben. Ich möchte noch einmal klarstellen, unsere Aktuelle Stunde heißt, eine Reform nicht zu verhindern. Ist das nicht ein allgemeines Ziel von uns allen?
Nur wenn Sie diese Reform verhindern wollen, ist diese Aktuelle Stunde wertend. Wir haben sie nicht wertend gemeint. Herr Kuhn, Sie haben sich ertappt gefühlt.
Meine Damen und Herren! Vor einer endgültigen Festlegung zur Gestaltung der Strukturen einer zukunftsfähigen Lehrerinnen- und Lehrerausbildung muss mit allen Betroffenen gemeinsam ein Leitbild für den Beruf der zukünftigen Lehrerinnen und Lehrer, welches als Leitlinie für die inhaltliche und strukturelle Ausgestaltung der Lehrerinnen- und Lehrerausbildung in allen ihren Phasen gelten soll, entwickelt werden.
Um die Akteure an allen Schulen, in den Studienseminaren und an den Hochschulen für eine Reform der Lehrerinnenausbildung zu motivieren, müssen moderne Instrumente wie Leitbilder und Zielvereinbarungen und danach die dazugehörigen Strukturen zu ihrer Durchsetzung geschaffen werden. Für uns GRÜNE steht eine Sache fest, der Grundsatz muss lauten, die Strukturen sind den Inhalten anzupassen und nicht umgekehrt.
(Beifall des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Lelle, CDU: Die Strukturen müssen die Qualität verbessern, das ist die Frage!)
Hören Sie mir doch einmal zu. Ich wollte das ausführen. (Dr. Schmitz, FDP: Ihr Kollege Dr. Braun stört selbst gerade!)
Herr Dr. Schmitz, hören Sie doch einmal zu, oder soll ich anfangen, Bundestagswahlergebnisse vorzulesen? Vielleicht hören Sie mir dann besser zu.
Bei der inhaltlichen Ausgestaltung der zukünftigen Lehrerinnen- und Lehrerausbildung ist ein besonderes Gewicht auf die professionellen Handlungskompetenzen der zukünftigen Lehrerinnen und Lehrer zu legen. Diese sollen in einem Leitbild festgelegt werden, wie ich das eben formuliert habe. Dazu gehören die Vermittlung in verbindliche Module und die festzulegende Ausgestaltung. Hier sind wir mit Herrn Minister Zöllner einer Meinung. Bei der Vermittlung bzw. bei diesen zentralen Kompetenzen müssen diese im Sinne einer erlebten Pädagogik angewandte Praxis an den Ausbildungshochschulen werden. Ich wiederhole noch einmal, dies hat Professor Dr. Arnold eindrucksvoll und eindeutig bei der Anhörung im Ausschuss erläutert.
Herr Minister und Frau Brede-Hoffmann, ich komme jetzt zum Kern der Auseinandersetzung. Wir begrüßen ausdrücklich, dass gemeinsame Elemente der verschiedenen Lehrämter beispielsweise durch die geplante Modularisierung, wie es die SPD nennt, oder in der beabsichtigten Studienstruktur der konsekutiven Bachelorund Master-Studiengänge, wie es vom Ministerium vorgeschlagen wurde, auf dem Weg zu einem einheitlichen Lehramt für die Sekundarstufe I enthalten sind.
Nicht ohne Genugtuung sage ich, genau in diesem Punkt kommen Sie unseren Vorstellungen eines Stufenlehrers, einer Stufenlehrerin entscheidend entgegen. Das freut mich. Herr Minister Zöllner oder Frau BredeHoffmann, dies ist keine kleine Änderung, sondern das ist eine grundlegende Sache und ein fundamental anderes Konzept als das, was die FDP vertritt und was Sie in Ihrem Wahlprogramm vertreten und was in der Koalitionsvereinbarung festgeschrieben ist.
Meine Damen und Herren, es ist klar und logisch, dass es sich bei Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I um Jugendliche handelt, die dieselbe Entwicklungsstufe mit zumindest ähnlichen daraus entstehenden psychologischen und soziologischen Problemlagen durchleben. Damit wird offensichtlich, dass entsprechende pädagogische, psychologische und sozialwissenschaftiche Studien in Modulen für alle späteren Lehrkräfte in der Sekundarstufe I gleich angeboten werden können.
Meine Damen und Herren, wir haben das Kind in uns erem Antrag beim Namen genannt, nämlich eine Ausbildung, die sich an den Entwicklungsstufen der Schülerinnen und Schüler, an den Schulstufen, orientiert. Genau hier ist der Knackpunkt. Herr Kollege Kuhn, dazu würde ich gern von Ihnen noch etwas hören.
Herr Präsident, meine Damen und Herren! Herr Kollege Lelle, zunächst einmal ist kein Widerspruch zwischen dem Vorlegen eines schlüssigen Konzepts und der Notwendigkeit einer Diskussion über dieses Konzept. Ein Rückschluss, dass über ein Konzept gesprochen wird, heißt nicht, dass das Konzept nicht in sich schlüssig sei. Insofern ist diese Diskussion, die wir führen, durchaus angebracht und auch so gewollt. Herr Kollege Lelle, was hat die CDU-Fraktion bisher konstruktiv eingebracht?
Gut, das ist okay. Es ist in der Tat so, dass Sie außer Kosmetik nichts Neues gebracht haben und im Prinzip am alten System festhalten wollen.
Wenn Sie heute hingehen und einer differenzierten Betrachtung, so wie wir sie vornehmen, inzwischen zustimmen, dann haben Sie sich wenigstens einmal in eine konstruktive Mitarbeit eingeklinkt. Herr Minister Zöllner hat deutlich gemacht, welche Möglichkeiten bestehen, in diesem System bestimmten Ansprüchen auch gerecht zu werden. Machen Sie da bitte mit. Herr Lelle, das haben Sie angedeutet. Hören Sie auf, eine Betonpolitik zu machen und starr beim alten System bleiben zu wollen. Das geht so nicht.
Wenn Sie ein längeres Praktikum einführen wollen, ist das auch nicht genial. Das bringt die Lösung nicht.
Meine Damen und Herren, Herr Kollege Wiechmann hat ständig – das habe ich nicht ganz verstanden – an der Geschichte vorbei geredet. Er hat einige Dinge gesagt, die wir alle unterstützen, und tut so, als gäbe es da einen Gegensatz. Es gibt in vielen Dingen eben keinen Gegensatz, nirgendwo auch in diesem Hause, nehme ich an. Konstruieren Sie in bestimmten Bereichen doch nicht künstlich einen Dissens.
Aber es geht auch nicht, dass Sie bestimmte Elemente jetzt ideologisch aufbauschen und in ihr Konzept einbinden wollen. Damit missinterpretieren Sie auch das Modell und den Vorschlag von Herrn Minister Zöllner.
Ich habe bisher versucht klar zu machen, dass die FDPFraktion ein vitales Interesse daran hat, diese Reform zum Erfolg zu führen. Ich garantiere Ihnen, dass wir sehr zeitnah in Zusammenarbeit mit der SPD-Fraktion und dem Ministerium diese Reform präsentieren können. Es ist ein unseliges Gerücht, wenn Sie in die Welt setzen wollen, die FDP-Fraktion würde sich hier verweigern. Ganz im Gegenteil, wir empfinden uns als konstruktiven Motor, um diese Reform praktikabel, ideologiefrei und sinnvoll durchzusetzen.
Die Berührungspunkte zu dem, was Herr Minister Zöllner gesagt hat, sind deutlich geworden. Jetzt sage ich Ihnen einige Vorschläge und Grundsätze, die aus unserer Sicht berücksichtigt werden sollten.
Meine Damen und Herren, eine positive Weiterentwicklung sollte bei der fachwissenschaftlichen Ausbildung erfolgen. Es scheint uns sinnvoll, spezifischen inhaltlichen Anforderungen – über die anderen reden wir nicht, da sind wir uns weitgehend einig – in den Schularten – Herr Minister Zöllner hat zwei überzeugend genannt, BBS und Grundschule – von Anfang an gerecht zu werden. Es ist nach unserer Einschätzung sinnvoll und möglich, die fachwissenschaftliche Qualität von Anfang an zu gewährleisten, um diesen fachwissenschaftlichen Ansprüchen zu genügen. Das ist im Interesse aller Schularten: der berufsbildenden Schulen, der Gymnas ien, der Realschulen, der Hauptschulen und nicht zuletzt der Grundschulen.
Meine Damen und Herren, eine Differenzierung bedeutet auf keinen Fall eine Wertung; überhaupt nicht. Sie dient gleichermaßen zukünftigen Lehrern und Schularten.
Meine Damen und Herren, kein Mensch redet von irgendwelchen Sonderwegen. Der Charme an diesem Modell ist, dass es, wenn es sinnvoll und nachvollzieh