Protokoll der Sitzung vom 19.01.2012

Frau Ministerin, Sie müssten uns schon klar sagen, ob die Regierung nicht nur in Rheinland-Pfalz, sondern auch im Bund für oder gegen eine Schuldenbremse ist. Das wollen wir wissen.

(Beifall der CDU)

Frau Ministerin, das dritte Argument ist wirklich heftig, nämlich zu fordern, dass unsere Landwirtschaft in Rheinland-Pfalz sozialer werden muss. Das ist ein Schlag in das Gesicht der Landwirtschaft.

(Beifall der CDU)

Ich meine, Ministerin Höfken, klar, kümmert sich in erster Linie um die Umwelt. Gut. Frau Ministerin Lemke kümmert sich nur oder wesentlich um die Energie, aber Landwirtschaft, Weinbau und Wirtschaft bleiben in diesem Land ein ganzes Stück auf der Strecke, und diese sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Hier zu fordern, dass die Agrarpolitik jetzt Sozialpolitik werden soll, dem können wir nicht folgen. Das wird dann bei Ministerin Dreyer angegliedert.

(Beifall bei der CDU)

Das ist ein Schlag für die Landwirtschaft. Wer solche Forderungen auf den Tisch legt und dann noch dafür stimmt, meint es mit unserer Landwirtschaft nicht gut. Das haben unsere Bäuerinnen und Bauern, unsere Winzerinnen und Winzer im Land, die gute Arbeit leisten, die mit ihren Betrieben ihre Familien ernähren wollen, nicht verdient.

(Beifall der CDU)

Ich appelliere deshalb an Sie, überdenken Sie Ihren Antrag noch einmal, formulieren Sie ihn vernünftig, damit wir gemeinsam, wenn es irgendwie geht, die Fortentwicklung unserer Landwirtschaft begleiten, den Strukturwandel auf die Füße stellen, damit unsere Landwirte auch in Zukunft ihre Familien vernünftig ernähren und mit ihren Äckern vernünftige, gute und sichere Lebensmittel erzeugen können.

Ich bitte Sie herzlich darum.

Danke schön.

(Beifall der CDU)

Ich erteile Herrn Abgeordneten Wehner das Wort.

Danke schön.

Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Schmitt, das war auch Kabarett.

(Bracht, CDU: Bei Euch ist alles Kabarett! Das ist doch Unsinn!)

Was Sie eigentlich damit sagen wollten, weiß ich gar nicht.

(Zurufe von der CDU)

Hören Sie doch erst einmal zu.

Langsam bezweifle ich Ihre intellektuelle Wahrnehmung.

(Zurufe von der CDU)

Nein, das ist es nicht. Wenn Sie nicht zuhören können.

(Zuruf der Abg. Frau Klöckner, CDU)

Ich habe das nur bezweifelt. Wenn Sie sich den Schuh anziehen, bitte schön.

(Unruhe im Hause)

Wir haben eine Anhörung gemacht. Ich fand es gut, dass wir diese Anhörung gemacht haben, weil erstens die Betroffenen noch einmal Gelegenheit hatten, ihre Position darzustellen, und wir zweitens seitens der Politik hierdurch fruchtbare Anregungen bekommen haben.

Von dieser Stelle aus möchte ich es nicht versäumen, noch einmal ausdrücklich allen Anzuhörenden zu danken.

(Unruhe im Hause)

Ich danke gerade den Anzuhörenden, Herr Dr. Weiland. Wenn Sie das nicht interessiert, dann ist das

schön, aber vielleicht kann man dann draußen ein bisschen Tumult machen statt hier.

(Dr. Weiland, CDU: Vielleicht kommen Sie einmal zur Sache!)

Ja, ich komme zur Sache.

(Dr. Weiland, CDU: Vielleicht lassen Sie uns nach- vollziehen, ob Sie etwas von der Sache verstehen!)

Ich versuche es einmal.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, eine der bemerkenswertesten Aussagen in dieser Anhörung war die Aussage von Herrn Lutz Ribbe, und zwar hat er gesagt, eine multifunktionale Landwirtschaft gibt es zu Weltmarktpreisen bzw. zu Weltmarktbedingungen nicht. Sie bringt aus meiner Sicht die Reformdebatte auf den Punkt; denn erstens wird damit gezeigt, dass die Agrarpolitik eine notwendige Finanzausstattung haben muss, insbesondere eine erste starke Säule. Da will ich direkt auf das eingehen, was Herr Schmitt gesagt hat.

Ich stelle eindeutig fest, Sie sind für eine Kürzung des Agrarhaushalts. Das muss man den Leuten, den Bauern, dann auch deutlich so sagen. Sie sind dafür, den Agrarhaushalt zu kürzen. Das halten wir als Erstes schon einmal fest. Das ist eine sehr bemerkenswerte Feststellung.

(Zuruf von der CDU)

Ja, es ist so.

Das sollte man hier deutlich machen.

Der andere Punkt ist, dass wir nämlich, wenn wir den Landwirten Geld geben, auch deutlich machen, dass wir eine multifunktionale Landwirtschaft und damit Erwartungen an die Landwirtschaft haben. Deswegen ist in diesem Zusammenhang – darauf will ich kurz noch einmal inhaltlich eingehen – dieses sogenannte Greening aus meiner Sicht schon von Bedeutung. Das ist auch der Punkt, der eigentlich am kritischsten und kontroversesten diskutiert wird.

Im ersten Antrag haben wir deutlich gesagt, ja, wir sind für das Greening.

Sagt Ihnen das etwas, Herr Dr. Weiland, weil Sie so gucken?

(Heiterkeit bei der SPD – Dr. Weiland, CDU: Hochmut kommt vor dem Fall!)

Er guckt so. Kommt vor dem Fall.

(Dr. Weiland, CDU: Ich verstehe mehr von Land- wirtschaft, als Sie je verstehen werden!)

Okay. Das merke ich mir. Da spricht der Philologe. Da spricht der Altphilologe.

(Unruhe im Hause)

Kann sein. Gut.

(Zuruf des Abg. Dr. Weiland, CDU)

Okay, versuche ich auch einmal.