die Zukunft zu führen. Wir reden davon, dass wir mit dem Holz ressourceneffizient und verantwortungsvoll sowie arbeitsplatz- und erwerbssichernd umgehen. Vor allen Dingen wollen wir sparsam damit umgehen. Sparsamkeit ist das Zauberwort, wenn wir eine nachhaltige Holzwirtschaft machen wollen und nachhaltig mit diesem wertvollen Rohstoff umgehen.
Wir können das verstehen. Sie anscheinend nicht. Ich hoffe, die Holz- und Sägeindustrie hört gut zu und wird es auch verstehen.
Jetzt komme ich noch zum Nationalpark, der nämlich gleich mehreren Aufgaben gerecht wird, wenn wir ihn schaffen. Wir entwickeln den ländlichen Raum und schaffen Erwerbsmöglichkeiten und Arbeitsplätze. Wir haben auch den Natur- und Artenschutz auf dem Programm. Dann tun wir das, was uns von der Bundesregierung aufgetragen wird. Wir setzen die Biodiversitätsstrategie um.
Herr Billen, schauen Sie einmal den Podcast von Kanzlerin Merkel an. Die findet das auch gut. Die fordert die Länder dazu auf. Wir sind brav und tun das, was unsere Kanzlerin sagt. Das werden wir auch in dem Fall weiter tun.
Dann haben Sie davon gesprochen, wir sollten doch einmal die Bürgerinnen und Bürger fragen. Was glauben Sie, was wir getan haben? Wir machen es uns nur nicht so einfach und sagen, Bürger willst du, oder willst du nicht. Wir gehen in einen Prozess, in dem wir lange und zusammenhängend reden.
Liebe Kollegin Anna Neuhof, liebe Kolleginnen und Kollegen! Wenn man Ihnen zugehört hat, hat man den Eindruck, sie hätten die Nachhaltigkeit im Waldbau erfunden. Es gibt ihn aber schon 300 Jahre. Der Spruch, das Holz wächst auch ohne den Förster, gilt auch. Auch den gibt es seit 300 Jahren.
Lesen Sie unseren Antrag! Wenn Sie FSC einführen, muss ich doch nicht verdammt nochmal in den Antrag
hineinschreiben, sie sollen es wieder ausführen, sondern sagen, wir haben die Nachhaltigkeit und die Zertifizierung. Wir haben zwei Zertifizierungszeichen.
Die Douglasie wuchs schon vor der Eiszeit in unserem Raum. Sie haben doch nichts dagegen, wenn wir Fichten und Douglasien als einheimische Bäume hineinschreiben.
Jetzt kommt die entscheidende Frage. Wie rechnen Sie aus, was der Nationalpark kostet? Das möchte ich gern von Ihnen wissen. Sie sind in den Zahlen immer gut gewappnet. Sie werden auf die blaue Karte entsprechend antworten. Sie werden mir sagen, wie viel Kubikmeter Holz dort in Zukunft nicht mehr geschlagen werden. Das kann man bei 8.500 Hektar bestem Rundholzgebiet ausrechnen.
Bei 8.500 Hektar muss man rechnen, welches Holz man nicht mehr in den Markt bringen kann – bestes und standortgerechtes Rundholzgebiet. Auch das habe ich fast vergessen. Gut, wir haben uns über die blaue Karte unterhalten. Rechnen Sie einmal den entgangenen Verkauf und ziehen Sie davon einmal die Beförsterungskosten ab.
Ich habe schon die Personalkosten, die Sie angegeben haben, und die bei Weitem nicht reichen, großzügig kleingerechnet. Ich sage das Ihren Haushältern. Wer im Landeshaushalt nachhaltig einsparen will, der spart dadurch ein, dass er im Landeshaushalt pro Jahr nachhaltig 10 Millionen Euro nicht ausgibt, indem es keinen Nationalpark gibt. Das ist Nachhaltigkeit, und zwar nicht morgen oder im nächsten Jahr, sondern auf Dauer. Außerdem sparen Sie noch die Einrichtungskosten. Darüber hinaus können Sie das Personal noch für andere Dinge verwenden.
Insofern rechnen Sie einmal vor. Sie rechnen so ähnlich wie die Ministerin. Man braucht 54 oder 56 Leute Personal, aber die sind sowieso schon da. Ich brauche sie, damit sie nachschauen. Diese werden auch Ranger genannt, damit sie unter der Schale besser schauen und es dokumentieren können.
Dann rechnen Sie hinterher. Mehr brauche ich nicht. Ich habe keine Einnahmen. Dann habe ich auch keine Ausgaben. Dann ist das erledigt. Es ist kein Argument zu sagen, wir haben jetzt schon zu wenig Holz. Dann machen wir noch Holz aus der Produktion aus den 80-iger Böden und nicht aus den Hängen, an die wir nicht drankommen.
Eigentlich habe ich an einen geruhsamen Feierabend gedacht. Es ist aber auch schön, dass wir noch einmal alle wach geworden sind.
Herr Billen, rechnen Sie mir bitte einmal Folgendes vor. Ich hole jetzt nicht den Taschenrechner heraus. Wenn 1 % von Landesforsten solche immensen Gewinne bringt, dann stellen Sie Landesforsten insgesamt über die vergangenen Jahre ein unheimliches Armutszeugnis aus. Ich denke, das hören die überhaupt nicht gern. Dafür können Sie sich gleich beim Landesbetrieb Landesforsten entschuldigen.
Sie reden von der Douglasie. Herr Billen, glauben Sie mir, die Douglasie ist ein wunderbarer Baum. Ich finde den toll. Der wächst gut. Er hat einen guten Holzzuwachs. Wir haben die Douglasie in unseren Wäldern. Wir haben auch Vorgaben in FSC, wie viel Prozent Douglasie wir anbauen können. Wir werden in der Entwicklung sehen, wie tauglich das ist oder nicht.
Sie vergessen in Ihren Vorschlägen, was die Nadelhölzer anbelangt, immer die Abies Alba, die Weißtanne. Das ist nämlich ein Baum, der ein bisschen schwierig hochzuziehen ist. Da muss man vernünftig jagen gehen, weil nämlich die kleinen Rehe im Wald vorzugsweise Abies Alba abfressen. Dann ist Abies Alba gerade mal noch s o groß.
Dann möchte ich Ihnen noch sagen, dass Sie immer davon reden, dass der Nationalpark nichts anderes ist, als Holz beim Faulen zuzuschauen. Gehen Sie einmal in Wikipedia. Sie haben das vom Nationalpark überhaupt noch nicht begriffen. Sie haben überhaupt noch nicht begriffen, dass Biodiversität das Stichwort für die Zukunft ist, wenn wir unseren Artenreichtum, Wald- und Tierreichtum erhalten wollen.
Ich kann Ihnen in dem Zusammenhang sagen, je lauter Sie versuchen zu argumentieren, dass alles falsch ist, was wir sagen, desto mehr kommt die Koalition zusammen. Die steht jetzt schon zum Nationalpark. Sie hat es auch vor, in Zukunft zu tun. Insofern sind wir sehr froh über Ihren Antrag.
Wir werden Ihrem Antrag – das wird Sie wahrscheinlich höchstwahrscheinlich nicht erstaunen – nicht zustimmen. Wir stimmen unseren Antrag ab.
Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Worum geht es bei einem Nationalpark? – Es geht darum, dass wir nur einen kleinen Teil unserer großen Wälder der wirtschaftlichen Nutzung entziehen und sie der Natur zurückgeben zur Entwicklung einer freien Wildnis.
Jetzt habe ich eigentlich an der Stelle mit tosendem Applaus der CDU gerechnet; denn die Worte stammen nicht von mir, sondern von Edmund Stoiber. Ich finde, sie beschreiben sehr schön, worum es beim Nationalpark geht.
Das ist in unseren Kulturlandschaften etwas, das es in der Form nur noch sehr selten bis gar nicht gibt.
Wir haben uns als Menschen die Natur zu eigen gemacht, wir haben dabei Fehler gemacht, wir haben gelernt, ökologische Wirkungen zu berücksichtigen, aber dieser Gedanke der Wildnis ist dabei ein Stück weit verloren gegangen. Es hat des 19. Jahrhunderts bedurft, dass die Menschen sich wieder daran erinnert haben und die Idee des Nationalparks entwickelt haben, was sich in Summe bewährt hat. Es ist ein Konzept zur Entwicklung einer Region ökologisch, aber auch zur Entwicklung des Tourismus, der gesamten Wirtschaftskraft einer solchen Region.
Ich will nicht verhehlen, dass zu dieser großen Idee in Deutschland die GRÜNEN und die SPD gar nicht so viel beigetragen haben, sondern es war überwiegend die Union, die 15 Nationalparke in Deutschland etabliert und dieses Instrument ganz gezielt genutzt hat, um Ökologie und Wirtschaftsförderung nach vorne zu bringen.
Wenn ich gesagt habe, es geht nur um eine kleine Fläche, dann muss man die Proportionen nennen. Wir haben eine Bundeswaldstrategie der aktuellen Bundesregierung. Wir haben eine Strategie zur biologischen Vielfalt, ebenfalls von der Bundesregierung, die beide vorsehen, dass wir 10 % der Fläche im Wald aufgrund der Ökologie, aber auch aus Gründen der Forschung und des Naturerlebens dem Prozessschutz überlassen sollen.
Wenn wir das auf Rheinland-Pfalz beziehen, kommen wir in eine Situation, in der 97 % der Wälder – das ist auch gut so – weiterhin naturnah bewirtschaftet werden. In diesen Wäldern machen wir das, was wir als Menschen mit Kulturlandschaften machen, wir bewirtschaften sie nach unserem Nutzen.
Bei Wäldern kommen die beiden anderen Waldfunktionen noch hinzu. Wir wollen eine Schutzfunktion für die
Ich glaube, dass wir das in Deutschland insgesamt, aber vor allem in Rheinland-Pfalz sehr gut, sehr verantwortungsbewusst machen mit Blick auch auf die Interessen – das wurde eben abgesprochen; das finde ich unangemessen – der Nutzer.