........................................................................................................................... 4578, 4582 Abg. Dr. Braun, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:............................................................................................. 4583 Abg. Dr. Enders, CDU:...................................................................................................................... 4591, 4595 Abg. Dr. Konrad, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:....................................................................... 4595, 4599, 4606 Abg. Dr. Wilke, CDU:................................................................................................................................... 4597 Abg. Frau Anklam-Trapp, SPD:......................................................................................................... 4590, 4594 Abg. Frau Ebli, SPD:.................................................................................................................................... 4606 Abg. Frau Klöckner, CDU:................................................................................................................. 4583, 4588 Abg. Frau Sahler-Fesel, SPD:..................................................................................................................... 4600 Abg. Frau Schellhammer, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:............................................................................. 4608 Abg. Frau Schleicher-Rothmund, SPD:....................................................................................................... 4608 Abg. Frau Spiegel, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:.............................................................................. 4592, 4603 Abg. Frau Thelen, CDU:.............................................................................................................................. 4605 Abg. Frau Wieland, CDU:............................................................................................................................ 4605 Abg. Geis, SPD:........................................................................................................................................... 4614 Abg. Hartenfels, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:.................................................................................. 4612, 4615 Abg. Hürter, SPD:........................................................................................................................................ 4579 Abg. Kessel, CDU:............................................................................................................................. 4601, 4603 Abg. Köbler, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:.................................................................................................. 4577 Abg. Licht, CDU:.......................................................................................................................................... 4600 Abg. Oster, SPD:......................................................................................................................................... 4602 Abg. Pörksen, SPD:........................................................................................................................... 4584, 4588 Abg. Puchtler, SPD:..................................................................................................................................... 4608 Abg. Ramsauer, SPD:................................................................................................................................. 4612 Abg. Schreiner, CDU:.............................................................................................................. 4608, 4610, 4612 Abg. Schwarz, SPD:.................................................................................................................................... 4598 Abg. Steinbach, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:............................................................................................ 4611 Abg. Wansch, SPD:..................................................................................................................................... 4610 Abg. Weiner, CDU:...................................................................................................................................... 4614 Abg. Wiechmann, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:............................................................................... 4585, 4589 Dr. Kühl, Minister der Finanzen:........................................................................................................ 4609, 4612 Frau Alt, Ministerin für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen:................................................... 4604 Frau Höfken, Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten:................. 4613, 4616 Frau Lemke, Ministerin für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung:.................................... 4580 Hartloff, Minister der Justiz und für Verbraucherschutz:............................................................................. 4587 Schweitzer, Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie:................................. 4593, 4596, 4607 Präsident Mertes:......................................................... 4577, 4578, 4579, 4580, 4582, 4583, 4584, 4585, 4587....................................................................................................................................... 4588, 4589, 4590, 4591 Vizepräsident Schnabel:........................................................ 4608, 4609, 4610, 4611, 4612, 4614, 4615, 4616 Vizepräsidentin Frau Klamm:...................................... 4592, 4593, 4594, 4595, 4596, 4597, 4598, 4599, 4600............................................................................................... 4601, 4602, 4603, 4604, 4605, 4606, 4607, 4608
Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Gäste! Seien Sie herzlich willkommen zur 70. Plenarsitzung in Mainz. Ich bitte Frau Simon und Herrn Biebricher, mir als Beisitzer zu helfen, die Sitzung zu leiten. Entschuldigt ist ab 16:30 Uhr Frau Staatsministerin Lemke. Frau Staatssekretärin Reich ist bei der sechsten Amtschefkonferenz in Rostock-Warnemünde, und Herr Walter Schumacher ist in China unterwegs wegen der Freundschaftsgesellschaft Peking mit der Villa Musica, deren Vorsitzender er ist.
Wir hatten eine ganze Reihe von Geburtstagen. Zum einen beglückwünschen wir Hendrik Hering zum runden Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch!
Einen runden Geburtstag hatte Frau Kollegin Dr. Tanja Machalet. Auch für Sie einen besonderen Glückwunsch!
Dr. Peter Enders befindet sich in der Mitte der fünfziger Jahre. Herzlichen Glückwunsch, alles Gute!
Frau Staatsministerin Höfken hat heute Geburtstag. Sie kommt noch, um ihr Fläschchen Wein abzuholen. Herr Schreiner ist aber schon da. Herzlichen Glückwunsch! Sie haben heute einen ganz besonders verrückten Geburtstag, nämlich den vierundvierzigsten. Alles Gute für Sie!
Damit die Gäste nicht meinen, wir würden hier wunderbar leben, und es gibt immer Wein: Wenn der Abgeordnete oder die Abgeordnete am Tag des Plenums Geburtstag hat, dann gibt es etwas.
Fahren wir fort. Meine Damen und Herren, der Ältestenrat hat Ihnen eine Tagesordnung vorgeschlagen. Gibt es zu dieser Tagesordnung von Ihnen Änderungswünsche? – Das ist nicht der Fall. Dann ist sie so wie vorgesehen beschlossen.
„Energiewende in Rheinland-Pfalz nicht abwürgen“ auf Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Drucksache 16/3552 –
Ehe wir beginnen, wollen wir uns tief in die Augen schauen und versprechen, dass wir ein solches Bild abgeben, dass unsere Gäste wissen, sie sind in einem Abgeordnetenhaus.
Herr Präsident, meine Damen und Herren! Die Energiewende war, ist und bleibt das zentrale Zukunftsprojekt der rot-grünen Landesregierung. Wir sind im Jahr 2011 angetreten, uns auf den Weg zu machen, den kompletten Strombedarf des Landes Rheinland-Pfalz aus erneuerbaren Energiequellen zu speisen. Wir können drei Jahre nach Amtsantritt der rot-grünen Landesregierung sagen, wir sind auf einem sehr guten Weg.
Die Landesregierung und die rot-grüne Koalition haben ihre Hausaufgaben gemacht. Das zeigen auch die Zahlen. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch des Landes Rheinland-Pfalz beträgt mittlerweile mehr als ein Viertel. Bei der installierten Gesamtleistung der Windenergie waren wir im vergangenen Jahr erneut auf einer Spitzenposition, auf Platz 2 in Deutschland.
Uns ist Folgendes besonders wichtig: Die Bürgerinnen und Bürger in Rheinland-Pfalz wollen die Energiewende. Sie wollen, dass es, allen Antikampagnen zum Trotz, weitergeht. Das zeigen auch die neuesten Umfragen. Die große Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in Rheinland-Pfalz ist für den weiteren Ausbau der Windenergie. Das zeigt auch, wir bringen die Energiewende, neue Energie, die Belange der Bürgerinnen und Bürger sowie des Umwelt- und Naturschutzes in einen guten Einklang und sind auf einem guten Weg.
Natürlich wissen wir auch, dass wesentliche Rahmenbedingungen für die Energiewende im Bund gemacht werden, von der Bundespolitik. Das haben wir schon das eine oder andere Mal diskutiert. Auch hier muss man wirklich sagen, dass die Landesregierung ihren Job sehr, sehr gut gemacht hat. Die Landesregierung hat sich bei der Debatte um die EEG-Novelle massiv dafür eingesetzt, dass die Energiewende auch bei uns in Rheinland-Pfalz nicht abgewürgt wird, sondern es weitergehen kann, es vernünftig weitergehen kann und wir unsere Ziele in Rheinland-Pfalz weiterhin erreichen können.
Die entscheidende Frage wird dann sein: Wie wird sich die CDU im Bundestag, wie wird sich auch der Bundesrat kommende Woche verhalten? Ganz wichtig sind da unsere Initiativen aus Rheinland-Pfalz. Danke an die Landesregierung, danke an Energieministerin Lemke, danke an die Ministerpräsidentin, die es zur Chefinnensache gemacht hat, sich dafür einzusetzen, dass ganz wesentliche Weichenstellungen auch im Bund so vorgenommen werden, dass wir die Energiewende realisieren können.
Dazu gehören drei wesentliche Punkte. Das eine ist, dass die Stichtagsregelung so ausgestaltet wird, dass Vertrauensschutz in Investitionen in Deutschland und Rheinland-Pfalz bestehen bleiben kann und RheinlandPfalz sich dafür einsetzt, dass dieser 23. Januar fällt, der viele Verunsicherungen, auch im Bereich der Investitionen der erneuerbaren Energien, hervorgerufen hat, damit es eine Investitionssicherheit gibt.
Das Zweite ist – das haben wir hier ausführlich diskutiert, und die CDU hat einen Moment gebraucht, um es zu verstehen – die Begünstigung des Eigenstroms. Hier haben wir einen großen Verbund, Rot-Grün, aber auch die Unternehmerinnen und Unternehmer dieses Landes und auch diejenigen, die privat investiert haben in Energiewende, in hocheffiziente Technologien. Denen dürfen wir jetzt nicht ihr Engagement dadurch madig machen, dass wir den Eigenstrom über Gebühr belasten, sondern wir müssen diejenigen, die selbst in die Energiewende und in Effizienz investieren, entsprechend fördern. Das ist ein ganz wesentlicher Eckpfeiler für den Fortbestand der Energiewende. Es ist gut, dass sich diese Landesregierung im Bund dafür einsetzt, dass es weitergehen kann.
Wie die Alternative aussieht, konnten wir am Wochenende wieder hören. Da versuchen doch tatsächlich die drei großen Stromkonzerne, die sich in den vergangenen Jahrzehnten eine goldene Nase am Atomstrom verdient haben, ein Modell vorzuschlagen, das zur Folge hat, dass das Risiko beim Rückbau der Atomanlagen beim Steuerzahler liegt.
Das hat noch einmal deutlich gemacht, welche Risiken in Milliardenhöhe beim Steuerzahler beim Thema Atomstrom liegen und dass die Konzerne eben nicht garantieren können, dass sie diese Risiken am Ende tragen werden.
Ich glaube, wir sollten ein deutliches Signal aussenden, dass wir diejenigen, die am hochgefährlichen Atomstrom über Jahre und Jahrzehnte immer verdient haben, jetzt nicht von den Risiken des Rückbaus und des Ausstiegs befreien und das auf die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler abwälzen. Es ist ein Beitrag zu einer volkswirtschaftlich sinnvollen und den Steuerzahler entlastenden Energiepolitik, wenn die Atomkonzerne für die Risiken mit aufkommen, meine Damen und Herren.
Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! Lassen Sie mich die Debatte mit einem Zitat von Bundesminister Gabriel vom 16. April bei der Wechselrichter-Herstellerfirma SMA beginnen. Ich zitiere: Die Wahrheit ist, dass wir auf allen Feldern die Komplexität der Energiewende unterschätzt haben. 23 Milliarden Euro jedes Jahr zahlen wir für die Entwicklung erneuerbarer Energien, Sie alle in Deutschland. Man muss aufpassen, dass aus den 23 Milliarden Euro nicht 25, 28 und 30 Milliarden Euro werden. In den USA und in Europa haben Sie diese 23 Milliarden Euro nicht. – Zitat ende.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir stehen vor einer großen Herausforderung in der Energiewende. Unsere Ziele in der Union sind dabei klar.
Erstens, die Energiewende muss mit einem Masterplan durchgeführt werden, um die Kosten im Griff zu behalten. (Beifall bei der CDU)
Drittens, die Energiewende darf die Natur und damit auch den Tourismus als Wirtschaftsfaktor nicht nachhaltig stören.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, was machen Sie vor Ort in Ihrem Verantwortungsbereich in diesem Land? – Das ist die Aktuelle Stunde eines Landtages.
Erstens: Sie haben keinen Plan, keinen Masterplan für diese Energiewende. Sie lassen die Kommunen in Bezug auf die Planungen völlig im Stich.
Zweitens: Ihr Vorgehen ist unkoordiniert. Sie sorgen dafür, dass die Kosten der Energiewende für uns Verbraucher, aber auch für den Mittelstand und die Industrie explodieren. Meine sehr geehrten Damen und Herren, der Strom wird ohne Planung um ein Vielfaches teurer. Man denke nur daran, dass wir sämtliche Windkraftanlagen, egal wo sie stehen, anschließen müssen.
Drittens: Sie gefährden die Akzeptanz in der Bevölkerung für die Energiewende. Herr Kollege Köbler, so viel zu den Hausaufgaben, die Sie gemacht haben. Mehr als 7.000 organisierte Bürgerinnen und Bürger wehren sich gegen den ungeplanten Ausbau der Windkraftanlagen.
Viertens: Sie bringen keinen einzigen Vorschlag, wie negative Strompreise, wie beispielsweise am vergangenen Sonntag, vermieden werden sollen. Da gab es nämlich zu viel Wind und zu viel Sonne in Deutschland, aber nicht genügend Verbrauch, weshalb Polen und Tschechien dicht gemacht haben. Keine Antwort!