Protokoll der Sitzung vom 15.12.2020

(Vereinzelt Heiterkeit bei der SPD)

Ich weiß nicht, wie er es geschafft hat, von den Vereinen zu Mobilfunk zu kommen. Ich mache es einfach mal. Wissen Sie, wir sind im Bereich des kabelgebundenen Internets in Rheinland-Pfalz richtig gut vorangekommen.

(Vereinzelt Heiterkeit bei der CDU)

Herr Baldauf, Sie lachen. Ich sage Ihnen, Sie lachen über die Leistungen der CDU-geführten Kreisverwaltungen in der Fläche in Rheinland-Pfalz, wenn Sie jetzt lachen.

(Beifall der SPD und bei dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Wir haben die Cluster in Rheinland-Pfalz so entwickelt, dass die Bundes- und Landesmittel und die kommunalen Möglichkeiten verknüpft sind. Ich komme aus einem Landkreis, in dem das sehr gut funktioniert, in dem wir die weißen Flecken schließen. Ich will Ihnen sagen, ich bin froh, dass sich die CDU-geführten Kreisverwaltungen dieser Clusterstrategie anschließen. Sie schafft Effizienz im Mitteleinsatz, schafft gute Ergebnisse und eine gute Verhandlungspositi

on gegenüber den großen Anbietern und sorgt dafür, dass der ländliche Raum angeschlossen ist. Genau das sind die Politik und das Ergebnis in Rheinland-Pfalz.

Herr Baldauf, wenn Sie das bestreiten, kann ich noch damit leben, dass Sie es uns parteipolitisch bedingt abstreiten. Sie streiten aber natürlich auch die Leistung Ihrer CDUgeführten Kreisverwaltungen ab. Ich glaube, das ist nicht im Sinne der Kreisverwaltungen, die CDU-geführt sind. Wir sind da richtig gut vorangekommen.

(Beifall bei SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Bei der Ausbaudynamik im Länderreigen sind wir auf Platz 1.

Jetzt kommen wir zum Thema „Mobilfunk“. Ich will Ihnen eines sagen. Es entbehrt nicht einer gewissen Tristesse, dass Sie uns immer noch mit dem Thema „Mobilfunk“ kommen obwohl jeder weiß, dieses Thema „Mobilfunk“ ist mit Herrn Scheuer so verbunden wie seine anderen großpolitischen Taten in seiner bisherigen Amtszeit auch.

Ich sage Ihnen eines: Hätte er so viel Zeit, so viel Energie, so viel Kreativität, will ich einmal sagen, in dem eigenen Verteidigen seiner Position im Bereich Mobilfunk eingesetzt, wie er es beim Thema „Maut“ eingesetzt hat, und hätten wir alleine nur so viel Geld des Bundes für die Mobilfunkanbindung bekommen, insbesondere der ländlichen Räume, wie er es für die Maut in den Sand gesetzt hat, dann hätten Sie keinen Grund gehabt, in dieser Fake-News-Version, wie Sie es gerade gemacht haben, uns hier in Rheinland-Pfalz dieses Thema „Scheuer“ vor die Tür zu kehren, Herr Baldauf.

(Beifall der SPD und bei FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Bezüglich der Zuständigkeiten wollen wir da sauber bleiben.

Es war einiges dabei in der Westricher Rundschau, die Sie heute Morgen gelesen haben. Lieber Herr Baldauf, darum sage ich Ihnen, schreiben Sie eine Kleine Anfrage. Sie sollten dann sicherlich bereit sein, mit den Ergebnissen der Großen Anfrage das zu tun, was auch heute im Parlament wichtig ist, nämlich dass wir in eine politische Auseinandersetzung gehen, die deutlich macht, in welche Richtung dieses Land und diese Gesellschaft steuert. Was machen wir mit einer in weiten Teilen verunsicherten, ängstlichen Gesellschaft? Wie nehmen wir die Sorgen vieler Unternehmer, Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf?

(Zuruf des Abg. Michael Frisch, AfD)

Wie nehmen wir die Sorgen der Menschen auf, die in den Altenhilfeeinrichtungen sind? Wie nehmen wir die auf?

Lieber Herr Baldauf, wer glaubt, er kann mit einem Fresszettel, den er sich eben zusammengestellt hat, auf diese Menschen zugehen und diesen tatsächlich eine Hoffnung

und eine Zuversicht vermitteln, der wird wahrscheinlich auch glauben, dass sich die 57 % der CDU-Anhänger in Rheinland-Pfalz, die diese Politik der Landesregierung und die Politik von Malu Dreyer unterstützen, irren.

Meine Damen und Herren, ich glaube, dass Sie mit solchen Auftritten, mit diesem sehr kleinen Auftritt, genau die 57 % der CDU Anhänger in Rheinland-Pfalz bestätigen, die sagen, am besten ist es doch, Malu Dreyer macht weiter in Rheinland-Pfalz. Ich sehe das übrigens auch so. Ansonsten freuen wir uns auf Ihre Kleinen Anfragen.

Danke für die Aufmerksamkeit.

(Beifall der SPD, der FDP und des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Zu einer Kurzintervention hat der Abgeordnete Gerd Schreiner das Wort.

(Zuruf des Staatsministers Roger Lewentz)

Vielen Dank, Herr Präsident! – Meine lieben Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrter Herr Kollege Schweitzer! Ich bin froh, dass Sie mir durch Ihr erneutes Treten an dieses Pult die Gelegenheit gegeben haben, noch einmal auf das einzugehen, was Sie als Führer der größten Fraktion in diesem Hause hier vorhin und jetzt wieder geliefert haben.

Was ist unser Auftrag als Abgeordnete? Unser Auftrag als Abgeordnete ist es nicht, die Regierung rauszupauken. Das soll die schön selbst machen.

(Heiterkeit der Ministerpräsidentin Malu Dreyer)

Unser Auftrag als Abgeordnete ist es, die Regierung zu kontrollieren. Genau das tun Sie nicht und tut ihre ganze Fraktion nicht.

(Beifall der CDU)

Sie können sich gern über Kleine Anfragen lustig machen. Das machen Ihre Kolleginnen und Kollegen auch.

(Zurufe der Abg. Alexander Schweitzer, Martin Haller und Kathrin Anklam-Trapp, SPD)

Die Kleinen Anfragen sind ein Pars pro Toto, ein Beispiel dafür, dass wir als Abgeordnete Fragen stellen dürfen und müssen. Insofern ist das, was wir hier von Herrn Baldauf erlebt haben, der notwendige Faktencheck, nachdem Frau Ministerpräsidentin Dreyer eine warme Soße über alles ausgegossen hat.

(Abg. Alexander Schweitzer, SPD: Das ist eine Unverschämtheit!)

Die Wahrheit ist immer konkret.

(Beifall der CDU)

Deshalb gibt es ganz konkrete Fragen. Man kann die Wahrheit und Wirklichkeit in diesem Land nicht durch eine warme Soße zudecken, Frau Ministerpräsidentin. Ich schätze Sie persönlich sehr,

(Zuruf der Ministerpräsidentin Malu Dreyer)

Frau Ministerpräsidentin, aber bei aller Liebe, irgendwann reicht es. Das, was Sie hier über die Wirklichkeit in Rheinland-Pfalz erzählt haben, hat mit der Wirklichkeit da draußen nichts zu tun.

(Beifall der CDU und vereinzelt bei der AfD)

Ich nehme Ihre Bildungsministerin – um ein kleines Beispiel herauszunehmen – dann wahr, wenn sie über Desinfektionsmittel und Masken spricht.

(Zuruf des Abg. Michael Hüttner, SPD)

Ich nehme sie nicht wahr, wenn in den Schulklassen im ganzen Land 13 Grad sind. Da nehme ich sie nicht wahr.

(Zuruf der Abg. Bettina Brück, SPD)

Herr Schreiner, Sie müssen sich auf den Abgeordneten Schweitzer beziehen.

Danke, Herr Präsident.

(Unruhe im Hause – Glocke des Präsidenten)

Es geht mir darum – Herr Präsident, vielen Dank – deutlich zu machen, dass es nicht darum geht – Herr Schweitzer –, wenn die Ministerpräsidentin an einer solchen Stelle bewusst Dinge verschleiert und mit warmer Soße zudeckt,

(Zurufe von der SPD: Peinlich! – Glocke des Präsidenten)

dass wir es mitmachen, sondern ich erwarte von Ihnen, Herr Schweitzer, dass Sie mir und uns allen im Parlament – auch Herrn Kollegen Baldauf – helfen, das zu demaskieren.

(Beifall der CDU – Zurufe von der SPD)

Herr Schweitzer, das ist der Auftrag. Dafür sind wir gewählt, nämlich für die Kontrolle der Regierung. Heute ist der Tag dafür; denn das Haushaltsrecht ist das Königsrecht des Parlaments. Da hätten wir uns ein bisschen mehr kritische