Dieser Entscheidung vorausgegangen war im März letzten Jahres die Abstimmung der genannten Konzepte mit der Erichsen-Kommission. Auch das gehört dazu. Aus Sicht des SSW ist es mehr als erfreu
Dadurch ist der Hochschulstandort SchleswigHolstein noch attraktiver geworden. Das ist richtig gut. Die Muthesius-Hochschule steigt damit endlich in den Kreis der bundesweit 24 Kunsthochschulen auf und wird somit auch zu einer bundesweiten Bereicherung. Das Konzept ist wirklich nicht nur lesenswert, sondern auch in sich schlüssig und spannend. Ich fand auch die Überlegung sehr wichtig, mit wem Kooperationen einzugehen sind. Darauf komme ich gleich noch zu sprechen. Allein die Tatsache, dass angemerkt wird, in Mecklenburg-Vorpommern gäbe es keine Kunsthochschule, deutet darauf hin, dass die Richtung dieser Konzeption stimmen wird.
Die Bereicherung liegt also ganz eindeutig darin, dass die neue Kunsthochschule ihre Schwerpunkte neu definiert hat. In der Stellungnahme ist nachzulesen, dass dies auch in der Dynamik der neuen Medien und in der Verknüpfung zwischen Kunst, Technologie und Wissenschaft sowie in der Inszenierung und Gestaltung von Räumen und Atmosphären zu sehen ist. Hierbei wird der Bogen zwischen dem traditionellen Erbe der Hochschule, dem Zusammenspiel von Kunst, Geschichte und Technologie, und der modernen Welt mit ihren Medien gespannt. Wie ich vorhin sagte, ist all dies in der Stellungnahme des Wissenschaftsrats nachzulesen. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Durch die Umwandlung der Hochschule in eine Kunsthochschule mit einer angestrebten Studierendenzahl von ungefähr 410 Studierenden wird sich der prozentuale Anteil der Studierenden auch dem Bundesdurchschnitt annähern. Ich denke, auch das ist eine gute Nachricht.
Auch die konsequente Umsetzung der Empfehlung der Erichsen-Kommission einer Umwandlung der Diplomstudiengänge in Bachelor- und Masterstudiengänge ist lobenswert. Die letzten Diplome werden - so kann man es nachlesen - 2009 überreicht. Danach wird die Kunsthochschule nur noch Bachelor of Fine Arts and Master of Fine Arts hervorbringen. Die Muthesius-Hochschule zählt damit zu den ersten Kunsthochschulen, die diese neue Studienstruktur einführen.
Wünschenswert wäre laut Erichsen und auch laut der Empfehlung des Wissenschaftsrats, dass die Hochschule den Bereich Architektur neu definiert. Emp
fohlen worden ist, den neuen Bereich Raum als Interior Design dem Bereich Design zuzuordnen und weniger dem Bereich Architektur. Das hört sich vielleicht ein wenig theoretisch an, aber ich denke, dass das, was dahinter steht, durchaus verständlich ist. Einzelheiten dazu werden in der Erörterung im Ausschuss eine Rolle spielen. Wir begrüßen es in jedem Fall, dass man auch dort eine Nische gefunden hat, die zur Zukunftsfähigkeit der Hochschule beitragen wird.
Vorhin sprach ich die Kooperationsmöglichkeiten an. Aus dem Konzept geht auch hervor, dass die verstärkte Netzwerkbildung mit vergleichbaren Institutionen im Ostseeraum eine wichtige Rolle spielen soll. Wir sehen auch darin eine echte Chance für die Muthesius-Hochschule, sich als nördlichste Kunsthochschule in Deutschland zu profilieren. Sie ist damit eine Kunst- und Kulturbrücke zu Skandinavien und über die Ostsee.
Kurz und gut: Mit dem vorliegenden Gesetzentwurf steht der Umsetzung all dieser guten Konzepte hoffentlich bald nichts mehr im Wege. Das - so denke ich - ist die wichtigste Nachricht.
Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Kunsthochschulen bilden keine exotische Zierde, die sich eine Gesellschaft als zusätzliches Kulturdekor leistet. Kunsthochschulen übernehmen vielmehr eine hohe gesellschaftliche Verantwortung. Sie bilden zu ästhetischem Bewusstsein als einem zentralen Bestandteil von Kultur aus. Wohl wahr! So heißt es in dem Konzept, das die Muthesius-Hochschule - natürlich mithilfe von Studierenden - im Vorfeld der Wissenschaftsratsentscheidungen entwickelt hatte. Das ist gewissermaßen das Credo dieser neuen Hochschule und drückt sich in ihrer neuen, einzigartigen Netzwerkstruktur aus, einer Struktur, die in ihrer kreativen und engagierten Art an der Hochschule entwickelt worden ist, und zwar - dies will ich gern noch einmal bestätigen - unter hervorragender Beteiligung der Studierenden. Der Wissenschaftsrat hat dies übrigens außerordentlich
Vor gut zwei Monaten - kurz vor der Sommerpause - hat der Wissenschaftsrat grünes Licht gegeben. Ich kann Ihnen versichern: Die Sitzungen des Wissenschaftsrats sind nicht immer sehr angenehm, diese jedoch war eine, von der ich dickes Lob für die Hochschulen mit nach Hause nehmen konnte und die ausgesprochen erfreulich war. Es liegt ein langer, hürdenreicher Weg hinter uns und ich muss sagen: Ich bin stolz darauf, dass wir das geschafft haben.
Herr de Jager, ganz ohne Unterstützung vonseiten der Landesregierung und durch mich persönlich ist es nicht gegangen, will ich mit dem nötigen Selbstbewusstsein sagen.
Wenn Sie sich zum Beispiel beim Abschlussfest der Muthesius-Hochschule, bei dem ich diese Nachricht überbringen konnte, hätten blicken lassen, hätten Sie es auch hören können.
Ich meine, dieser Schritt bedeutet auch eine Stärkung der Kultur des ganzen Landes, und es gilt nun, die gesetzlichen Voraussetzungen für die Umwandlung zu schaffen, und zwar mit dem hier vorgelegten Gesetz, das übrigens von den Fraktionen jetzt allein aus Zeitgründen eingebracht worden ist, da die Umwandlung zum 1. Januar 2005 erfolgen soll.
Herr Klug, wie Sie es geschafft haben, diese Frage mit der Diskussion an der CAU zu verbinden, die einzig und allein etwas mit den Erichsen-Empfehlungen und dem Hochschulvertrag sowie den Zielvereinbarungen mit der CAU zu tun hat, und wie Sie dies mit der vorgesehenen Abstimmung und Profilierung zwischen Hamburg und Kiel in Verbindung bringen konnten, ist mir schleierhaft. Das hat hiermit absolut nichts zu tun, sondern die Finanzentwicklung der Muthesius-Hochschule und die finanzielle Entwicklung der CAU sind in Zielvereinbarungen und im Hochschulvertrag festgeschrieben. Da wird nichts von der CAU auf die Muthesius-Hochschule umgeschichtet, sondern die Finanzierung der Muthesius-Hochschule bzw. die Erhöhung ihrer Finanzausstattung ist sozusagen Ergebnis dessen, was im Erichsen-Gutachten festgestellt wurde und in den daraus folgenden Zielvereinbarungen an Verlusten und Gewinnen insgesamt festgestellt wurde.
Parallel zum gesetzlichen Vollzug der Umstellung geht es jetzt darum, die vakanten Professorenstellen so zügig wie möglich zu besetzen. Auf die ersten fünf Ausschreibungen - meine Damen und Herren, Sie haben sie vielleicht in der „Zeit“ und anderen überregionalen Zeitschriften gesehen - für die Professorenstellen in den Fächern Freie Kunst und Design haben sich insgesamt mehr als 500 Männer und Frauen aus dem In- und Ausland beworben. Auch das ist ein Ausweis der Attraktivität dieser neuen Kunsthochschule, wo die Chance besteht, ein wirklich neues Konzept mitzugestalten und mitzuentwickeln. Wir hoffen sehr auf gute Besetzung.
Bis 2007 werden insgesamt 70 % der vorhandenen Professuren neu zu besetzen sein, das heißt, die Hochschule hat eine ganz schwierige Zeit hinter sich, weil die Besetzungen natürlich erst erfolgen sollten, wenn das neue Konzept steht und die Zusage, Kunsthochschule zu werden, da ist.
Die neuen Bachelor-/Master-Studiengänge werden zügig entwickelt, auch im Bereich Interior Design, das übrigens den Vorstellungen des Wissenschaftsrates entsprechend keine Neuauflage der Architektur in anderem Gewand sein soll, auch keine reine Innenarchitektur, sondern hier geht es um etwas wirklich Neues und Attraktives, was es so in der Bundesrepublik bisher kaum gibt. Das Spektrum reicht von der Innenraumgestaltung von Schiffen bis zur Raumgestaltung insgesamt. Es ist also ein attraktiver neuer Studiengang.
Zum Wintersemester 2005/2006 werden die Studienanfänger als Bachelor-Studierende beginnen. Der Master-Studiengang ist ab Wintersemester 2008/09 vorgesehen, also von dem Zeitpunkt an, an dem es die ersten Bachelors of Arts gibt.
Die Netzwerkstruktur der Kunsthochschule, also die interdisziplinäre Ausbildungsperspektive, die übrigens für das positive Votum des Wissenschaftsrates ganz wesentlich war, wird nun zügig in der Hochschulverfassung verankert und umgesetzt. Auch die Studien- und Prüfungsordnungen sollen diese Vernetzung widerspiegeln, übrigens auch mit der CAU und den anderen Hochschulen hier. Das sind sehr positive Entwicklungen.
Meine Damen und Herren, die Hochschule ist mit Hochdruck dabei, die neuen Strukturen weiterzuentwickeln. Das Parlament legt den Rahmen fest. Wir unterstützen die Hochschule weiter nach Kräften, auch was die Raumsituation angeht. Ein Anbau am Standort Lorentzendamm soll, so ist im Wissen
schaftsrat zugesagt worden, für den Hochschulrahmenplan 2006 angemeldet werden. Wir werden diesen Prozess, diese Beförderung - wie es öffentlich genannt wurde - weiterhin begleiten. Diesbezüglich bitte ich das Parlament, bitte ich Sie alle um Unterstützung in Form von zügiger Beratung, aber auch von Wertschätzung gegenüber dieser neuen Kunsthochschule.
Es ist beantragt worden, den Gesetzentwurf federführend an den Bildungsausschuss sowie mitberatend an den Innen- und Rechtsausschuss zu überweisen. Wer so beschließen will, den bitte ich um das Handzeichen. - Gegenstimmen? - Enthaltungen? - Dies ist einstimmig so beschlossen.
Frau Präsidentin, entschuldigen Sie die Verzögerung; ich war von dem vorigen Tagesordnungspunkt noch so fasziniert, dass ich mich nicht lösen konnte.
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Seit dem 1. Juni 2003 ist die Investitionsbank SchleswigHolstein eine eigenständige öffentlich-rechtliche Anstalt, die sich bedingt durch die Verselbstständigung zwar neu formiert und ihre organisatorische Strukturen neuen Herausforderungen angepasst hat, die aber weiterhin das Land Schleswig-Holstein bei der Erfüllung wirtschafts- und strukturpolitischer Aufgaben unterstützt. Auch wenn die gesamtwirtschaftliche Situation zu einigen Problemen bei der Kreditversorgung des Mittelstandes geführt hat, wie der Bericht ausweist, weist das gesamte Leistungsspektrum gegenüber dem Jahre 2002 noch einmal eine beachtliche Steigerung aus. Die Bilanzsumme hat sich im Jahr 2003 um 5,6 % - in Klammern füge ich hinzu: um 8,16 Milliarden € - erhöht. Es wurden Minderheitsanteile an fünf regionalen Wirtschaftsförder- und Entwicklungsgesellschaften erworben, die wiederum die Hoffnung eröffnen, dass weitere Förderungs- und Entwicklungsbereiche aufgenommen werden können.
Unser Hauptaugenmerk sollte sich jedoch auf die hervorragende Entwicklung des Förderneugeschäftes und der erfolgreichen Umsetzung des Wohnungsbauprogramms richten.
Denn mit dem jetzt vorgelegten Geschäftsbericht hat die Investitionsbank wiederum bewiesen, dass sie als zentrales Förderinstrument des Landes ein unverzichtbarer Partner für Wirtschaft und Kommunen ist.
Insgesamt wurde im Jahr 2003 ein Fördervolumen bewilligt, das gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 31,7 % aufweist. Die Sparte Immobilien übertraf mit 415,7 Millionen € ihr Vorjahresergebnis um 132,2 Millionen €. Der Förderbereich Kommunen baute sein Volumen um 189,1 Millionen € auf 366,7 Millionen € aus. Die Sparte Wirtschaft verzeichnete mit 132,7 Millionen € gegenüber dem Vorjahr ein geringeres Neugeschäftsvolumen, also 22,7 Millionen € weniger, was primär auch mit der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Situation sowie der damit verbundenen zurückhaltenden Kreditgewährungsbereitschaft der Banken zu begründen ist.
In der Sparte Dienstleistungen konnte jedoch das Fördervolumen um 46,6 Millionen € auf 412 Millionen € gesteigert werden.
Nach der strategischen Neuausrichtung hat die Investitionsbank in den Bereichen Wirtschaft, Immobilien und Kommunen eine erstaunliche Leistungsbilanz aufzuweisen. Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, wer hätte gedacht, dass bereits 2002 ein Fördervolumen von über 1 Milliarde € realisiert werden konnte!