Gammelfischerei Abstand genommen wird. In einem so kleinen Meer wie der Ostsee ist Gammelfischerei wie im Übrigen in allen anderen Meeren auch - nicht sinnvoll. Ein Verbot liegt im Übrigen auch im Interesse der Fischerei, denn wir wollen eine nachhaltige Bewirtschaftung der Fischbestände.
Die Krabbenfischerei hat weitgehend gute Erträge und wenige Probleme. Sie ist einer der wenigen Lichtblicke im Bericht. Allerdings sollte das Projekt des Einsatzes von Krabbenschälmaschinen weiter verfolgt werden, um die Wertschöpfung im Land zu halten. Es macht auch wenig Sinn, sich über die Oligopole von Wettbewerbern zu beschweren, ohne die Chance für die Stärkung der eigenen Vermarktungswege zu nutzen.
Frau Ministerin Franzen, ich bin dankbar, dass Sie den fischereibiologischen Lehrstuhl an der Universität Kiel angesprochen haben. Wir müssen ihn unbedingt erhalten. Es ist der Letzte, den wir in Deutschland überhaupt noch haben.
Die Landesregierung erkennt in diesem Bericht ausdrücklich an, dass durch Kormorane fischereiliche Schäden entstehen. Nach Beendigung der dreijährigen Erprobungsphase der Eckpunkte zur Minimierung der Auswirkungen von Kormoranfraßschäden sollte eine Bewertung der Maßnahme erfolgen. Das in der letzten Legislaturperiode groß verkündete Projekt der Hegepläne dümpelt weiter dahin. Es geht offensichtlich auch ohne Hegepläne.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich weiß, dass die Ferienpause naht. Sie ist aber noch nicht ganz erreicht. Insofern bitte ich um Ihre Aufmerksamkeit.
Ich will jetzt nicht alles wiederholen. Nur noch einmal zurück zum Problem der Hegepläne! Es geht offensichtlich auch ohne diese Pläne. Die Landesregierung setzt nicht sehr viel Nachdruck dahinter. Gleichzeitig sollte sich die Landesregierung beim Landessportfischerverband bedanken, der bereit ist, der Landesregierung bei diesem Thema aus der Klemme zu helfen.
Insgesamt gibt der Bericht einen guten Überblick über die Situation der schleswig-holsteinischen Fischerei. Ich glaube, dass wir anhand dieses Berichts eine gute Diskussion im Ausschuss haben werden. Wir sollten
Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Fischerei ist sicherlich einer der Problembereiche, von dem man sagen kann, der Markt regelt nicht alles. Deshalb ist trotz all der Kritik, die hier an Brüssel, an staatlichen Investitionen geübt worden ist, deutlich festzustellen: Hätten wir diese staatlichen Interventionen nicht, sähe es um die Fischbestände global sehr viel schlechter aus, als es heute der Fall ist. Deshalb kommt es darauf an - das ist allerdings die Aufgabe -, diese staatlichen Interventionen so vernünftig zu gestalten, dass - ich nehme das Beispiel von der Ostsee gern auf - die Befischung der Dorschbestände in der Ostsee so geregelt wird, dass es gerecht ist. Im Augenblick habe ich nicht das Gefühl, dass die Regelung zur Befischung der Dorschbestände in der Ostsee gerecht ist. Unsere Fischer werden dabei benachteiligt. Frau Ministerin Franzen, ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei den Gesprächen auch auf Bundesebene, damit wir hier mehr Gerechtigkeit für unsere Fischer in der Ostsee erhalten.
Sehr verehrte Frau Ministerin, der Bericht ist sehr informativ. Er beschreibt die Probleme, die wir in der Fischerei haben, adäquat. Deshalb werden wir im Ausschuss eine vernünftige Beratung haben.
Die erste Bemerkung zur Krabbenfischerei! Von vielen ist gesagt worden, die Holländer dominierten diesen Markt, seien besser als unsere Fischer. Sie sind wahrscheinlich nicht besser, aber sie sind innovativer. Das muss sehr deutlich gesagt werden.
Wir haben unseren Krabbenfischern eine Reihe von Möglichkeiten angeboten, die Wertschöpfungskette zu vergrößern. Ich glaube, man muss unseren Fischern sehr viel mehr Mut machen, dass sie sehr viel stärker in die Wertschöpfungskette hineingehen. Das heißt, sie sollen nicht nur Fische fangen, sondern auch die Vermarktung, die Veredelung dieser Produkte übernehmen. Das ist ein wichtiger Beitrag, um Arbeitsplätze
Zweitens kurz zu den Kormoranen! Ich würde mir wünschen, wenn wir die heimelige Zwiesprache zwischen dem Abgeordneten Poppendiecker und einer Kormorankolonie vor dem Landeshaus genießen könnten. Aber ich wäre doch glücklicher, wenn wir darauf verzichten könnten, wegen der Kormorane Demonstrationen vor dem Landeshaus zu haben. Wir haben in dieser dreijährigen Erprobungsphase Möglichkeiten gehabt, Erfahrungen zu sammeln. Das ist richtig und gut so. Ich glaube auch, dass wir eine Regelung haben, die sich bewährt.
Ich bin etwas betroffen gewesen, als ich den Haushalt gelesen habe und gesehen habe, dass die Landesregierung die Auswertung dieser Versuche dadurch belastet, dass für die Zukunft kein Geld mehr in den Haushalt eingestellt ist. Das sollten wir gemeinsam reparieren.
Über diesen Verhandlungen darf nicht das Damoklesschwert der Nulllösung für die Binnenfischer hängen. Das sage ich aus meiner Sicht sehr deutlich.
Ein dritter Punkt! Ich habe in den letzten Jahren in Schleswig-Holstein folgende Erfahrung gemacht. Wir haben 30.000 organisierte Sportfischer und darüber hinaus noch eine ganze Reihe nicht organisierter. Darunter gibt es auch solche und solche. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, mich an dieser Stelle bei den organisierten Sportfischern in diesem Land zu bedanken, denn das, was sie an ökologischen Projekten im Gewässerbereich gemacht haben, verdient auch den Dank dieses Hauses.
Ich habe noch eineinhalb Minuten Redezeit übrig; die schenke ich gern dem SSW, damit er noch einmal ausführlich auf die Gammelfischerei eingehen kann.
Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Der uns vorliegende ausführliche Bericht über die Situation und Entwicklung der Fischerei, für den wir uns ebenfalls bedanken, gibt einen guten Einblick und macht die Vielschichtigkeit der Probleme und Anforderungen in der Fischerei deutlich.
Dem Bericht ist zu entnehmen, dass sich die Betriebe aber durchaus der Situation stellen und in neue, modernere und energiesparende Fahrzeuge investieren und Fischereitechniken anwenden, die einen unnötigen Beifang verhindern - zumindest hierzulande. Dies ist ein wichtiger Punkt, der nicht verschwiegen werden sollte, da er deutlich macht, dass unsere Fischer durchaus bereit sind, den Weg in Richtung nachhaltige Bewirtschaftung einzuschlagen. Das ist ein sehr gutes Vorbild, das man durchaus auch europaweit annehmen sollte.
Die Fahrzeuge der Fischer sind das eine; die Vermarktung der Produkte ist das andere. Es ist sehr zu bedauern, dass es immer noch zu kleine Vermarktungseinheiten an der Küste gibt, speziell an einer Seite der Küste. Der SSW ist der Auffassung, dass die Fischereigenossenschaften enger zusammenarbeiten müssen, wenn sie der zunehmenden Konkurrenz gewachsen sein wollen. Daher sollte das vorrangige Ziel sein, dass eine zentrale Vermarktung geschaffen wird. Dass dies nicht unbedingt einfach ist, wissen wir bereits aus der Tourismuswirtschaft an derselben Küste.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir haben noch drei Minuten gemeinsame Ausschussberatung vor uns; deshalb bitte ich Sie, diese drei Minuten noch in Gemeinsamkeit bis zum Ende zu verbringen.
Es führt aber auch hier kein Weg daran vorbei: Wir müssen schnelle und gut organisierte Vermarktungswege und Vermarktungsstrategien schaffen, wenn wir konkurrenzfähig bleiben wollen. Dies sage ich besonders vor dem Hintergrund der europäischen Konkurrenz, auf die im Bericht häufiger eingegangen wird.
Herausgegeben vom Präsidenten des Schleswig-Holsteinischen Landtags - Ausschussdienst und Stenographischer Dienst
Zwar will man die Nutzung nationaler Fangquoten für ausländische Fischer einschränken, was ich durchaus begrüße, aber dies befreit die hiesigen Fischereibetriebe und Fischereigenossenschaften nicht von dem Zwang, sich am Markt besser zu positionieren. Wenn die Fischer nicht die Zeichen der Zeit erkennen, brechen möglicherweise sehr schwere Zeiten an. Andererseits zeigen gerade die regionalen Vermarkter anderer Produkte, dass heimische Produkte durchaus eine Chance am Markt haben können.
Ein Problem, das schon in der ersten Debatte über diesen Bericht angesprochen wurde, war das Problem der Überfischung der Meere. Auf die Ostsee bezogen ist dies ganz konkret in unserer Nähe sichtbar. Der Dorschbestand in der östlichen Ostsee liegt darnieder, was Auswirkungen auf den Gesamtbestand hat. Zwar ist der Bestand in unseren Gewässern noch gut, aber anderenorts - im östlichen Teil - sieht es aufgrund der hohen Belastung durch die Meeresverschmutzung schlecht aus. So kämpfen jetzt immer mehr Fischer um immer geringer werdende Fangquoten.
In diesem Zusammenhang möchte ich betonen, dass wir am Rande der letzten Landtagstagung eine gemeinsame Initiative zu Gunsten einer angemessenen Fangquote für unsere Ostseefischer auf den Weg gebracht haben, die auch von der Landwirtschaftsministerin unterstützt wurde. Hierfür möchte ich allen Beteiligten noch einmal danken.
Gleichwohl ändert dies nichts an der Tatsache, dass Überdüngung, Verklappung, das Versenken von Schiffen und Ähnliches der Lebensgrundlage der Menschen schaden und wir daher unsere Politik so gestalten müssen, dass dies nicht mehr geschieht. Dies hat beispielsweise auch etwas mit Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft zu tun. Dabei erinnere ich gern an unsere Debatte über die Leitlinien für eine ordnungsgemäße Landbewirtschaftung.