Daher sind Tourismus und Biodiversität aus unserer Sicht sehr eng miteinander verzahnt. Viele Reiseveranstalter haben deswegen die biologische Vielfalt bereits in ihr Reiseprogramm mit aufgenommen. Sind wir einmal ehrlich: Wer hätte das vor einigen Jahren vorhergesagt?
Trotzdem muss man versuchen, meine Damen und Herren, eine Balance zu halten. Gemeint ist die Balance zwischen den wirtschaftlichen Erfordernissen in einer Region und jenen, die sich aus der Endlichkeit der Ressourcen ergeben. Wir haben, wie ich finde, in Sachsen-Anhalt diesen Trend relativ zeitig erkannt und auch im Landestourismuskonzept verankert. Selbst im Bundesnaturschutzgesetz steht, dass sich Naturparke eben wegen ihrer landschaftlichen Voraussetzungen besonders für die Erholung eignen.
Gleichzeitig dienen Naturparke auch der Erhaltung einer durch vielfältige Nutzung geprägten Landschaft und ihrer Arten und Biotopvielfalt.
Eine Hauptaufgabe der Naturparke ist es daher, den Schutz von Natur und Landschaft mit attraktiven Erlebnismöglichkeiten und der touristischen Entwicklung in Einklang zu bringen. Also: Das Leben der Menschen und der Broterwerb der Menschen ist das, was einem Naturpark innewohnt.
Das ist eine Aufgabe, der wir uns in Sachsen-Anhalt stellen. Dafür gibt es sehr gute Beispiele. Nadine Hampel hat in ihrer Einbringungsrede eindrücklich auf die verschiedenen Themen und auf die verschiedenen Herausforderungen und herausragenden Punkte unserer Naturparke abgestellt.
Deswegen will ich mich auf einen Naturpark, der mir natürlich besonders am Herzen liegt, weil es mein Heimat-Naturpark ist, nämlich auf den Naturpark Dübener Heide, in der letzten Minute meiner Redezeit beschränken; denn auch der Naturpark Dübener Heide ist Wirtschaftsfaktor, Wirtschaftsquelle und Lebensraum einer ganzen Region und der Menschen, die dort leben.
Man hat dort im Naturpark Dübener Heide mit einem sanften Tourismuskonzept vielfältige Möglichkeiten durch eine enge Verzahnung der entsprechenden Angebote geschaffen. Ich möchte an der Stelle nur den Rad- und Wandertourismus erwähnen. Die Dübener Heide hat mit der Heide-Bibertour einen der ersten Qualitätswanderwege, die wir in Deutschland überhaupt zertifiziert haben.
Die Dübener Heide ist zwischen der Elbe und der Mulde gelegen. Wir haben dadurch natürlich auch beste Anbindungen für die Radwanderer auf dem Elbe-Radweg und auf dem Mulde-Radweg. Was
Für viele nicht nur aus den nahe gelegenen Bereichen wie Bitterfeld oder Wittenberg, sondern auch aus dem Leipziger oder auch aus dem Zeitzer Bereich heißt es: Wochenende ist Heidezeit. Das, was die Menschen mit Brauchtum und Tradition in der Dübener Heide erhalten haben, dient der Natur- und Landschaftspflege in diesem Raum. Das ist das, was wir immer wieder genießen und das, was unsere Gäste genießen wollen.
Ich kann Sie einladen, alle unsere Naturparke zu besuchen. Wir sollten, liebe Nadine Hampel, unsere Touren durch die Naturparke weiterführen. Ich denke, wir haben hier einen sehr guten Antrag. Ich bin auf die Aussagen gespannt, die das Ministerium dann zu treffen hat. Ich denke, wir haben über viel zu diskutieren und viel zu behandeln. Unsere Naturparke sind es wert. Die wirtschaftliche Entwicklung ist es wert. - Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.
Das waren zwei Minuten lang Dübener Heide. - Für die Fraktion DIE LINKE spricht der Abgeordnete Herr Czeke.
Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Gleich vorab, liebe Kollegin Hampel, wir stimmen dem Antrag zu, weil ich mich auf die Berichterstattung auch persönlich sehr freue. Ich kann auch noch einen Antrag für die Landtagssitzung im November androhen, der sich mit dem Tourismus beschäftigt.
Ich habe nur ein Problem. Der Ausschussvorsitzende für den betreffenden Fachbereich ist jetzt nicht hier. Er hat aber seinen Stellvertreter dahingehend „genötigt“, dass das Thema Tourismus in einer der letzten Sitzungen vollkommen erledigt wurde. Die Akteure und die Regionalverbände waren noch zur Berichterstattung eingeladen worden. Jetzt kommt der Antrag. Sie haben noch fünf Minuten Redezeit, in der sie das vielleicht erklären können.
Das hat mich ein wenig geschockt, weil noch so viele offene Themen vorhanden waren. Es ist für mich schon bezeichnend, dass die Landesregierung gerade hier zu dem wichtigen Thema keinen eigenen Beitrag leistet. Ich kenne Herrn Möllring nicht als wortlos und garantiert auch nicht als ideenlos. Er hätte uns schon etwas erzählen können.
sammenspiel der Ministerien für Landesentwicklung und Verkehr, für Landwirtschaft und Umwelt und, wie gesagt, des Wirtschaftsministeriums, wenn es um den Tourismus geht.
Problematisch ist nur Folgendes: Sie haben es in Ihrer Rede angedeutet. Wir wollen eine bessere Vernetzung von Kommunen, Naturparken und den Touristikern. Nun packen Sie einmal drei so arme Würstchen in einen Topf.
- Wenn wir das Land noch dazu packen, wird es nicht besser. - Die Verzahnung ist gut und richtig. Kollege Zimmer, Sie als Vorsitzender des Landestourismusverbands wissen das ohnehin. Wir wissen um die Mittelausstattung im Bereich Öffentlichkeitsarbeit. Wir haben sie auf einer Jahrestagung auch schon einmal hinterfragt, weil wir gesagt haben: Wenn der Trend noch zwei Jahre lang weitergeht, dann sind wir bei Null angekommen. Wir können nicht einmal mehr ein Flugblatt entwickeln. Das ist sehr schade, weil uns das nicht den Effekt bringt, den wir eigentlich brauchen.
Wir haben die höchste Dichte an Kultur, nämlich an Unesco-Weltkulturerbe. Das kann man gar nicht oft genug sagen. Das wäre die Möglichkeit, das tatsächlich auch zu unterstützen.
Der Kollege Meister hat die eine oder andere Möglichkeit genannt, die wir nicht unbedingt mittragen würden, wie zum Beispiel ein Fünf-Sterne-Haus. Das kann jeder Investor machen. Aber er muss es nicht unbedingt gefördert bekommen.
Zur Nachhaltigkeit sage ich Ja, weil davon die Region profitiert. Wir brauchen die soziale Mitnahme unbedingt.
Hinsichtlich des Fahrradtourismus nenne ich den Elbe-Radweg als Beispiel. Er ist seit Jahren die Nr. 1. Es ist eine Erfolgsgeschichte. Allen Aktiven vor Ort gebührt großer Dank, weil sie es tatsächlich schaffen, dass er genutzt wird. Aber wir dürfen uns nicht auf den Lorbeeren ausruhen. Dadurch wird eine Wertschöpfung erreicht. Sie sprachen auch die Altersklientel an, die ihn nutzt.
Wir wissen durch Befragungen, wie viel Geld sie mitbringen und wie viel sie bereit sind, hier zu lassen. Das ist enorm. Das sollten wir bei der Wertschöpfung auch abschöpfen. Das ist vollkommen legitim. Es bedarf aber der Unterstützung des Landes. Das sagten Sie vollkommen richtig.
Es gibt Hindernisse, es gibt Unklarheiten, sagte mein Vorredner. - Ja, das sind Kleinigkeiten. Wegerechte werden wir im neuen Waldgesetz regeln. Das weiß natürlich ein Gast, der von außerhalb kommt, nicht unbedingt.
schiedliche Schon- bzw. Schutzzeiten an den Gewässern. Das muss alles kommuniziert werden. Das ist nicht einfach und man braucht natürlich Geld.
Wir haben heute den Nachtragshaushalt beschlossen. Leider ist es uns nicht gelungen, dahin zu kommen, die Naturparks in Zukunft für die Koordinierung der Aufgaben und für die Höhepunkte, die Sie angesprochen haben, personell und finanziell so auszustatten, dass das funktionieren kann. Das muss noch verbessert werden.
Die Stellenausschreibung bei der SUNK soll jetzt wohl auf dem Weg sein. Aber nur auf dem Weg ist mir zu wenig.
In einem Punkt würde ich mich natürlich streiten. Das betrifft die eigene Schutzkategorie. Meines Wissens vereint sie Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete. Aber das ist egal.
Ich hätte nur einen Wunsch im Hinblick auf die Diskussionen, die wir in der kurzen Zeit, die uns noch gegeben ist, hoffentlich fruchtbringend führen werden. Dieser betrifft die Barrierefreiheit.
Diese herzustellen ist oft sehr schwierig. Wir wissen von Gehandicapten, die befragt wurden, dass es verdammt schwierig ist, sich auf einem geschotterten Weg mit dem Rolli zu bewegen. Das sind die Probleme, deren Behebung Geld kostet. Ich hoffe, wir können das eine oder andere dazu noch im Ausschuss erfahren. - Vielen Dank.
Ich möchte das Wort gern noch einmal ergreifen. Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Es kommt wirklich nicht oft vor, dass wir in diesem Hohen Hause über ein Tourismusthema miteinander debattieren. Das ist wirklich schade.
Denn wir sind uns in vielen Dingen einig. Ich freue mich auch, dass der Antrag der Koalitionsfraktionen die Unterstützung von den Fraktionen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und DIE LINKE bekommt. Das ist gut so.
Ich glaube, im Bereich des Tourismus ist es irgendwie immer so, dass man zwar unterschiedlicher Meinung ist, aber sich erst einmal darüber freut, dass ein solcher Antrag überhaupt kommt.
Ich glaube, wir haben in dieser Legislaturperiode alle Tourismusanträge einstimmig beschlossen. Das ist ein deutliches Signal, dass wir uns zwar manchmal über den Weg streiten, aber am Schluss alle die Tourismusentwicklung im Land voranbringen wollen. Das eint uns und das ist gut so.
Biosphärenreservate, Naturparks und Nationalparks leisten wertvolle Arbeit für die regionale Entwicklung. Das haben wir gesagt. Ich möchte aber auch hervorheben, dass die Naturparks in den Regionen vor allem durch viel Engagement der Menschen vor Ort entstanden sind und auch geführt werden.
Diesen Initiativen und den engagierten Bürgern gilt unser besonderer Dank. Das möchte ich hier noch einmal sehr deutlich machen. Ein Dankeschön geht an unsere Naturparks.
Wir alle wissen sehr wohl, dass sie personell und finanziell nicht ausreichend ausgestattet sind. Herr Czeke wies darauf hin. Dazu gab es auch schon Anhörungen im Bundestag. Die Protokolle habe ich mir in Vorbereitung auf die Rede einmal angeschaut. Wir müssen aber nicht so weit abschweifen. Vielleicht führen wir einmal im Ausschuss mit unseren Naturparks ein kleines Fachgespräch. Das können wir im Ausschuss besprechen.
Eines finde ich nicht gut. Lars, dabei musst du mich jetzt unterstützen. Ich bin kein ordentliches Mitglied im Wirtschaftsausschuss, und das als Touristikerin. Das liegt auch an der Kombination von Wirtschaft und Wissenschaft. Wenn man so wie wir als Fraktion nur drei Plätze hat, wird es eng. Aber es geht nicht, dass man sagt, Tourismus ist für diese Legislaturperiode in diesem Ausschuss kein Thema mehr.
Tourismus, finde ich, muss immer Thema sein, weil Tourismus so viel mehr ist. Tourismus ist Wirtschaftsentwicklung, Entwicklung ländlicher Räume, Infrastruktur und auch ein Stück weit Imageförderung für unser Land.
Wir sagen immer, wir werben mit unseren Kulturgütern, mit unserer Landschaft. Deshalb sollte das ein Dauerthema und nicht nur ein Thema für eine Beratung sein. Die Beratung mit allen Tourismusverbänden war gut. Es war großartig, einmal alle in geballter Form da zu haben; das wollte ich hervorheben. Lars bekräftigt das.