Protokoll der Sitzung vom 18.12.2018

Jetzt entscheiden wir beide einmal: Was braucht denn der kleine Mann zu Hause? Braucht er diesen 1 Gbit/s-Anschluss heute oder morgen,

(Wulf Gallert, DIE LINKE: Er braucht eigent- lich gar kein Internet!)

oder braucht er den erst in drei, vier oder fünf Jahren? Wer braucht heute den 1 Gbit/s-Anschluss? - Das ist in erster Linie die Wirtschaft, die davon leben muss.

(Zurufe)

Das habe ich Ihnen vorhin erklärt. Dort setzen wir den Schwerpunkt. Ein Anschluss mittels Vectoring mit einer Geschwindigkeit von 100 Mbit/s reicht für heute und morgen noch aus, für übermorgen nicht, aber für heute und morgen reicht es.

(Hendrik Lange, DIE LINKE: Reicht er nicht!)

Denn es muss am Ende des Tages auch bezahlbar sein. Dass das für Sie keine Rolle spielt, wissen wir. Sie sind die Partei der Planwirtschaft. Dass das bei Ihnen keine Rolle spielt, ist für uns wahrlich keine neue Erfahrung.

Also halten Sie sich bitte mit solchen Äußerungen zurück, wenn Sie so wenig Ahnung davon haben, wie Markt funktioniert.

(Zustimmung bei der CDU)

Herr Lange, Sie haben noch mal das Wort.

Also, Herr Thomas, weil Ihnen das so schwer am Herzen liegt: Erstens. Es sind 15 Gbit/s.

(Zurufe von der CDU - Siegfried Borgwardt, CDU: Das ist aber schon gewaltig!)

- Das ist gewaltig. - Der Vertrag kostet 20 €. Ich gebe Ihnen nach der Sitzung gern den Tipp, bei welchem Mobilfunkanbieter Sie das Angebot derzeit schon bekommen können.

(Sebastian Striegel, GRÜNE: Na, na, ma- chen Sie hier keine Schleichwerbung!)

- Nein, das ist keine Schleichwerbung. Deshalb mache ich es ja nicht hier.

(Eva von Angern, DIE LINKE: Außerhalb des Protokolls! - Weitere Zurufe)

Das ist das Erste. - Augen auf beim Handykauf!, sage ich mal; das ist das Erste.

Das Zweite. Wenn Sie möchten, kommen Sie mal mit mir nach Quarmbeck.

(Zuruf)

Das kennen Sie?

(Zuruf: Wo denn?)

- Das ist gleich nebenan, wo Sie wohnen; da wohnt mein Vater. Der hat es auch nicht so. Das ist jemand, der von seiner Rente zwar leben kann, aber es ist nicht so, dass man sagen kann, er lebt gut davon.

(Zurufe)

Dann sage ich Ihnen

(Zuruf von Ulrich Thomas, CDU)

- genau, Herr Thomas -: Der bezahlt für seinen Telekom-Anschluss 5 € weniger als ich für meinen; das ist die Realität.

(Zuruf von Ulrich Thomas, CDU - Weitere Zurufe)

- Herr Thomas, ich weiß, dass Sie es nicht verstehen wollen.

Bitte keine Zwiegespräche.

Ich weiß, dass Sie das nicht verstehen wollen. Das ist in Ordnung. Denn Sie stellen mal wieder einen Elefanten in den Raum, um von den ganzen Problemen abzulenken.

(Zurufe von der CDU)

- Herr Thomas, ich wollte Ihnen nur sagen, dass der Unterschied zwischen dem, was mit Vectoring bereitgestellt wird, und dem, was mit Glasfaser bereitgestellt wird, gar nicht so groß ist. Natürlich spielen 5 € für manche Leute eine große Rolle. Aber das ist doch nicht das Problem. Das Problem ist, dass wir eine monopolisierte Marktstruktur an der Stelle haben und nur wenige Anbieter, die das so eben auch organisieren. Das ist doch das Problem.

(Beifall bei der LINKEN)

Und dieses Problem haben Sie mit Ihrer CDU permanent gestreichelt und geschaffen. Das ist das Problem. - So!

(Beifall bei der LINKEN - Zurufe von der CDU)

Jetzt, Herr Thomas, bitte.

Herr Thomas, nach der Sitzung oder im Ausschuss

(Ulrich Thomas, CDU: Im Ausschuss!)

kann ich gern mit Ihnen darüber weiterdiskutieren. Aber ich sage Ihnen eines: So, wie Sie den Internetausbau, sei es auf der mobilen Ebene oder sei es auf der Ebene des Breitbandausbaus, vorangetrieben haben, können Sie sich angucken, wie die Ergebnisse in Deutschland sind; die sind traurig.

(Beifall bei der LINKEN - Zurufe)

Ich danke Herrn Lange für die Ausführungen. - Wir kommen jetzt zum Abstimmungsverfahren.

Der Vorschlag wurde unterbreitet, den Antrag in den Ausschuss für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung zu überweisen. Wenn das so ist, dann bitte ich um das Kartenzeichen. - Ich sehe, das ist das komplette Haus. Wer stimmt dagegen? - Ich sehe niemanden. Gibt es Stimmenenthaltungen? - Das sehe ich auch nicht. Damit ist der Antrag in den genannten Ausschuss überwiesen worden.

Wir kommen nunmehr zum

Tagesordnungspunkt 15

Beratung

Bericht über die Kontrolltätigkeit der Parlamentarischen Kontrollkommission zur Mitte

der Wahlperiode gemäß § 27 Abs. 3 des Gesetzes über den Verfassungsschutz im Land Sachsen-Anhalt (VerfSchG-LSA) - Berichtszeitraum 20. Juni 2016 bis Oktober 2018

Unterrichtung Parlamentarische Kontrollkommission - Drs. 7/3675

Eine Debatte ist nicht vorgesehen. Berichterstatter ist der Abg. Herr Kurze. Herr Kurze, Sie haben das Wort.

Danke schön, Herr Präsident. - Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die Parlamentarische Kontrollkommission hat gemäß § 27 Abs. 3 des Gesetzes über den Verfassungsschutz im Land Sachsen-Anhalt auch zur Mitte der Wahlperiode einen Bericht vorzulegen. Dieser Bericht für den Zeitraum vom 20. Juni 2016 bis Oktober 2018 liegt Ihnen in der Drs. 7/3675 vor.

In der Parlamentarischen Kontrollkommission war der Wunsch geäußert worden, den Bericht im Plenum ohne Debatte zu behandeln. Diesem Wunsch möchte ich mit dieser Berichterstattung entsprechen. Hierbei ist immer im Hinterkopf zu behalten, dass die Beratungen der Parlamentarischen Kontrollkommission geheim sind.