Dann habe ich oder haben wir als CDU eine ganz andere Meinung zu irgendwelchen Feststellungen und Festlegungen, was Schwimmen ist. Sie haben selbst haben gesagt: 75 % Schwimmer und 8 % Nichtschwimmer.
Wir Sportlehrer draußen - ich war nämlich auch einer von denen - haben uns hingesetzt und überlegt, ob das Seepferdchen ausreichend ist oder nicht.
Ja, es ist ausreichend. Wissen Sie, warum? - Wenn ein Kind 25 m von A nach B schwimmen kann, dann schafft es auf jeden Fall, einen Beckenrand zu erreichen, falls es einmal ins Wasser fällt und dann wieder an die Seite muss.
Wenn andere Dinge wichtig sind, dass wir Bronze, Silber und Gold haben wollen, was wir in den Schulen ja auch absolut wollen und auch schaffen - wir kämpfen ja dafür -, dann sollten die Eltern eventuell dafür sorgen, dass Bronze angestrebt wird, wenn wir in der Schule die Voraussetzungen legen.
Es kann aber nicht unsere Aufgabe sein, dass wir noch für Bronze, Silber und Gold verantwortlich sind. Das kann ich mir jedenfalls nicht vorstellen.
ich die Kinder. Sie haben es ja unter Punkt 4 geschrieben - ich habe mir Ihren Antrag genau durchgelesen -, dass der Schwimmunterricht extra benotet werden und eingeteilt werden muss. Verbessern Sie mich, wie Sie es genannt haben.
Wenn das passieren würde, was Sie wollen, würde das - das ist auch eine Sache, an der wir im Bildungsministerium mit arbeiten - übersetzt Folgendes heißen: Wir haben ja noch andere Sportarten, Leichtathletik und Turnen. Gerade in der Grundschule gibt es auch Kinder, die mögen das nicht unbedingt. Das kann ich sogar selber nachvollziehen.
Es gibt ganz viele Schüler, die vielleicht etwas stabiler sind, die können super schwimmen und können mit dieser Note ausgleichen. Sie können der Sportunterrichtsnote dadurch eine entsprechende Richtung geben, dass wir alle sagen: Unsere Kinder werden vernünftig benotet; sie haben Möglichkeiten.
Wenn das, was Sie hier wollen, extra gemacht werden soll, dann verstehe ich nicht, was Sie damit erreichen wollen. Sie würden unseren Kindern extrem schaden.
Der letzte Punkt, den ich hier ansprechen möchte, ist die Geschichte, dass Sie sagen, wir haben zu wenige Rettungsschwimmer. Jeder Sportlehrer, der in diesem Bundesland und auch anderswo ausgebildet wird, ist automatisch Rettungs
schwimmer. Sogar jeder Polizist, der in Aschersleben ausgebildet wird, muss, soweit ich weiß, Rettungsschwimmer sein.
- Nein, musste nicht, das stimmt nicht. Aber darüber müssen wir jetzt nicht diskutieren. Jetzt hast du mich rausgebracht, danke.
Trotzdem reicht es manchmal nicht, dass die Sportlehrer, gerade die, die etwas älter sind, sagen: Ich übernehme noch die Verantwortung, um mit den jungen Menschen, den Kindern diese Ausbildung zu machen.
In dieser Hinsicht gibt es auch wieder Überlegungen. Wir haben im Bildungsbereich eine Staatssekretärin, die unwahrscheinlich aktiv ist. Wissen Sie, was sie gemacht hat? - Sie hat sich den Sportlehrerverband in Sachsen-Anhalt geholt. Das macht sie regelmäßig, bei vielen Problemen im Sportbereich.
Ja. - Wissen Sie, was wir das gemacht haben? Wir haben überlegt: Wie können wir das ändern? Wie können wir vom Bildungsministerium zusammen mit den Leuten draußen, nämlich mit den Lehrern, gemeinsam eine Lösung finden?
Mensch, wir sind dabei, eine zu finden, ob Sie das glauben oder nicht. Wir sind schon viel weiter. Fragen Sie doch draußen einmal die Lehrer, was wir überhaupt in der Praxis machen. Das machen Sie nicht.
Ich sage Ihnen, was vorhin schon gesagt wurde: Es ist jetzt toller Wahlkampf, dass Sie so etwas machen. Das finde ich nicht richtig und nicht fair. Ich sage Ihnen schnell noch einen Lösungsvorschlag, wenn ich es darf, damit ich meinen Satz zu Ende bringen kann.
Frau Heiß hat sich noch zu Wort gemeldet. - Frau Heiß, Sie haben jetzt die Möglichkeit, Ihre Frage zu stellen. Sie haben das Wort, Frau Heiß.
Vielen Dank, Herr Präsident. - Herr Borchert, ich möchte zunächst nur eine Richtigstellung machen, den Rest dann nachher. Ich habe vorhin in meiner Rede erwähnt, dass ein sicherer Schwimmer - es ging mir nicht um die Schwimmer, sondern um den sicheren Schwimmer - laut KMKRichtlinien tatsächlich definiert ist.
Es ist schön, dass Sie sich intensiv mit dem Schwimmen beschäftigen und damit, was es heißt, ein Seepferdchen, ein Bronzeabzeichen zu haben. Aber laut KMK-Richtlinien ist ein sicherer Schwimmer ein Schwimmer, der ein Bronzeabzeichen hat und eben nicht ein Seepferdchen.
Ja, damit haben Sie recht. Das habe ich auch so gesagt: Das ist ein sicherer Schwimmer laut dieser Konferenz.
und sagen: Natürlich wollen wir es schaffen, das alle mindestens Bronze kriegen. Das ist ja wohl auch logisch. Aber wir können es nicht bei allen schaffen. Dann kommen eben auch die Eltern ins Spiel.
Mehr als arbeiten können die Kollegen draußen auch nicht. Irgendwo hat jeder seine Grenze. Wenn einer gar nicht ins Wasser will, dann freut man sich, dass er nach zehn Schwimmtagen überhaupt reingegangen ist, damit er wenigstens sein Seepferdchen schafft. Das ist dann eine Wahnsinnsleistung, denn es sind nämlich Kinder, und die sind keine Maschinen.
Wenn sie es bis zur 4. Klasse nicht schaffen - jetzt kann ich ja meine Sache zu Ende bringen; Sie haben mich ja gefragt -, dazu liegt ein Vorschlag des Sportlehrerverbandes vor, der diskutiert wird, wonach die Kinder von der 5. bis zur 7. Klasse in den weiterführenden Schulen zusammengenommen werden, dass sie einen Kurs bekommen, um das nachzuholen, was sie leider vielleicht in der Grundschule nicht geschafft haben, und zwar mit Unterstützung von der DLRG oder von der Wasserwacht; die gibt es ja auch nicht. Die gehen dann am Vormittag in die Schwimmbäder. Die Kollegen, die dort die Fachleute und gar nicht so ausgelastet sind, die übernehmen mit die Ausbildung. Das muss jetzt alles erst noch irgendwo in Tüten gebracht werden.
Aber ich will Ihnen damit nur sagen, daran arbeitet man, und zwar schon lange. Sie müssen sich nicht hier hinstellen und sagen: Mensch, jetzt komme ich, wir wissen alles neu und besser, ihr seid alle schlecht. Nein, wir sind nicht schlecht. Wir sind gut. Wir sind in Sachsen-Anhalt bei der Schwimmausbildung richtig gut.
Ich fand es sehr enttäuschend und traurig, dass Sie sich hier hinstellen und über unseren Alternativantrag lachen, dass wir solche Sachen herausnehmen.
Vielen Dank, Herr Präsident. - Es ist tatsächlich so, dass wir bei den Schülerinnen und Schülern, bei den Kindern besser sind als der Bundesdurchschnitt, bei den Erwachsenen nicht. Aber wir wollen ja bei den Kindern, die älter werden, und bei den nachwachsenden Kindern das Niveau halten, das wir haben. Insofern ist es richtig so.
Ich wollte ausdrücklich noch einmal sagen: Es geht uns ja darum, dass sich Kinder sicher, gefahrlos im und am Wasser aufhalten können. Deshalb hat die Kultusministerkonferenz - übrigens in
Abstimmung mit dem Bundesverband der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft - genau diese Stufe, das Schwimmabzeichen in Bronze, festgelegt. Das heißt, das Seepferdchen ist tatsächlich nur - ich sage es einmal so - baden können, ohne sich tatsächlich sicher am und im Wasser aufhalten zu können.
Aber ich habe eine Frage. Das Land Hessen, seit Jahren CDU-grün regiert, hat einen Schwimmbadfonds vom Jahr 2020 bis 2025 mit einem Volumen von 50 Millionen € aufgelegt, um dort die Frei- und Hallenbäder wieder herzurichten, zu sanieren, am Leben zu erhalten. Wie bewerten Sie das?
Ja, das kenne ich. Aber der Zeitraum 2020 bis 2025 stimmt nicht. Es sind fünf Jahre. 2020 bis 2025 wären sechs Jahre. Aber vom Grundprinzip her haben Sie recht. Das hat man tatsächlich gemacht.
Warum hat man das gemacht? - Weil - ich war erst vor wenigen Wochen bei den verantwortlichen sportpolitischen Sprechern der CDU; dort war das nämlich Thema - dort mit dem Schwimmsport überhaupt nichts mehr lief, weil fast keine Kinder schwimmen können und weil dort jetzt die Notbremse gezogen worden ist.
Natürlich sehe ich es so, dass wir hier auch in der Verantwortung stehen. Diese Statistik ist in meinen Augen tatsächlich wichtig, um einmal zusammenzufassen, wie viele Schwimmbäder wirklich Probleme haben.
Es gibt Probleme, das wurde gesagt. Es ist bestimmt richtig, dass es in bestimmten Schwimmbädern Probleme gibt. Hier wurde auch von links gesagt, in Seehausen und auch bei uns in Liesten gibt es Probleme mit Schwimmbädern.
Wenn wir das zusammengefasst haben, dann bin ich mir sicher, dass wir uns auch hinsetzen und dann sagen müssen: Leute, wir haben so einen großen Stau. Wo kriegen wir das Geld her, das ist die erste Frage. Die wichtigste Frage ist aber, wann können wir auch so einen Fonds gründen.
Ich wäre voll dafür. Aber erst einmal möchte ich den ersten Schritt haben, nämlich, dass wir das alles zusammenfassen, damit wir wissen, worüber wir sprechen, und nicht anders herum, dass wir 5 Millionen € rausschmeißen und sagen: Ich stopfe hier ein Loch und da ein Loch, weil ich hier einmal etwas gehört und da einmal etwas gelesen habe.