nein, das führt zur Verunsicherung der Landwirtschaft und diese Kürzungen sind Gift für Investitionen und damit auch für die Arbeitsplätze. Natürlich will die CDU auch nicht der Kritik ausweichen, das ist in der Aktuellen Stunde angesprochen worden, dass Thüringen 2003 nicht alle Fördermittel aus der Gemeinschaftsaufgabe abgerufen hat, was vor allem für die benachteiligten Gebiete sich negativ ausgewirkt hat, auch wenn, wie der Minister das angesprochen hat, hier sehr differenziert worden ist. Ich sage es ganz deutlich, die Kritik des Berufsstandes war berechtigt.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, die CDU hat sich dieser Auseinandersetzung gestellt und ich gebe zu, es war nicht immer angenehm, aber wir haben die Diskussion ehrlich geführt und wir haben den Verbänden nicht nach dem Mund geredet im Unterschied zu den Oppositionsparteien, die den Verbänden meistens nach dem Mund reden.
Aber zurück zu den benachteiligten Gebieten und der Gemeinschaftsaufgabe: Der Herr Minister hat es angesprochen, wir werden 2004 die Kofinanzierung für die Gemeinschaftsaufgabe und für die EU-Programme absichern. Aber jetzt möchte ich auch noch etwas zur Wahrheit und zur Realität in dieser Frage sagen. Ich möchte daran erinnern, als andere Länder - und hier vor allem rotgrüne Länder die Förderung für benachteiligte Gebiete eingestellt haben Sie hören das richtig -, wirklich eingestellt haben oder teilweise einstellten, hat Thüringen an der Förderung der benachteiligten Gebiete immer festgehalten. Oder Thüringen - ich erinnere daran, wir haben uns in diesem Haushalt auch schon unterhalten - hat zusätzliche Kofinanzierungsmittel aufgebracht. Als andere Länder die Mittel aus der Gemeinschaftsaufgabe nicht abgerufen haben, haben wir Mittel dafür bereitgestellt in den vergangenen Jahren und diese Mittel waren gerade für die Investitionen in den landwirtschaftlichen Betrieben sehr wirksam. Ich meine, auch das gehört zur Wahrheit und dies wird auch von den Vertretern des Berufsstandes immer wieder anerkannt. Ich
sage das ganz ehrlich, die Unterstützung für die Landwirte und den ländlichen Raum, das lässt sich die CDU auch nicht schlechtreden. Bei den anderen fehlt manchmal hier die Substanz.
Aber was noch viel wichtiger ist, sind die Auswirkungen der EU-Agrarreform. Der Minister ist ausführlich darauf eingegangen und auch die Vorredner. Trotzdem muss noch einiges dazu gesagt werden, vor allem auch, wie stellt man sich zu den Alternativen, denn die Nationalstaaten können durch eigene Entscheidungen in Verbindung mit dem Bundesrat, also mit den Bundesländern, regionale Entscheidungen herbeiführen. Eines müssen wir klipp und klar sagen, dass die Entscheidung der EU-Agrarreform für Deutschland wenig erfreuliche Ergebnisse bringt. Die deutsche Landwirtschaft hat mit Einbußen von 1,4 Mrd. Ich glaube, Fakt ist auch, es wird eine höhere Bürokratie für die Landwirte und für die Länder bringen. Insbesondere die Einzelentscheidungen zur Entkopplung und der Rückverlagerung der Agrarpolitik auf nationale Entscheidungsebenen können eklatante Wettbewerbsverzerrungen innerhalb der Landwirtschaft der Mitgliedstaaten hervorrufen. Hinzu kommt eine Kürzung der Direktzahlung durch Modulation ab 2005 - 5 Prozent. Bei Milch sind deutliche Preissenkungen über die Agenda 2000 hinaus vorgesehen, die auch völlig unausgeglichen sind. Durch die Möglichkeit, viele Maßnahmen bereits 2005 in Kraft zu setzen, wird zudem die Laufzeit der Agenda-2000-Beschlüsse um zwei Jahre verkürzt.
Mal ein anderes Beispiel - der Ackerbau: Kollege Scheringer wird bestimmt, wenn er dazu spricht, das auch bestätigen oder darauf eingehen. Es ist erst mal erfreulich, dass Frankreich - es war nicht Deutschland - als größter Getreideproduzent der EU durchgesetzt hat, dass keine weitere Absenkung des Interventionspreises bei Getreide erfolgt. Aber die Streichung der Roggenintervention bedeutet für die deutsche Landwirtschaft einen Verlust von über 60 Mio. 1 sonders hart trifft dies die Landwirtschaft in den neuen Bundesländern, da der Roggenanbau hier aufgrund der teilweise schlechten Böden die einzige Anbaualternative darstellt. Die CDU sagt, und ich glaube, da gehe ich mit Egon Primas einig, deshalb vertreten wir von der CDU die Auffassung, als Verwertung für Roggen verstärkt die nachwachsenden Rohstoffe einzusetzen.
Die Auswirkungen des Beschlusses sind besonders für die deutschen Milcherzeuger dramatisch. Der Minister hat es angesprochen, die Einkommen der Milcherzeuger werden sich trotz Ausgleichszahlungen um bis zu 1,1 Mrd. verringern. Der Minister hat es angesprochen, wir haben dann noch einen Milchpreis von 21 oder 22 Cent. Um den Einkommensverlust etwas abzumildern, sollte die Notwendigkeit einer Grünlandprämie bzw. einer Prämie auf die landwirtschaftliche Nutzfläche, die dann auch den Feldfutterbau von Klee, Luzerne und Feldgras berücksichtigen würde, diskutiert werden. Ansonsten besteht
Da die Entkopplung der Direktzahlung ein wesentlicher Bestandteil der Agrarreform ist, einige Bemerkungen dazu: Der Rat hat beschlossen, dass ab 2005 alle Flächen- und Tierprämien vollständig entkoppelt werden können, wenn die Mitgliedstaaten das möchten. Mitgliedstaaten mit besonderen Schwierigkeiten in der Umsetzung brauchen die Entkopplung erst ab 2007 einzuführen. Der Rat hat den Mitgliedstaaten ferner weit reichende Ermächtigungen für eine nationale bzw. regionale Umverteilung von Prämien erteilt. Somit, ich habe das eingangs gesagt, stehen dem Bund mit Zustimmung des Bundesrates erhebliche Möglichkeiten bei der Entkopplung und zur Umverteilung der Direktzahlungen zur Verfügung. Bei der anstehenden Umsetzung muss verhindert werden - Herr Dr. Botz, jetzt treten Sie der Frau Künast mal tüchtig auf die Füße -, dass Frau Künast diese Gestaltungsmöglichkeit nicht wieder, wie schon so oft, zu Lasten der konventionellen Landwirtschaft nutzt. Und des Weiteren besteht die Gefahr, dass durch Modulation - und da gibt es ja noch so ein interessantes Wort, ich weiß noch gar nicht, was das alles so richtig bedeutet - und so genannte finanzielle Disziplin sich Kürzungssätze von 10 Prozent und mehr ergeben könnten. Eines ist Fakt: Je Prozentpunkt Modulation vermindert sich das landwirtschaftliche Einkommen um etwa ein halbes Prozent. Da 10 Prozent der in Deutschland eingenommenen Mittel über die EU-Kommission verteilt werden, gehen der deutschen Landwirtschaft und auch wiederum der Thüringer Landwirtschaft weitere 25 Mio. ' ren. Diese Zahlen zeigen, dass die Entscheidungen in Berlin, vor allem aber in Brüssel, enorme Auswirkungen auf die Landwirtschaft in Thüringen haben. Der Einfluss der Länder bleibt eben sehr bescheiden. Der Verbraucher, und das hat Dr. Botz angesprochen, spürt den Wert einer Landwirtschaft immer nur bei Katastrophen, wie dieses Jahr bei der Dürre. Deswegen, eine wettbewerbsfähige nachhaltige Landwirtschaft muss eine nationale Aufgabe bleiben und die Politik muss den Rahmen dafür schaffen. Und ich sage das hier und die CDU wird dafür streiten. Vielen Dank.
Frau Präsidentin, sehr verehrte noch anwesende Damen und Herren, ich schlage vor, wenn der Kollege Wunderlich sagt, die Landwirtschaft bleibt eine nationale Aufgabe - und ich sehe das auch so und noch viel schlimmer -, da muss das früh gleich mit der Landwirtschaft losgehen, weil jeder früh erst mal isst und trinkt und nicht erst nachmittags um halb sechs, da sollen wir Älteren schon gar
nicht mehr essen, damit wir nicht so fett werden. Also, früh muss das losgehen. Nummer eins ist das.
Die zweite Geschichte, ich muss das noch mal sagen, sonst vergesse ich das, mit der Stilllegungsfläche. Die Stilllegungsfläche - Herr Minister, das haben Sie schon gesagt - wurde relativ spät freigegeben. Bei uns war das so, in unserem Gebiet Gotha, das war lange beantragt, jeder hat da gequakt und gequakt, dann ist es freigegeben worden an dem Tag, wo es sowieso frei war, wo sie sowieso frei war, dass wir das Futter nutzen konnten. Jetzt habe ich gehört, sie soll vielleicht nächstes Jahr auch zur Futtergewinnung, weil vielmals wenig Futter da ist, mit genutzt werden können. Das wäre eine gute Sache, würde ich sagen.
Und dann zu der anderen Geschichte: Herr Dr. Botz, Sie wissen ja, ich bin ein bisschen gehandicapt bei allen Sachen im Moment. Der Thilo hat mir versichert, er hat in der Pressekonferenz den Antrag schon vorgetragen, wo es noch gar nicht um die Aktuelle Stunde gegangen ist. Hören Sie auf und lassen Sie den Mann erst mal in Ruhe, helfen Sie ihm, dann ist die Sache schon in Ordnung. Und ich bin auch froh, dass wir heute dazu noch mal so lange sprechen können, denn es ist ja nicht nur Landwirtschaft aktuell, zur Dürre ist ja fast alles gesagt worden. Ich muss nur sagen, viel kann ich nicht sagen, unser Ministerpräsident war in Südthüringen, wo die Auswirkungen teilweise viel schlimmer sind als da, wo die besseren Böden sind. Und da habe ich gelesen und auch gehört, er hat schon feste Hilfe zugesagt, aber es ist noch nichts da. Wir haben z.B. in Südthüringen große Betriebe, die überhaupt nicht den Standardmais und das Standardheu und -stroh füttern dürfen. Das sind ökologische Betriebe, Vachdorf und Kaltensundheim. Da habe ich jetzt vermittelt, dass die 500 Strohballen aus dem Biosphärenreservat "Mittlere Elbe" zu einem ordentlichen Preis erhalten. Herr Minister, da muss die Transporthilfe her. Und beim Silo ist es ja so, Maissilo, wenn du das zwei Tage liegen lässt, wenn du es aus dem Silo herausgenommen hast, dann kannst du es nicht an die Kühe füttern, an diese Hochleistungskühe, an diese Primaballerinas,
weil sie dann die Schimmelpilze mit fressen und sofort ist die Veränderung der Zellzahl da. Das muss jeden Tag gefahren werden oder dann erst gefahren werden, wenn es Frost hat, weil die Wärme die ganze Geschichte dort forciert. Ich will sagen, so problematisch ist das mit der Landwirtschaft. Im Detail will ich mich nicht weiter äußern. Ich kann natürlich sagen, zu dieser Mehrfachgefahrenversicherung, ich bin richtig erfreut, dass das heute hier einmal wieder angesprochen ist. Vor fünf Jahren habe ich das im Ausschuss gesagt. Es gibt ja auch in den Verbänden welche, die sagen, nicht. Ich kann nur sagen, mit den Verbandschefs habe ich schon lange geredet. Die Chefs
von den Verbänden, alle beide, die leben in Regionen, dem einen hat die Trockenheit gut getan. Der hat Probleme, wenn es ein nasses Jahr ist. Für den ist nichts besser, als wenn es richtig trocken ist. Der hat eine Ernte eingefahren, der will das nicht so gerne. Der andere, ich weiß nicht, woher das kommt, ich bin immer für die Mehrfachgefahrenversicherung. Ich sage Ihnen noch einmal, das habe ich aber auch schon immer gesagt,
10 Länder machen das in Europa und sogar die USA macht das. Wenn Sie heute gehört haben, heute ist ja schon etwas gesagt worden über das Klima und über das Wasser und dies und das, ich sehe das auch so. Aber wir hatten auch so trockene Sommer, wo die Bauern nur so hohe Gerste heimgefahren haben und wo es nicht mit dem Mähdrescher ging und so etwas. Das ging immer noch, wenn das ein Einzelbauer ist, dann isst der nicht jeden Tag ein Ei, sondern einmal in der Woche und verkauft die alle. Aber die Betriebe, und da komme ich auf das Problem, die Lohnarbeit haben, wie viele Betriebe in den neuen Ländern, die müssen jeden Monat Geld zahlen. Wenn Sie die einmal anschauen die Bauern, die da in Baden-Württemberg oder auf der Schwäbischen Alb oder in Oberfranken leben, denen geht es saumäßig schlecht. Oberfranken, da kommt ja schon bald Südthüringen, da haben wir große, große Probleme. Ich sage Ihnen, das ist ein bisschen was anderes als diese kolossalen Betriebe, wo Lohnarbeit eben wichtig ist. Die wollen auch jeden Monat am 8. ihr Geld haben und sollen es ja auch bekommen, es ist sowieso so knapp. Der Lohn in der Landwirtschaft ist ja nach wie vor sehr knapp. Heute hat einer zu mir gesagt, ihr habt in der DDR sehr gut gelebt ihr Bauern, und jetzt sollt ihr mal ein bisschen ran. Wir haben immer unsere Tätigkeit vorbildlich erledigt
und zu DDR-Zeiten hatten wir einen Lohnstopp bei einer bestimmten Summe, wenn wir mehr erwirtschaftet haben, war das alles Steuer. Das will ich noch einmal sagen. Da war ich damals schon so nervös. Und eines muss ich Ihnen sagen. Maulschwätzer, Kollege Wunderlich, habe ich nun nicht. Sie haben gesagt, die Opposition sind Maulschwätzer. Hören Sie auf. Die reden nach dem Munde haben Sie gesagt. Ich sage, Maulschwätzer war ich mein Leben nicht. Da hören Sie auf und sagen nicht, die Opposition hier.
Die können das auch nicht so. Der Mehle, mit dem ich früher immer zusammen war, das war schon lange kein Maulschwätzer. Das muss ich auch sagen von der SPD, ich unterstelle euch das auch nicht. Der soll aufhören hier mit solchen Sachen. Immer nur mit Giftpfeilen schießen, kleiner Wadenbeißer, das muss aufhören hier.
Die Milchbauern, und da bin ich sehr, sehr traurig, denn wir haben ja ganz hervorragende Zuchtbestände in Größenordnungen. Die Milchbauern, ich rechne erst mal nur mit 25 Cent. Da sind nur 4 Cent, höchstens noch 5 Cent Anteil Lohnkosten. Alles andere ist Diesel und was weiß ich alles, jeder macht das immer teuer und teuer und teuer und bei der Milch geht eben der Preis zurück. Das gibt ein großes Problem und gibt auch große Probleme bei der Arbeitslosigkeit. Auch bei 4 Cent ist immer noch ein ganzes Teil Arbeit zu verrichten. Das ist nicht mehr so schlimm, einer kann 100 Kühe melken, aber die werden arbeitslos, wenn der Betrieb aufhört mit der Milch. Und Sie wissen, das Nahrungsmittel Milch, das brauche ich Ihnen doch nicht zu erklären, der französische Käse, alles, jeder ist beteiligt an dem Essen von der Milch. Jede Kuh, die wir weniger haben, und wir bekommen viel weniger als Auswirkung von der Dürre auf alle Fälle. Ich habe zu meinen Nachfolgern gesagt, überlegt euch das, wenn ihr einen neuen Stall baut. Ihr könnt besser weg. So wie die das machen, ich sage das auch, ganz normal, die EU-Beschlüsse sind eine Lobbysache, die den deutschen Bauern und ganz besonders den Bauern in den neuen Ländern ganz schlimm schaden. Wir reden schon, wir wollen den Roggen als nachwachsenden Rohstoff verbrennen oder was? Das ist ein Nahrungsmittel erster Klasse und wir gehen damit um und müssen so umgehen, weil die das so machen wollen. In der Sandbüchse gibt es das nicht. Ich habe da zwei Freunde in der Sandbüchse, die sagen Konrad, du lebst ja immer noch da unten hier in deinem Thüringen. Du weißt gar nicht, was los ist. So reden die. Also wir jammern nicht. Aber wenn man Roggen verbrennt, statt für das gute Vollkornbrot und anderes Brot zu nehmen, die Amis essen nur Weißbrot und Fast Food. Ich habe jetzt eine Enkeltochter in Amerika. Wenn ich mit ihr telefoniere, schlimm. Da lobe ich mir das Brot, was wir hier haben. Und das soll teilweise verbrannt werden? Das kann wohl nicht wahr sein!
Hier muss ich ja sagen, es stimmt ja, die Franzosen zahlen schon. Sicher ist das ein Zentralstaat, da geht das richtig vorwärts. Die zahlen 45 ) ' Tonne Futtermittel. Das zahlen die den Bauern aus. Bei uns, wir rätseln noch hin und her, das geht von Berlin aus, wer weiß wo. Das kann wohl nicht wahr sein. Wir müssen umverteilen. Herr Minister, Sie hatten heute, das war in der Röhre, deswegen hat das so geklungen, wo Sie gesagt haben, solidarisch muss man ja auch sein. Deswegen, schwarze Schafe gibt es überall. Ich habe überall, wo ich war, gesagt, dass der Preis ist wie im Vorjahr, kein anderer Preis für Stroh und für Heu und auch für Silage nichts anderes. Man darf ja doch wohl nicht den Berufs
stand, und die meisten werden das machen, die etwas haben. Heute ist es ja schon so, das will ich Ihnen einmal sagen, was los ist. Voriges Jahr haben sie den Doppelzentner Mais mit 9 !( ge- kommen und haben gesagt, Konrad, gib uns den Mais, ohne Trocknungskosten 15 % ) Das ist der überhaupt nicht wert. Normal müsste ich sagen, her die Kohle, da habt ihr den Mais. Aber so ist das. Wir sagen ja immer, wer bestellt, der bezahlt. Das kann ein solcher Betrieb nicht aushalten.
Zu den ganzen Fragen der Liquiditätshilfe muss ich sagen, dass sich das Land am Bund-Länder-Programm beteiligt hat. Darin sehe ich natürlich vieles in den Sternen geschrieben, Herr Minister. Sie sagen immer alle, sie wollen und zum Schluss kommen sie nicht hinten hoch, weil überall das Geld fehlt, weil es falsch umverteilt ist. Geld ist in Deutschland genug da, aber es ist falsch umverteilt. Das sage ich immer und das sehe ich auch so. Es kann doch keiner sagen, dass kein Geld da ist. Ich weiß nur nicht, wo es alles hingeflossen ist. Das kann ich nicht so sagen. Ich hatte schon einmal gesagt, die ganze Geschichte, im Moment fehlen 90.000 Tonnen Maissilage. Es muss nur umverteilt werden. Und es fehlen 10.000 Tonnen Stroh. Da muss ich auch ehrlich einschätzen, ich habe mich da immer geärgert, wenn ich herumgefahren bin, dass es eben große Pflanzenbaubetriebe gegeben hat, die das Stroh gehächselt haben. Man kann nämlich auch mit Kraftfutter und Stroh eine mittlere Leistung erzielen. Aber wir werden gezwungen, übernormale Leistungen aus der Kuh herauszupressen. Wissen Sie warum? Wegen dem scheiß Geld. Die Kuh ist überhaupt nicht so hergerichtet, 10.000, 9.000, 8.000 Liter, die wäre mit 4.000 gut und brächte jedes Jahr ein Kalb, aber da sind wir bei Strafe des Untergang gezwungen, dieses hohe Zeug da rauszuholen, mit Glykol und was da alles ist, mit genmanipuliertem Sojaschrot. Wer weiß, was da überall drin ist. Das weiß doch heute gar keiner mehr, wir können uns aufregen, wie wir wollen. Das ist das große Problem.
Was ich noch mal sagen muss vor dem hohen Haus: Herr Minister, Ihr Herr Zopf hat eine hervorragende Stellungnahme zu dieser Geschichte Vermögensauseinandersetzung abgegeben. Der Professor in Jena - sage ich Ihnen -, der war zu der Zeit, wo wir das alles machen mussten, wo wir auch beschimpft worden sind und manche haben gesagt, dieses und was alles, da war der gar nicht da. Jetzt redet der umeinander und umeinander und hat eine Lobby und die drei, die der Kollege Zopf genannt hat in Thüringen ja, drei hat er genannt - der redet gleich von 30. Ich meine, ich sage ja immer, geht nicht zum Gericht. Ich war jetzt beim Gericht mit meinem Scheiß - wie war das - mit der Immunitätsaufhebung. Da hat mir der Verband gesagt: Geh zu dem Rechtsanwalt. Ich rufe den an, jawohl machen wir einen kleinen Vertrag. Einen Tag war er hier, wollte hier mit in den Ausschuss, da ist er nicht reingekommen, weil meine Genossen Ausschussvorsitzenden oder meine Kollegen haben gesagt, es kommt nicht in Frage, der hat hier nichts zu suchen. Wisst ihr, was der am Tag gekostet
hat? Wisst ihr, was der gekostet hat? Das könnt ihr euch überhaupt nicht vorstellen. Deswegen habe ich schon immer gesagt: Geht nicht zu den Rechtsanwälten. 600 er hat überhaupt nichts gemacht, der saß vorn, vorn saß der.
Jetzt habe ich nun gedacht, na ja, die die Musik bestellt haben und gesagt haben: Konrad, du musst vor den Ausschuss und deine Immunität wird aberkannt; da habe ich gesagt, jetzt müssen die, die ihn bestellt haben, auch bezahlen. Nein, wenn kein Verfahren eingeleitet wird, muss ich das bezahlen. Also so was, was die einem antun. Ich will nur sagen, da sind wir gut beraten mit unserer Landesregierung zu dieser Vermögensauseinandersetzung.
Natürlich hat die Landesregierung großen Anteil und es haben auch die Verbände einen Anteil und jeder Betrieb hat einen Anteil und die einzelnen Abgeordneten genauso. Ich lese in der Zeitung immerzu, in Sachsen-Anhalt, Sachsen verkaufen die Agrargenossenschaften ihren Wert. Die sind fertig, da haben die Leute nicht mehr Geld, hier hat keiner mehr Geld und die verkaufen das Zeug dann unter dem Wert. Zum Beispiel bei meinem Söhnchen bei Köthen, da hat der Großkonzern mit den Eiern, der Wagner, alles aufgekauft, die Leute haben es ihm auch gegeben, sogar das Land. Jetzt stinkt das von früh bis spät nach Hühnerscheiße. Jetzt johlen sie alle, jetzt johlen sie alle, das ist genauso, wie jetzt keiner sagt, er war auf dem Domplatz, alle sagen, ich war noch nicht auf dem Domplatz. Alle sagen das. Also, das stinkt permanent. Könnt ihr euch das vorstellen? Jetzt habe ich zu dem gesagt ich war in der Bauernversammlung, um mal zu horchen in Sachsen-Anhalt -, stellt euch das vor, so geht das dann zu mit dieser ganzen Geschichte der Vermögensauseinandersetzung.
Bei den Altschulden, Herr Minister und liebe Anwesende, muss ich Folgendes sagen: Es stimmt schon, Herr Botz, wer so ein bisschen noch kann, sollte das machen. Aber es können nicht viele und es ist auch undemokratisch und gegen das Gesetz, weil die, die dieses Ding unterschrieben haben. Wie heißt das Ding, wo man da jedes Jahr 10 Jahre ist das schon - 50.000 DM bezahlt? Rangrücktrittsvereinbarung - ich wusste erst mal gar nicht, wo ich da hin soll am Rang vor 10 Jahren.
Das könnt Ihr euch mal vorstellen. Die haben auch Ausdrücke für vieles, das kann man gar nicht wiedergeben. Also, ich würde sagen, differenziert betrachten. Wenn ich höre, im Bundesrat stimmt unser angeblicher Freistaat zu, dann bin ich ja erst mal zufrieden. Denn es ist bei den einen, wie bei den anderen.
Zu der Ausgleichszulage, die 2004 wieder voll gezahlt werden muss, Herr Wunderlich, oder wird oder versucht wird. Das steht da oben in den Sternen, heute Nacht ist alles dunkel da oben. Vorsicht, ich sehe das noch nicht so, wenn das so ist, bin ich richtig froh darüber für unsere Landwirte und Bauern. Es wird ja immer gesagt, es geht manchen gut, die jammern immer, wer nicht jammert, ist kein richtiger Bauer. Ich habe mich noch nie jammern hören für mich, noch nie, aber für die Berufskollegen, denen es schlecht geht. Es geht nicht allen schlecht, das sagt ja auch der Staatssekretär von der SPD, mit dem ich mich mal unterhalten habe. Der war Chemieagronom in Chemnitz, in einer richtig großen - was weiß ich, wie groß die war -, da hat er gesagt, die Bauern haben doch Geld auf dem Konto, das sind die Stadtbauern, die verkaufen das Land. Das siehst du auch hier um Erfurt rum, Kerspleben und so, die haben Kohle wie verrückt, die können sie gar nicht ausgeben. Das ist, weil der Kapitalismus die Bodenspekulation zulässt, nicht weil das so ist, dass die Kohle hätten. Das muss seine Ordnung haben mit dem Boden.
Das ist ein Problem, Herr Minister, da können wir ja nichts machen, weil das so ist, aber das ist das größte Problem.
Zur Entkopplung: Viele Tierproduktionsbetriebe, die mehr Tierproduktion haben als Feldbau, weil sie in Übergangslagen oder benachteiligten Gebieten sind, die sind für die Entkopplung. Aber, ich sage auch: Vorsicht! Ich sage Vorsicht und habe auch mit solchen Betriebsleitern schon gesprochen. Das geht ganz schnell, dann sind wir da wieder Mode. Eins kann ich Ihnen ja sagen, Sie wissen das bestimmt und deswegen möchte ich auch lieber aufhören,
so viel Zeit und so viele, wie jetzt mit einmal da sind. Wo sind denn die alle hergekommen? Das freut mich ganz besonders. So viel Zeit haben wir nicht. Wir als Thüringer Abgeordnete und unser Ausschuss für Landwirtschaft und Umwelt und was es da noch für Namen gibt. Wir können, das ist hier auch gesagt worden, 3 Prozent oder 4 Prozent höchstens entscheiden. Alles andere wird im Bund und in der EU entschieden. Und da sage ich: In der EU wird immer nach Politik entschieden. Das mit dem Diesel stimmt ganz genau, das sind für viele Betriebe 100.000 dass sie überhaupt was gekonnt haben und mehr. Und mit 10.000 Liter, die fahre ich ja schon in meinem Auto alleine, 10.000 Liter. Also, die großen Maschinen, die Amis bauen ja viel größere Maschinen, 250, 300 PS, der schluckt 600 Liter, der Häcksler 900 Liter. Ich habe den jetzt mal zwei Tage richtig gefahren, habe aber anderen noch ge
holfen auch für den Preis von vorigem Jahr, nicht für jeden Tag 900 Liter, stellen Sie sich das mal vor, an zwei Tagen eine Maschine 10.000 Liter. Da sind viele eben nicht mehr richtig mit der Landwirtschaft verwurzelt und nicht mehr richtig... Die holen ihr Zeug da irgendwo, was weiß ich und dann ist Schluss. Jeder sollte sich das noch mal wirklich zu Gemüte führen, das ist eine nationale, persönliche Angelegenheit von jedem Einzelnen, wie er die Nahrungsgüter einschätzt und wie er das macht. Es gibt natürlich übernormal und überdimensional viele Nahrungsmittel, wenn du da reingehst ins Geschäft, von 10 Firmen 10 Joghurts, ich habe die durchprobiert, es war nichts anderes, ich dachte, bist du besoffen oder was. Es ist alles das Gleiche. Ich meine, das ist eine andere Sache. Mit der CMA bin ich sowieso nicht zufrieden, aber ich würde sagen, alles, was ich hier gesagt habe, sage ich Ihnen noch mal. Wenn ein Betrieb Mais erntet, der nur so hoch ist und der steht auch hier im Kreis, das ist Kreis Sömmerda, 100 Hektar schlagen. Er wird's nicht los