Zurzeit sind an elf staatlichen Schulämtern 16 Referenten des Schulpsychologischen Dienstes tätig. Alle sind Diplompsychologen, auch das muss man einmal unterstreichen. Die Arbeit des Schulpsychologischen Dienstes ist sehr breit gefächert: Beratung von Schule, Fortbildung, Sucht- und Gewaltprävention, ich könnte noch mehr aufzählen. Angesichts dieses breiten Aufgabenfeldes der Schulpsychologen ist es erforderlich, Schwerpunkte zu setzen. Wie diese Schwerpunkte gesetzt werden, wird im jeweiligen Schulamt entschieden und hängt davon ab, wie dort die Fragestellungen im Schulaufsichtsbereich sind und wie auch die konkrete Situation im Schulamtsbereich ist. Deswegen haben die Schulpsychologen Kernteams gebildet, die als Multiplikatoren fungieren. Es geht eben wirklich darum, die Kenntnisse, auch die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu multiplizieren. Auch wenn man die Zahl der Schulpsychologen verdoppeln würde, die Arbeit jedoch nur bei den Schulpsychologen belassen würde, würde auch diese Anzahl nie ausreichen. Wir müssen die Schulpsychologen als Multiplikatoren verstehen, die die Beratungslehrer unterstützen, die jeden Lehrer unterstützen, der ja aus seinem Studium entsprechend psychologisches Wissen und psychologische Fähigkeiten mitbringt. Dies gilt es, auf dem neuesten Stand zu halten, zu erhalten und mit den neuesten Ergebnissen aus Wissenschaft und Pädagogik zu erweitern. Von daher, denke ich, ist dieses Unterstützungssystem auch ein probates Mittel im Rahmen der eigenverantwortlichen Schule, so dass die Schule hier einen Anlaufpunkt hat, um für sich die notwendige Beratung einzufordern.
Ich lasse mich in meinen Aussagen nicht irre machen. Auch wenn Herr Döring immer wieder kritisiert, ich denke und wir können es belegen, wir haben in
den 18 Jahren in Thüringen eine vernünftige und zukunftsweisende Bildungspolitik mit Augenmaß gemacht. Wir können uns sehen lassen, wir nehmen hervorragende Plätze ein. Ich bin mir sicher, dass die nächsten Analysen, die wir bekommen, deutschlandweit und über Deutschland hinaus uns auch wieder vordere Plätze bescheinigen werden. Ich denke, wir sind auf gutem Wege und wir brauchen uns nicht zu verstecken. Wir können aber mit dem Blick auf die Zukunft unserer Jugend, mit dem Blick auf unsere Kinder keine Bildung auf Pump machen. Wir müssen die Chancen der Generationen, die nach uns kommen, auf vernünftige Bildungspolitik erhalten. Wir dürfen ihre Handlungsspielräume durch überzogene Schulden nicht so einengen, dass ihnen später eine Weiterführung der Thüringer Schulpolitik verwehrt bleibt. In diesem Sinne werden wir die Aufgaben der Schule im Blick haben, wir werden es aber mit dem Blick auf den Haushalt tun. Herzlichen Dank.
Herr Minister, können Sie mir erklären, wie das geht, dass 16 Schulpsychologen mehr als 20.000 Lehrer betreuen? Wie funktioniert denn das in der Praxis? Das erschließt sich mir irgendwie nicht. Das ist ja wohl ein Ungleichgewicht, was überhaupt nicht aufgehen kann.
Wie gesagt, ich habe versucht, die Antwort darauf bereits zu geben. Wenn Sie 16 Schulpsychologen für mehr als 20.000 Lehrer einstellen und meinen, jeder Schulpsychologe muss konkret den Lehrer entsprechend betreuen, dann weiß ich nicht, wie viele Sie einstellen wollten, um eine sinnvolle Relation herzustellen. Die Antwort ist doch gesagt worden, man muss nur zuhören.
Das System heißt Unterstützungssystem, das heißt, die Schulpsychologen sind Multiplikatoren im Rahmen des Unterstützungssystems und in diesem Rahmen wirken sie ein zum Beispiel auf die Beratungslehrer. An jeder Schule gibt es einen Beratungslehrer, der dort in der schulinternen Qualifizierung wieder weiter beraten kann. Natürlich bearbeiten Schulpsychologen auch Einzelfälle, aber das ist nicht die einzige Aufgabe. Wie gesagt, Sie können sich an Zahlen orientieren. Wenn Sie es nicht schaffen, die Schulpsychologen zu Multiplikatoren zu entwickeln, werden Sie das von Ihnen angesprochene Thema nie lösen.
Ausschussüberweisung hat niemand beantragt. Es ist beantragt worden, die Punkte einzeln abzustimmen und dabei den ersten Punkt in namentlicher Abstimmung. Ich bitte darum, dass die Stimmkarten eingesammelt werden.
Ich nehme an, dass jeder die Möglichkeit hatte, seine Stimmkarte abzugeben. Ich bitte darum, dass ausgezählt wird.
Mir liegt das Ergebnis der namentlichen Abstimmung zu Nummer 1 aus der Drucksache 4/4376 vor. Es wurden 71 Stimmen abgegeben. Mit Ja haben 30 gestimmt, mit Nein 41, damit ist der Antrag abgelehnt. Es gab keine Stimmenthaltung, das heißt die Nummer 1 aus dem Antrag ist abgelehnt (nament- liche Abstimmung siehe Anlage 2).
Jetzt kommen wir einzeln zur Abstimmung 2, 3, 4 und 5 aus der benannten Drucksache. Ich rufe die Nummer 2 auf. Wer der Nummer 2 aus diesem Antrag zustimmen möchte, den bitte ich jetzt um das Handzeichen. Danke schön. Die Gegenstimmen bitte. Die Gegenstimmen sind in der Überzahl. Gibt es Stimmenthaltungen? Stimmenthaltungen gibt es nicht. Die Nummer 2 ist abgelehnt.
Vielleicht könnten wir bei der Nummer 3 jetzt alle mitmachen. Ich rufe die Nummer 3 aus dieser Drucksache auf. Wer dieser zustimmen möchte, den bitte ich jetzt um das Handzeichen. Sehr schön, danke. Die Gegenstimmen bitte. Es ist trotzdem eine Mehrzahl von Gegenstimmen. Die Stimmenthaltungen. Die gibt es nicht. Diese Nummer 3 ist abgelehnt.
ke schön. Die Gegenstimmen jetzt. Das ist eine Mehrzahl von Gegenstimmen. Gibt es Stimmenthaltungen? Stimmenthaltungen gibt es nicht. Die Nummer 4 ist abgelehnt.
Jetzt rufe ich die Nummer 5 auf. Wer dieser zustimmen möchte, den bitte ich jetzt um das Handzeichen. Danke schön. Die Gegenstimmen bitte. Es ist eine Mehrzahl von Gegenstimmen. Die Stimmenthaltungen. Die gibt es nicht. Die Nummer 5 ist abgelehnt und damit ist der gesamte Antrag in der Drucksache 4/4376 „Personalinitiative für Schulen in Thüringen“ abgelehnt.
Ich schließe den Tagesordnungspunkt 14 und rufe keinen neuen Tagesordnungspunkt auf, verweise aber darauf, dass gegen 20.00 Uhr der parlamentarische Abend des Klinikums der Friedrich-Schiller-Universität Jena beginnt.