Protokoll der Sitzung vom 25.03.2010

(Heiterkeit SPD)

Aber eines fällt mir ein, wenn sich hier gerade DIE LINKE herstellt und von Aussperrung der Bürger spricht, dann erinnere …

(Unruhe DIE LINKE)

Ach Kollege Ramelow, ruhig Blut, Sie waren doch gar nicht dabei,

(Beifall CDU)

(Zwischenruf Abg. Ramelow, DIE LINKE: Ich grüße die Blockpartei, die nie dabei war.)

Sie waren doch auf der freien Seite. Dann erinnere ich daran, wer hat denn eigentlich damals diese Mauer hier errichtet? Wer hat denn eigentlich die Bürger ausgesperrt? Das war doch wohl die LINKE, deren Nachfolger Sie sind.

(Beifall CDU, FDP)

Heute stellen Sie sich hierher und tun so, als wäre hier

(Zwischenruf Abg. Ramelow, DIE LINKE: Ich? Blockpartei CDU.)

Da kannst du 10-mal reden von Blockpartei CDU, Sie waren doch der Halbkommunist im Westen.

(Zwischenruf Abg. Ramelow, DIE LINKE: Jetzt reicht’s aber.)

Ich bitte um Mäßigung von beiden Seiten, bitte.

Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren, Herr Ramelow, nicht gleich früh, der Blutdruck geht so hoch. Ich will noch mal daran erinnern, ich will uns daran erinnern, dass wir das frei gewählte Parlament sind und dass wir uns...

(Zwischenruf Abg. Ramelow, DIE LINKE: Wir auch. Wir gehören auch dazu. Ge- wöhnen Sie sich nach 20 Jahren mal daran.)

Das stimmt. Wir haben uns daran gewöhnt. Wir haben uns an Kuschel gewöhnt, IM Kaiser und Co., das halten wir alles aus. Das ist Demokratie. Früher ist man gleich eingesperrt worden, wenn man was gesagt hat. Heute ist das anders.

(Beifall CDU, FDP)

Heute halten wir das alles aus und so wird das gemacht.

(Zwischenruf Abg. Ramelow, DIE LINKE: Jetzt kommen Sie schon wieder und ma- chen Karneval.)

Wissen Sie, Herr Ramelow, Sie können das halten wie Sie wollen, gehen Sie doch hier vor, dann können Sie eine Rede halten.

(Zwischenruf Abg. Ramelow, DIE LINKE: Ich gehe nicht vor und beleidige andere.)

Ich will darauf verweisen, wo wir hergekommen sind und was damals hier war und wer die Bürger ausgesperrt hat.

(Zwischenruf Abg. Rothe-Beinlich, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Sie müssen es ja wissen.)

Also Frau Rothe-Beinlich, wenn Sie sich jetzt noch auf Ramelows Seite schlagen, dann müssen Sie das BÜNDNIS 90 wirklich aberkennen.

(Unruhe DIE LINKE)

Also, das kommt ja langsam nahe ran.

(Zwischenruf Abg. Rothe-Beinlich, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Sie sind christlich oder was? Hallelujah.)

Das GRÜNE können Sie gerne behalten, aber das BÜNDNIS 90, wenn Sie sich bei diesem Mauerbau auf die Seite schlagen, dann sind Sie verkehrt.

(Unruhe im Hause)

Ich will nur daran erinnern, wie es damals in der DDR war und dann haben wir gemeinsam eine friedliche Revolution hingekriegt, manche standen ganz weit hinten. Das ist der Vorteil, wenn man in der frei gewählten Volkskammer war.

(Zwischenruf Abg. Sojka, DIE LINKE: Ein paar von uns standen dabei.)

Herr Ramelow, Sie waren auf der anderen Seite, Sie konnten ja nicht wissen, was hier los war.

(Unruhe DIE LINKE)

Sie saßen im warmen Schoß im Westen. Aber eins kann ich Ihnen sagen, ich war dabei. Sie können es nachlesen, sie können gucken, ich war dabei. Und ich war auch in der ersten frei gewählten Volkskammer. Ich weiß noch ganz genau, wer die deutsche Einheit beschlossen hat und wer nicht.

(Zwischenruf Abg. Ramelow, DIE LINKE: Ihr nicht. Ihr habt das Wort „DDR“ ver- gessen bei der Abstimmung.)

Sie nutzen natürlich heute alle Freiheiten, es sei Ihnen doch gegönnt.

(Beifall CDU, FDP)

(Zwischenruf Abg. Ramelow, DIE LINKE: Oh, ist das lieb von Ihnen.)

Wenn ich so nachlese, was Gysi oder …

Ich bitte darum, wieder auf den Gesetzentwurf zurückzukommen.

(Beifall BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

(Zwischenruf Abg. Ramelow, DIE LINKE: Das wäre nett.)

Frau Präsidentin, eins hängt mit dem anderen zusammen. Aber ich will mich gerne der präsidialen Gewalt beugen.

(Heiterkeit DIE LINKE, SPD)

(Zwischenruf Abg. Ramelow, DIE LINKE: Keine Gewalt.)

Präsidiale Gewalt, das ist etwas Vornehmes und Demokratisches.

Meine Damen und Herren, mir ging es nur darum, wie sich manche hier herstellen und diese Dinge, die wir gemeinsam erstritten haben, darstellen. Wenn einer von der Innentruppe gekommen wäre, hätte ich es noch verstanden.

Meine Damen und Herren, wir haben uns sehr wohl mit den ganzen Dingen auseinandergesetzt und wir teilen in großen Schritten die Meinung der FDP. Wir haben die Anhörung gemeinsam gemacht, wir haben auch die Abgleiche mit anderen Ländern noch mal gehört. Ich denke, es ist händelbar. Insbesondere der Vertreter der Stadt Erfurt hat klargelegt, dass es aus seiner Sicht über versammlungsrechtliche Regelungen, Kooperationsgespräche, Routenfestlegung, etc. möglich ist, dass das Ganze ordnungsgemäß stattfindet. Ich habe aber die Befürchtung, wenn dann die Landtagsverwaltung und die Polizei hier riesige Gitter aufbauen usw., ob das besser ist als vorher, also mit der vorhandenen Bannmeile, die gerade mal hier drüben über die Straße geht. Wie breit ist denn so eine

Straße, vier Meter sage ich mal, vielleicht sind es fünf.

(Zwischenruf Abg. Ramelow, DIE LINKE: Wie heißt die Straße doch gleich?)

Die Straße heißt Jürgen-Fuchs-Straße. Den Namen haben wir eingebracht, dass dieser Name heute dort dransteht, Herr Ramelow.