da muss man sich nicht durch Sperrgitter quälen, wie Sie es genannt haben. Das ist technisch lösbar und machbar. Bei dem Anspruch, den wir als Metropole und in der Weit haben, wird es uns gut zu Gesicht stehen, solch ein System zu installieren als Vorbild für die Weit.
Der letzte Punkt, Frau Matuschek, auch den haben wir schon öfter besprochen: Zugangssperren auf den Bahnhöfen bedeuten auch zu den Zeiten, in denen der Verkehr nicht sehr üppig ist, also nicht im Berufsverkehr, sondern in verkehrsarmen Zeiten, dass sich dort die Menschen sicherer aufhalten können, dass dort nicht herumgelungert wird und dass auf diesen Bahnhöfen etwas mehr Ordnung herrscht. Das wollen wir mit den Zugangssperren auch erreichen.
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir wehren uns gegen diesen Antrag aus zwei Gründen: einmal aus formalen, einmal aus inhaltlichen. Der Antrag heißt "Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs''. Wer in der Stadt
könnte gegen die Verbesserung des öffentlichen Personennah· verkehrs etwas haben? - Sie wollen die Takte verdichten, die Anschlüsse sichern, insgesamt den Service verbessern, dagegen hat niemand etwas, das wollen auch wir. Deshalb hätten wir dem Antrag zugestimmt. Aber in einem Nebensatz taucht dann auf: "geschlossene Systeme sind einzurichten".- Da hätte ich zumindest erwartet, dass bei einer Investition in Höhe von 125 Millionen DM und 11 Millionen DM Betriebskosten jährlich
sich der Hauptausschuss mit dem Thema befasst und dass Sie eine parlamentarische Anhörung durchgeführt hätten, in der die Verkehrsunternehmen anderer Metropolen, die über geschlossene Systeme verfügen, berichten. Oder auch darüber berichten, weshalb Lissabon, das jahrelang über geschlossene Systeme verfügte, nun zu den offenen übergegangen ist, dass wir uns zunächst einmal alle sachkundig machen, das Für und Wider debattieren und dann zu einer Entscheidung kommen. Aber nein. Sie wollen das Thema durchpauken. Anfangs wurde noch um unsere Zustimmung im Ausschuss geworben, als wir jedoch die Anhörung gefordert haben. wurde uns geantwortet. die sei nicht erforderlich und Sie zögen das Thema jetzt durch. So geht es nicht!
halb das geschlossene System eingeführt werden soll. Der erste Grund sind die Schwarzfahrer. Jetzt will ich zunächst darauf hinweisen. dass dieS-Bahn sich geweigert hat. diese geschlossenen Systeme einzuführen. Darüber hinaus schreiben Sie mir in der Antwort auf eine Kleine Anfrage, dass in New York, Paris und
Berlin die Schwarzfahrerquoten identisch sind, obwohl Paris und New York im Gegensatz zu Berlin über geschlossene Systeme
verfügen. Damit führen Sie ihre eigene Argumentation ad absurdum. Wir stellen fest: Die Schwarzfahrerquote lässt sich durch andere Mittel reduzieren. beispielsweise durch das Semestertik
auch durch verstärkte Kontrollen, wie sie beispielsweise die S-Bahn doppelt so häufig durchführt wie die BVG. Hier könnten Sie tätig werden, dafür brauchen Sie keine geschlossenen Systeme.
[Beifall bei den Grünen - Beifall der Frau Abg. Matuschek (PDS) I Das zweite Argument, das Sie heute nannten, war, dass sich alkoholisierte Menschen auf den Bahnsteigen befänden, die dort nichts zu suchen hätten. Dazu sage ich nur: Nach dem Selbst- verständnis der BVG ist Rauchen auf den Bahnsteigen nicht erlaubt. Ich habe es noch nie erlebt. dass selbst dann. wenn sich einmal ein Bediensteter auf einem Bahnsteig befindet, die Fahr- gäste in der Art zurecht gewiesen werden, nicht zu rauchen. Fan- gen Sie damit an, dann haben Sie genug zu tun. [Beifall der Abgn. Frau Dr. Lötzsch (PDS) und Frau Matuschek (PDS)]
Durch permanente Präsenz schaffen Sie es, die Bahnhöfe sicherer zu machen. Das ist das A und 0 der öffentlichen Nahverkehrsbetriebe und nicht technische Sperenzchen!
lichen Nahverkehrssysteme extrem sicher, wenn ich sie mit dem Straßenverkehr vergleiche. wo wir Jahr für Jahr hundert Tote zu beklagen haben allein in dieser Stadt und 8 000 Tote im ganzen Land. Aber ich muss fragen: Ist das geschlossene System
sicher? Bringt es die Sicherheit?- Wenn ich jetzt die geschlossenen Systeme in anderen Städten, in Mailand, in Rom und wo auch immer vergleiche, dann sind sie von vornherein so gebaut. dass es dort riesige Hallen mit 15 oder 20 Drehkreuzen gibt, wo auch in Stoßzeiten viele Menschen gleichzeitig hindurchgehen
können. Diese Situation haben wir in Berlin nicht. Wir haben (C) schmale Zugänge. dort passen vielleicht ein oder zwei Drehkreuze hinein, und selbst wenn Sie sie außer Kraft setzen könnten. behinderten sie in Katastrophensituationen die Fahrgäste und machten die Panik noch größer, als sie ohnehin schon wäre. Das ist keine Sicherheit, sondern eine Beförderung der Unsicherheit mit einem Investitionsvolumen von 125 Millionen DM, und das lehnen wir entschieden ab!
geschlossenen Systeme zunächst einmal zu verzichten und in der Zwischenzeit zu debattieren. Eines wissen wir aber bereits ohne Debatte: Ein Unsicherheitsfaktor ist ein Bahnhof ohne zweiten Zugang. Deshalb gibt es seit Mitte der 80er Jahre die Vorschrift, bei Neubauten alle Bahnsteige mit zwei Zugängen zu versehen. Diese Vorschrift ist aus gutem Grund erlassen worden. sie beruht auf Erfahrungen. Deshalb ist es als Erstes notwendig - dazu haben Sie heute leider keine dezidierte Auskunft gegeben -, diese Defizite durch eine Nachrüstung zu beheben, das kostet nur einen Bruchteil der geplanten Investition von 125 Millionen DM, aber dient unbestritten der Sicherheit. Der Gesetzgeber, der dies damals verfügt hat, ist in diesem Fall unser bester und Überzeugenster Zeuge. Deshalb lautet unser Antrag: Verzichten Sie auf die geschlossenen Systeme. nehmen Sie die 125 Millionen DM, um die Zugänge nachzurüsten. Das dient ers
tens der Schaffung der notwendigen zweiten Ausgänge und zweitens, wenn Sie es mit dem Einbau eines Aufzuges verbänden, der Behindertengerechtheit der S-Bahnhöfe und drittens, weil Sie das Einzugsgebiet des Bahnhofs erweitern, der Attraktivitätssteigerung des öffentlichen Personennahverkehrs. Damit haben Sie Sicherheit und Service verbessert. Deshalb bitte ich Sie: Stimmen Sie unserem Antrag zu!
Wir haben hier als Koalition einen Antrag vorgelegt, der weitreichende Ziele für den ÖPNV formuliert, für die Förderung des ÖPNV, für den Ausbau. Er besteht aus 1 78 Wörtern, die Opposition bezieht sich hier auf 15 davon. indem sie die ganze Zeit nur über die Zugangssperren spricht. Wir haben für die nächsten vier Jahre durchaus mehr geplant als nur über die Frage der Zugangssperren zu reden. Wenn Sie das anders sehen, dann ist das Ihr Problem, aber lesen Sie den Antrag noch einmal genau durch.
Wir sagen mit diesem Antrag Ja zur Steigerung der Attraktivität des ÖPNV, Ja zu einer ÖPNV-Offensive, wir wollen einen Berlintakt einführen. Anschlusssicherung, Beschleunigung, optimierte Vertaktung und die bessere Erschließung einzelner Stadtteile, beispielsweise durch Kiezbusse und Ähnliches. Wir wollen die Verkürzung der Umsteigewege, wir wollen die beschlossenen Beschleunigungsmaßnahmen umsetzen, dort das Geld einsetzen, was einige von unserem Koalitionspartner jetzt streichen wollen - das werden wir natürlich nicht zulassen -. Auch deshalb ist dieser Antrag auch wichtig.
sonal eingeführt werden auf den Bahnhöfen. Dass ist das, Herr Cramer. was Sie gesagt haben, was Sie aber interessanterweise in der Begründung ihres Änderungsantrages als ein großes Problem schildern hinsichtlich der Personalkosten. Ich glaube, Sie müssen sich darauf einigen, was Sie nun eigentlich wollen.
Wir wollen, dass auf jedem Bahnhof Personal als Ansprechpartner präsent ist für die Sicherheit der Fahrgäste.
Eine Frage, Herr Gaebler! Die Zeit. die Fahrgäste einsparen, weil sie Niederflurbusse benutzen, weil sie von einem Berlintakt profitieren können, verlieren sie wieder, wenn sie an den Zugangsbarrieren zu den Schnellbahnen stehen. Sehen Sie das nicht auch als Konterkarierung Ihres eigenen Antrages? Und das Personal aufden Bahnhöfen wird hauptsächlich dafür zur Verfügung stehen müssen, um -
offensichtlich nicht vorstellen können, dass es auch andere Sperrsysteme als Drehkreuze gibt und dass es durchaus Systeme gibt, die schnell Personen durchlassen. Ansonsten wären die U-Bahnsysteme in London und Paris auch schon zusammengebrochen. Insofern kann ich Ihre Bedenken nicht teilen.
Jetzt hat Herr Cramer noch eine Zusatzfrage, aber dann würde ich gern mit meinem Redebeitrag fortfahren.