Protokoll der Sitzung vom 10.12.2009

Der Dringlichkeit wird nicht widersprochen.

Eine Beratung ist auch nicht vorgesehen. Der Hauptausschuss empfiehlt einstimmig die Annahme des Vermögensgeschäfts Nr. 27/2009. Wer der Vorlage zustimmen möchte, den bitte ich um das Handzeichen! – Das sind

alle Fraktionen. Danke! – Die Gegenprobe! – Keine Gegenstimmen. Dann war das einstimmig. – Enthaltungen sehe ich nicht.

Die lfd. Nrn. 13 bis 17 sind durch die Konsensliste erledigt.

Wir setzen nun zu unser aller Freude unsere Haushaltsberatungen fort, und ich rufe auf

lfd. Nr. 1 c:

Einzelplan 01 – Abgeordnetenhaus –

Einzelplan 02 – Verfassungsgerichtshof –

Einzelplan 20 – Rechnungshof –

Einzelplan 21 – Beauftragte/r für Datenschutz und Informationsfreiheit –

hierzu: Änderungen des Hauptausschusses gemäß Drs 16/2850

Ein Beratungswunsch wurde nicht angemeldet. Wir können über die Einzelpläne im Block abstimmen. Wer diesen Einzelplänen 01, 02, 20 und 21 seine Zustimmung zu geben wünscht, den bitte ich um das Handzeichen! – Das sind die Regierungsfraktionen. Danke! – Die Gegenprobe! – Keine Gegenstimmen. Dann war das einstimmig. – Enthaltungen gibt es von CDU, FDP und Bündnis 90/Die Grünen. Damit sind die Einzelpläne beschlossen.

Ich rufe jetzt auf

lfd. Nr. 1 d:

Einzelplan 03 – Regierende/r Bürgermeister/in – Kapitel 03 10, 03 12, 03 13, 03 14 und 03 20

hierzu: Änderungen des Hauptausschusses gemäß Drs 16/2850

in Verbindung mit

lfd. Nr. 6:

Beschlussempfehlungen

Die Empfehlungen der Enquetekommission „Kultur in Deutschland“ für Berlin nutzen! (III): Berliner Theaterlandschaft in ihrer Vielfalt stärken!

Beschlussempfehlungen Kult und Haupt Drs 16/2755 Antrag der Grünen Drs 16/2441

in Verbindung mit

Klaus-Peter von Lüdeke

lfd. Nr. 17 A:

Dringlicher Antrag

Rundfunkorchester erhalten

Antrag der SPD und der Linksfraktion Drs 16/2863

Hierzu liegt ein Änderungsantrag der Fraktion der CDU, der Fraktion der Grünen und der Fraktion der FDP vor, Drucksache 16/2863-1.

Wird der zuletzt genannten Dringlichkeit widersprochen? – Das ist nicht der Fall.

Dann hat Frau Lange für die SPD-Fraktion das Wort! – Bitte schön, Frau Lange!

Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Auch wenn es einige nicht hören wollen, sage ich es immer wieder: Kultur als Chefsache hat sich ausgezahlt. Wir stärken den Kulturhaushalt um mehr als 16 Millionen Euro. Ich neige wirklich nicht zur Lobhudelei, aber ohne den Regierenden Bürgermeister als Kultursenator wäre diese sensationelle Aufstockung nicht möglich.

[Zuruf von der SPD: Das ist wahr! – Beifall bei der SPD]

Ich sage noch eins: Insbesondere dem Engagement des Regierenden Bürgermeisters und von Rot-Rot ist es zu verdanken, dass die Fusion der beiden Rundfunkorchester vom Tisch ist.

[Beifall bei der SPD und der Linksfraktion]

Und wir werden heute 1,2 Millionen Euro zusätzlich bereitstellen, damit die Arbeit weitergehen kann. Aber es ist auch klar, dass intensiv daran gearbeitet werden muss, die vier Ensembles der ROC GmbH langfristig zu sichern. Wir haben heute einen entsprechenden Antrag vorgelegt und bitten Sie, diesem Antrag zuzustimmen und den Antrag der Oppositionsfraktionen abzulehnen, weil wir keine Sperre einfügen wollen.

Im Gegensatz zu anderen Städten in Deutschland setzen wir als Rot-Rot ein deutliches Zeichen gegen den aktuellen Trend, an Kunst und Kultur zu sparen. Auch deshalb haben wir uns für ein Staatsziel Kultur eingesetzt. Es wäre eine geistige Grundlage und ein Bekenntnis dafür, dass es ernst gemeint ist mit der Verpflichtung zur Kulturförderung. Leider hat die zur Zeit im Bund regierende CDU dies wieder einmal abgelehnt. Ich denke, da muss die FDP ihre Überredungskünste spielen lassen.

Wir wissen, dass Kunst und Kultur nicht nur als Wirtschaftsfaktor in unserer Stadt wichtig sind, sondern in erster Linie der Humus sind, auf dem eine Stadt wie unsere lebt und gedeiht. Wir wissen, dass gerade in Zeiten, in denen viel von Krise und Markt die Rede ist, Kunst und Kultur als öffentliches Gut für die Gesellschaft unverzichtbar sind. Deshalb geben wir mit diesem Haushalt ein

deutliches Bekenntnis zur Kulturlandschaft in unserer Stadt ab.

[Vereinzelter Beifall bei der Linksfraktion]

Ich will einige Beispiele nennen: Nicht nur die Opernhäuser und großen Theater erhalten zusätzliche Personalmittel für den Ausgleich von Tariferhöhungen, auch kleine Theater und Gruppen der freien Szene, die die Vielfalt der Berliner Kultur ausmachen, werden berücksichtigt. So unterstützen wir das Theaterhaus Mitte mit 110 000 Euro, die Jugendtheater „Atze“ und „Strahl“ mit jeweils rund 150 000 Euro

[Beifall von Markus Pauzenberger (SPD)]

zusätzlich, und natürlich wird auch die Förderung der Tanzszene aufgestockt. Sasha Waltz and Guests bekommen 375 000 Euro mehr und Toula Limnaios 50 000 Euro.

[Vereinzelter Beifall bei der SPD]

Wir fördern den Tanz inklusive des Staatsballetts mit 11 Millionen Euro. Zählen wir die Lottomittel dazu, dann kommen wir auf 17 Millionen Euro. Gerade gab es 4,3 Millionen Euro aus dem Lottotopf für die Einrichtung eines Studios in der ehemaligen BVG-Zentralwerkstatt im Wedding. Das ist ein deutliches Zeichen für den zeitgenössischen Tanz in Berlin. Wir unterstreichen damit die bedeutende Rolle des Tanzes. Ich kenne keine andere Stadt, in der der Tanz in diesem Ausmaß gefördert wird.

[Beifall bei der SPD und der Linksfraktion]

Der Beifall ist ja schleppend. –

[Özcan Mutlu (Grüne): Die müssen erst mal aufwachen!]

Aber auch in die Breite wirkende Programme wie der „Projektfonds kulturelle Bildung“ werden fortgeführt. Der Projektfonds hat sich als ein gutes Instrument erwiesen, um kulturelle Chancengleichheit zu fördern. Honorare für Lesungen an Schulen und Bibliotheken in Höhe von 90 000 Euro stellen wir bereit. Auch der Landesmusikrat bekommt 44 000 Euro mehr, und für die international renommierte „Lyrikline“ bekommt die Literaturwerkstatt 100 000 Euro.

Dann möchte ich noch einige Worte zur Kunsthalle sagen:

[Ah! von den Grünen]

Mit dem Bekenntnis zur mobilen Kunsthalle eröffnen wir die Möglichkeit eines Standorts für die zeitgenössische bildende Kunst in der Stadt. Wir stärken damit den Metropolencharakter der Stadt.