Protocol of the Session on January 13, 2011

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Danke! – Die schwarz-gelbe Bundesregierung setzt jetzt noch eines drauf: Zum einen fordert der schwarze Peter Ramsauer die Bahn markig zu mehr Investitionen auf, zugleich nimmt er ihr aber 500 Millionen Euro pro Jahr weg, um damit den Bundeshaushalt zu sanieren. Das ist vielleicht die bayerische Revanche für das Notopfer Berlin,

[Joachim Esser (Grüne): Rede doch mal über eure Fehler!]

aber jetzt die Berlinerinnen und Berliner noch jahrelang auf den S-Bahnhöfen warten zu lassen, weil SchwarzGelb alles Geld an Hoteliers und Pharmakonzerne verschenkt hat,

[Beifall von Wolfgang Brauer (Linksfraktion)]

das kann doch wohl nicht wahr sein. Nein, die 500 Millionen Euro müssen bei der Bahn bleiben, in Netz und Betrieb investiert werden und zwar ohne Wenn und Aber!

[Beifall bei der SPD – Vereinzelter Beifall bei der Linksfraktion]

Herr Kollege! Vielen Dank!

Jetzt komme ich zum Schlusssatz. – Deshalb glaube ich: Der Schlüssel zur Lösung der S-Bahnkrise liegt vor allem beim Eigentümer,

[Zuruf von Joachim Esser (Grüne)]

der Bundesrepublik Deutschland. Die muss investieren. Wir werden das entsprechend begleiten. – Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!

[Beifall bei der SPD und der Linksfraktion]

Das Wort zu einer Kurzintervention erhält die Kollegin Eichstädt-Bohlig.

[Zurufe von der SPD und der Linksfraktion]

Herr Kollege Gaebler! Ich finde es interessant, dass Sie für die Zeiten der rot-grünen Bundesregierung überhaupt nicht mehr zwischen Rot und Grün unterscheiden wollen. Deshalb möchte ich Sie gern daran erinnern, dass die zuständigen Minister seit 1998 alle von den Sozialdemokraten gestellt wurden. Sie haben mehrfach gewechselt. Deshalb bin ich sehr erstaunt darüber, dass Sie sich damit befassen, welche Position Ministerin Künast, die ihrerseits überhaupt keine Zuständigkeit hatte, eingenommen hat, aber nicht wissen, was in der Zuständigkeit der Minister Bodewig, Klimmt und Stolpe geschehen ist.

[Uwe Doering (Linksfraktion): Gab es keine Kabinettsbeschlüsse?]

Gleichzeitig wissen Sie nicht, wie das bundespolitisch behandelt worden ist, wie die Auseinandersetzungen zwischen Parlament und Regierung gewesen sind und als Drittes haben Sie überhaupt nicht wahrgenommen, dass das eigentliche Privatisierungskonzept, das wir unter RotGrün gestoppt haben – wir, die Parlamentarier aller Fraktionen –, dann unter der schwarz-roten Koalition von Ihrem Minister Tiefensee aktiv vorangetrieben und zur Entscheidung gebracht worden ist, die dann zum Schluss

nicht zum Tragen kam. Insofern frage ich Sie, wie viel Geschichtsverfälschung Sie meinen hier betreiben zu müssen.

[Beifall bei den Grünen]

Zur Erwiderung der Kollege Gaebler!

Frau Eichstädt-Bohlig! Vielen Dank für diese Vorlage. Lesen Sie sich meine Rede durch. Ich habe mich zu unserer Verantwortung bekannt.

[Ha, ha! von den Grünen Joachim Esser (Grüne): Hier in Berlin?]

Ja, das habe ich gesagt! Wissen Sie, Sie bedienen gerade alle Vorurteile, die man über Grüne hat. Wenn es um Wohlfühlkoalitionen, wenn es um schöne Dinge geht, dann sind die Grünen vorneweg und sind für alles verantwortlich.

[Zurufe von den Grünen]

Wenn es um etwas Unangenehmes geht

[Ramona Pop (Grüne): Wenn es um Schuldenabbau geht!]

und Sie waren dabei, dann waren es die anderen. Was wollen Sie eigentlich in einer Regierung, wenn Sie nichts machen können, liebe Grüne?

[Beifall bei der SPD und der Linksfraktion – Torsten Schneider: Jawohl!]

Warum treten Sie überhaupt an? Das fragt man sich doch demokratietheoretisch.

[Zurufe von Joachim Esser (Grüne), Ramona Pop (Grüne) und Volker Ratzmann (Grüne) – Weitere Zurufe von den Grünen]

Ich habe bisher immer gedacht – so handhaben wir es jedenfalls bei Rot-Rot, Sie wundern sich darüber vielleicht –, aber wir übernehmen die Verantwortung für diese Stadt immer gemeinsam,

[Ramona Pop (Grüne): Übernehmen Sie Verantwortung für das S-Bahnchaos!]

sowohl im Senat als auch in diesem Parlament. Wenn Ihre Voraussetzung für Koalitionen ist, dass die Grünen für das Schöne, Wahre und Gute zuständig sind, die SPD aber für das Schlechte, dann werden wir einige Schwierigkeiten in den Koalitionsverhandlungen bekommen.

[Zurufe von den Grünen]

Diese Linie lassen wir Ihnen nicht durchgehen.

[Gelächter bei der CDU – Zurufe von der CDU]

Meine Damen und Herren! Würden Sie bitte wieder zur Ruhe kommen!

Es erklärt allerdings – – Ich verstehe jetzt, weshalb Frau Künast nur als Regierende Bürgermeisterin kommen will. Offenbar haben andere Regierungsmitglieder der Grünen nichts zu sagen. Wenn Sie nicht selbst Regierungschef sind, brauchen Sie gar nicht mehr dabei zu sein – insofern sehr gut! Sollte es also Rot-Grün unter einem Regierenden Bürgermeister Wowereit geben, können gleich alle Senatorinnen und Senatoren von der SPD besetzt werden, weil Sie sich eh nicht durchsetzen können.

[Dr. Fritz Felgentreu (SPD): Sehr gut!]

[Beifall bei der SPD]

Wir nehmen den Vorschlag dankend auf.

[Wolfgang Brauer (Linksfraktion): Wir kommen darauf zurück!]

Liebe Grüne! Eines will ich Ihnen noch sagen: Sie haben überhaupt keine Lösungsvorschläge gemacht. Selbst ihre komische Auferlegung haben Sie nicht mehr gebracht.

Jetzt zu sagen, Herr Schmidt sei aus Protest aus dem Aufsichtsrat herausgegangen, führt zu der Frage, weshalb er da eigentlich drin gesessen hat. Er hätte doch etwas dagegen im Aufsichtsrat unternehmen können.

[Volker Ratzmann (Grüne): Hat er doch!]

Dazu sitzen doch die Leute da.

[Volker Ratzmann (Grüne): Mehr als ihre! – Ramona Pop (Grüne): Hat er doch!]

Moment einmal: Das fordern Sie doch immer von Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten in Aufsichtsräten. Die sollen immer dafür sorgen, dass den Leuten nur Gutes widerfährt.

[Volker Ratzmann (Grüne): Und was haben Sie gemacht?]

Bei Ihren eigenen Leute in den Aufsichtsräten, wenn es nicht so läuft, sagen Sie: Jetzt gehe ich aus Protest. Liebe Grüne! Dann gehen Sie doch am besten ganz aus Protest. Dann können wir hier nämlich in Ruhe über die Dinge in der Sache diskutieren,