Was hier bewusst verschwiegen wird, ist, dass es unterschiedliche Berechnungsarten für das Gender-Pay-Gap gibt.
Wenn es wirklich so wäre, stelle ich mir die Frage, warum Unternehmen nicht viel mehr Frauen einstellen. 21 Prozent weniger Lohn für die gleiche Arbeit, das wäre doch für jeden Unternehmen ein Traum.
[Beifall bei der AfD – Beifall von Kay Nerstheimer (fraktionslos) und Andreas Wild (fraktionslos) – Zuruf von Ines Schmidt (LINKE)]
Ja, es gibt wirklich eine Benachteiligung von Frauen, nämlich in den immer größer werdenden Parallelgesellschaften unserer Stadt,
[Beifall bei der AfD– Beifall von Kay Nerstheimer (fraktionslos) und Andreas Wild (fraktionslos) – Ah! von der LINKEN]
wo Frauen nicht ohne die Erlaubnis ihres Mannes das Haus verlassen dürfen, wo sie nicht frei entscheiden dürfen, wen sie lieben oder heiraten, wo sie von Ehrenmord und Genitalverstümmelung bedroht sind oder zur Verschleierung gezwungen werden. Hier höre ich aber von den Genderistinnen herzlich wenig.
[Beifall bei der AfD – Beifall von Jessica Bießmann (fraktionslos), Kay Nerstheimer (fraktionslos) und Andreas Wild (fraktionslos) – Frank-Christian Hansel (AfD): Bravo!]
Ich meine hier nicht die Erzieher, sondern wenn sie Kinder bekommen. Viele nicht berufstätige Mütter beschweren sich – und das zu Recht – darüber, dass der Staat sie nicht so stark unterstützt wie berufstätige Frauen.
[Beifall bei der AfD – Beifall von Jessica Bießmann (fraktionslos), Kay Nerstheimer (fraktionslos) und Andreas Wild (fraktionslos)]
Das wäre doch durchaus sinnvoll, wenn man daran denkt, wie unser Rentensystem aufgebaut ist. Das wäre für uns von der AfD auch der einzig denkbare Ansatz für eine Gleichstellungspolitik, nämlich die Gleichstellung von unterschiedlichen Lebensentwürfen und – damit einhergehend – eine Aufwertung von Erziehungstätigkeit.
Das schließt natürlich die Väter mit ein. Ganz ehrlich: Ihre Frauenbeförderungsprogramme lassen die Kassiererinnen im Supermarkt doch außen vor. Sie möchten vor allem die einflussreichen und hoch dotierten Positionen in Politik und Wirtschaft besetzen, und das nicht durch Qualifikation, sondern durch Quote.
Mit anderen Worten: Sie wollen sich die Rosinen aus dem Kuchen picken. – Sie können schreien, so viel Sie wollen! – Für Ihre Genderideologie –
[Beifall bei der AfD – Beifall von Jessica Bießmann (fraktionslos), Kay Nerstheimer (fraktionslos) und Andreas Wild (fraktionslos)]
Damit kommen wir zum vorläufigen Höhepunkt Ihres Gleichstellungswahns: dem Paritätsgesetz. Für alle, die es nicht wissen: Da sollen 50 Prozent der Mandate in den Parlamenten zukünftig per Quote an Frauen gehen.
Um das noch einmal zu verdeutlichen: Sie wollen per Gesetz Einfluss auf die Zusammensetzung der Parlamente nehmen. Das obliegt aber einzig und allein dem Wähler. Genauso muss es auch bleiben.
[Beifall bei der AfD – Beifall von Jessica Bießmann (fraktionslos), Kay Nerstheimer (fraktionslos) und Andreas Wild (fraktionslos)]
Das Paritätsgesetz ist verfassungswidrig; das wissen Sie auch, aber das ist Ihnen egal. Niemand hindert doch Frauen daran, sich in der Politik zu engagieren. Da wird doch gar keinem die Tür vor der Nase zugemacht. Deshalb ist es an Dreistigkeit auch kaum zu überbieten.
Der durchschnittliche Frauenanteil in den deutschen Parteien liegt bei 30 Prozent. Wie kommen Sie auf die Idee, dass diese 30 Prozent 50 Prozent der Mandate beanspruchen können?
[Beifall bei der AfD – Beifall von Jessica Bießmann (fraktionslos), Kay Nerstheimer (fraktionslos) und Andreas Wild (fraktionslos)]
Das ist keine Gleichstellung, sondern Bevorzugung von Frauen. Wenn Frauen bevorzugt werden, werden Männer logischerweise benachteiligt.
Meine sehr geehrten Herren! Ich verstehe nicht, dass Sie diesen Unsinn mittragen. Dass Sie Frauen den Vortritt lassen, ist sehr galant, aber mit dieser übertriebenen Ritterlichkeit werden Sie alle zu Rittern von trauriger Gestalt. Bitte wehren Sie sich endlich dagegen! – Vielen Dank!
[Beifall bei der AfD – Beifall von Jessica Bießmann (fraktionslos), Kay Nerstheimer (fraktionslos) und Andreas Wild (fraktionslos) – Bravo! von der AfD]
Ich musste versuchen, auf dem Weg zum Redepult wieder ernst zu werden. Das war wirklich unglaublich.
Wir lehnen Gleichstellung ab. – Das war der Satz, der nach fünf Sekunden kam. Da hätte man es eigentlich abbrechen sollen und die restliche Redezeit auf den zweiten Redner verteilen können.
und auch bei der CDU nur zwei oder drei. Daran kann man es schon sehen. Ich möchte gar nicht weiter darauf eingehen und meine Redezeit verplempern.
Das war wieder ein schlimmer, schlimmer Beweis, wie gruppenbezogene Menschlichkeit auch im Parlament funktionieren kann. Aber wir sind ja auch für das Grundrecht auf Meinungs- und Redefreiheit. Deshalb müssen wir das auch aushalten.
Jetzt die gute Nachricht zum morgigen Weltfrauentag! Gleich vorneweg: Wir lösen unser Versprechen – Frau Vogel hat darauf hingewiesen – vom letztjährigen Frauenkampftag fast ein und können heute verkünden, dass wir Ihnen bis zur Sommerpause ein verfassungskonformes Parité-Gesetz vorlegen werden.
Herr Pazderski! Halten Sie doch einfach mal die Klappe! Sie haben doch zu dem Thema nichts zu sagen; Sie lehnen doch Gleichstellung ab. Jetzt hören Sie doch einfach in Ruhe zu! Da kommt bestimmt noch etwas, wo Sie sich gleich hier hinstellen und meckern können.
Da uns – wie immer – die Sorgfalt wichtiger ist als die Schnelligkeit, haben wir uns auch angemessen viel Zeit gelassen. Deshalb liegt das Gesetz heute noch nicht vor. Der erste Entwurf ist da. Sie werden ihn auch sehr zeitnah bekommen und können ihn dann mit uns in den Ausschüssen beraten. Die drei bis vier Wochen haben Sie noch, ich sage es Ihnen.