Protokoll der Sitzung vom 17.05.2000

Meine Damen und Herren, die Weichen sind gestellt. Die Kommunen und unsere Schulen sind auf einem guten Weg für das nächste Schuljahr.

(Abg. Zeller SPD: Und draußen scheint die Son- ne!)

Ich bin fest davon überzeugt, dass wir in zwei Jahren erleben werden, wie die Grundschulen in Baden-Württemberg ein Maß an Verlässlichkeit erreicht haben, das manche von uns vor kurzem noch nicht für möglich gehalten haben.

Die Kommunen sind übrigens sehr kooperativ bis auf einige, die sich nur auf die Probleme stürzen. Mit den kommunalen Landesverbänden bin ich in einem guten Gespräch. Es gibt einen Konsens. Übrigens gab es gerade bei den Kommunen einen großen Wunsch: kein Einheitsmodell, sondern ein bedarfsorientiertes Modell,

(Beifall des Abg. Hofer FDP/DVP)

Modelle, die es ermöglichen, dass wir auch mit den Kindergärten kooperieren.

Deshalb rate ich uns sehr – auch wenn es in den nächsten zehn Monaten schwer fällt –, das zu unterstützen, was auf den Weg gebracht ist, vor Ort Sorge dafür zu tragen, dass diese Verlässlichkeit erreicht wird, und nicht in eine Dauernörgelei zu verfallen, lieber Herr Zeller. Sie stiften Verwirrung.

(Beifall bei der CDU und der FDP/DVP – Lachen des Abg. Zeller SPD)

Sie stiften unentwegt Verwirrung.

(Abg. Brechtken SPD: Und die dummen Eltern fal- len darauf rein, gell?)

Diese Dauernörgelei hilft keiner Schule, keinem Schüler und keinen Eltern. Deshalb werden wir diesen Weg konsequent fortsetzen. Die Stundentafel wird erweitert, und die Fremdsprache wird eingeführt. Sie wird eher eingeführt, als Ihnen lieb ist.

(Beifall des Ministers Dr. Döring)

Damit haben wir in den letzten fünf Jahren vom „Schulanfang auf neuen Wegen“ über die Betreuung und die Fremdsprache eine Vielfalt neuer Lernformen und einen gewaltigen Entwicklungsschritt in unseren Grundschulen geschaffen.

(Beifall bei der CDU und der FDP/DVP)

Das Wort erhält Herr Abg. Zeller.

(Oh-Rufe von der CDU – Abg. Haasis CDU: Was? – Gegenruf des Abg. Brechtken SPD – Zuruf des Abg. Haas CDU)

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Die These von Frau Schavan „Abwarten, die Kommunen werden es machen“ ist untauglich.

(Abg. Seimetz CDU: Aber richtig!)

Das mag aus Ihrer Sicht, Herr Kollege, der Fall sein, trifft aber nicht die Realität. Vor allem trifft es nicht den Wunsch der Eltern nach einer tatsächlichen Verlässlichkeit. Dieser Wunsch muss vonseiten des Landes endlich einmal erfüllt werden.

(Beifall bei der SPD)

Ich kann Ihnen dazu zum Beispiel einen Pressebericht zitieren:

(Abg. Haas CDU: Pressebericht!)

„Von verlässlicher Halbtagsschule keine Rede“.

(Zuruf des Abg. Hans-Michael Bender CDU)

Hier wird eine Mutter geschildert, die sich über den Stundenplan ihres Sohnes beklagt und die beinahe zur Verzweiflung kommt. Denn der Viertklässler kommt – –

(Zuruf der Abg. Heiderose Berroth FDP/DVP – Abg. Rau CDU: Ach, die kennt schon den Stun- denplan fürs neue Schuljahr?)

Herr Rau, jetzt haben Sie bewiesen, dass Sie keine Ahnung haben,

(Lachen bei der CDU – Zurufe von der CDU)

und zwar deswegen: Ich spreche vom Stundenplan.

(Zurufe von der CDU, u. a. Abg. Rau: Des nächs- ten Schuljahres! – Abg. Ingrid Blank CDU: Eine Hellseherin!)

Sie verlagern nur den Unterricht vom Nachmittag auf den Vormittag.

(Zuruf des Abg. Seimetz CDU)

Das ist alles, was Sie machen. Ansonsten schieben Sie die Verantwortung den Kommunen zu, und die sagen: Wir haben keinen Rechtsanspruch. Das ist nämlich der Punkt.

(Beifall bei der SPD und der Abg. Renate Rastätter Bündnis 90/Die Grünen)

Keine Ahnung haben Sie. Das muss ich Ihnen deutlich sagen.

Ich will Ihnen noch etwas anderes sagen.

(Glocke des Präsidenten)

Herr Abg. Zeller, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Herrn Abg. Rau?

(Zuruf des Abg. Göbel CDU)

Dass Sie, Herr Göbel, von Bildungspolitik auch nichts verstehen, weiß ich.

(Lachen bei Abgeordneten der CDU)

Bitte schön, Herr Rau.

Herr Abg. Rau.

(Unruhe)

Herr Zeller, können Sie mir vielleicht erklären, woher die Mutter, die Sie gerade zitieren, den Stundenplan des Schuljahres 2000/2001 kennt? Denn nur um diesen kann es sich handeln, wenn wir von verlässlicher Grundschule reden. Das ist ein typischer Beleg für Ihre Obstruktion.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU)

Ich bin gern bereit, Ihnen das zu erklären.

(Abg. Hauk CDU: Aber jetzt nicht mehr!)

Ich hoffe, dass Sie jetzt einmal zuhören und nicht dazwischenbrüllen.

(Abg. Haas CDU: Haben Sie die Frau vorge- schickt, oder was?)

Sie wissen, dass unsere Schüler und Schülerinnen in der ersten Klasse