Protokoll der Sitzung vom 30.01.2002

(Beifall bei den Grünen Abg. Rech CDU: Oppo- sition, Anarchie!)

Ein letzter Punkt, den ich zu dem ersten Bereich noch nennen möchte ich komme zum Ende, Herr Präsident , betrifft den Bereich der Feuerwehr und des Katastrophenschutzes. Hierzu wurde vieles gesagt. Ich will das gar nicht im Detail wiederholen. Richtig ist, dass man die Mittel aus der Feuerschutzsteuer, die man in den vergangenen Jahren der Feuerwehr nicht hat zukommen lassen, sondern im Landesetat in anderen Bereichen eingesetzt hat, wieder zurückgeben muss, um die Feuerwehr jedenfalls in der Substanz zu erhalten. Ich glaube, darüber sind wir uns in diesem Haus einig.

(Abg. Rech CDU: Zustimmung!)

Dass man darüber hinaus auch die Anforderungen, die die Feuerwehr jetzt geltend macht, auch in Anbetracht der Aufgaben, die ihr in der Zukunft zuwachsen ABC-Schutzausrüstungen etc. , von Landesseite unterstützen muss, ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Deswegen sind wir der Auffassung, dass die Forderungen der Feuerwehr auf jeden Fall gerechtfertigt sind.

Ein weiterer Punkt, der in diesem Zusammenhang einmal genannt werden muss damit komme ich wirklich zum Schluss , betrifft den Bereich des Katastrophenschutzes. Der lag ja über Jahre brach. Wenn man sich nun den Etat anschaut und überlegt, wer welche Aufgaben wahrzuneh

men hat Katastrophenschutz auf der einen Seite und Feuerwehr auf der anderen Seite , muss einem die Frage erlaubt sein, insbesondere auch an die Landesregierung, die ja mit den ihr zur Verfügung stehenden Ministerien auch die Möglichkeit hat ich komme zum Schluss ,

(Heiterkeit Zuruf von der CDU: Schon wieder!)

so etwas zu checken, ob es nicht sinnvoller wäre, Herr Innenminister, die Ressourcen im Bereich der Feuerwehr und des Katastrophenschutzes zu bündeln, um dann quasi durch Synergieeffekte auch mehr Effizienz zu erreichen. Ich hoffe, dass Sie trotz der fulminanten Rede Ihres Ministerpräsidenten bereit sind, auch einmal diese oder jene Anregung einer Oppositionsfraktion aus diesem Hause zur Kenntnis zu nehmen.

Ich danke Ihnen.

(Beifall bei den Grünen)

Das Wort erteile ich Herrn Abg. Blenke.

Herr Präsident, werte Kolleginnen und Kollegen! Der Kollege Heinz hat mir freundlicherweise etwas Redezeit für den Polizeibereich übrig gelassen.

Liebe Frau Kollegin Grünstein, ich gestehe Ihnen zu, dass es nicht einfach ist, Oppositionspolitik im Kernkompetenzbereich der Union, in der inneren Sicherheit, zu machen.

(Abg. Drexler SPD: Woher haben Sie denn Kom- petenz?)

Jurist, nicht Amtsanwalt, Herr Kollege.

(Abg. Drexler SPD: Mein Gott, dann sind Sie von der Polizei noch weit entfernt!)

Frau Kollegin, in aller Sachlichkeit: Als ich Ihnen vorhin zugehört habe, war mein Eindruck, dass Sie ein Bild aufbauen, das einer sicherheitspolitischen Diaspora gleicht. Das widerspricht schlicht und einfach der objektiven Lage in Baden-Württemberg. Auch wenn es der Kollege Oelmayer vorhin schon gesagt hat, muss man es einfach wiederholen, wenn Sie es nicht verstehen wollen: Man lebt nirgends so sicher wie in Baden-Württemberg, und nirgends werden, neben Bayern, so viele Straftaten aufgeklärt. Da kann es um die innere Sicherheit bei uns nicht so schlecht bestellt sein.

(Beifall bei der CDU)

Lieber Kollege Theurer, Sie kommen auch noch dran.

(Abg. Theurer FDP/DVP: Das war klar!)

Es spricht für die Qualität der Arbeit unseres Innenministers und seines Staatssekretärs, dass diese gute Arbeit auch unter den argwöhnischen Augen und der Beteiligung der Hüter des liberalen Rechtsstaats möglich ist.

(Beifall bei der FDP/DVP Abg. Theurer FDP/ DVP: Sehr gut! Das mit den argwöhnischen Augen war gut!)

Meine Damen und Herren, die Landesregierung und die CDU- sowie die FDP/DVP-Fraktion sorgen dafür, dass die Polizei in Baden-Württemberg gut aufgestellt ist. Dies wird nicht zuletzt am Technikzukunftsprogramm deutlich. Beschlossen im Mai 1999 mit einem Gesamtvolumen von 350 Millionen €, und heute sind bereits rund zwei Drittel der Maßnahmen realisiert. Wir haben dafür gesorgt, dass die baden-württembergische Polizei die am besten ausgerüstete in ganz Deutschland wird und ist.

(Beifall bei Abgeordneten der FDP/DVP Abg. Theurer FDP/DVP: Wir haben dafür gesorgt! Weitere Zurufe)

Ich sage ja nicht, dass schon alles fertig ist und dass es nicht noch etwas zu tun gäbe.

Bereits im April dieses Jahres stehen die ersten Ersatzbeschaffungen für 1 800 „Silberpfeile“ an. Der Arbeitsplatz Polizeifahrzeug in Baden-Württemberg ist so eingerichtet, wie es die Menschen, die darin arbeiten, auch verdienen.

Im Bereich der digitalen Funktechnik müssen wir so schnell wie möglich vorankommen. Das ist nur im Verbund mit den anderen Ländern möglich. Deshalb erwarten wir, dass auch dort die notwendigen Voraussetzungen geschaffen werden, damit wir auch bei uns in Baden-Württemberg endlich darangehen können, die veraltete analoge Funktechnik zu ersetzen.

(Beifall der Abg. Beate Fauser FDP/DVP)

Insbesondere die Maßnahmen zur Terrorismusbekämpfung, aber auch die Begleitumstände Castor, Euro haben dazu geführt, dass unsere Polizeibeamtinnen und -beamten an die Grenzen der Belastbarkeit gekommen sind. Für die entsprechenden Mehrarbeitsvergütungen haben wir deshalb auch 3 Millionen € zusätzlich bereitgestellt.

(Abg. Fischer SPD: Bloß wollen das die Wenigs- ten! Die wollen Freizeit!)

Meine Damen und Herren, wir haben unsere Hausaufgaben gemacht.

Im Zusammenhang mit den schrecklichen Anschlägen vom 11. September letzten Jahres und der dadurch angespannten Sicherheitslage werden in diesem Jahr bei der Bereitschaftspolizei 200 zusätzliche Beamte eingestellt und auch ausgebildet.

Meine Damen und Herren, wir tun auch etwas für unsere Polizeibeamten. Baden-Württemberg wird den Stellenanteil im gehobenen Dienst auf 50 % erhöhen und dafür pro Haushaltsjahr 500 Stellen umwandeln. So hat jede qualifizierte Beamtin und jeder qualifizierte Beamte eine gute berufliche Perspektive. Wir sorgen für eine leistungsorientierte Stellenstruktur im gehobenen Dienst, die auch dem Vergleich mit anderen Ländern standhält.

(Zuruf des Abg. Hauk CDU)

Schauen Sie sich nur einmal die Spitzenstellung im Bereich der Besoldungsgruppen A 11 bis A 13 an.

(Beifall bei der CDU und der FDP/DVP)

Zu den Anträgen der Opposition zwei Sätze.

(Abg. Theurer FDP/DVP: Beim Datenschutz wird zugestimmt!)

Sämtliche Anträge sind im Finanzausschuss eingehend beraten und auch mit den bekannten Ergebnissen beschieden worden.

(Abg. Hauk CDU: Die Beratung war teilweise )

Sie haben heute substanziell nichts Neues gebracht. Deshalb werden Ihre Anträge bei den Abstimmungen heute das gleiche Schicksal erleiden wie bei den Beratungen des Finanzausschusses. Nur zu einem Punkt möchte ich noch etwas sagen, und zwar zu dem Popanz um die k.w.-Stellen, den Sie aufbauen.

(Abg. Drexler SPD: Das macht der Verfassungs- schutz selber! Der Präsident des Landesamts für Verfassungsschutz hat es gesagt!)

Man kann es wirklich nur noch als Popanz bezeichnen. Ich weiß nicht, wer von Ihnen im Finanzausschuss dabei war. Ich darf nicht zitieren Kollege Oelmayer hat es fairerweise gesagt , aber schauen Sie doch einmal in den Bericht über die Beratungen des Finanzausschusses. Dort steht, dass der Finanzminister und der Innenminister zugesagt haben, dass die Spezialisten Islamwissenschaftler und andere unbefristete Arbeitsverträge bekommen werden. Was wollen Sie also jetzt eigentlich hier?

(Abg. Fischer SPD: Warum macht man es dann heimlich?)

Meine Damen und Herren, unser aller Dank gilt vor allem den Polizeibeamtinnen und -beamten in Baden-Württemberg, die täglich einen gefährlichen Dienst für die Bürger und für unser Land tun.

Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit.

(Beifall bei der CDU)

Das Wort erhält Herr Innenminister Dr. Schäuble.

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Auch ich will mit einem Dankeschön beginnen, und zwar das habe ich, seitdem ich Minister bin, noch nie getan an das Finanzministerium.

(Beifall bei der CDU und der FDP/DVP Zuruf des Abg. Oelmayer GRÜNE)

Ich will mich dafür bedanken, dass das Finanzministerium das Innenministerium, die Polizei, aber auch die Feuerwehren in finanziell schwierigen Zeiten die Neuverschuldung im Jahr 2002 liegt bei über einer Milliarde, der Rückgang der Steuern betrug im letzten Jahr 700 bis 800 Millionen, wenn ich das richtig in Erinnerung habe verständnisvoll behandelt hat. Das ist auch wirklich notwendig gewesen. Es hat von uns gemeinsam viel Überzeugungsarbeit erfordert. Danke schön für diese Unterstützung, Herr Finanzminister.