Er hat gemeint, das wäre mit einem Produkt zu vergleichen, was wir hier mit der Sprachenkombination anbieten. In diesem Brief hat er geschrieben:
Nur Politiker können Entscheidungen treffen, die zu Produkten führen, die sehr viel Geld kosten und die fast niemand haben will. In einem Unternehmen, das am Markt vorbei produziert, würden Manager in einer solchen Situation entlassen.
Ich will das einfach einmal als Zitat in den Raum stellen, und ich will betonen: Sie tragen zur Politikverdrossenheit bei. Wenn Sie den Menschen in unserer Region so kommen, dann fördern Sie die Politikverdrossenheit.
Ich halte es für wichtig, Französisch weiterzuführen. Aber Sie leisten – das wurde vorhin schon einmal gesagt – dieser Sprache und der Akzeptanz der Sprache einen Bärendienst, wenn
sie für jeden zwangsweise verordnet wird. Das ist doch der entscheidende Punkt. Man muss doch den unterschiedlichen Begabungen gerecht werden. Viele Eltern betrachten es mit Sorge, wenn hier nach dem Motto „Augen zu und durch“ gehandelt und ihren Belangen nicht mehr ausreichend Rechnung getragen wird.
Die Sorgen um die Sprache Latein sind berechtigt. Die Kombination von Französisch und Latein ist eben kein Renner. Das muss man einfach sehen.
Herr Schebesta, dann fangen die Schüler mit Englisch zu spät an. Viele möchten aber später auf ein berufliches Gymnasium. Am beruflichen Gymnasium sind jedoch ausreichende Kenntnisse der englischen Sprache notwendig. Diese Option haben sie verspielt.
Sie müssen doch die Sorgen und Interessen der Eltern verstehen; sie kümmern sich um ihre Kinder und verstehen Ihre Politik nicht.
Ich komme zum Schluss. – Im Wettbewerb um Ausbildungsplätze sagen die Eltern: „Jetzt haben die Kinder in Württemberg vier Jahre Grundschulenglisch, und hier fangen sie zu spät damit an. Haben unsere Kinder dann einen Nachteil?“ Dann kommt dazu: Wenn sie eine verkürzte Schulzeit aufgrund des G 8 haben und ein Jahr später anfangen, dann haben sie noch sieben Jahre Englisch, aber die anderen haben zwölf Jahre lang Englisch gelernt. Ich will das nicht dramatisieren. Aber ich will sagen: Sie können sich nicht so, wie Sie das hier tun, einfach über die Sorgen und die Anliegen der Eltern hinwegsetzen.
Wir kommen zunächst zum Antrag der Fraktion GRÜNE, Drucksache 14/871 (geänderte Fassung). Es handelt sich um einen Berichtsantrag, der mit der Debatte erledigt ist.
Dazu ist aber der Änderungsantrag der Fraktion GRÜNE, Drucksache 14/1180, gestellt worden, über den ich zunächst abstimmen lasse. Wer ist für diesen Antrag?
Es wird namentliche Abstimmung über diesen Änderungsantrag beantragt. Hat dieser Antrag die erforderliche Unterstützung? – Das ist der Fall. Dann stimmen wir namentlich über den Änderungsantrag Drucksache 14/1180 ab.
Wer dem Änderungsantrag zustimmen möchte, den bitte ich, mit Ja zu antworten, wer ihn ablehnen möchte, der möge mit Nein antworten. Wer sich der Stimme enthalten möchte, der antworte mit „Enthaltung“.
Ich darf den Schriftführer bitten, mit dem Aufruf der Namen zu beginnen. Der Namensaufruf beginnt mit dem Buchstaben G. Ich darf Sie bitten, sich ruhig zu verhalten, da wir ansonsten hier die Antworten nicht verstehen können.
Ist noch jemand im Saal, der abzustimmen wünscht? – Das ist nicht der Fall. Damit ist die Abstimmung beendet. Ich bitte die Schriftführer, das Ergebnis festzustellen.
SPD: Katrin Altpeter, Christoph Bayer, Stephan Braun, Carla Bregenzer, Fritz Buschle, Wolfgang Drexler, Reinhold Gall, Rosa Grünstein, Gus tav-Adolf Haas, Hans-Martin Haller, Rita Haller-Haid, Ursula Haußmann, Helen Heberer, Walter Heiler, Peter Hofelich, Karl-Heinz Joseph, Hans Georg Junginger, Gunter Kaufmann, Thomas Knapp, Dr. Frank Mentrup, Margot Queitsch, Martin Rivoir, Christine Rudolf, Ingo Rust, Nikolaos Sakellariou, Dr. Nils Schmid, Claus Schmiedel, Wolfgang Stai
ger, Wolfgang Stehmer, Rainer Stickelberger, Johannes Stober, Ute Vogt, Alfred Winkler, Marianne Wonnay, Norbert Zeller.
GRÜNE: Theresia Bauer, Winfried Kretschmann, Siegfried Lehmann, Brigitte Lösch, Bärbl Mielich, Dr. Bernd Murschel, Thomas Oelmayer, Boris Palmer, Reinhold Pix, Renate Rastätter, Hans-Ulrich Sckerl, Edith Sitzmann, Dr. Gisela Splett, Franz Untersteller, Jürgen Walter, Werner Wölfle.
CDU: Ernst Behringer, Dr. Dietrich Birk, Thomas Blenke, Dr. Carmina Brenner, Elke Brunnemer, Jörg Döpper, Gundolf Fleischer, Michael Föll, Manfred Groh, Friedlinde Gurr-Hirsch, Peter Hauk, Hans Heinz, Dieter Hillebrand, Bernd Hitzler, Andreas Hoffmann, Manfred Hollenbach, Karl Klein, Wilfried Klenk, Rudolf Köberle, Andrea Krueger, Jochen Karl Kübler, Sabine Kurtz, Dr. Bernhard Lasotta, Ursula Lazarus, Johanna Lichy, Paul Locherer, Dr. Reinhard Löffler, Ulrich Lusche, Winfried Mack, Stefan Mappus, Ulrich Müller, Paul Nemeth, Veronika Netzhammer, Christoph Palm, Dr. Christoph Palmer, Günther-Martin Pauli, Werner Pfisterer, Werner Raab, Helmut Rau, Nicole Razavi, Heribert Rech, Dr. Wolfgang Reinhart, Karl-Wilhelm Röhm, Karl Rombach, Helmut Walter Rüeck, Bernhard Schätzle, Volker Schebesta, Dr. Stefan Scheffold, Winfried Scheuermann, Peter Schneider, Dr. Klaus Schüle, Marcel Schwehr, Willi Stächele, Dr. Monika Stolz, Gerhard Stratthaus, Peter Straub, Klaus Tappeser, Stefan Teufel, Karl Traub, Christa Vossschulte, Georg Wacker, Guido Wolf, Karl Zimmermann.
FDP/DVP: Dr. Birgit Arnold, Dietmar Bachmann, Heiderose Berroth, Monika Chef, Dieter Ehret, Beate Fauser, Dr. Ulrich Goll, Dieter Kleinmann, Hagen Kluck, Dr. Ulrich Noll, Ernst Pfister, Dr. Hans-Ulrich Rülke, Michael Theurer, Dr. Hans-Peter Wetzel.
Frau Abg. Berroth möchte eine Erklärung zur Abstimmung abgeben, Herr Abg. Ehret ebenfalls. Bitte schön.
Herr Präsident, meine Damen und Herren! Moi aussi, j’aime le français. Aber ich möchte keinen Röstigraben in Baden-Württemberg. Deswegen müssen wir die Diskussion über alles, was wir heute besprochen haben, weiterführen.
Ich habe trotzdem mit Nein gestimmt – deswegen diese Erklärung –, weil mir diese Sache so wichtig ist, dass ich sie zusammen mit dem Kultusministerium und nicht gegen das Kultusministerium verfolgen will.