Protokoll der Sitzung vom 11.12.2014

Ich rufe die Nummer 7 auf:

Kapitel 1010

Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Natur

schutz Baden-Württemberg

Wer Kapitel 1010 in der Fassung der Beschlussempfehlung des Finanz- und Wirtschaftsausschusses, Drucksache 15/6010, zustimmt, den bitte ich um das Handzeichen. – Gegenstim men? – Enthaltungen? – Einstimmig zugestimmt.

Ich rufe die Nummer 8 auf:

Kapitel 1011

Kernenergieüberwachung, Strahlenschutz

Wer Kapitel 1011 zustimmt, den bitte ich um das Handzei chen. – Gegenstimmen? – Enthaltungen? – Einstimmig zuge stimmt.

Wir haben noch über Abschnitt II der Beschlussempfehlung des Ausschusses für Finanzen und Wirtschaft, Drucksache 15/6010, abzustimmen. Der Ausschuss empfiehlt Ihnen, von der Mitteilung des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft, Drucksache 15/5964, soweit diese den Einzelplan 10 berührt, Kenntnis zu nehmen. – Sie stimmen zu.

Meine Damen und Herren, damit sind wir am Ende der Bera tung des Einzelplans 10.

(Beifall bei Abgeordneten der Grünen und der SPD)

Ich rufe Punkt 3 f der Tagesordnung auf:

Einzelplan 13: Ministerium für Verkehr und Infrastruk tur

Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Fi nanzen und Wirtschaft – Drucksache 15/6013

Berichterstatter: Abg. Manfred Hollenbach

Das Präsidium hat für die Beratung des Einzelplans 13 eine Redezeit von zehn Minuten je Fraktion festgelegt, wobei ge staffelte Redezeiten gelten.

Wünscht der Berichterstatter das Wort? – Das ist nicht der Fall.

In der Allgemeinen Aussprache erteile ich Frau Kollegin Ra zavi für die CDU-Fraktion das Wort.

Herr Präsident, meine sehr geehr ten Damen und Herren! Was ist gute Verkehrspolitik für Ba den-Württemberg?

(Abg. Walter Heiler SPD: Hm!)

Für uns, die CDU-Fraktion, ist klar – –

(Zurufe von den Grünen und der SPD)

Sie regen sich schon am Anfang auf. Das ist etwas ganz Neues.

(Zurufe von den Grünen und der SPD, u. a. Abg. Wal ter Heiler SPD: Wir haben uns schon vor dem Anfang aufgeregt! – Lebhafte Unruhe – Glocke des Präsiden ten)

Für die CDU-Fraktion ist klar: Verkehrspolitik muss sich an den Bedürfnissen des ganzen Landes, den Städten und den ländlichen Räumen, am Anspruch der Menschen aller Gene rationen auf Mobilität ausrichten. Gute Verkehrspolitik muss ebenso dem Anspruch der Wirtschaft gerecht werden, und als starker Wirtschaftsstandort ist Baden-Württemberg auf ein gu tes Verkehrsnetz angewiesen.

(Beifall bei der CDU und der FDP/DVP sowie Abge ordneten der SPD und des Abg. Andreas Schwarz GRÜNE)

Davon hängen Beschäftigung, Wohlstand und wirtschaftliche Entwicklung ab.

(Abg. Andreas Schwarz GRÜNE: Eine Binsenweis heit!)

Verkehrspolitik muss finanziell nachhaltig sein. Für die CDULandtagsfraktion ist es deshalb unzweifelhaft: Wir brauchen dringend dauerhaft höhere Investitionen in die Infrastruktur.

(Beifall bei allen Fraktionen – Abg. Andreas Schwarz GRÜNE: Bravo!)

Wir sind aber ebenso und insbesondere davon überzeugt: Po litik darf niemals einseitig und ideologisch geprägt sein.

(Beifall bei der SPD – Zuruf: Sehr gut!)

Sie darf nicht beschränken und nicht bevormunden, sie darf die einzelnen Verkehrsträger nicht gegeneinander ausspielen.

(Beifall bei der CDU, der SPD und der FDP/DVP so wie Abgeordneten der Grünen – Abg. Walter Heiler SPD: Ich würde jetzt aufhören! Mehr Beifall bekom men Sie nicht!)

Hier, meine sehr verehrten Damen und Herren, scheiden sich die Geister zwischen unseren Vorstellungen von Politik und denen von Grün-Rot. Bestes Beispiel dafür ist Ihre LBO-No velle. Mit Ihren unsinnigen Auflagen treiben Sie die Mietprei se zulasten der Einkommensschwachen in die Höhe.

(Oh-Rufe von den Grünen und der SPD – Abg. Claus Schmiedel SPD: Es war doch gerade so schön!)

Wie wenig Ihnen, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen von SPD und Grünen und der Landesregierung, an einer ausge wogenen Förderung aller Verkehrsträger gelegen ist, zeigt der Blick in diesen Haushalt. In vielen Teilen ist er – das gilt auch für das, was Sie dazu sagen – Blendwerk.

(Abg. Claus Schmiedel SPD: Was?)

Schon gestern haben sich der Herr Ministerpräsident und die Sprecher der Regierungsfraktionen bemüht, das Bild einer blü henden Verkehrslandschaft in Baden-Württemberg zu zeich nen. Die Wirklichkeit sieht allerdings ganz anders aus.

(Unruhe bei den Grünen und der SPD – Zurufe von der CDU: Pst!)

Die Behauptung, nie habe ein Verkehrsminister mehr Geld in die Infrastruktur investiert, insbesondere in den Straßenbau, hat mehr mit Autosuggestion als mit der Wirklichkeit zu tun.

(Beifall bei der CDU und der FDP/DVP)

Während der Ministerpräsident landauf, landab von Indust rie 4.0 und vom Wirtschaftsstandort spricht und diesen lobt, wird die Verkehrspolitik seines Verkehrsministers in keinster Weise den Ansprüchen der Wirtschaft und des Standorts Ba den-Württemberg gerecht.

Während unser Ministerpräsident in seiner Rede gestern sag te – ich zitiere –:

... die Infrastruktur muss zu den Unternehmen kommen und nicht die Unternehmen zur Infrastruktur...

muss sich ein Unternehmer aus Heilbronn von unserem Ver kehrsminister sagen lassen, er solle doch seinen Standort ver legen, wenn er mit der Anbindung nicht zufrieden sei.

(Beifall der Abg. Friedlinde Gurr-Hirsch CDU – Abg. Dr. Reinhard Löffler CDU: Unfassbar!)

Während der Ministerpräsident hier im Parlament oder bei Unternehmen wie Porsche den Automobilstandort lobt, sagt sein Verkehrsminister bei einer Veranstaltung mit einer Schwei zer Delegation im Haus der Wirtschaft – ich zitiere –:

Baden-Württemberg hatte einmal eine heilige Kuh. Das war das Automobil.

Dies, meine Damen und Herren, sind nur zwei Beispiele, die zeigen: Zwischen dem, was unser Ministerpräsident hier und draußen im Land sagt, und dem, was seine Landesregierung und seine Minister tun, klaffen Welten.