Protokoll der Sitzung vom 12.03.2015

Wenn Sie, lieber Herr Dr. Kern, nach den 50 Millionen € fra gen und sagen, dies sei noch einmal ein entscheidender Schritt für den Ausbau und sei daher sicherlich vonnöten, so sage ich: Ja, das ist dringend vonnöten. Denn die Eltern wollen einen weiteren Ausbau. Sie fragen die Plätze dringend nach; ja.

Und zu Ihrer weiteren Frage: Ja, daran partizipiert die Tages pflege. Die Tagespflege ist am Investitionsprogramm betei ligt, und im Moment verhandeln wir mit ihnen die Ausgangs bedingungen dazu aus.

(Beifall bei Abgeordneten der Grünen und der SPD)

Jetzt danke ich Ihnen für die Aufmerksamkeit und sage nur noch eines: Bei uns sind das nicht nur hehre Worte, sondern wir haben das Motto „Vorfahrt für Kinder und Familien“ mit Mitteln hinterlegt. Ein Blick auf die Situation deutschland weit zeigt: Wir haben Gott sei Dank und erfreulicherweise die Schlusslichtposition verlassen

(Abg. Dr. Stefan Fulst-Blei SPD: Die schwarz-gel be!)

die schwarz-gelbe Schlusslichtposition, die baden-württem bergische Schlusslichtposition –,

(Abg. Karl Zimmermann CDU: Normalerweise sind Schlusslichter immer rot!)

die wir so lange innehatten. Diese Position haben wir verlas sen,

(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Jetzt noch ein gu tes Wort für Timm!)

und wir stehen jetzt im Hinblick auf die Qualität und die Fach kräfterelation auf Platz 1. Das ist das Verdienst der grün-roten Landesregierung.

(Abg. Dr. Stefan Fulst-Blei SPD: Jawohl!)

Ich weiß nicht, wer bei Ihnen damals den Finger gestreckt hat, als es um die Erhöhung der Grunderwerbsteuer ging, die wir für diesen Pakt gebraucht haben.

(Abg. Claus Schmiedel SPD: Niemand! – Abg. Muh terem Aras GRÜNE: Keiner!)

Denn da fließen nämlich die Mittel hinein.

(Abg. Tobias Wald CDU: Das ist die Hälfte! Gerade mal die Hälfte!)

Das haben wir im Pakt für Familien verabredet,

(Abg. Karl Zimmermann CDU: Gerade die jungen Familien zahlen das, wenn sie ein Eigenheim bauen wollen!)

und das ist das, was jetzt erfolgreich umgesetzt wird.

(Beifall bei der SPD und Abgeordneten der Grünen – Glocke des Präsidenten)

Frau Staatssekretärin, gestatten Sie noch eine Nachfrage des Kollegen Wald?

Nein, ich gestat te jetzt keine Nachfragen mehr.

(Unruhe – Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Aber noch ein gutes Wort für Timm! – Zurufe von der CDU, u. a.: Das ist die Politik des Gehörtwerdens!)

Dann erteile ich in der zweiten Runde für die SPD-Fraktion das Wort dem Kollegen Bayer.

Kolleginnen und Kollegen von der Opposition, lassen wir doch einfach einmal die Kirche im Dorf. Der Nachlass von Schwarz-Gelb war katastrophal; wir sind von ganz hinten gestartet und gelangten nach vorn, zur Poleposition.

(Beifall bei der SPD und Abgeordneten der Grünen – Abg. Helmut Rau CDU: Reden Sie doch nicht so einen Quatsch! Sie wissen es doch besser!)

Warum können Sie sich nicht einfach einmal darüber freuen,

(Abg. Dr. Stefan Fulst-Blei SPD: Das ist der bloße Neid!)

dass wir in Baden-Württemberg in entscheidenden Parame tern – Gruppengröße, Betreuungsschlüssel und Plätze in der Tagespflege – spitze sind? Warum können Sie sich darüber nicht freuen? Das erschließt sich mir nicht.

(Vereinzelt Beifall – Zuruf des Abg. Claus Schmie del SPD)

Denn Schlechtreden, Herummäkeln, Beckmessern allein macht noch keine gute Politik. Auch der Blick in die Vergangenheit, in Ihre Regierungszeit, macht es nicht wirklich besser.

(Zuruf von der CDU: Schauen Sie mal selbst in den Spiegel!)

Herr Wolf, ich habe Ihre Homepage studiert. Nach dieser fand die Ära Mappus überhaupt nicht statt. Es wird rekurriert auf den Kollegen Oettinger und auf seine „Kinderland“-Idee.

(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Ja!)

Das war wirklich eine schöne Überschrift. Wir haben dieser Überschrift Taten folgen lassen, und das macht den Unter schied.

(Beifall bei der SPD und Abgeordneten der Grünen – Abg. Dr. Stefan Fulst-Blei SPD: Empörung bei der CDU! – Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Oettinger war wegweisend! – Zuruf des Abg. Claus Schmiedel SPD)

Für die CDU-Fraktion erteile ich das Wort dem Kollegen Wald.

(Abg. Karl Zimmermann CDU: Die Grunderwerb steuererhöhung schadet den jungen Familien!)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich wollte eigentlich gar nicht mehr ans Rednerpult gehen. Aber da die Staatssekretärin keine Zwischenfrage von mir mehr zuließ – was mich sehr verwundert –,

(Zurufe)

muss ich doch noch einmal das Wort ergreifen.

Meine Damen und Herren, „Kinderland Baden-Württemberg“ – ein Ausspruch,

(Abg. Claus Schmiedel SPD: Ohne Inhalt!)

verbunden mit Tatkraft, des damaligen Ministerpräsidenten Günther Oettinger.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU – Zurufe von der CDU: Jawohl! – Bravo! – Abg. Dr. Stefan Fulst-Blei SPD: Ohne Inhalt!)

Eben nicht; mit sehr, sehr gutem Inhalt, meine Damen und Herren. Orientierungsplan: wegweisend in ganz Deutschland.

(Abg. Josef Frey GRÜNE: Warum waren Sie dann auf dem letzten Platz?)

Das war eine Forderung von Ihnen – nicht umgesetzt!

(Abg. Muhterem Aras GRÜNE: Wo war denn die Fi nanzierung?)

Sie haben keine flächendeckende Einführung erreicht.

Bildungshäuser: Diese schaffen Sie ab. Qualitätsmerkmale, meine Damen und Herren: Nichts hierzu von Grün-Rot, kein Wort! Ich bin völlig enttäuscht; das muss ich wirklich einmal sagen. Ich hatte gedacht: Jetzt kommt das Thema Orientie rungsplan, das Thema Qualitätsverbesserung, das Thema Bil dungshäuser. Ich dachte: Da geht es jetzt vorwärts. Nichts! Ich bin enttäuscht.

(Abg. Muhterem Aras GRÜNE: Warum haben Sie das denn nicht umgesetzt?)