Ich kann mir vorstellen, dass Sie diese Sätze freuen. Sie könn ten von mir stammen – das gebe ich zu –; sie stammen aber nicht von mir.
Wissen Sie, wer das gesagt hat? Frau Annegret Kramp-Kar renbauer, die CDU-Landesvorsitzende und Ministerpräsiden tin des Saarlands.
(Beifall bei den Grünen und der SPD – Abg. Tanja Gönner CDU: Sie dürfen einen Landkreis nicht mit dem Land Baden-Württemberg vergleichen!)
Diese Frau hat verstanden, was sich in der Realität verändert hat. Die Gesellschaft hat sich verändert. Entsprechend haben sich auch die Anforderungen an das Bildungssystem verän dert. Diese Frau hat das verstanden, die Bundesbildungsmi nisterin übrigens auch.
Ich muss ganz ehrlich sagen: Ich freue mich darüber, dass sich diese Erkenntnisse langsam, aber sicher weiterverbreitet ha ben. Und: Auch die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in diesem Land haben es verstanden. Das ist nämlich der Grund dafür – Herr Wacker hat es gerade angesprochen –, dass wir für die Informationsveranstaltung am 6. Oktober mittlerwei le 1 200 Anmeldungen haben – 1 200! –, meine Damen und Herren.
(Beifall bei den Grünen und der SPD – Abg. Volker Schebesta CDU: Die wollen endlich einmal anfan gen! Bisher kriegen sie auch nichts zu hören!)
(Abg. Volker Schebesta CDU: Weil niemand weiß, was sie eigentlich sein soll! – Unruhe – Glocke des Präsidenten)
Baden-Württemberg ist gut; das ist überhaupt keine Frage. Aber Baden-Württemberg kann besser werden.
Denn die OECD-Studie besagt auch Folgendes: Deutschland und damit auch Baden-Württemberg fallen beim Anteil von Hochqualifizierten im internationalen Vergleich immer wei ter zurück.
(Abg. Volker Schebesta CDU: Da gibt es einen Rück gang? In absoluten Zahlen, klar! – Gegenruf der Abg. Andrea Lindlohr GRÜNE: Im Vergleich! Zuhören!)
Genau, im internationalen Vergleich. Auch wenn Sie das nicht wahrhaben wollen: Das ist eine Situation, die wir uns in Baden-Württemberg nicht leisten wollen.
(Beifall bei den Grünen und der SPD – Abg. Volker Schebesta CDU: Wenn es die OECD gesagt hat, sind die Berufskollegs und die beruflichen Gymnasien nicht dabei!)
(Abg. Volker Schebesta CDU: Erklären Sie einmal der OECD, was berufliche Schulen sind! Dann kön nen wir weiterreden!)
was sich langsam, aber sicher in unserer Gesellschaft abbil det – übrigens nicht als Systemwechsel; darauf lege ich gro ßen Wert.
Wir erlauben, wir lassen zu, wir geben Rahmenbedingungen vor, wir geben Anreize. Damit lassen wir pädagogische Kre ativität zu, die Sie über Jahrzehnte hinweg eingemauert ha ben.
Frau Ministerin, Sie haben gerade die OECD-Studie zitiert und darauf hingewiesen, dass der An teil der Hochqualifizierten – damit haben Sie die Abiturienten gemeint – zurückgehe. Stimmen Sie mir zu, dass in dieser OECD-Studie der Anteil der Abiturienten an den beruflichen Gymnasien gar nicht enthalten ist?
(Abg. Volker Schebesta CDU: An was ändert das nichts? Jetzt wird es spannend! – Abg. Peter Hauk CDU: 40 % der Abiturienten sind nicht enthalten! – Abg. Volker Schebesta CDU: 50 % der Zugangsbe rechtigungen! – Unruhe bei der CDU – Glocke des Präsidenten)
Ich habe Ihnen doch gerade gesagt, dass diese Zahl für Deutschland ermittelt worden ist und dass Baden-Württem berg damit automatisch mit betroffen ist.
(Abg. Volker Schebesta CDU: Mit dem besten beruf lichen Schulwesen! – Zuruf des Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU)