Protokoll der Sitzung vom 24.10.2012

Was wollen Sie für den Ausbau der Straßen tun?

Was hat er geantwortet?

„Nix“, hat er gesagt. Nichts will er tun!

(Unruhe bei der SPD)

Dann war Herr Hermann, unser Verkehrsminister,

(Abg. Dr. Friedrich Bullinger FDP/DVP: Unser al ler!)

in Heilbronn bei der „Heilbronner Stimme“. Dort wurde er von der Firma Layher in Güglingen-Eibensbach gefragt,

(Unruhe bei der SPD)

wann denn die Verkehrsverbindung komme. Dann hat er de nen gesagt, sie seien selbst schuld, wenn sie in der Pampa bau ten. Sie müssten sich halt dort ansiedeln, wo schon eine Stra ße sei.

(Beifall bei der CDU – Abg. Thomas Blenke CDU: Unglaublich! Unglaublich arrogant!)

Das ist die Auffassung und Herangehensweise der Grünen und besonders von Verkehrsminister Hermann, der immerhin jetzt schon bei dieser Debatte eingetroffen ist. Das ist doch bemer kenswert.

(Abg. Hans-Ulrich Sckerl GRÜNE: Bei Ihrer Rede hat er nichts versäumt! Gar nichts!)

Dann sagt er immer: „Wenn ich das Geld von Berlin bekom me, dann baue ich Straßen.“ Dann vergießt er seine Kroko dilstränen. Wer hat denn im Deutschen Bundestag gegen die

Zusatzmilliarde gestimmt, die wir alle in diesem Jahr 2012 bekommen haben? Die Grünen im Deutschen Bundestag.

(Zuruf: Aha!)

Dann ist es doch logisch, dass er als grüner Verkehrsminister nicht gleich Projekte für Baden-Württemberg melden kann. Also hat er auf die 1 Milliarde € nichts gemeldet.

(Abg. Dr. Friedrich Bullinger FDP/DVP: Hört, hört, hört!)

Also beginnt kein Neubau in Baden-Württemberg. Glauben Sie, so können Sie zum Bundesverkehrsminister kommen und sagen: „Ich brauche jetzt Geld für Straßen in Baden-Württem berg“? Nein. Jeder Bundesverkehrsminister, ob von der CSU oder von der Linkspartei,

(Abg. Friedlinde Gurr-Hirsch CDU: Um Gottes wil len!)

wird einem Verkehrsminister aus einem Land sagen, in dem man keine Straßen bauen will: „Danke! Du bist mein Freund. Du bekommst kein Geld von mir.“ Das ist die Situation, die wir in Baden-Württemberg haben.

(Beifall bei der CDU und der FDP/DVP – Lachen des Abg. Daniel Andreas Lede Abal GRÜNE)

Nichts wolle er für den Straßenbau machen, hat der Minister präsident gesagt, der bei dieser Debatte im Moment auch nicht anwesend ist.

Als es neulich um das Alkoholkonsumverbot in Städten ging, hat der Ministerpräsident aber immerhin gesagt: „Man kann nicht nur sagen, was nicht geht. Wir regieren und müssen sa gen, was geht.“ Herr Hermann sagt aber: „Ich beginne ja nicht. Ich will keine Straßen bauen.“

(Abg. Andreas Schwarz GRÜNE: Das stimmt doch überhaupt nicht!)

Ja, das stimmt.

(Abg. Andreas Schwarz GRÜNE: Das ist doch nicht wahr, was Sie hier sagen!)

Jawohl, das stimmt.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU – Abg. Hans-Ul rich Sckerl GRÜNE: Das ist CDU-Kreisparteitag! – Unruhe)

Jetzt rechne ich Ihnen das vor.

(Anhaltende Unruhe – Glocke der Präsidentin)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, Herr Abg. Mack hat das Wort.

Vielen Dank. – Wie viele Zu schüsse aus dem GVFG gewähren Sie den Kommunen für den Straßenbau? Antwort: null.

Was machen Sie im Bereich der Landesstraßen? Sie haben ge sagt, bis zum Jahr 2025 würden Sie jährlich 38 Millionen € für den Aus- und Neubau in Baden-Württemberg zur Verfü

gung stellen. Wir waren am Montag in München. Dort ist uns ein Programm für Kommunen vorgestellt worden, die im Zu ge des Baus von Staatsstraßen Ortsumfahrungen bauen wol len. Mit diesem Programm wird ein Zuschuss von 75 % bis 85 % gewährt. Somit werden in Bayern jährlich 30 Millio nen € allein für Ortsumfahrungen bereitgestellt.

Was machen Sie bei uns? Keine Ortsumfahrungen. Gar nichts.

(Abg. Andreas Schwarz GRÜNE: Warum haben Sie das in der Vergangenheit nicht gemacht? Sie hätten das doch machen können!)

Jetzt zum Thema Tempo 30. Jetzt will ich einmal etwas zu Ih rem Tempo 30 und Tempo 40 in Stuttgart sagen, wozu heute auch etwas in der Zeitung steht. Das können Sie alles verges sen. Damit kann man keine Verkehrspolitik machen. Das ist pseudointellektueller grüner Quatsch, mit dem Sie da kom men.

(Heiterkeit und Beifall bei der CDU)

Heute steht dazu etwas in der „Stuttgarter Zeitung“, was auch mein viereinhalbjähriger Sohn weiß: Es ist völliger Quatsch, Tempo 30 vorzuschreiben, wenn man Abgase vermindern will; denn ein Lastwagen stößt weit mehr Abgase aus, wenn er Tempo 30 fährt.

(Zuruf des Abg. Jürgen Filius GRÜNE)

Ich will Ihnen nur sagen: Damit kommen Sie nicht weiter.

(Abg. Hans-Ulrich Sckerl GRÜNE: Ich habe ja Mit leid mit Ihnen! Der Frust vom Sonntag muss raus!)

Entlang einer Landesstraße in meinem Wahlkreis ist bereits Tempo 30 für Lkws vorgeschrieben, weil die Anwohner den Lärm nicht aushalten. Der Verkehrsminister begründet seine Haltung, warum er keine Umfahrung bauen will, mit einer an geblich unterdurchschnittlichen Verkehrsbelastung. Deswe gen baut er keine Ortsumfahrung und schreibt Tempo 30 vor. So kommen wir nicht weiter. Wir brauchen Straßenbau bei uns.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU – Zurufe)

Herr Haller hat die Stellen bei der Straßenbauverwaltung an gesprochen. Wir sind auch dafür, mehr Stellen bei der Stra ßenbauverwaltung zu schaffen. Was aber macht diese Regie rung?

(Zurufe, u. a.: Sie haben die Stellen in der Straßen bauverwaltung abgebaut! – Unruhe)

Im Ministerium für Verkehr und Infrastruktur haben Sie seit dem Regierungswechsel im Zuge grün-roter Ämterpatronage 64 Stellen geschaffen.

(Anhaltende Unruhe – Glocke der Präsidentin)

Kollege Mack, ich bitte Sie, zum Ende zu kommen. Sie haben Ihre Redezeit bereits überzogen.

Jawohl. – Sie haben 64 Stellen geschaffen. Warum schaffen Sie Stellen im Bereich des Mi nisteriums, aber nicht in der Straßenbauverwaltung? Weil die