Der Leistungsgedanke wird bei diesem Modell ebenfalls be rücksichtigt, weil Theorie und Praxis dann im Wettbewerb miteinander stehen. Die Studenten profitieren von der Praxis, weil sie das theoretische Wissen aus der Universität sogleich in der Praxis ausprobieren können. Die Theorie, die an den Universitäten gelehrt wird, Frau Ministerin Bauer – in Abwe senheit –, wird durch die Praxis befruchtet, die die Studenten sukzessive in die Universitäten einbringen.
Das ist ein wunderbares Prinzip. Dann gäbe es keine teure Universitätsausbildung ohne Gegenwert. Die Lehrer könnten im Unterricht sofort unterstützend tätig sein. Es gäbe weniger
Das Land sparte Geld durch die günstigen Lehrer in Form von Azubis; Lohnkosten in Milliardenhöhe entfielen. Das Land sparte Geld durch die Entbürokratisierung, wenn man die Mi nisterien für Wissenschaft und Kultus zusammenlegen wür de.
Ich komme zum Schluss. – Und die Schüler profitierten – das ist das Allerwichtigste – durch eine höhere Qualität der Lehre. Mit einem solchen dualen Lehramtsstudium wäre Baden-Württemberg in kürzester Zeit das Vorzeigeländle in Deutschland.
Setzen Sie das duale Lehramtsstudium um, und die Kinder in unserem Land werden dann endlich wieder die besten Schul leistungen erzielen.
(Abg. Daniel Andreas Lede Abal GRÜNE: AfD Teil 2! – Gegenruf der Abg. Sandra Boser GRÜNE: Und dann kommt noch Teil 3! – Abg. Hans-Ulrich Sckerl GRÜNE: So viel zum Thema Fraktionsvermehrung! – Abg. Daniel Andreas Lede Abal GRÜNE: Der geis tige Führer kommt! – Zuruf des Abg. Hans-Ulrich Sckerl GRÜNE)
Sehr geehrte Frau Prä sidentin, sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete! Stel len Sie sich vor, Sie nehmen einen Hammer und schlagen mit voller Wucht auf Ihre Hand. Würden Sie sich wundern, wenn das wehtut? Sicherlich nicht. Umso mehr wundert es mich, dass manche die Ergebnisse des VERA-8-Leistungsvergleichs als Schock bezeichnen.
Wer sich mit dem baden-württembergischen Bildungswesen ausführlich beschäftigt hat, der hat nichts anderes erwartet.
Bildungsland Baden-Württemberg: Viele Jahre zeichnete ge nau das unser Land aus. Doch wir haben uns darauf ausge ruht, und Fehlentscheidungen in der Politik führten dazu, dass uns andere Bundesländer um Längen überholten. „Gravieren de Mängel“ lautet das Urteil zu grundlegenden Fähigkeiten wie Schreiben und Rechnen. Als „unteres Mittelmaß“ be schreibt es die Kultusministerin. Ist das die Erwartung an die
Zukunft unseres Landes? Man erntet, was man sät. So zeigt sich nun, was der grün-rote Irrsinn der Gemeinschaftsschule erreicht hat. Schüler werden in ein Mittelmaß gezwängt, bei dem die Schwachen überfordert und die Leistungsstarken un terfordert sind.
Unsere bildungspolitischen Ziele lassen sich in der Ge meinschaftsschule für alle Kinder bis Klasse 10 am bes ten erreichen.
Zur Frage, ob dies tatsächlich erreicht wurde, heißt es nun im Regierungsprogramm der CDU, also dem aktuellen Koaliti onspartner der Grünen:
Durch die ideologisch geprägte, völlig übereilte und nicht durchdachte Einführung der Gemeinschaftsschule sowie die überhastete Abschaffung der verbindlichen Grund schulempfehlung hat Grün-Rot die Axt an unser erfolg reiches, differenziertes Schulsystem gelegt.
Lehrerinnen und Lehrer stellen mehr und mehr fest, dass vie le Schülerinnen und Schüler dem Unterricht nicht mehr fol gen können.
Frau Eisenmann, Sie fragen sich zu Recht, ob die sehr leis tungsheterogenen Gruppen in den Gemeinschaftsschulen wirklich der richtige Ansatz sind. Doch diese Erkenntnis kommt zu spät. So haben Sie doch im grün-schwarzen Koa litionsvertrag Folgendes beschlossen:
Doch was bedeuten die Ergebnisse der VERA-8-Studie für Gymnasien? Immerhin bereiten die dem Gymnasium vorge schalteten Schulen den Weg zum Abitur und zum Studium.
Die hohe Qualität des baden-württembergischen Abiturs und die Studierfähigkeit der Studenten müssen gesichert werden,
heißt es weiter im Regierungsprogramm der CDU. Ein lobens werter Gedanke, sind doch die baden-württembergischen Gym nasien im bundesweiten Vergleich weiterhin an der Spitze.
Auf den ersten Blick erweckt der Koalitionsvertrag den Ein druck, als hätte die CDU ihr Ziel erreicht. Die Gymnasien werden hier als „tragende Säule der Schullandschaft in Ba den-Württemberg“ bezeichnet – nichts als leere Worte. Denn wer genauer hinschaut, der stellt schnell fest, dass überall dort, wo die Gemeinschaftsschule eine Mindestschülerzahl von 60 erreicht, der Einrichtung einer Oberstufe nichts im Wege steht.
Das bedeutet, dass mittelfristig das Gymnasium, das die er folgreichste Schulart unseres Bundeslands ist, der Gemein schaftsschule weichen soll. Das, liebe Kolleginnen und Kol legen von der CDU, kann und darf nicht sein. Wenn Ihnen auch nur annähernd an der Einhaltung Ihres Wahlversprechens liegt, dann setzen Sie sich weiterhin nur für das dreigliedrige Schulsystem ein.
Der Koalitionsvertrag ist angeblich mit schwarzer Tinte ge schrieben. Doch was nützt ein Koalitionsvertrag zum Thema Bildung, wenn kurz vor den Koalitionsverhandlungen die al te Regierung einen Bildungsplan durchdrückt, der den Plänen des neuen Koalitionspartners keine Chancen lässt?
Wir brauchen keinen grünen Bildungsplan, der den Kindern die Zukunft verbaut. Darum: Nehmen Sie, Frau Ministerin Ei senmann, die Ergebnisse des VERA-8-Vergleichs zum Anlass, endlich im Bildungsbereich die schwarze Tinte wirklich aus der Schublade zu holen, oder verwenden Sie am besten gleich die blaue.
Dass die SPD Gemeinschaftsschulen befürwortet, ist spätes tens seit gestern verständlich. Würde es nämlich nur Gemein schaftsschulen geben, dann hätte Frau Hinz ihren Lebenslauf vielleicht nicht fälschen müssen.
(Heiterkeit und Beifall bei fraktionslosen Abgeord neten und Abgeordneten der AfD – Abg. Reinhold Gall SPD: Wie billig!)
Wir, die AfD, sprechen uns in unserem Landtagswahlpro gramm für ein Ende der staatlichen Bevorzugung der Gemein schaftsschule und für die Bewahrung des bewährten dreiglied rigen Schulsystems aus.
Lassen Sie die Kinder keine Opfer eines fahrlässigen Bil dungsexperiments werden. Baden-Württemberg war spitze in der Bildung. Sorgen Sie dafür, dass es wieder so sein wird.
Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehr ten Damen und Herren! Grundsätzlich waren wir uns, glaube ich, insgesamt einig, dass uns die Ergebnisse, die wir in den VERA-8-Untersuchungen vorgefunden haben, definitiv nicht zufriedenstellen können.