Protokoll der Sitzung vom 09.03.2017

die „Chaostage“ wurden schon einmal thematisiert –, steht Ih nen nicht gut. Insoweit meine ich, für eine starke Volkspartei mit einer 150-jährigen Tradition ist es auch zu kleinkariert, was wir hier heute diskutieren.

(Beifall bei der CDU und Abgeordneten der Grünen – Zuruf des Abg. Andreas Stoch SPD)

Die Wahrheit ist doch: Wir machen jetzt in dieser Koalition bei den Themen Dampf, bei denen Sie in den fünf Jahren Ih rer Regierungsbeteiligung nicht geliefert haben. Das ist die Realität.

(Beifall bei der CDU – Widerspruch des Abg. Wolf gang Drexler SPD)

Ich nenne die innere Sicherheit. Wir schaffen 1 500 neue Stel len für die Polizei.

(Abg. Sascha Binder SPD: Gelogen!)

Wir investieren zusätzlich in eine moderne, wirkungsvolle Ausrüstung

(Abg. Dr. Stefan Fulst-Blei SPD: 1 000 Lehrerstellen haben Sie abgebaut!)

unserer Polizistinnen und Polizisten. Auch da haben wir net to mehr Stellen. Zu ihrem besseren Schutz gegen Angriffe ha ben wir sie mit Bodycams ausgestattet. Wir schaffen zusätz liche Stellen für Richter und Staatsanwälte. Wir stärken den Verfassungsschutz. Wir haben eine Bundesratsinitiative für den stärkeren Einsatz von DNA-Spuren bei der Fahndung auf den Weg gebracht.

(Zuruf von der CDU: Genau!)

Wir korrigieren die Fehler der Polizeireform mit der jetzt statt findenden Evaluierung.

(Beifall bei der CDU und Abgeordneten der Grünen)

Für die innere Sicherheit hat diese Koalition in einem Jahr mehr getan als die letzte Regierung in fünf Jahren.

(Beifall bei der CDU – Vereinzelt Beifall bei den Grünen – Abg. Reinhold Gall SPD: Das ist völliger Blödsinn!)

Ich nenne weiter unsere Politik für Wirtschaftskraft, unsere Politik für Innovationen.

(Abg. Andreas Stoch SPD: Das ist ja völlig daneben!)

Herr Kollege, wir haben die Mittel für den Breitbandausbau im Vergleich zu den vergangenen Jahren vervielfacht. In die sem Jahr stehen beim Breitband über 150 Millionen € zur Ver fügung. Wir sorgen dafür, dass Baden-Württemberg endlich durchstarten kann in die digitale Zukunft. Unsere landeswei te Digitalisierungsstrategie rollt an. Diese Woche hat das Ka binett 58,3 Millionen € Projektmittel beschlossen.

(Abg. Andreas Stoch SPD: Welche Strategie? – Zu ruf des Abg. Sascha Binder SPD)

Wir haben, Herr Kollege Binder, das Projekt Cyber Valley gestartet, mit dem wir jetzt weltweit von uns reden machen. Wir haben in Baden-Württemberg eine Gründeroffensive ge startet, die weltweit beobachtet wird, vor allem mit dem neu en Innovationsfonds Baden-Württemberg, der uns ein Anlie gen war. Wir haben wieder ein eigenständiges Wirtschaftsmi nisterium.

(Beifall bei der CDU und Abgeordneten der Grünen – Widerspruch des Abg. Sascha Binder SPD)

Wir haben es herausgeholt aus den Hinterzimmern des Fi nanzministers und es wieder in den Mittelpunkt gestellt.

(Abg. Sascha Binder SPD: Aber Sie haben trotzdem nichts zu melden!)

Wir haben einen hoch dynamischen Mittelstand und auch wie der eine dynamische Ministerin im Bereich des Wirtschafts ressorts. Wir machen Wirtschaftspolitik – nach Jahren des Schattendaseins, das dieses Ressort geführt hat.

Ich nenne außerdem die Bildungspolitik. Schreiben, Lesen, Rechnen an der Grundschule werden mit mehr Deputaten,

(Abg. Dr. Stefan Fulst-Blei SPD: Sie haben Lehrer stellen gestrichen!)

Herr Kollege Fulst-Blei, gestärkt. Wir haben mit unserem Re alschulkonzept einen bildungspolitischen Meilenstein auf den Weg gebracht,

(Beifall bei der CDU und Abgeordneten der Grünen)

und wir investieren gemeinsam mit der Kultusministerin in den Informatikunterricht.

(Abg. Dr. Stefan Fulst-Blei SPD: Wo? – Zuruf von der AfD)

Wir sorgen dafür, dass die Grundschulempfehlung zumindest wieder vorgelegt werden muss, damit die Lehrer in den fünf ten Klassen wissen, mit wem sie es zu tun haben. Und wir ma chen aus dem Stellenabbaupfad der SPD ein Nettoplus bei den Lehrerstellen, Herr Kollege. Das ist die Realität.

(Beifall bei der CDU und Abgeordneten der Grünen – Abg. Dr. Stefan Fulst-Blei SPD: Ihr baut 1 000 Stel len ab!)

Diese Koalition stellt Qualität und Leistung wieder in den Mit telpunkt der Bildungspolitik und wird mit den Schulen nach dem IQB-Schock mit langem Atem und klaren Schwerpunk ten wieder zurück an die Tabellenspitze gehen; wir wissen nämlich, wo wir 2009 bei der Bildung gelegen sind.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU – Zuruf des Abg. Dr. Stefan Fulst-Blei SPD)

Wir kümmern uns vor allem endlich wieder um den ländli chen Raum; das wurde zu Recht vom Kollegen angesprochen. Uns ist es nicht egal, ob ein Schwarzwaldtal zuwächst oder nicht.

(Beifall bei der CDU)

Uns ist der ländliche Raum ein Herzensanliegen.

(Beifall bei der CDU und den Grünen – Zurufe, u. a.: Vor allem der Nationalpark!)

Ich füge hinzu: Bei uns ist die Wohnraumförderung auf Re kordniveau gebracht worden. Wir fördern das ganze Land. Beim Straßenbau investieren wir allein im Jahr 2017 über 400 Millionen €, 90 Millionen € zusätzlich; das haben die Frakti onen beschlossen. Es wäre gut, wenn Sie sich konstruktiv mit all diesen Themen befassen würden.

Natürlich ringen wir auch, wie jede Koalition, um den richti gen Weg. Wir führen einen ernsthaften Diskurs um gute Lö sungen für unser Land. – Das ist übrigens in Berlin zwischen Schwarz und Rot nicht anders.

(Abg. Dr. Friedrich Bullinger FDP/DVP: Da kannst du gar nichts machen!)

Das ist politische Normalität, demokratische Notwendigkeit, und es hat mit Chaos überhaupt nichts zu tun.

Viele Kolleginnen und Kollegen von den Grünen sagen mir unter vier Augen, dass der Chaosfaktor bei Grün-Rot um ein Vielfaches höher gewesen sei, Herr Kollege Stoch.

(Zurufe von der CDU, u. a. Abg. Nicole Razavi: Ach nee! Echt?)

Ja, das sagen die mir.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU und der Grünen – Zuruf des Abg. Andreas Stoch SPD)

Insofern kann ich mich nur dem Konstanzer Wissenschaftler Seibel anschließen, der gesagt hat – Zitat; Sie können es nach lesen –:

Die SPD war weder personell noch mit ihren Positionen sichtbar. Das ist bei der CDU anders.

Recht hat er.

(Beifall bei der CDU – Abg. Winfried Mack CDU: Sehr gut!)

Deshalb: Es sind keine Chaostage, es sind gute Tage für un ser Land, für Baden-Württemberg.