Protokoll der Sitzung vom 10.05.2017

Das Zweite: Dass Baden-Württemberg die niedrigste Jugend arbeitslosigkeit der 111 Regionen Europas hat, das ist zum ei nen ein Verdienst der Mittelständler.

(Zuruf des Abg. Emil Sänze AfD)

Ich habe oft gesagt: Der Mittelstand ist der Joker im Stand ortpoker. Wir haben im Land fleißige Menschen. Zum ande ren ist es aber auch ein Verdienst der Rahmenbedingungen, die in der Landespolitik gesetzt werden: Bildung, Ausbildung, berufliche Bildung, duale Bildung – das ist eine Stärke dieses Standorts.

(Zuruf des Abg. Anton Baron AfD)

Baden-Württemberg ist mit der niedrigsten Jugendarbeitslo sigkeit der Standort Nummer 1 unter den Bundesländern.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU und der Grünen)

Diese Koalition hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt. Wir leisten Einmaliges für die innere Sicherheit.

(Abg. Reinhold Gall SPD: Das zieht sich jetzt aber arg!)

Mit den Kommunen und den Beamtenvertretungen haben wir faire Vereinbarungen abgeschlossen. Schwierige Konflikte sind schnell gelöst worden. Beim Straßenbau, beim Breit bandausbau, bei den Bildungsausgaben, der Wohnraumförde rung, beim ELR – überall übertreffen wir die Benchmarks der Vorgängerkoalition deutlich. Das heißt, es ist hier vieles mög lich, was früher nicht der Fall war. Gründeroffensive, Initia tive Wirtschaft 4.0, Cyber Valley, Breitbandausbau, Digitali sierungsstrategie, das konsequente Commitment zur Bildungs qualität, aber auch zur Politik für den ländlichen Raum – all das zeigt, meine Damen und Herren: Dieses Land ist gut re giert. Wir können eine gute Jahresbilanz aufweisen.

Deshalb werden wir – auch gemäß der gepflanzten Linde,

(Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP: Winterlin de! – Zuruf des Abg. Anton Baron AfD)

die übrigens jedes Jahr nach dem Winter Austriebe hat,

(Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP: Austriebe?)

nämlich frische Austriebe für Wachstum dieses Landes –

(Abg. Andreas Stoch SPD: Die geht auch ohne Kup fernagel ein!)

auch in den kommenden Jahren positiv regieren. Ich kann den Oppositionsfraktionen nur empfehlen: Hört auf mit negativem Denken, redet dieses Land nicht schlecht,

(Abg. Andreas Stoch SPD: Das Land ist super, die Regierung ist nichts!)

sondern gestaltet positiv mit an der Zukunft. Dann sind wir auf dem richtigen Weg.

(Beifall bei der CDU und den Grünen)

Ich erteile Herrn Innenmi nister Strobl für die Landesregierung das Wort.

(Zuruf von der AfD)

Herr Minister, die Zeit läuft.

(Heiterkeit – Beifall bei Abgeordneten der SPD – Zu ruf von der SPD: Läuft ab!)

Herr Präsident, verehrte Damen und Herren Ab geordnete! Zunächst möchte ich mich bei der Fraktion der FDP/DVP, lieber Herr Kollege Dr. Rülke, herzlich dafür be danken, dass sie uns Gelegenheit gibt,

(Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP: So sind wir halt! – Zuruf des Abg. Dr. Friedrich Bullinger FDP/ DVP)

unsere erfolgreiche Regierungsarbeit noch einmal in aller Breite darzustellen.

Es ist in der Debatte klar geworden: Baden-Württemberg ist das Forschungsland, das Innovationsland, das Exportland Nummer 1 in Europa,

(Abg. Dr. Friedrich Bullinger FDP/DVP: Trotz die ser Landesregierung!)

und diese Landesregierung, getragen durch die Fraktionen der Grünen und der CDU, tut alles, alles, alles dafür, dass es je den Tag noch ein bisschen besser wird.

(Beifall bei der CDU und Abgeordneten der Grünen)

Sie sehen, meine Damen und Herren: Das Land wird verläss lich, vertrauensvoll, auch unaufgeregt regiert,

(Abg. Andreas Stoch SPD: Manche sagen: gar nicht!)

die Bürgerinnen und Bürger fest im Blick und immer vor der Frage: Wie können wir dieses erfolgreiche Land noch ein biss chen erfolgreicher machen?

(Abg. Rüdiger Klos AfD: Treten Sie zurück! – Hei terkeit bei der AfD – Gegenruf der Abg. Nicole Ra zavi CDU: Ihr seid eine Spaßpartei!)

Baden-Württemberg ist das Land der Möglichkeiten, und dies ist eine Koalition der Möglichkeiten. Freilich ringen wir zu weilen auch um den richtigen Weg.

(Abg. Andreas Stoch SPD: Ohne ihn zu finden!)

Das finde ich in Ordnung. Wir, die Grünen und die Schwar zen, müssen gar nicht zusammen Wahlkampf machen oder uns duzen, Herr Kollege Stoch; wohin das führt, hat man an der SPD besichtigen können.

(Abg. Nicole Razavi CDU: Ja, genau!)

Herr Kollege Stoch, ich greife von den Punkten, die Sie uns erregt vorwerfen, nur einen auf: Sie sagen, wir hätten zu we nige Gesetze gemacht. Das halte ich für einen Parlamentarier und für eine Oppositionsfraktion schon für einen bemerkens werten Vorwurf. Sie haben ja nicht gesagt: „Ihr macht schlech

te Gesetze“, sondern Sie haben gesagt: „Sie machen zu weni ge Gesetze.“

(Abg. Andreas Stoch SPD: Fast keine!)

Ganz offen gesprochen: Erstens: Bei mir hat sich noch keine Bürgerin und kein Bürger darüber beschwert. Zweitens: Der Satz von Montesquieu ist richtig: „Wo es nicht notwendig ist, ein Gesetz zu machen,

(Zuruf des Abg. Peter Hofelich SPD)

ist es notwendig, kein Gesetz zu machen.“

(Abg. Dr. Wolfgang Reinhart CDU: Sehr gut!)

Der Missbrauch der Form des Gesetzes ist ja ein klassischer Ausdruck einer schwachen Exekutive. Ihr Vorwurf also lässt tief, tief blicken.

(Beifall bei Abgeordneten der Grünen und der CDU – Zuruf des Abg. Andreas Stoch SPD)

Gott sei Dank ticken wir nicht so wie ganz offensichtlich Sie.

Sie werfen uns vor, dass wir Kompromisse machen.

(Abg. Andreas Stoch SPD: Inhaltsleere Kompromis se!)