Dann reden wir doch einmal darüber. Reden wir doch ein mal über die Quellen. Wie so oft lohnt sich ein Blick in die Schweizer Zeitung.
Für die, die es immer noch nicht erkannt haben: In unserem Land ist die Schweizer Presse mittlerweile so eine Art West fernsehen, weil man da nämlich noch objektive Informatio nen bekommt.
(Heiterkeit und Beifall bei der AfD – Abg. Hans-Ul rich Sckerl GRÜNE: Für Rechtsradikale Ihrer Cou leur ist das so! – Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/ DVP: Haben Sie Frau Weidel gesehen?)
Zum neuen Westfernsehen gehört – Sie müssen sich das jetzt anhören; ich erkläre es Ihnen ja – auch die „Basler Zeitung“, die – hören Sie doch zu, Frau Kollegin, dann können wir ein mal schauen, was da stimmt – die Studie, die sich mit dem an geblichen Insektensterben befasst, ein wenig genauer unter die Lupe nimmt.
Zur Aufklärung: Die Mitglieder des Entomologischen Vereins Krefeld fingen seit 1989 vielerlei Insekten. Dabei benutzten Sie spezielle Netzvorrichtungen, sogenannte Malaise-Fallen, die an insgesamt 63 Standorten aufgestellt wurden. Bis 2016 waren auf diese Weise bei 1 500 Einzelproben 53 kg Insekten zusammengekommen. Die Vereinsmitglieder und einige For scher werteten dann die Sammelwerte aus, bereiteten sie sta tistisch auf und kamen zu dem Schluss, dass die Menge an In sekten seit 1989 um 76 % zurückgegangen ist – eine Zahl, die die Grünen natürlich allzu gern für ihre Ökopropaganda auf greifen.
Das klingt auch dramatisch, doch ist dieser Befund bei genau erem Hinsehen sehr stark zu relativieren. Denn anders, als es die Medien suggerieren, die den Grünen das einfach mal so geglaubt haben, hatten die Vereinsmitglieder ihre Fallen jähr lich nicht an den 63 gleichen Standorten aufgestellt, sondern immer wieder an neuen, anderen Orten.
Durchgehende Fangresultate gibt es tatsächlich von sage und schreibe keinem einzigen Standort. Darauf hat der Verein ver zichtet, weil es ihm zu aufwendig war und ein jährliches In sektenfangen am immer gleichen Standort die Insektenpopu lation an diesem Standort bedrohlich dezimiert hätte.
Es wechselten auch nicht nur die Standorte ständig. Der Ver ein machte von Jahr zu Jahr unterschiedlich viele Messungen. Das führt automatisch zu Verzerrungen, wie Statistiker wie Walter Krämer – ihn sollten Sie kennen; das ist einer von Deutschlands führenden Statistikern – von der TU Dortmund richtig bemerken. Er sagt dazu nämlich – ich erlaube mir zu zitieren –:
Hätte man das Jahr 1991 statt 1989 als Anfangspunkt ge wählt, dann wären es statt 76 % weniger Insekten nur et wa 30 % weniger gewesen.
Zudem sind die Studien der – ich betone – Hobbywissen schaftler – das ist keine Abwertung; es ist ja schön, dass Men schen so etwas machen – weder für Deutschland noch für Eu ropa repräsentativ, da die Fallen fast ausnahmslos im westli chen Teil Nordrhein-Westfalens positioniert waren und dort ausnahmslos in Naturschutzgebieten. Wie die Entwicklung in landwirtschaftlich genutzten Gebieten oder in Städten ist, ist dagegen tatsächlich komplett unbekannt. Sie erzählen uns hier aber, weil es Ihnen in den grünen Kram passt, 76 % der Insek tenpopulation würden verschwinden. Das ist ein Märchen, das Sie uns hier aufbinden, und das ist Ökopopulismus.
Zudem sind die Gründe für einen möglichen Rückgang von Insekten gar nicht genau zu bestimmen. Das räumen die For scher übrigens selbst ein. Ein bisschen dünn, um hieraus Pro
paganda zu machen, meinen Sie nicht? Es schert aber nur die wenigsten, wenn man es für die eigenen Zwecke gebrauchen kann.
Wir haben es hier, meine Damen und Herren, mit genau dem zu tun, was uns immer so gern vorgeworfen wird: Wir haben es hier mit Panikmache zu tun.
Wir haben es hier mit dem gezielten Schüren von Ängsten zu tun. Wir haben es eben mit Ökopopulismus zu tun. Das ist die Wahrheit.
Gestern – ich kann mich daran gut erinnern, ich bin ja auch nicht mehr ganz jung – waren es noch die Wälder, die angeb lich sterben. Das große Waldsterben haben uns die Grünen verkündet.
Daraus ist Gott sei Dank nichts geworden. Heute sind es die Insekten. Das ist grüne Hysterie, aus der sich politisches Ka pital schlagen lässt, mit dem man die Bürger für dumm ver kaufen möchte und auch verkauft.
Da passt es dann auch bestens, dass man – ich komme zu ei nem anderen Thema – in der Bildungspolitik nicht entspre chend gegen die grassierende zunehmende Verblödung an kämpfen möchte. Auf dem Rücken der Kinder wird mit die sen wie mit kleinen Versuchskaninchen weiterhin munter he rumexperimentiert.
Herr Kollege Reinhart, ich habe mit großer Freude vernom men, was Sie da gesagt haben. Aber bitte lassen Sie diesen Worten Taten folgen mit einer vernünftigen Bildungspolitik.
Wenn Sie Ihren Worten zur Notengebung in der Grundschule und anderem mehr – alles vernünftige Sachen, die Sie gesagt haben – Taten folgen lassen wollen, dann sage ich Ihnen ei nes: Mit diesem Koalitionspartner können Sie das knicken. Nie und nimmer geht das mit denen.
(Beifall bei der AfD – Abg. Dr. Wolfgang Reinhart CDU: Sie unterschätzen die Kraft der CDU-Fraktion und ihrer Minister!)
Dort hält man nämlich weiter an den linksideologisch moti vierten Bildungsexperimenten fest, die seit Grün-Rot fester Bestandteil der Bildungspolitik hier im Ländle sind und die dazu geführt haben, dass das einstige Musterland BadenWürttemberg im IQB-Bildungstrend mittlerweile einen der hinteren Plätze einnimmt.
Der Hauptgrund, der für diesen Bildungsabstieg genannt wird, ist – das sind die Euphemismen – die zunehmende Heteroge nität der Schulklassen. Das ist ein Euphemismus für den im
mer weiter steigenden Anteil der Schüler mit Migrationshin tergrund und die dort weitgehend nicht vorhandenen Deutsch kenntnisse
Anstatt aus dem Bildungsdebakel der vergangenen Jahre die naheliegenden richtigen Konsequenzen einer Umkehr zu zie hen, erhöht man noch die Mittel für diese bildungspolitischen Totalausfälle, namentlich die Gemeinschaftsschulen und die Inklusion.
Herr Kollege Reinhart, Sie können hundertmal erzählen, dass man dafür immer mehr Geld ausgibt: Wenn der Weg der fal sche ist, wenn das Geld für die falschen Projekte ausgegeben wird, dann werden Sie mit mehr Ausgaben allein die bildungs politischen Ziele ganz sicher nicht erreichen. Das ist das Pro blem.
Man verabreicht hier einem Patienten noch mehr von dem Mittel, das ihn erst krank gemacht hat. Genau so ist Ihr Um gang mit den Kindern in unserem Land. Das ist beschämend.
Da hilft es eben nicht, sich der zusätzlichen Ausgaben dafür zu rühmen, als ließen sich so Bildungserfolge generieren.
Dann erzählen Sie, Frau Ministerin, uns hier etwas von Bil dungsgerechtigkeit. Das war eines der zentralen Themen Ih rer Rede. Sie sagen, dass alle Kinder unabhängig vom Geld beutel der Eltern die gleichen Chancen haben müssen und dass das in Deutschland nicht der Fall ist. Damit haben Sie recht. Das Wunschdenken, das ändern zu wollen – ja, gute Idee, soll te man machen.
Eine kleine Frage allerdings: Wer hat das denn zu verantwor ten, dass das hier so ist? Ein kleiner Tipp: Die AfD kann es nicht gewesen sein.
Dass wir tatsächlich in Deutschland eine zu beklagende Situ ation haben, in der die Bildungschancen so sehr vom Geld beutel, von Bildung und Status des Elternhauses abhängen wie in keinem anderen Land der Europäischen Union, ist eine Tat sache; das stimmt. Das ist doch offensichtlich von der Kultus politik anderer Parteien zu verantworten. Da fallen mir vier ein: CDU, Grüne, SPD und FDP. Die alle gemeinsam haben genau das in Jahrzehnten geschaffen.
Und dann soll hier ausgerechnet – jetzt kommt Ihr Kardinal irrtum – die teure Förderung der Gemeinschaftsschule, um al le gleich zu beschulen, sozialen Ausgleich schaffen? Schau en Sie mal genau hin! Es passiert genau das Gegenteil. Wann stellen Sie sich dieser Realität eigentlich endlich einmal?
Wer in diesem Land Geld hat und seine Kinder liebt und för dern möchte, wird seine Kinder diesem zunehmend maroden
staatlichen Bildungssystem natürlich entziehen und sie statt dessen auf teure Privatschulen schicken. Das geschieht längst.