Protokoll der Sitzung vom 13.12.2017

Das ist klar; das ist der Punkt.

(Beifall bei der CDU)

Wir haben eine konzeptionelle Stärkung der Realschule. Uns ist übrigens auch hierbei wichtig, dass Ruhe einkehrt.

Deshalb kann ich nur sagen: Bei der Bildung muss es uns al len darauf ankommen, dass wir die Qualität verbessern, die Leistung verbessern und weg von jedwedem Streit und jeder Ideologie Ruhe an die Bildungsfront in diesem Land bringen.

(Beifall bei der CDU und Abgeordneten der Grünen – Abg. Dr. Stefan Fulst-Blei SPD: Da brauchen wir mehr Lehrerstellen!)

Die haben wir jetzt mit einem ersten Schritt geschaffen.

Ganz wichtig: Es wurden zu Recht die Kommunen angespro chen. Unseren Städten und Gemeinden stellen wir für die Jah re 2017 bis 2019 zusätzlich rund 340 Millionen € allein für die Sanierung der Schulen zur Verfügung. Das ist ein starker Ausdruck für eine gute Partnerschaft mit den Kommunen. Jetzt kommen die 251 Millionen € vom Bund und dann noch die erhöhten KIF-Mittel – Kommunaler Investitionsfonds – mit 260 Millionen € hinzu. Wenn Sie das addieren, sind für den Schulhausbau nahezu eine knappe Milliarde Euro im Topf. Auch dieses Geld wird konkret vor Ort für bessere Bil dungsbedingungen investiert, und es wird damit an den Schu len für bessere Bedingungen sorgen. Auch das ist uns in die sem Zusammenhang wichtig.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU und der Grünen)

Bis 2019 wird außerdem, Herr Kollege Fulst-Blei, der Bil dungsetat gegenüber 2016 um rund 10 % von 10,2 Milliar den € auf 11,4 Milliarden € erhöht. Sie wissen es: Das ist ei ne Rekordsteigerung; mittlerweile kommt mehr als jeder fünf te Euro in diesem Haushalt der Bildung zugute. Ich glaube, deshalb ist es schon wichtig, dass wir das auch unterstreichen.

(Abg. Dr. Stefan Fulst-Blei SPD: Es sind weniger!)

Nein, wir geben in der Etatisierung 10 % mehr für die Bil dung aus. Das ist doch etwas; das sollten Sie doch beklat schen.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU und der Grünen)

Natürlich beginnt Bildung nicht erst beim Geld. Bildung be ginnt auch nicht in der Schule, sondern so, wie für moderne Männer die Realität heute nicht erst am Schreibtisch, sondern am Wickeltisch beginnt – Vereinbarkeit von Familie und Be ruf –,

(Lachen bei der FDP/DVP)

so beginnt auch Erziehung im Kinderzimmer und nicht erst im Klassenzimmer.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU und der Grünen – Vereinzelt Beifall bei der AfD)

Aber wir müssen hier alle gemeinsam sehen, dass dies wich tig ist, dass das d i e Zukunftsinvestition ist.

Deshalb: Mehr Bildung fürs Geld – darüber müssen wir re den, und zwar ohne falsche Tabus und ohne Scheuklappen.

Große Aufschläge machen wir auch bei weiteren Zukunfts themen. Ich nenne die Zukunftssicherung für das Autoland Baden-Württemberg mit Millionenprogrammen – es wurde angesprochen – für die Elektromobilität, mit unserem Strate giedialog Automobilwirtschaft. Das ist die zentrale Standort frage. Wir geben der Gründerszene mit innovativen und pass genauen Förderprogrammen zusätzlichen Schub. Wir bauen neue Forschungsleuchttürme. Beispielsweise investieren wir bis 2024 146 Millionen € in die Höchstleistungscompu tingstrategie des Landes, und mit Investitionen von rund 1 Milliarde € allein im nächsten Jahr machen wir Tempo im Bereich der Digitalisierung.

Jetzt vermitteln Sie, die Kollegen von FDP/DVP und SPD, Ih ren Neid,

(Oh-Rufe von der SPD – Zuruf des Abg. Anton Ba ron AfD)

indem Sie sagen: „Diese Regierung und der Minister überrei chen Förderbescheide für die Breitbandförderung, und das Geld wird da über das ganze Land verteilt.“

(Abg. Carola Wolle AfD: Viel zu wenig! – Zuruf des Abg. Anton Baron AfD)

Da kann ich nur sagen: Bitte kein falscher Neid. Wir packen das jetzt an.

(Abg. Anton Baron AfD: Die Gemeinden müssen mitfinanzieren! Das ist doch ein Witz!)

Wir bringen Straßen, Brücken, Hochschulbauten, Uniklinika, Gerichtsgebäude, Polizeireviere flächendeckend auf Vorder mann.

(Zuruf des Abg. Sascha Binder SPD)

Mit 1,65 Milliarden € starten wir ein echtes Fitnessprogramm für unsere Infrastruktur. Diese Investitionen in großem Stil sind eine Generationenleistung. Wir erhalten damit das öffent liche Vermögen und finanzieren das Wachstum von morgen. Unser Baden-Württemberg wird damit noch stärker, noch at traktiver

(Abg. Carola Wolle AfD: Wir rennen hinterher!)

und noch lebenswerter. – Frau Kollegin, darum geht es uns, und deshalb investieren wir dort.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU und der Grünen – Zurufe von der AfD)

Ich sehe, Frau Kollegin Baum freut sich darüber.

(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Frau Wolle!)

Vor allem geht es darum, dass wir auch Schulden zurückzah len. Wir zahlen zum ersten Mal eine halbe Milliarde Euro an Schulden zurück. Das ist in der Tat eine historische Trend wende. Damit sorgen wir dafür, dass ein Meilenstein beim Ab

baupfad gesetzt wird. Sie müssen überhaupt einmal sehen: Abbau impliziter Schulden von 1,9 Milliarden €, direkte Schuldentilgung in Höhe von einer halben Milliarde Euro, Be reinigung der alten Kreditermächtigungen,

(Zuruf des Abg. Anton Baron AfD)

dazu strukturelle Einsparungen in den Ressorts von 600 Mil lionen €.

Sparen, Tilgen und Investieren, das ist haushaltspolitische Nachhaltigkeit. So viel Zukunftssicherung war selten, verehr te Kolleginnen und Kollegen.

(Beifall bei der CDU und Abgeordneten der Grünen)

Das ist auch unser Haushaltsansatz, das ist die Haushaltspo litik dieser Koalition. Das macht das Land fit. – Auch unser Regierungschef ist fit, wie wir heute Morgen gelesen haben:

(Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP: Ja, ja! Lie gestütze!)

40 Liegestütze am Morgen.

(Abg. Andreas Stoch SPD: Die möchte ich sehen! Karten auf den Tisch!)

Insoweit kann ich feststellen: Wir sind fit unterwegs, verehr te Kolleginnen und Kollegen.

(Unruhe)

Die Zukunft Baden-Württembergs entscheidet sich in wichti gen Punkten auch an der Zukunft Europas. Wie unmittelbar uns hier im Land die europäischen Entwicklungen betreffen, zeigt eine Zahl: Die Exporte nach Großbritannien sind um 10 % eingebrochen. Baden-Württemberg ist das Exportland Nummer 1. Jeder dritte Arbeitsplatz in unserem Land hängt vom Export in die EU ab.

Deshalb sollten wir uns mit zu kühnen Vorschlägen für Euro pa nicht übertreffen. Wir wollen ein Europa der Regionen und der Subsidiarität. Wir brauchen nicht einfach irgendwie im mer mehr Europa,

(Zurufe von der AfD: Ah!)

sondern wir brauchen das richtige Europa, das sich um die großen Fragen kümmert. Das ist ein ganz entscheidender Punkt.

(Beifall bei der CDU und Abgeordneten der Grünen)

Kommen Sie bitte zum Schluss.