Umso größer ist dafür dann der daraus folgende Aktionismus, wie die heutige Debatte zeigt. Nachdenken kann manchmal hilfreich sein.
(Heiterkeit und Beifall bei der AfD – Abg. Sabine Wölfle SPD: Selbsterkenntnis ist der beste Weg zur Besserung! – Abg. Wolfgang Drexler SPD: Oh ja, das hilft!)
Denn bei Frauen können durchaus andere geschlechtsspezifi sche Gründe vorliegen, warum sie erst gar nicht an die gläser ne Decke stoßen. Es sind nun einmal Frauen, welche die Kin der zur Welt bringen. Nicht wenige haben den Wunsch, die Kinder dann auch selbst zu betreuen und zu erziehen.
Kann dies nicht ebenso erfüllend sein wie eine Berufstätig keit? Handelt es sich bei der Erziehung von Kindern und der Organisation des Haushalts wirklich um Tätigkeiten, die wert mäßig einer Berufstätigkeit nachstehen? Sollte nicht umge kehrt die Gesellschaft genau diese Lebensentwürfe wertschät zen? Dass dies oftmals als „Heimchen am Herd“ geringge schätzt wird,
Ist dies wirklich das Leitbild für die Zukunft unserer Gesell schaft? Man könnte es wirklich meinen.
(Abg. Beate Böhlen GRÜNE: Lassen Sie doch Frau en Frauen sein! – Abg. Sabine Wölfle SPD: Wo steht das geschrieben? Kann man das nachlesen? – Unru he – Glocke der Präsidentin)
Aber viele Frauen sind offenbar schlauer als ihre Geschlechtsgenossinnen. Untersuchungen haben ergeben, dass sich gerade gut ausgebildete Frauen an stelle der Karriere für Kindererziehung und Familie entschei den, sofern der Verdienst des Mannes ausreicht. Warum auch soll eine Frau sich dem Stress von Kindern plus Karriere aus setzen, wenn dies finanziell nicht notwendig ist?
Warum bemisst sich der persönliche Erfolg im Leben am Er reichen einer weiteren Stufe auf der Karriereleiter?
(Beifall bei Abgeordneten der AfD – Abg. Sabine Wölfle SPD: Weil sie selbstbewusste Menschen sind! – Weitere Zurufe)
Für viele berufstätige Frauen ist der tägliche doppelte Kampf in Job und Kinderzimmer ein Spagat, auf den sie lieber heu te als morgen verzichten könnten.
(Beifall bei Abgeordneten der AfD – Abg. Dr. Stefan Fulst-Blei SPD: Zurück in die Fünfzigerjahre! – Abg. Sabine Wölfle SPD: Eine Frechheit ist das!)
Doch viele können sich das aus finanziellen Gründen über haupt nicht leisten. Hier müsste der Staat unterstützend ein greifen und Familien mit Kindern noch stärker steuerlich ent lasten.
Weiter muss die Familienarbeit auch in der Rente, wie es be reits angesprochen wurde, viel mehr berücksichtigt werden.
Doch das Gegenteil ist der Fall. Die Steuerbelastung steigt, und Frauen wird ein schlechtes Gewissen gemacht, wenn sie nicht berufstätig sind.
Auch wird in jedem Bildungsbericht darauf hingewiesen, wie sehr die schulische Leistung, der schulische Erfolg vom El ternhaus abhängig ist. Leider wird diese richtige Aussage stets dazu missbraucht, mehr staatliche Betreuung zu fordern.
Die umgekehrte Forderung wäre die richtige. Wenn der schu lische Erfolg vom Elternhaus abhängt, sollten die Elternhäu ser gefördert werden.
(Beifall bei Abgeordneten der AfD – Abg. Sandra Bo ser GRÜNE: Den Zusammenhang haben Sie nicht verstanden, oder?)
(Abg. Daniel Andreas Lede Abal GRÜNE: Das ist doch gar nicht Herr Fiechtner, der die Zwischenfra ge stellen will!)
Aber das Gegenteil geschieht. Eine Frau ist offenbar erst dann ein vollwertiger Mensch, wenn sie zusammen mit den Männern die Karriereleiter erklimmt.
Die Kollateralschäden im Bildungsbereich übernimmt der Staat. Die Schäden an den Kinderseelen sind dagegen irrepa rabel.
Ist das die Zukunft, die wir uns wünschen? Sicher nicht. Es ist aber die Zukunft, welche Sie mit Ihrer Phantomdiskussion von gläsernen Decken und ähnlich abstrusen feministischen Hirngespinsten erreichen werden.
Vor ein paar Tagen hat das Maga zin „Die Zeit“ einen Artikel herausgebracht, bei dem simu liert wurde, was eigentlich in Deutschland in den Parlamen ten gewählt würde, würden nur Frauen wählen. Es überrascht mich gar nicht: Die AfD wäre in verschiedenen Parlamenten gar nicht vertreten.
(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der Grünen – Abg. Anton Baron AfD: Deswegen ist die SPD bei 15 %!)
Meine Damen und Herren! Mir liegen keine weiteren Wortmeldungen vor. Damit ist die Ak tuelle Debatte beendet und Punkt 3 der Tagesordnung erle digt.