Protokoll der Sitzung vom 20.02.2019

(Abg. Dr. Heinrich Fiechtner [fraktionslos]: Genau so ist es!)

Sie ahnen es: Weder die Donau noch der Rhein sind einer die ser fünf Flüsse.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU und der Grünen sowie des Abg. Dr. Heinrich Fiechtner [fraktionslos])

Da will man mir erzählen, wir würden es nicht schaffen, den Artenschwund zumindest abzubremsen und der Natur Raum und Heimat zu geben?

Natürlich bringt das Veränderungen mit sich, natürlich kostet das auch Geld. Da sind wir dann bei der politischen Dimen sion all dessen, was ich beschrieben habe.

Eine Unterschrift ist schnell getätigt. Aber wie nachhaltig und konsequent ist diese Bienenliebe? Wie viele Menschen haben das bayerische Volksbegehren unterschrieben, weil das Gegen teil von „Rettet die Bienen!“ ist: „Rettet die Bienen nicht!“? Wie viele hätten unterschrieben, wenn es ehrlicherweise ge heißen hätte: 100 Millionen € für die Biodiversität, 100 Mil lionen € weniger für den Rest, für Schulen, Kitas und soziale Wohltaten?

(Beifall des Abg. Dr. Heinrich Fiechtner [fraktions los] – Abg. Dr. Heinrich Fiechtner [fraktionslos]: Sehr gut!)

Hätten Sie da unterschrieben?

(Beifall des Abg. Karl Rombach CDU)

An dieser Ehrlichkeit werden sich alle, die derzeit Sätze sa gen wie: „Ich verstehe gar nicht, warum man da nicht mehr macht; das ist doch gar nicht so schwer“, messen lassen müs sen.

Wir hier wissen jedenfalls, dass es schwer ist, dass ein langer, von Unsicherheit geprägter Weg vor uns liegt. Aber so wie wir, die CDU-Fraktion, schon zu Zeiten von Weiser, Vetter und Gönner für den Erhalt unserer Kulturlandschaft und Ar tenvielfalt eingetreten sind, so stehen wir heute zu den Ent scheidungen von Umweltminister Untersteller und Agrarmi nister Hauk, die bei diesem Thema an einem Strang ziehen. Und das sollten Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, auch tun.

(Beifall bei der CDU und Abgeordneten der Grünen)

Für die AfD-Fraktion erteile ich Herrn Abg. Stein das Wort.

Danke schön, Frau Präsidentin. – Mei ne Damen und Herren Abgeordneten! Das Thema, über das wir heute sprechen, ist eine Initiative aus Bayern, welche die Rettung der Bienen als Ziel ausgibt. Die Grünen nutzen die se Debatte unter dem Titel „,Rettet die Bienen!‘ – BadenWürttemberg auf gutem Weg beim Erhalt der Artenvielfalt“,

(Unruhe)

um sich dieses Thema auf ihre Fahne zu schreiben. Doch da mit täuschen sie uns gleich in zweifacher Hinsicht.

(Zuruf von den Grünen: Genau!)

Zum einen möchten sie uns weismachen, dass das Volksbe gehren „Rettet die Bienen!“ aus Bayern, über das wir uns heu te unterhalten, eine Idee der Grünen war,

(Zuruf der Abg. Beate Böhlen GRÜNE)

welche sie nun auch in Baden-Württemberg vorantreiben möchten.

(Zuruf der Abg. Beate Böhlen GRÜNE)

Zum anderen möchten sie mit dieser Initiative darüber hin wegtäuschen,

(Abg. Martin Rivoir SPD: Freie Rede!)

dass es die Politik der Grünen und der Altparteien war – dar unter die gescheiterte Energiewende –, welche seit Jahren

(Abg. Martin Rivoir SPD: Er kann ja nicht mal vor lesen!)

ein Insektensterben immer weiter befeuert.

(Beifall bei der AfD – Abg. Andreas Stoch SPD: Ler nen Sie mal, gescheit vorzulesen!)

Doch der Reihe nach. Die Idee des Volksbegehrens „Rettet die Bienen!“ ging in Bayern von der Kleinstpartei ÖDP aus. Die Grünen betätigen sich hier lediglich als Trittbrettfahrer.

(Beifall bei Abgeordneten der AfD)

Grundsätzlich ist es wohl über alle Parteien hinweg sowie in der Bevölkerung breiter Konsens, dass die Bienen sowie alle anderen Arten von Insekten wichtig für unser Ökosystem und deshalb auch schützenswert sind.

(Zuruf des Abg. Karl Zimmermann CDU)

Es gibt wohl wenige Menschen, welche, angesprochen auf der Straße, nicht dazu bereit wären, eine Unterschrift zum Thema „Rettet die Bienen!“ zu leisten. Doch das Kleingedruckte bleibt einem dabei meist verborgen. Zur Wahrheit gehört näm lich auch, dass mit dem Gesetzentwurf aus Bayern wieder Be vormundung für die Landwirte und weitere Verbote einherge hen.

(Vereinzelt Lachen bei den Grünen)

Als Beispiel nenne ich hier nur Artikel 11 a des Gesetzent wurfs. Dabei geht es um sogenannte Himmelsstrahler und Be leuchtungsanlagen. In Artikel 11 a heißt es:

Eingriffe in die Insektenfauna durch künstliche Beleuch tung im Außenbereich sind zu vermeiden. Himmelsstrah ler und Einrichtungen mit ähnlicher Wirkung sind unzu lässig.

Das heißt dann kurz und knapp: Jedwede Beleuchtungsanla ge im Außenbereich – z. B. die Lampe an der Garage, die zur Haustür leuchtet – zählt auch dazu.

Müssen wir die Auswirkungen auf die Insektenfauna und die Beeinträchtigung wie die Schädigung in Verbindung mit dem Ziel des Artenschutzes berücksichtigen? Stellen Sie sich ein mal diese Bürokratie vor; stellen Sie sich vor, was es bedeu tet, wenn wir jede künstliche Lichtquelle daraufhin untersu chen wollen. Dieses Vorhaben zeigt das klassische Vorgehen der grünen Verbotspartei.

(Beifall bei der AfD – Zuruf des Abg. Daniel Andre as Lede Abal GRÜNE)

Ja, ihr seid genau mit drauf.

(Zurufe von den Grünen)

Es ist eine Splitterpartei von euch, wenn man sich die Ge schichte anschaut.

Es geht bei den Grünen wieder nur darum, den Bürger zu gän geln und mit Verboten im täglichen Leben zu bevormunden.

(Abg. Anton Baron AfD: So ist es!)

Dieses Thema kommt für die Grünen wohl gerade zur richti gen Zeit – vor der Europawahl –, um damit vom eigenen jah relangen Versagen abzulenken.

(Beifall bei Abgeordneten der AfD)

Die flora- und faunaschädigende Politik geht nämlich von Ih rer Ideologie aus.

(Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der AfD – Abg. Rüdiger Klos AfD: Genau so ist es! – Lachen bei Abgeordneten der Grünen – Zurufe von den Grü nen)

Es mag hier wohl Gelächter auslösen, jedoch ist dies nichts anderes als ein Verlegenheitslachen im Wissen um die eigene Schuld.

(Lachen bei Abgeordneten der Grünen)