Protokoll der Sitzung vom 16.07.2008

(Dr. Ludwig Spaenle (CSU): Das ist das schöne dumpfe Echo, mein lieber Freund! – Weitere Zurufe)

Sie sind der Lautsprecher der CSU, aber Inhalt hat das keinen, was Sie hier sagen.

(Unruhe – Glocke des Präsidenten)

Lautsprecher sind Sie, aber Inhalte haben Sie hier nicht anzubringen.

(Unruhe)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, Sie sind so wach geworden, dass wir wirklich bis um drei Uhr weitermachen können.

(Beifall und Unruhe)

Lassen Sie bitte den Redner reden.

(Dr. Ludwig Spaenle (CSU): Aber selbstverständlich, ohne den macht es keinen Spaß!)

Darf ich Ihnen noch eine Zahl sagen? Wissen Sie zum Beispiel, dass die Landeshauptstadt München als freiwillige Leistung Schulsozialarbeit finanziert

(Zurufe von der CSU)

an den Schulen –, während Sie sich immer noch weigern?

(Unruhe – Glocke des Präsidenten)

Sie brauchen also mit dem politisch-moralischen Finger nicht auf München zu zeigen. Schauen Sie auf Ihre eigene Schulpolitik, das genügt.

(Beifall bei der SPD)

Herr Staatsminister, Sie können sicher sein, dass die Stadt München die Räumlichkeiten bereitstellt. Da können Sie sicher sein. Wenn Sie Ihre Hausaufgaben genauso gut machen würden wie München, dann könnten wir darüber reden.

Und jetzt bitte die Zwischenfrage.

(Beifall bei der SPD)

Frau Kollegin, Ihre Zwischenfrage bitte.

Jetzt komme ich auf die Wortmeldung von Herrn Staatsminister Schneider zurück. Wie verzweifelt muss man eigentlich sein, dass man die Landeshauptstadt München heranzieht, um die eigenen Verfehlungen und Versäumnisse zu begründen? Wie verzweifelt muss man da sein?

(Beifall bei der SPD)

Darf ich Ihnen ein paar Daten aus der Landeshauptstadt München nennen? Sie haben gesagt, für die Betreuungseinrichtungen für Kinder wollten wir einen Rechtsanspruch. Wenn man das differenziert betrachtet, stellt man fest, dass sich die Hälfte aller in Bayern vorhandenen Krippenplätze in München befindet. Haben Sie die geschaffen? – Doch wirklich nicht. Sie haben doch überhaupt keinen Grund, sich hier hinzustellen und mit dem Finger auf die Stadt München zu zeigen.

(Thomas Kreuzer (CSU): Reden Sie über den Kindergarten!)

Herr Kollege, gestatten Sie eine Zwischenfrage der Kollegin Narnhammer?

Zum zweiten Punkt.

(Zuruf der Abgeordneten Bärbel Narnhammer (SPD))

Wissen Sie, lieber Herr Staatsminister, dass Sie mit Ihrer Politik der Landeshauptstadt München 160 Millionen Euro jährlich an Lehrpersonalkostenzuschüssen vorenthalten? Was wollen Sie hier eigentlich sagen? – Mit dem politischen Finger auf die Landeshauptstadt zeigen – –

(Zurufe des Abgeordneten Dr. Ludwig Spaenle (CSU) – Unruhe – Glocke des Präsidenten)

Wenn Sie sich beruhigt haben, lieber Herr Kultursprecher, machen wir weiter. Wenn Sie sich beruhigt haben, machen wir weiter. Der Landeshauptstadt München gehen 160 Millionen Euro an Lehrpersonalkostenzuschüssen durch Ihre Politik verloren. Wissen Sie das eigentlich? Darf ich Sie auch daran erinnern, dass es in München kleinere Klassen gibt als im übrigen Bayern?

(Dr. Ludwig Spaenle (CSU): Ein solcher Krampf! – Unruhe – Glocke des Präsidenten)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, dadurch dauert es noch länger.

(Fortgesetzte Zurufe des Abgeordneten Dr. Ludwig Spaenle (CSU))

Herr Kollege, bleiben Sie gleich stehen. Ich erteile nämlich Frau Kollegin Hohlmeier zu einer Zwischenbemerkung das Wort. Frau Kollegin, bitte.

Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen! Damit Frau Narnhammer besser Zeitung lesen lernt, wollte ich diese Zwischenintervention durchführen. Der Teilungsschlüssel für den Ballungsraum München wurde vom Kultusministerium und nicht von der Stadt München eingeführt. Er ist gültig für Volksschulen. Im Landkreis Ebersberg ging es konkret um zwei Schulen, in denen die Situation ähnlich problematisch wie die im Ballungsraum München war. Das Ganze wurde aber vom Schulamt Ebersberg im Rahmen des Budgets eigenständig erledigt, sodass das Problem gelöst werden konnte. Das haben Sie leider vergessen, Frau Narnhammer.

(Georg Schmid (CSU): Na also!)

Nach dieser interfraktionellen Einigung brauche ich nichts mehr dazu zu sagen.

Herr Kollege, vielen Dank. Nächste Wortmeldung? – Herr Minister, wollen Sie direkt sprechen oder im Anschluss an die Wortmeldung der Frau Kollegin Radermacher? – Der Herr Minister hat das Wort.

Da ich in der Regel davon ausgehe, dass Herr Pfaffmann lesen kann,

(Günter Gabsteiger (CSU): Da bin ich nicht so sicher!)

aber es offensichtlich noch nicht gelesen hat, will ich es ihm kurz vorlesen.

(Zurufe: Nein!)

Doch. Der Ministerrat hat den Punkt 3 beschlossen, und das ist, glaube ich, schon wichtig.

Wir stellen fest, dass erste Ausbauschritte im gebundenen Bereich, vor allem bei den Hauptschulen, in offener Form bei allen Schularten, bereits begonnen wurden und im Schuljahr 2008/2009 verstärkt fortgesetzt werden.

bei den Hauptschulen – verstärkt fortgesetzt werden.

Aufbauend darauf

hören Sie gut zu –

soll der weitere Ausbau bei den Grundschulen und den Förderschulen mit dem Schuljahr 2009/2010 erfolgen.

Nichts anderes hat der Ministerrat beschlossen. Nichts anderes habe ich jemals gesagt. Wenn Sie nicht lesen

Zum Thema Schulpolitik in München. Herr Kollege Pfaffmann, ist Ihnen bekannt, dass die Kollegin Hohlmeier und Frau Staatsministerin Stewens sich an den Herrn Schulminister Schneider gewandt haben und für zwei Schulen im Landkreis Ebersberg den Schulteiler, wie er in München üblich ist, eingefordert haben?