Diesen Bauern empfiehlt man, mit Seilbahnen, Hubschraubern und anderem exotischen Gerät aufzusteigen. Das ist in unseren Augen keine Alternative zu einem Weg. Wir müssen darauf achten, dass eine zeitgemäße Erschließung vorgenommen wird, wenn es denn möglich ist.
Wir waren zum Teil zur Ortsansicht draußen. Ich selbst bin mit dem Kollegen Ludwig Wörner die Trasse abgegangen. Für mich als Flachlandtiroler ist es zwar kaum vorstellbar, dass man in einem so steilen Gelände einen Weg bauen kann. Dennoch muss man sich sagen und zeigen lassen, dass in ähnlichen Situationen sehr wohl Wege gebaut werden und dass die Menschen, die dort leben, die Erfahrung haben, wie man in so extremen Situationen einen Weg baut.
Das betroffene Gebiet ist unzweifelhaft eine sehr schöne Landschaft. Wir haben dort zwar keine Schutzgebiete wie Naturschutzgebiet oder Natura-2000-Flächen. Teilweise haben wir 13b-Flächen, also geschützte Bereiche, die natürlich auch berücksichtigt werden müssen. Wir müssen aber konstatieren, dass von der Gemeinde über das Landratsamt bis hin zu den zuständigen Ministerien, dem Landwirtschaftsministerium und dem Umweltministerium, signalisiert wurde, dass dieser Weg zu bauen ist. Das ist auch der Grund dafür, dass nach unserer Auffassung der Weg gebaut werden muss, um sicherzustellen, dass diese schöne Alm erhalten bleibt, und um sicherzustellen, dass dort Sekundärlebensräume, also vom Menschen hergestellte und bewirtschaftete Räume für Tier- und Pflanzenarten, unter anderem auch für die Raufußhühner und für das Birkhuhn erhalten bleiben. Es ist bezeichnend: Von den dort lebenden Menschen wird berichtet, dass Birkhühner auf gebauten Wegen starten und lan
Ich komme zum Schluss und will Ihnen in aller Deutlichkeit sagen, dass wir die Menschen, die dort leben, wirtschaften und diese Landschaft in ihrer Vielfalt erhalten, nicht ausbremsen, sondern unterstützen wollen. Wir wollen endlich einmal einen Schlussstrich ziehen. Wir wollen, dass dieser Weg gebaut wird. Es gibt auch Signale aus dem betroffenen Gebiet. Man darf auch nicht negieren, dass der Naturschutzbeirat beim Landratsamt mit vier Ja-Stimmen und einer Stimmenthaltung sich für den Bau ausgesprochen hat. Das ist ein ganz klares Signal.
Vom Landratsamt liegt uns die Ausnahmegenehmigung vor, die für die nach Artikel 13b geschützten Bereiche erforderlich ist. Das können wir nicht negieren. Deshalb bitte ich, dem Votum des Ausschusses zuzustimmen und damit zu bewirken, dass dieser Weg endlich gebaut werden kann.
Frau Präsidentin, Kolleginnen und Kollegen! Zunächst einmal eine Erklärung: Es heißt immer, die SPD würde jeden Almwegebau ablehnen. Ich kann Ihnen aber beweisen, dass wir Almwegen dort, wo sie notwendig und richtig waren, sehr wohl zugestimmt haben.
Eine zweite Erklärung: Nach wie vor gilt das Angebot der SPD, von den Almbauern einmal zu erfahren, welche Wege sie noch wollen, und dann mit ihnen auszuhandeln, was möglich ist und was nicht möglich ist, um endlich diese unsäglichen Streitereien über Almwege zu beenden.
Jetzt komme ich zur Rappinalm, liebe Kolleginnen und Kollegen. Dort wird der Staatsforst politisch gezwungen, einen Weg zu bauen, den er selbst nie braucht. Für die paar Bäume, die dort oben stehen, brauche ich keinen Weg zur Holzabfuhr oder auch zur Herausnahme von Bäumen, die vom Borkenkäfer befallen sind.
Sie müssen es sich einmal auf der Zunge zergehen lassen. Für 2.600 Meter Weg, von dem die Staatsforsten behaupten, dass der Meter 100 Euro kostet, kommen komischerweise Gesamtkosten von 200.000 Euro heraus. Wahrscheinlich ist das die bayerische Rech
nungsart. Ich sage, der Weg müsste 260.000 Euro kosten, wenn der Meter 100 Euro kostet. Ausgegangen wird von einer Fahrbahnbreite von 3,50 Metern. Wie Sie wissen, brauchen Sie aber auf Spitzkehren für einen Lkw auf einem zu 35 Grad geneigten Hang nicht 3,50, sondern 7 Meter. Damit wissen Sie genau, dass der Meter nicht 100, sondern 300 Euro kosten wird. Wenn Sie aber 300 Euro pro Meter brauchen, wird dieser Weg locker 810.000 Euro kosten. Die Rinder dürfen 80 Tage aufgetrieben werden. 26 Stück sind auf der Alm.
- Das ist nicht falsch, sondern richtig. Lesen Sie doch den Pachtvertrag, Herr Kollege. Wenn Sie nichts wissen, reden Sie nicht mit; denn dann haben Sie keine Ahnung. Damit kostet jede Kuh in etwa 380 Euro pro Tag. Wenn Ihnen das so viel wert ist, während die Landwirte, die auf dem flachen Land wirtschaften, nichts bekommen, ist das in meinen Augen - gelinde gesagt - Betrug an den Bauern.
Ich sage Ihnen, das ist ein vom Staat gewollter Weg, der wird mit Gewalt gegen die Interessen der Landwirtschaft allgemein durchgesetzt.
Wir würden uns wünschen, dass die Landwirte, die unter erschwerten Bedingungen Almen bestoßen, dafür einen vernünftigen Ausgleich bekommen und dass dieser Ausgleich je nach Erschwernis gestaffelt wird. Das wäre besser, als die Berge mit Straßen zuzupflastern und sich darüber zu wundern, dass Wege in einer solchen Extremlage auch noch weggeschwemmt werden.
Kolleginnen und Kollegen, ich darf Ihnen noch Folgendes sagen. Die wenigsten von Ihnen wissen wahrscheinlich, wie das Gelände dort wirklich aussieht. Zwölf Querungen von Bergbächen und Sumpfwiesen sind erforderlich. Eine Quelle muss umgangen werden. Sinnigerweise wird die Quelle oben umfahren, weil man sie dort nicht abgräbt. Daran sehen Sie, welche Experten hier am Werk sind. Oben gräbt man eine Quelle normalerweise ab und nicht unten. Das erschließt sich wohl auch nur Fachleuten.
Das, was hier vonseiten der Verwaltung aufgetischt wird, ist ein riesiger Skandal. Wir werden den Rechnungshof motivieren, sich dieses Vorhaben anzuschauen. Die 200.000 Euro, wie die Verwaltung
behauptet, werden wohl nicht reichen. Es wird erheblich teurer werden. Eigentlich müsste man die Beamten, die so etwas genehmigen, in die Pflicht nehmen und ihnen für jeden Euro Mehrkosten einen Schadenersatzprozess anhängen, damit sie endlich damit aufhören, die Unwahrheit in solchen Fragen zu sagen und Maßnahmen in Gebieten durchzusetzen, von denen selbst Herr Kollege Hünnerkopf sagt, dass sich dort Raufußhühner und Auerhähne aufhalten.
Herr Kollege Dr. Hünnerkopf, Sie sind doch nicht blauäugig. Wenn Ihnen ein Einheimischer erklärt, dass die Raufußhühner die Walchgrabentrasse als Startplatz nutzen, werden Sie das doch nicht glauben. Vielleicht sollte man noch Positionslampen aufstellen, damit sie den Weg auch nachts finden. Einen solchen Käse sollten wir uns wirklich nicht auftischen lassen.
Herr Kollege Wörner, ich wollte Sie nicht unterbrechen. Gestatten Sie jetzt eine Zwischenfrage des Herrn Kollegen Bachhuber?
Ich sage es Ihnen noch einmal. Wenn Sie sich in dieser Frage durchsetzen, wird ein Weg gebaut werden, der ökonomischer und ökologischer Unsinn ist. Hier würde Geld hinausgeschmissen und verbrannt, mit dem man mehr für die Landwirtschaft hätte tun können, als das bisher der Fall war. Dieser Bauer soll 40.000 Euro bezahlen. Ein Hubschrauber-Flug kostet in der Stunde etwa 600 Euro. Mit diesem Geld kann der Bauer sehr oft auf die Alm hinauffliegen und sie versorgen. Dann bräuchten wir nicht die Berge und die Natur zu verschandeln.
Herr Kollege Bachhuber und Herr Kollege Pohl haben sich zu einer Zwischenintervention gemeldet. Bitte, Herr Kollege Bachhuber.
Frau Präsidentin! Herr Kollege Wörner, Sie wissen, dass Sie vom vorsitzenden Almbauern als "Lügenbaron" bezeichnet wurden. Ich möchte das wiederholen.
Es ist eine Unverschämtheit, hier zu behaupten, der Weg würde 800.000 Euro kosten. Die Kosten dieses Weges wurden mehrfach
von den Staatsforsten und von privaten Anbietern berechnet. Diese Straße ist mit 100 Euro pro laufendem Meter reichlich berechnet. Bleiben Sie bitte bei den Fakten und stellen Sie keine Vermutungen oder Phantasiezahlen vor.
Ich frage Sie noch einmal: Diese Alm wird seit mehreren hundert Jahren von Bauern bewirtschaftet. Dies sollte auch diesem Bauern von diesem Hause zugestanden werden. Der Landtag hat sich mehrfach mit der Erschließung der Rappinalm befasst, aber stets mit einer anderen Trasse. Diese Trasse ist die beste. Der Naturschutzbeirat des Landratsamtes hat sich klar für diese Trasse ausgesprochen. Ich bitte um ein klares Bekenntnis dieses Hauses zur Almwirtschaft und zu unseren Bauern. Wir sollten nicht nur dauernd in den Bierzelten reden.
Herr Kollege Bachhuber, ich gehe davon aus, dass Sie in Bezug auf den Begriff Lügenbaron lediglich zitiert haben. Ist das richtig? - Vielen Dank. Herr Kollege Wörner, ich habe das für Sie richtiggestellt, weil ich heute Morgen sehr streng mit Ihnen gewesen bin.
Herr Kollege Bachhuber, zunächst möchte ich Ihnen mitteilen, dass der Herr Almbauer diesen Vorwurf in einem Gespräch zurückgenommen hat. Mein Eindruck war, dass er dabei wohl ferngesteuert war. Der Fernsteuerer sitzt dort hinten und hat das gerade noch einmal erzählt.
Wenn hier irgendjemand ein Lügenbaron ist, dann sitzt er hier in der ersten Reihe. Er hat nämlich vor längerer Zeit etwas Falsches behauptet und ist meiner Bitte, dies zurückzunehmen, nicht gefolgt. Ich gebe das gerne weiter und zurück.
Herr Kollege Bachhuber, wir können uns darauf verständigen, dass Ihre Fraktion jeden Euro, den dieser Almweg mehr kosten wird davon gehe ich nämlich aus -, tragen wird. Dann brauchen wir den Beamten nicht zu belangen.
Jetzt aber zurück zu Ihrer Rechnung: Sie haben 810.000 Euro genannt. Diese Summe geteilt durch 80 Tage ergibt 10.000 Euro. Wenn wir diese Summe durch 28 Kühe teilen, kommen wir auf 380 Euro. Herr
Nein, ich möchte nicht jedes Jahr einen Almweg bauen. Sie werden aber sehen, dass in dieser exponierten Lage jährlich Reparaturen durchgeführt werden müssen, die die gleiche Summe kosten werden.