Protokoll der Sitzung vom 12.10.2017

Wir sprechen jetzt noch nicht einmal über das Thema Inklusion. Aber ich gebe Ihnen einmal ein Beispiel: Der Behindertensportverband in Bayern veranstaltet mit der Bayerischen Landesstelle für den Schulsport – LASPO – eine Fortbildung für durchschnittlich 40 Teilnehmer. Bei 26.000 Grundschullehrkräften in Bayern vergehen 65 Jahre, bis alle geschult sind. Das kann doch nicht unsere Lösung für mehr Bewegung in der Schule sein.

(Beifall bei der SPD und des Abgeordneten Tho- mas Gehring (GRÜNE))

Ich war einige Jahre Mitglied des Ausschusses für Fragen des öffentlichen Dienstes. Dort haben wir uns insbesondere mit der Gesundheitsprävention für Lehrkräfte beschäftigt. Die Frage ist: Warum machen wir es nicht? – Wir würden zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Wenn jede Lehrkraft mit den Kindern eine Stunde Bewegung macht, dann hat sie selber auch eine Stunde Bewegung. Diese Bewegung fehlt uns Erwachsenen ja immer. In unseren Anträgen fordern wir immer wieder: An den Schulen muss täglich eine Stunde Bewegung drin sein, damit die Kinder und die Lehrkräfte gesund bleiben. Deswegen ist das eine richtige und wichtige Forderung. Dafür muss man noch nicht einmal Geld in die Hand nehmen.

(Beifall bei der SPD)

Mit einer Stunde Bewegung meine ich nicht das Rumsitzen auf dem Schulhof. Ich meine damit eine Erhöhung der Pulsfrequenz. Herr Seidenath wird später noch zur Gesundheit sprechen. Ich meine damit wirklich flotte Bewegung, und wenn es nur ein Spaziergang ist. Dafür muss kein Fachunterricht ausfallen. Für einen Spaziergang muss man sich nur im Team gut abstimmen. Herr Piazolo, Lernen muss Spaß machen! Beim Lernen geht es nämlich um das Begreifen. Es ist egal, ob das vor 20, 30 oder 50 Jahren war. In der Zukunft ist es noch wichtiger, dass die Kinder einfach Spaß am Lernen haben. Aber wir sprechen heute nicht über eine pädagogische Abhandlung, sondern über Bewegung. Bewegung unterstützt das Lernen. Wir wissen alle, dass die Kinder, die sich bewegen, besser lernen und sich die Dinge besser merken können. Daher müssen die Lehrkräfte besser ausgebildet werden. Dafür brauchen wir mehr Lehrkräfte. Wir brauchen mehr Fortbildungsstunden für die Lehrkräfte. Wir haben zuvor schon das Weiterbildungsgesetz besprochen. Das gehört alles dazu. Wir fordern mehr Fortbildung für die Lehrkräfte und eine entsprechende Ausbildung für jede Lehrkraft.

Damit wäre ich schon beim Thema Schwimmen. Auch von Herrn Waschler haben wir gehört, dass es beim Thema Schwimmen einen dringenden Nachholbedarf

gibt. Jedes zweite Kind kann beim Übertritt von der Grundschule nicht ausreichend schwimmen. Das "Seepferdchen" reicht als Schwimmabzeichen nicht aus. Eine Viertelstunde muss ein Kind schwimmen können, um sich aus einem Gefahrenbereich retten zu können. Das ist grundsätzlich notwendig. Aber wir schaffen es nicht. Wir schaffen es nicht, weil wir keine Bäderstruktur haben, die auf das Schwimmen ausgerichtet ist. Die Spaß- und Kurbäder müssen aus der Statistik herausgerechnet werden. Wo sind denn Schwimmbäder mit 25-Meter-Bahn, in denen man einmal richtig durchziehen kann?

By the way, Herr Waschler, solche Schwimmbäder in einem Netzwerk zu haben, ist auch für alle Formen des Leistungssports wichtig. Durch zahlreiche Anfragen wissen wir, dass wir es nicht schaffen, innerhalb von zehn Jahren die Bäderstruktur, die kaputtgegangen ist, wiederherzustellen. Im Landessportbeirat hat es erst kürzlich eine Vorstellung von Schulen gegeben, die sich für eine Schwimmwoche zusammengeschlossen haben. Alle Kinder sind aus dieser Schwimmwoche mit einem Schwimmabzeichen herausgegangen. Solche Möglichkeiten müssen geschaffen werden.

Nun komme ich zur inneren Organisation der Schulen. Die Schulleiter müssen qualifiziert werden, um überhaupt einen derartigen Unterrichtsplan aufstellen zu können. Auch der Schulleiter muss wissen, dass Bewegung ein wichtiges Element ist. Dann kann er die Leute dementsprechend einteilen. Hier liegt der Fokus klar auf der Fort- und Zusatzausbildung im Bereich der Schulorganisation.

Wir, die SPD, fordern mehr Sportlehrkräfte, die endlich Bronze- und Silberabzeichen haben. Oft scheitert der Schwimmunterricht daran, dass die Lehrkräfte nicht über die entsprechenden Abzeichen verfügen. Deswegen sage ich noch einmal: Die Schüler von heute sind die Lehrkräfte von morgen. Wenn sie in den letzten zehn Jahren nicht richtig schwimmen gelernt haben, dann werden sie auch in Zukunft keinen Schwimmunterricht erteilen können. Fangen wir doch gleich heute an, ein Konzept aufzustellen, dass die Lehrkräfte endlich wieder Bronze- und Silberabzeichen machen.

(Beifall bei der SPD)

Wir fordern weiterhin ein Schwimmbadkonzept, sodass wirklich überall Schwimmbäder zur Verfügung stehen und Schwimmen überhaupt gelehrt werden kann. Drei Meter Tiefe braucht es, um einen Sprung ins Wasser machen zu können. Das muss dementsprechend noch passieren.

Was die Fortbildung für Lehrkräfte, insbesondere für Grundschullehrkräfte, anbetrifft, ist ein Konzept aufzustellen, damit wir nicht noch 65 Jahre brauchen.

Ganz wichtig ist: Denken Sie an Inklusion und Sport. Ich war letztens bei Sportlehrern, die mir gesagt haben: Inklusion und Sport, dazu habe man noch gar nichts gemacht. – Das kann doch wirklich nicht sein. Inklusion in der Bildung wird in jedem Feld praktiziert. Aber unsere Sportlehrkräfte sind nicht dafür ausgebildet und haben noch keine Fortbildung besucht, die sie befähigt, Sportunterricht für einen Rollstuhlfahrer oder für einen Geher anzubieten. Beide Fortbewegungsmöglichkeiten bewirken eine Pulserhöhung. Das kann doch wirklich nicht sein. Im Hinblick auf die Inklusion im Sportunterricht braucht es zwingend ein Fortbildungskonzept für die Lehrkräfte, damit wir möglichst schnell alle dafür ausgebildet haben.

(Beifall bei der SPD)

Ich sage Ihnen noch eines, weil das oft kommt und hier auch schon aus den Reihen der CSU gekommen ist: Die Eltern sind heute zwar nicht unser Schwerpunktthema, und natürlich haben Eltern eine Verantwortung; natürlich müssen wir sie mitnehmen. Das heißt, Schulen bzw. die Lehrkräfte brauchen Zeit für die Elternarbeit. Weil unsere Schüler von gestern heute Eltern sind und eben nicht mehr selbst die Bewegung an den Schulen erleben, müssen wir ihr Bewusstsein dafür wieder ausbilden. Das heißt auch hier: Es braucht mehr Zeit für die Lehrkräfte, dass sie den Eltern den Sport nahebringen.

Es geht mir nicht um die guten Einzelprojekte. Herr Waschler, das Ministerium hat in kreativer Weise sehr viele Ideen entwickelt, und überall gibt es ein Projekt. Das Thema muss strukturell an die Schulen gebracht werden, nicht nur da, wo einer interessiert ist. In meinem Wahlkreis gibt es eine Schule, an der eine Sportlehrkraft tätig war, die den Schulsport in großartiger Weise hat aufleben lassen. Das war eine "sportbetonte Schule", in der es auch einen Zirkus mit allem Drum und Dran gab; die Kinder wollten nichts anderes mehr machen als Sport. Großartig! Dann ist die Lehrkraft weggegangen. Der Name "sportbetonte Schule" ist geblieben. Aber die Lehrkraft ist nicht mehr da und der Sport auch nicht mehr. Das kann doch nicht der Sinn sein, sondern immer und jederzeit muss an der Schule eine Lehrkraft sein, die den Sport auch den anderen Lehrkräften nahebringt.

(Beifall bei der SPD)

Deswegen sage ich noch einmal: Wir müssen unbedingt etwas beim Studium der Sportlehrkräfte tun. Es geht darum, dass die Studenten schon lernen, dass Bewegung Spaß machen muss. Das ist eines der

Ziele. Sie müssen lernen, was Inklusion in den Sportstunden bedeutet, und sie müssen wissen, wie sie die Kinder motivieren können, und sie müssen für die Elternarbeit zu diesem Thema ausgebildet werden. Das ist ganz entscheidend. Deswegen fordere ich: Schauen wir alle uns die Inhalte des Sportstudiums an. Die Sportlehrkräfte, die es absolviert haben, sind nicht auf den Anspruch vorbereitet, den wir haben müssen, damit unsere Schulen wirklich sportlich daherkommen, die Kinder hinausgehen und sagen, Bewegung macht Spaß, und die Lehrkräfte auch für die Gesundheitsprävention sorgen. Daher fordere ich, dass das Sportstudium entsprechend zugeschnitten und verändert wird. Auch hier haben sich die Anforderungen geändert. Wir brauchen dafür nicht nur eine gediegene Ausbildung, Herr Waschler, sondern wir brauchen wirklich eine Sportausbildung, die den Kindern, Eltern und Lehrkräften Spaß am Sport vermittelt, damit alle das gleich anerkennen.

Ich komme zurück zum Thema Sportstunde. Eine Stunde Bewegung ist nicht gleich eine Sportstunde. Eine Sportstunde ist viel mehr. Eine Stunde Sportunterricht ist höher qualifiziert. Ich bin mit meiner Fraktion fest vom Nutzen einer dritten Sportstunde überzeugt, lieber Herr Piazolo. Ich erinnere an Willi Leichtle, der schon die dritte Sportstunde gefordert hat. Gell, Harald Güller?

(Harald Güller (SPD): Den kennt Piazolo schon gar nicht mehr, auch wenn er behauptet, er hätte die dritte Sportstunde erfunden!)

Täglich grüßt das Murmeltier. Bei uns grüßt das Murmeltier mindestens zweimal jährlich. Die dritte Sportstunde an den Grundschulen muss Pflicht sein, ganz klar.

(Beifall bei der SPD)

Wir sind mit dieser Forderung nicht alleine. Der Landessportbeirat sieht es genauso. Die CSU-Kollegen, die im Landessportbeirat mitgestimmt haben, werden sich sicher daran erinnern: eine Empfehlung an das zuständige Referat, die dritte Sportstunde in der Grundschule einzuführen. Vielleicht können wir das machen, zumal die Frauen-Union der CSU das genauso sieht und uns darin unterstützt. Daher glaube ich, wir werden damit vielleicht zwar nicht mehr in diesem Jahr, aber im nächsten Jahr weiterkommen. Das wäre doch ein schönes Wahlgeschenk für alle, die den Sport mögen. Vielleicht erinnern sich die Menschen dann auch noch daran, dass die SPD das seit Jahren angeschoben hat. Die dritte Sportstunde ist mehr als überfällig.

(Beifall bei der SPD)

Ja, ich bin für ein multiprofessionelles Team. Ich glaube, es bereichert unsere Bildung. Auch als diejenige, die für den Sport und Vereinssport zuständig ist, sage ich: Es ist gut, wenn die Vereine mit in die Schulen und Ganztagsschulen gehen. Wir hatten vorhin das Thema 65 Jahre für die Grundschullehrkräfte. Jetzt haben wir eine Agentur für die Ganztagsschule. Sie wurde letztes Schuljahr gegründet. Das ist eine großartige Sache. Wir haben 12.000 Vereine hier in Bayern. Im letzten Schuljahr sind aber nur 15 Vereine beraten und geschult worden. Auch in diesem Bereich geht es eindeutig zu langsam voran; hier muss nachgeliefert werden. Ansonsten schaffen es die Vereine nicht, die Lehrkrafttätigkeit zu übernehmen. Daher gilt für uns, dass die Vereine mitgenommen und beraten werden müssen. Das ist eine große Chance für Schulen und für die Vereine. Sie müssen endlich auch finanziell besser ausgestattet werden. Wir können nicht eine Lehrkraft einsparen und einen Übungsleiter für 400 Euro im Jahr einsetzen. Das geht gar nicht. Hier müssen die Vereine eindeutig mehr Geld bekommen, und die Übungsleiter entsprechend auch.

(Beifall bei der SPD)

Dann würden wir vielleicht auch Übungsleiter finden oder jemanden, der einen Trainingsschein gemacht hat und der auch mittags, vormittags oder nachmittags AGs leiten und Unterricht erteilen kann. Bei dem Geld, das man bekommt, muss es sich zurzeit um jemanden handeln, der nicht arbeitet und sich einfach die Zeit dafür nehmen kann. Das ist eine Ausbeutung unserer ehrenamtlichen Struktur. Wir haben heute Morgen das Thema Ehrenamt behandelt. Wenn die CSU dieses Thema wirklich so ernst nimmt und es zum Gegenstand einer Aktuellen Stunde macht, dann überdenken Sie doch bitte noch einmal die Finanzstrukturen für die Vereine, die in Schulen gehen. Das kann auf jeden Fall nicht reichen. Wir fordern ganz deutlich, dass die Vereine bessergestellt werden. Das ist hier essenziell.

(Beifall bei der SPD)

Mit Blick auf die Uhr komme ich jetzt zu meinem letzten Punkt, den ich ganz wichtig finde. Wir haben eine Enquete-Kommission zum Thema gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Bayern. Ich nenne Ihnen noch einmal Zahlen: Von den Stadtkindern machen ungefähr 2 % Wanderungen. Bei den Landkindern beträgt der Anteil 14 %. Die Ungleichheit liegt natürlich daran, dass nicht gleichwertige Rahmenbedingungen vorliegen. Deswegen müssen wir in Bayern endlich aufhören, mit der Gießkanne loszulaufen, sondern wir müssen genau hinsehen und sagen: Die Städte brauchen eindeutig andere Sportkonzepte als Schulen auf dem Land.

Die Enquete-Kommission hat eine sozialräumliche Betrachtung vorgenommen. An dieser Stelle danke ich Christoph Rabenstein; er war darin für uns federführend tätig. Großartige Arbeit! Die sozialräumliche Betrachtung zieht nach sich, dass wir einen Sportentwicklungsplan für Bayern erstellen, der endlich gemeinsam mit den Kommunen Klarheit darüber schafft, wo Schwimmhallen und Turnhallen gebraucht werden und wo entsprechende Fortbildungen notwendig sind und wie Vereine mitgenommen werden müssen. All dies muss grundsätzlich betrachtet werden. Wir brauchen also nicht nur einen goldenen Plan, sondern müssen uns fragen, wie wir das Sportverhalten erreichen, das wir erhalten und steuern wollen, damit wir nicht orientierungslos durch den Wald gehen. Sie haben gesagt, Sie pflanzen den Wald wieder. Wir haben viel Wald. Das wissen wir aus mehrfachen Diskussionen. Aber wir wollen, dass wir nicht irgendwo umherirren, sondern zielgerichtet vorangehen.

Kommen Sie bitte zum Schluss, Frau Kollegin.

(Von der Rednerin nicht au- torisiert) 23 Sekunden noch.

Nein, Sie sind schon 23 Sekunden über der Zeit.

(Von der Rednerin nicht au- torisiert) Ach so, Entschuldigung.

(Allgemeine Heiterkeit)

Sie wollen den "Soli" abschaffen – richtig so. Wenn Sie das wollen, sollten Sie die FAG-Mittel für Sporthallen einsetzen. Das wäre ein Riesenerfolg für den Sport in Bayern, für den Sport an den Schulen und für die Gesundheit unserer Kinder, der Lehrer und Eltern von morgen.

(Beifall bei der SPD)

Danke schön, Frau Stachowitz. – Der nächste Redner ist Herr Kollege Gehring. Bitte schön, Herr Gehring.

(Vom Redner nicht auto- risiert) Verehrte Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Gestern hat die Weltgesundheitsorganisation WHO die neuesten Zahlen zur Kindergesundheit veröffentlicht. Demnach ist jedes vierte Kind in Deutschland zu dick. Die Anzahl der dicken Kinder ist gestiegen. Im Jahr 1975 waren 13,4 % der Jungen übergewichtig. Im Jahr 2016 waren es 28,4 %. Bei den Mädchen ist es etwas besser. Im Jahr 1975 waren 14,2 % der Mädchen übergewichtig, im Jahr 2016 waren es 24,7 %. Dies zeigt, dass mehr

Jungen als Mädchen übergewichtig sind. Das Gender-Verhalten setzt sich fort, zumindest wenn man sich in diesem Plenarsaal umschaut.

(Heiterkeit bei den GRÜNEN)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, der Anteil der adipösen Kinder ist sogar noch gestiegen. Im Jahr 1975 waren noch 3,3 % der Jungen adipös, im Jahr 2016 waren es 11,2 %. Bei den Mädchen ist es ähnlich. Frau Kollegin Stachowitz hat bereits darauf hingewiesen, dass Ärzte bei Grundschulkindern immer häufiger Stoffwechselstörungen, Haltungsschäden, erhöhten Blutdruck und den sogenannten Altersdiabetes feststellen. Wir stellen ebenfalls fest, dass viele Kinder weniger beweglich sind. Die WHO hat deshalb drei Empfehlungen herausgegeben.

Erstens, Ernährungsbildung für Eltern. Eltern sollen kochen lernen. Mit diesem Thema sollten wir uns beschäftigen.

Zweitens, die Einführung gesünderen Schulessens. In diesem Zusammenhang verweise ich auf den Antrag der GRÜNEN, der heute Nachmittag besprochen wird. Zu diesem Punkt wird Frau Kollegin Sengl reden.

Drittens, die WHO fordert mehr Schulsport. Das ist unser Thema.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, Sport ist Prävention und Gesundheitsvorsorge. Zwar lobe ich die Interpellation, in die viel Arbeit investiert worden ist, ich wundere mich jedoch, dass das Thema Prävention sowohl vom Verfasser der Interpellation als auch von denjenigen, die die Interpellation beantwortet haben, ein bisschen lustlos behandelt wird. Sport ist ein ganz wichtiger Teil der Prävention. Das müssen wir stärker hervorheben.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, Sport macht auch Spaß. Es macht Spaß, sich im Spiel mit anderen zu bewegen. Dazu zählt auch der Wettkampf, wenn er nicht zu verbissen ist. Vermutlich zählen viele Schülerinnen und Schüler Sport zu ihrem Lieblingsfach. Das ist gut so. Sport ist auch Integration. Nicht nur Fußball, sondern auch Tanzen verbindet. Man kann sich beim Sport auch ohne gute Sprachkenntnisse miteinander verständigen. Die Sprache des Sports ist international. Gleichzeitig bietet Sport die Möglichkeit, Sprache zu lernen. Beispielsweise kann man auf dem Fußballplatz oder im Sportunterricht Deutsch lernen. Auch in der Schule ist der Sportunterricht wichtig für die Integration, da sich die Schülerinnen und Schüler dort auf einer anderen Ebene kennenlernen können. Beim Sport ist möglicherweise ein Schüler gut, der in anderen Fächern nicht so gut ist.

Sport ist auch Leistung. Das gehört dazu. Das gilt nicht nur für den Leistungssport. Im Sport hat man per se die Möglichkeit, etwas zu leisten. Beim Sport machen die Menschen die Erfahrung, etwas zu leisten, sich zu überwinden und etwas zu schaffen, was sie sich vorher nicht zugetraut haben. Diese Erfahrungen sind wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung. Sie helfen, später im Leben weiterzukommen.

Ich möchte ein Wort zum Thema Leistungssport sagen. Es ist gut, dass es auch in der Schule Orte für den Leistungssport, beispielsweise durch Kooperationen, gibt. Für die Schülerinnen und Schüler besteht die Möglichkeit, ausfallende Stunden nachzuholen. In Bayern sind wir mit den Eliteschulen des Sports sowie den Partnerschulen des Leistungssports und des Wintersports gut aufgestellt. Soweit ich das beurteilen kann, wird vor Ort gute Arbeit geleistet, sowohl auf der Seite des Sports als auch auf der Seite der Schule.