in der bayerischen Rhön, und wir haben Naherholungsgebiete. Das muss man im Zusammenhang mit dem Tourismus sehen. Das lässt sich nur im Einklang mit der Bevölkerung und mit denen, die die Landschaften bewirtschaften, erreichen und nicht, wie es ideologische Gedankengänge auch in diesem Hause gibt, indem wir weitere Naturschutzgebiete fordern.
Wir wollen die Landschaft bewirtschaften, sie aber trotzdem schützen, und wir lehnen noch einen Nationalpark im Freistaat und in Franken weiterhin ab.
- Hören Sie doch bitte einmal zu, Herr Aiwanger! Sie können hinterher Kritik äußern, aber, Sie wollen ja nicht einmal zuhören.
Wir haben in Franken Weinwanderwege, Bierstraßen, ein Karpfenland; und das alles ist das Ergebnis der Arbeit der Bevölkerung, die sich – so kann man sagen – über Jahrhunderte schon damit auseinandergesetzt hat, diese Landschaft so zu prägen. Wir brauchen keine Besserwisser, die uns alles vorschreiben wollen.
Ich bin der Meinung, dass wir hier sehr gut aufgestellt sind. Gleichwohl – ich habe es vorher angesprochen – brauchen wir beim Fränkischen Seenland weitere Unterstützung, Frau Ministerin; denn die 25 Jahre, die ins Land gegangen sind, haben natürlich Spuren hinterlassen, und wir müssen etwas nachbessern.
Ich fordere Sie auf, den Weg mit der Bevölkerung und mit uns im Einklang mit der Natur zu gehen und nicht immer wieder irgendwelche Gründe zu suchen, um etwas zu verhindern. Es ist schön, wenn heute davon gesprochen wird, wie wichtig die Arbeitsplätze und so weiter sind. Gehen wir es gemeinsam an! Wir müssen um jeden Arbeitsplatz im Tourismus, in der Gastronomie kämpfen. Wir müssen uns stark machen für unsere Kulturlandschaften, für unsere Städte und Dörfer, die diese Einzigartigkeit des Freistaates Bayern prägen. Ich bin davon überzeugt, dass wir dann mit dem Tourismus in Bayern weiterhin auf der Erfolgsspur bleiben.
Lassen Sie mich zum Schluss dem Ministerium, das für den Tourismus zuständig ist, und unserer Frau Ministerin danken, aber auch allen, die sich hier einsetzen und täglich dafür sorgen, dass es uns gutgeht, wenn wir uns erholen wollen.
Danke schön, Herr Kollege. – Für die CSU-Fraktion folgt jetzt Frau Kollegin Brendel-Fischer. Bitte schön.
Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Es wäre ein Unding, wenn wir vergessen würden, in dieser Aktuellen Stunde den Urlaub auf dem Bauernhof zu erwähnen. Die einstige Sommerfrische hat sich zu hochqualitativen Angeboten mit modernen Strukturen gemausert. Über 5.000 landwirtschaftliche Betriebe in Bayern bieten Urlaubsmöglichkeiten an. Wir haben uns seit 1991 von 7 Millionen Übernachtungen auf 12,6 Millionen gesteigert. Jede siebente touristische Übernachtung in Bayern findet auf einem landwirtschaftlichen Anwesen statt.
Wie kam es zu dieser enormen Steigerung? Wir haben die kleineren Betriebsstrukturen. Immer mehr Landwirte haben in den letzten 20, 30 Jahren nach einer Einkommenskombination gesucht. Dank der guten Investitionsförderung für Neubauten, aber auch für Erneuerungen von Ferienwohnungen mit maximal 24 Gästebetten, immerhin in einer Höhe von 25 %, wurde das sehr gut angenommen.
Das Ganze ist aber nicht mit den Investitionen erledigt. Nein, es wurde auch sehr viel an Qualifizierungsleistung über die staatliche Beratung durch die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten erbracht, zunächst in konkreten fachlichen Schwerpunkten, aber auch vor allem im Hinblick auf betriebswirtschaftliche Zielsetzungen.
Die zuletzt durchgeführten Gästebefragungen machen deutlich, dass unsere bäuerlichen Ferienhöfe vor allem durch große Flexibilität und ein hohes Maß an Familienfreundlichkeit punkten. Die Dienstleister bieten Maßgeschneidertes; ich nenne nur hofeigene Produkte, Picknick, Grillabende usw. Die meisten Familien, die auf einem Bauernhof Urlaub machen, haben Kinder. Über die Hälfte der Betriebe sind deshalb auf kindgerechte Angebote spezialisiert. Es steigt aber auch der Anteil der Aktivurlauber rasant. Zudem erfreuen sich Seminare im Grünen in Kooperation mit entsprechenden Fortbildungsanbietern immer größerer Beliebtheit. Ein neuer Trend, der absehbar ist, sind behindertengerechte und generationenübergreifende Angebote.
Was begeistert die Gäste auf einem Bauernhof? - Zunächst sind das natürlich das Erleben von Naturnähe und der Umgang mit den Tieren. Mehr und mehr kommen die Anbieter aber auch handwerklichen und kulturellen sowie Wellnessbedürfnissen entgegen - ein völlig neuer Trend, der vor allem bei der Stadtbevölkerung hoch im Kurs steht.
Wieso hat sich manches auf unseren Höfen geändert? - Das liegt auch an einer neuen Frauengeneration mit überwiegend sehr guter Qualifikation, die versucht, Schwung hineinzubringen und über die traditionellen Angebote hinauszugehen. In den letzten Jahren haben sich viele Landfrauen an spezielle Themen herangewagt. Das liegt auch daran – Minister Brunner ist jetzt leider nicht hier, aber Frau Staatsministerin Aigner weiß, dass diese Gelder vor allem aus dem Ressort des Agrarministeriums kommen –, dass Minister Brunner in den letzten Jahren mit seiner Verwaltung und auch mit unserer Unterstützung sehr viel geschaffen hat. Von den Beschäftigten wurden bei der Diversifizierung die richtigen Trends erkannt und
aufgegriffen. Ich nenne Kneipp-Beraterinnen, Kräuterpädagoginnen, Garten- und Erlebnisbäuerinnen. Damit werden ganz neue Zielgruppen auf die Höfe gelockt. Wir haben auch die Auszeichnung "Bäuerin als Unternehmerin des Jahres" – einen Preis, der regelmäßig ausgelobt wird und der die Motivation entsprechend steigen lässt.
Ganz wichtig – das wurde heute schon von einer Rednerin angesprochen – ist natürlich die entsprechende Online-Erschließung auch unserer abgelegenen Betriebe. Wir haben deshalb Erfolge, weil sich die Betriebe mit einer eigenen Homepage engagieren, die Möglichkeit von Online-Buchungen und Internet-Portalen nutzen und damit einen 24-Stunden-Rundum-Service bieten.
Ganz wichtig – dies noch zum Schluss – ist auch das hohe Maß an klassifizierten Betrieben. Immer mehr bäuerliche Unternehmen haben fünf Sterne. Dies spricht für eine hochkarätige Ausstattung und für eine gute Entwicklung. In Bayern gibt es auch Gütesiegel, die zusätzlich für Alleinstellung sorgen. Erfreulich ist, dass die Vernetzung regionaler Strukturen bewirkt, dass die Kundschaft gegenseitig zugeführt wird und damit ein ganz großer Regionaleffekt erzielt wird. Wir gehen davon aus, dass jeder Gast, der Urlaub auf einem Bauernhof macht, pro Tag circa 37 Euro in der Region lässt. Dies ist auch für die Wertschöpfung vor Ort eine gute Sache.
Bayern ist touristisch Nummer eins – das darf ich sagen, auch wenn Sie heute gemeint haben, der Werbeblock wäre fehl am Platze. Zum Tourismus kann ich gut und gerne auch für den ländlichen Raum und mit Blick auf die speziellen Angebote unserer bäuerlichen Betriebe sagen, dass Bayern durchaus mehr ist als die Vorstufe zum Paradies.
Vielen Dank. - Für die Staatsregierung hat Frau Staatsministerin Aigner um das Wort gebeten. Bitte schön, Frau Staatsministerin.
Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Als Kurzzusammenfassung kann man sagen: mehr Gäste, mehr Übernachtungen, mehr Geld und mehr Koordination in der Tourismuspolitik. Das ist erfolgreiche Tourismuspolitik für Bayern, meine sehr geehrten Damen und Herren.
In der Tat handelt es sich um eine Gemeinschaftsleistung von vielen, die dazu beitragen. Sehr geehrte Frau Fehlner, ich gebe Ihnen recht: Ich schließe mich
dem Dank an die Touristiker ausdrücklich an. Liebe Frau Fehlner, ich muss aber leider pointiert ausführen, was die Leute vor Ort drückt. Bei der Frage, was die Leute vor Ort wirklich ärgert, sind Sie mit Ihrer Fraktion in der Verantwortung.
- Sehr geehrter Herr Halbleib, in dem Gesetz steht, dass die Umsetzung praxistauglich gestaltet werden soll. Mit Blick auf die Praxistauglichkeit hat diese Verordnung aber überhaupt keinen Wert.
Dies gilt übrigens auch für Ihre Generalsekretärin Fahimi, die Arbeitgeber beschimpft und sagt, dass sie entweder zu blöd oder Gauner sind.
Daran sieht man, dass diese Dame offensichtlich noch nie produktiv gearbeitet hat, geschweige denn einen Betrieb geführt hat.
(Volkmar Halbleib (SPD): Sagen Sie halt, dass Sie keinen Mindestlohn wollen! Das wäre ehrlich gewesen!)
- Doch! Herr Halbleib, auch da sind Sie meilenweit von der Realität entfernt. Wo meinen Sie denn, dass Sie in Bayern irgendjemanden bekommen, der bei uns unter dem Mindestlohn arbeitet? – Keinen Menschen!