Das wird sehr rege und intensiv genutzt. Sie haben mit keinem Wort "Sport nach 1" mit der Vielfalt an Sportarbeitsgemeinschaften erwähnt.
Wir können viel im Breiten- und Leistungssport machen, wenn das die Schulen wollen. Die Förderung von Breiten-, Freizeit- und Leistungssport liegt in der Oberhoheit von Schulen, die Akzente setzen können. Sie haben den Ganztag erwähnt und völlig vergessen oder übersehen, dass wir dem Antrag mit der entsprechenden Änderung zugestimmt haben.
Das wurde einstimmig von uns auf den Weg gebracht. Wir haben den Antrag allerdings mit dem Hinweis versehen, dass nach den vorhandenen Erhebungen praktisch alle Ganztagsschulen in Bayern schon Sport
anbieten. Wir sind uns einig: Wir wollen dafür sorgen, dass das auch die künftigen Ganztagsangebote Sport haben. Sie haben viele schulinterne Initiativen nur mit einem winzigen Satz angetippt. Sie haben die bewegte Pause, den bewegten Unterricht und das bewegte Sitzen erwähnt. All das sind Inhalte einer hochkarätigen Lehrerausbildung und Lehrerfortbildung. Sie haben die Schulskikurse, die Sportfeste und etliches mehr nicht erwähnt.
Verehrte Kolleginnen und Kollegen, ich fasse zusammen: Die Schulen in Bayern verfügen über ein breites Sportangebot. Der Pflichtsport gehört selbstverständlich unabdingbar dazu. Das ist überhaupt keine Frage, darüber gibt es keine Diskussion. Das Profil des gesamten Sports mit Bewegungs- und Spieleinheiten außerhalb des Pflichtunterrichts gehört einfach dazu. Diese Vielfalt wollen wir auch in Zukunft sehen und pflegen. Manche Schulen wählen den Sport in der Tat als Profil. Andere Schulen wählen die MINT-Fächer, die Musik, die Kunst oder das Dramatische Gestalten als Profil.
Ich erwähne einen Antrag von Ihnen, in dem Sie behaupten, dass der Pflichtsportunterricht in den Grundschulen nicht erteilt werde. Der Pflichtsportunterricht wird eindeutig entsprechend der Stundentafeln erteilt. Das ist belegt. Wir können es nicht hinnehmen, dass Sie eine Sportqualifikation, die nicht im Top-Bereich der Laufbahn steht, herabwürdigen. Sie haben völlig ignoriert, dass wir die Fachlehrerausbildung Sport erheblich ausgeweitet haben. Das kann man nicht durchgehen lassen.
Frau Kollegin Stachowitz, mich würde die Untersuchung interessieren, auf deren Grundlage Sie behaupten, dass Bewegung, Spiel und Sport in Bayern eine nachrangige Rolle einnehmen. Diese Untersuchung müssen Sie mir zukommen lassen. Ich glaube, ich kenne die Untersuchungen im deutschsprachigen und angloamerikanischen Raum sehr gut. Bitte zeigen Sie mir diese Untersuchungen. Daran bin ich hoch interessiert. Ich behaupte im Gegenteil, dass Bayern das Schulsportland Nummer 1 ist, in dem die Bewegung, das Spiel und der Sport in einer hohen Qualität praktiziert werden, wenn man das vor Ort will und alle Register zieht. Dazu gehört natürlich auch die von Ihnen nicht erwähnte Kooperation mit den Vereinen. Ich habe mich kurz gefasst und bin am Ende.
Die Anträge der Opposition sind teilweise nicht realisierbar und schießen deutlich am Ziel vorbei. Sie sind schulorganisatorisch überholt. Deswegen haben wir sie abgelehnt und werden sie wieder ablehnen.
Davon ausgenommen ist der Antrag zum Ganztag, den ich schon erwähnt habe. Ansonsten wünsche ich Ihnen, auch den Kolleginnen und Kollegen von der Opposition, eine gute Bewegungszeit. In der Tat ist Sport mehr als die schönste Nebensache der Welt. Das sage ich auch aus bester Erfahrung und als jemand, der weiß, wie man das Wort schreibt. - Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit.
Danke schön, Herr Kollege Waschler. Sie dürfen sich noch nicht wegbewegen. Frau Stachowitz hat sich noch zu einer Zwischenbemerkung gemeldet. Bitte schön.
Herr Waschler, ich hätte gerne noch mehr ausgeführt. Sie haben acht Minuten Redezeit gehabt. Die Präsidentin war großzügig. Sie hat mich eine Minute länger reden lassen. Ihnen ist es jedoch vergönnt, alles darzustellen. - Der Sportindex weist aus, dass sich Bayern auf Platz 16 befindet. Das ist ganz klar. Sie wissen, wie viele Sportstunden im Jahr 1996 abgehalten worden sind und wie viele Schulsportstunden heute nicht abgehalten werden und nur auf dem Papier stehen. Daran kann man das schon belegen. Vielleicht können Sie es nochmal sagen, weil Sie so genau Bescheid wissen. Können Sie mir sagen, wie viel Geld "Sport nach 1" im Jahr bekommt?
Frau Kollegin, ich mache es jetzt so, wie es andere Kollegen gemacht haben: Wenn Sie weitere Informationen brauchen, wenden Sie sich an die Staatsregierung, die sich im Raum befindet.
Lassen Sie mich doch mal ausreden. Es gibt klare Regelungen bei "Sport nach 1". Aber Sie haben jetzt eine Frage gestellt, die man nur differenziert beantworten kann.
- Lassen Sie mich doch ausreden! Wenn Sie schon keine Ahnung haben, dann lassen Sie mich doch wenigstens erklären!
(Diana Stachowitz (SPD): Ich habe Ahnung! Sie haben keine Ahnung bei dem "Sport nach 1!" Ich finde, das ist ja nun wohl offensichtlich!)
(Volkmar Halbleib (SPD): Auch wenn er keine Ahnung hat? – Kerstin Schreyer-Stäblein (CSU): Er hat ja eine!)
(Volkmar Halbleib (SPD): Sie haben das gerade verwendet, Herr Kollege! Sie haben andere beschuldigt!)
legt, glaube ich, die Diskussion beredtes Zeugnis ab. Ich habe auf die Frage hin festgestellt, dass die Frau Kollegin eine unpräzise Frage gestellt hat,
weil sich hinter "Sport nach 1" mehrere Dinge verbergen. Bei "Sport nach 1" ist nämlich der komplette Bereich der Sportarbeitsgemeinschaften und der komplette Bereich der Stützpunkte "Schule und Verein" angesprochen. Selbst bei den Sportarbeitsgemeinschaften gibt es solche, die breitensportlich, solche, die freizeitsportlich und solche, die leistungssportlich anbieten. Bei den Stützpunkten für "Schule und Verein" gibt es intensive Kooperationen mit Sportfachverbänden. Auch hier weiß ich, wovon ich rede, weil ich selbst in einem Sportfachverband intensiv darauf achte, dass meine Sportart, nämlich die Leichtathletik, in irgendeiner Form vertreten ist. Wenn Sie die Verästelungen wirklich genau erfahren wollen, dann stehe ich Ihnen jederzeit sehr gern mit Rat, Tat und Information zur Verfügung.
(Diana Stachowitz (SPD): Sie wissen also nicht, was ein Sportverein bekommt, wenn er "Sport nach 1" macht?)
(Beifall bei der CSU – Hans-Ulrich Pfaffmann (SPD): Können Sie das nochmal wiederholen? – Diana Stachowitz (SPD): Danke, das haben wir gerade festgestellt!)
Danke schön, Herr Professor Waschler. – Die nächste Wortmeldung kommt von der Frau Gottstein. Bitte schön.
Sehr verehrte Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrter Herr Professor Dr. Waschler, erlauben Sie mir aufgrund eines gewissen Altersvorsprungs zu sagen: Das war ganz schön abgehoben, was Sie da gesagt haben.
(Beifall bei den FREIEN WÄHLERN und der SPD – Prof. Dr. Gerhard Waschler (CSU): Das ist mehr als ein Hauch von Überheblichkeit!)
- Ja, ich würde im normalen Sprachgebrauch sagen, das ist mir sehr arrogant vorgekommen. Aber das ist jetzt vielleicht unhöflich.
- Ich habe gesagt, mit einem gewissen Altersvorsprung! Jetzt warten wir ein bisschen, und Sie werden ein bisschen schlauer und vielleicht ein bisschen weniger abgehoben, und dann reden Sie vielleicht ein bisschen mehr von der Wirklichkeit.
(Beifall bei den FREIEN WÄHLERN und der SPD – Prof. Dr. Gerhard Waschler (CSU): Das gibt Ihnen auch nicht das Recht, hier solche Dinge zu sagen!)
Ich will jetzt keinen Sport mehr treiben. Aber ich erhebe zum Beispiel den folgenden Vorwurf. Ich bin Mitglied im Landessportbeirat und in dessen Bildungsausschuss. Dort habe ich mir neulich gedacht: Da sitzen wir stundenlang und diskutieren. Das könnte man viel einfacher haben, weil man hier entscheiden könnte, was nötig ist. Aber nein, wir haben eine zweite Ebene, wo nochmal viel Papier entsteht. Wir haben als FREIE WÄHLER schon sehr lange diese ganzen Anträge in der einen wie in der anderen Richtung mit eingefordert und initiiert. Deshalb stimmen wir natürlich ganz locker und mit voller Überzeugung zu. Da ist jeder Antrag richtig. Das entspricht der Wirklichkeit draußen, nicht das, was hier alles vorgestellt wird. Ich entschuldige mich wieder, aber mir kommt es schon so vor - vielleicht ist man als Professor so -, dass man oft oben nicht mehr weiß, was unten passiert. Ich war 36 Jahre lang eine kleine Lehrerin und habe dabei sehr wohl erlebt, was los ist.
Zum Antrag "Sportunterricht durch Sportfachlehrkraft...": Sie schätzen sich doch selber nicht wert! Keiner käme auf die Idee, Deutsch oder Mathematik von nicht voll ausgebildeten Lehrern unterrichten zu lassen.
Aber je kleiner das Kind ist, desto wichtiger ist das. Das wissen Sie doch. Sie wissen ja viel in diesem Bereich. Das sagen ja Ihre Titel usw.
Dann wissen Sie, dass ich für diese Sache ausgebildet sein muss. Da reicht es nicht, dass ich mich ein bisschen bewegen kann. Ich kann auch Ski fahren, aber ich kann es niemandem beibringen.
(Beifall bei den FREIEN WÄHLERN – Kerstin Schreyer-Stäblein (CSU): Vielleicht nimmt Sie der Herr Waschler ja mal mit!)