Wir müssen auch einmal einfach zur Kenntnis nehmen, dass es nicht darum geht, irgendwelche Gewerbeflächen anzubieten, die nicht erschlossen sind, sondern nur erschlossene Gewerbeflächen werden auch gut vermarktet werden können.
Deswegen kann ich Herrn Liess leider nicht zustimmen, der sagte, wir brauchten keine brachliegenden Gewerbeflächen. Wir brauchen an allen unterschiedlichen Ecken der Stadt erschlossene Gewerbeflächen, die wir vermarkten können, weil wir einen Vorrat brauchen.
Wir können nicht sagen: Die Leute kommen nicht, wenn sie in drei Jahren vielleicht ein erschlossenes Gewerbegebiet vorfinden, sondern die Leute kaufen, wenn sie anfangen können zu investieren. Das ist meistens nicht nach drei oder vier Jahren, sondern sie wollen sich entscheiden und dann auch anfangen. Insofern ist es überhaupt kein Problem, wenn auch einmal eine Zeit lang eine Gewerbefläche, die erschlossen ist, nicht sofort vermarktet wird.
Wir brauchen also Reserven. Das ist das Problem der Jahre vor 1995 gewesen, dass wir die Betriebe haben abwandern lassen müssen, weil wir keine erschlossenen Gewerbeflächen hatten, meine Damen und Herren!
Nun haben wir natürlich am Airport, im Technologiepark, in anderen Bereichen Gewerbeflächen ausgewiesen. Was ist denn der Erfolg? Dass es überall gute Ansiedlungserfolge gibt! Bei dem einen ist es mehr, bei dem anderen ist es weniger, weil es ja auch unterschiedliche Lagen gibt, was die verkehrsmäßige Anbindung betrifft. Die ist beim Bremer Industriepark im Moment noch nicht optimal, das muss man sagen. Die Hafenrandstraße wird jetzt erst fertig. Wenn die A 281 und die Weserquerung erst einmal fertig sind, dann ist das Gelände optimal erschlossen, meine Damen und Herren!
Deswegen kann man auch nicht verlangen, dass innerhalb von drei Jahren diese 87 Hektar vermarktet sind. Das ist ein Prozess, der sich natürlich über längere Jahre erstreckt. Ich sage auch, ich halte nichts davon, jetzt diese 87 Hektar innerhalb von neun Monaten zu erschließen. Natürlich hat das auch etwas mit der Vermarktung zu tun, aber wir müssen immer eine Reserve von zehn, 15 Hektar in den bestehenden Gewerbegebieten haben, um auf Anfragen direkt reagieren zu können.
Es ist natürlich auch nicht so, dass wir an jeder Ecke in der Stadt einen Technologiepark ansiedeln können. Dieses Gelände Bremer Industriepark in der Nähe eines größeren Arbeitgebers in dieser Stadt ist nicht geeignet für bestimmte Industriezweige. Es ist eben insbesondere für verarbeitendes Gewerbe gedacht, das auch einmal Schmutz und Emissionen macht. Ich finde, das ist ein großer Vorteil gegenüber anderen Standorten in der Umgebung, die nämlich auch alle in unseren kleinen Nachbargemeinden Gewerbeflächen anbieten, die allerdings immer lieber gern Gewerbe haben, das keinen Dreck und keinen Schmutz macht. Da haben wir einen großen Vorteil, deswegen ist es sehr wichtig, auch für diese Dinge etwas vorzuhalten und nicht alles in Hightech zu stecken.
Außerdem lenkt das natürlich nur von dem Punkt ab, dass der Bremer Technologiepark so gut angenommen wird, dass wir dringend Flächen brauchen. Das kann man fast bei jeder der Debatten, die wir über Wirtschaftspolitik führen, sagen, da muss sich etwas bewegen, und zwar auf die andere Seite der Autobahn! Darüber brauchen wir nämlich nicht mehr zu reden, ob wir da noch ein weiteres HightechGebiet einsetzen können.
Ich ziehe das Fazit: Die bisherige Ansiedlungspolitik beim Bremer Industriepark ist in keinster Weise ein Flop gewesen. Wir haben ein befriedigendes Ergebnis erzielt. Wir müssen eine gewisse Anzahl von Hektar an erschlossenem Gewerbegebiet dort vorhalten, damit wir reagieren können. Die WfG ist mit mehreren, über zehn weiteren Unternehmen, im Gespräch für weitere zehn bis 15 Hektar zu vermarktendes Gebiet. Das ist sehr gut, und wenn das vermarktet ist, bin ich auch der Überzeugung, dass wir dann auch den weiteren Bauabschnitt angehen können und weitere zehn bis zwölf Hektar erschließen werden. — Vielen Dank!
Herr Präsident, meine Damen und Herren! Ich bitte Sie doch um Verständnis, wenn Erschließung immer im Vorlauf zur Ansiedlung passiert! Deshalb muss erst einmal etwas Geld auf den Tisch gelegt werden, um etwas zu haben, was man anbieten kann. Die Zahlen hierzu stehen deutlich in dem Papier, das Ihnen vorliegt. Jetzt kommt die Bewertung. Was sind denn nun 45 Prozent? Das ist für mich dieses berühmte Beispiel mit dem halb vollen oder halb leeren Glas Wasser. Wieso sind denn 45 Prozent jetzt plötzlich nach Ihrer Meinung wenig? Sie müssen das doch bitte auf den Zeitraum beziehen, in dem dieses Gelände zur Verfügung steht, und dann die Ansiedlungserfolge bewerten! Ich meine, man darf den Blick nicht nur auf eine Gewerbefläche, die wir hier anbieten, richten, sondern man muss schon alle Flächen im Zusammenhang sehen. Das möchte ich gleich noch einmal beleuchten.
Das ist nun eindeutig so! Ich möchte in diesem Zusammenhang den Vorwurf eines mangelnden Engagements der WfG hier deutlich zurückweisen, weil nun gerade die Erfolge bei der Ansiedlung, der Vermarktung der zur Verfügung stehenden Gewerbeflächen hier, denke ich, in den letzten Jahren und Monaten für sich sprechen. Das weise ich also deutlich zurück! Ihre Vorstellung, Betriebe aus dem Holzhafen nun in Richtung Industriepark umzusiedeln, kommt mir ein bisschen albern vor. Immerhin sind das Betriebe, die über einen Wasseranschluss verfügen, wenn Sie das dann über die geplante Regattastrecke sicherstellen wollen, dann klappt das da sicherlich mit Holzbooten sehr gut.
Auch die Forderung, doch einmal zu schauen, könnte man nicht technologieorientierte Unternehmen in diesem Bereich ansiedeln! Ich sage Ihnen deutlich, keiner verhindert die Ansiedlung eines technologieorientierten Unternehmens in diesem Bereich. Das ist doch, denke ich, völlig klar, aber es ist doch das Besondere im Moment, dass wir in der Lage sind, eine Palette an Gewerbeflächen anzubieten.
Ich habe das hier im Zusammenhang mit der Diskussion um den Büropark Vahr auch schon einmal angesprochen, Sie haben es auch gesagt, die Namensgebung schafft doch die Identitäten. Technologiepark Universität, Büropark Oberneuland, das Güterverkehrszentrum, das auch mit dem Begriff Logistikzentrum belegt ist, der Gewerbepark Hansalinie, das, was sich um den Flughafen herum entwickelt mit Airport City, und viele andere Bereiche sind doch Musterbeispiele für eine Sortierung dieser Flächen über unterschiedliche Identitäten. Gerade dieses diversifizierte Angebot ist es doch, was auf eine differenzierte Nachfrage hier reagieren kann.
Das ist doch der Unterschied zu früher, als nur eine Fläche zur Verfügung stand, die dann insgesamt vollgelaufen ist, völlig unsortiert, dass wir eben heute sortieren können, entsprechend auch den Wünschen und Anforderungen der Unternehmen, die sich ansiedeln wollen. Da ist es doch wichtig, dass wir auch ein Gebiet dieser Qualität, wo wir eben Immissionen, Emissionen und ähnliches haben, anbieten können.
Da bin ich immer noch im Zweifel, warum Sie nun meinen, dass 45 Prozent Auslastung einer Fläche, die etwa 35 Hektar ausmacht — das ist ja quasi ein Jahreskontingent, was wir so an den Mann bringen —, die zur Hälfte voll ist, nun irgendwie negativ ist! Sie haben auch die Zahlen bekommen, dass weitere zehn Hektar, das war der Stand, als wir die Antwort gegeben haben, hier im Gespräch, in den Verhandlungen sind. Das sind inzwischen wiederum mehr. Da kann ich überhaupt nicht akzeptieren, dass die Vermarktung dieser Fläche überhaupt nicht gut läuft.
Ich drehe es völlig um und sage, wir sind in einer Gott sei Dank guten Situation der Vermarktung. Ich hoffe, dass wir weiterhin dieses differenzierte Angebot gestalten können, weil es an anderen Stellen zugegebenermaßen durchaus einen Tick schneller geht. Aber wir können doch nicht erwarten, dass alle Flächen in ihrer unterschiedlichen Qualität nun auch gleichmäßig schnell volllaufen, und seien Sie sicher, vor dem Hintergrund auch gewisser finanzieller Nöte werden wir die Weiterentwicklung dieses Techno
Vermarktungsprobleme, betone ich noch einmal, sehe ich, was den Industriepark angeht, überhaupt nicht, insbesondere, und das wurde deutlich angesprochen, mit der Perspektive der Schließung des Autobahnringes mit der A 281. Ich denke, dann werden diese Flächen dann noch hochwertiger zu vermarkten sein. — Schönen Dank!
Die Bürgerschaft (Landtag) nimmt von der Antwort des Senats mit der Drucksachen-Nummer 15/303 auf die Große Anfrage der Fraktionen der SPD und der CDU Kenntnis.
Herr Präsident, meine Damen, meine Herren! Die vorliegende Große Anfrage geht auf eine Kleine Anfrage, die die SPD-Fraktion im letzten Jahr gestellt hat, zurück, in der wir feststellen konnten, dass es bei den Ausbildungsplätzen im Hafen und im Hafenverkehrsbereich in Bremerhaven einen Rückgang von 437 Plätzen im Jahr 1994 auf nur noch 365 Plätze im Jahr 1998 gab.
In Bremen war bis zum Jahr 1997 ebenfalls ein Rückgang zu verzeichnen, 1998 gab es dann einen relativ geringen Aufschwung, so dass die Zahlen dort wieder ausgeglichen sind.
Daraus ergibt sich, dass man sich überlegen muss, auch in diesem Hause, was man tun will, damit Ausbildung im Hafen und im Hafenverkehrsbereich in noch größerem Maße erfolgt, als das bisher der Fall ist. Lassen Sie mich vielleicht vor dem Hintergrund, dass immer sehr kontrovers über den Containerterminal debattiert wird, eine Bemerkung dazu machen! Ich bin der Auffassung, dass es nicht sein kann, dass die Hafenwirtschaft ununterbrochen Ausbau, Weiterbau und öffentliche Infrastrukturmaßnahmen durch die öffentliche Hand finanziert fordert, dass sie aber nicht die entsprechenden Fachkräfte ausbildet, die dann letzten Endes auch in diesen Bereichen arbeiten können.