chen jetzt eine Schulreform und müssen nie wieder an Pisa und Iglu teilnehmen. Ich hoffe, er hat sich nur versprochen, denn das Gegenteil muss ja der Fall sein. Wir müssen den guten Anfang, den wir gemacht haben, dass Bremen sich an internationalen Studien beteiligt, natürlich weiterhin fortsetzen und auch an Iglu im Jahr 2006 teilnehmen.
Ich denke, auch der Bildungssenator hat daran Interesse, weil er doch sein persönliches Schicksal an das Jahr 2006 und auch an die weitere Veröffentlichung der kommenden Testergebnisse geknüpft hat. Nach der Veröffentlichung der Testergebnisse, Herr Rohmeyer, waren wir uns alle in der Aktuellen Stunde einig, dass etwas passieren muss, aber alles, was passiert ist, das ist Meinung der Grünen, bleibt weit hinter dem Notwendigen zurück. Die vorliegende Antwort des Senats ist ausführlich, das habe ich gesagt, ich habe mir aber gewünscht, dass sie in weiten Teilen wesentlich konkreter wird, zum Beispiel: Was passiert im Bereich Verzahnung von Kindergarten und Grundschule? Wie arbeiten künftig Grundschulen und Sekundarstufen Hand in Hand? Darauf, finde ich, ist die Antwort sehr unkonkret und auch sehr unverbindlich. Vieles sind Formulierungen, die wir schon in Deputationsvorlagen vor drei Jahren gelesen haben, und ich muss sagen, eigentlich hätte schon wesentlich mehr heute hier vorliegen können und auf den Weg gebracht worden sein von der großen Koalition.
Deshalb auch heute unser Antrag, der als eine Konsequenz aus Iglu, ich sage bloß eine Konsequenz aus Iglu, eine deutlich bessere, individuelle Förderung vom Kindergarten bis in die Sekundarstufe fordert! Aus Sicht der grünen Bürgerschaftsfraktion war und ist es richtig, an der Studie teilzunehmen, weil wir jetzt an vielen Punkten ganz genau wissen, wo wir große Qualitätsprobleme haben. Ich finde es auch richtig, dass wir 30 Experten in Grundschulen schicken – die grüne Bürgerschaftsfraktion hat dem auch im Haushaltsausschuss zugestimmt –, aber das kann aus unserer Sicht auch nur ein erster Schritt sein, denn es gibt immerhin 90 Grundschulen in Bremen und Bremerhaven, und Iglu macht deutlich, dass gerade auch die Sekundarschulen und Sekundarstufen darauf warten, überprüft zu werden. Deshalb sind wir sehr dafür, dass es einen Qualitäts-TÜV gibt – das firmiert auch unter dem Namen Schul-TÜV –, und aus grüner Sicht ist es wirklich wichtig, dass wir uns da mit anderen Bundesländern zusammentun, dass jetzt nicht jedes Bundesland einzeln losläuft und das Rad neu erfindet, sondern dass Bremen jetzt konkrete Schritte vornimmt und auch auf Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg in dieser Frage zugeht.
Die Veröffentlichung der Iglu-Ergebnisse war für Bremen kein schöner Tag, denn die Iglu-Studie machte deutlich, dass wir ein riesiges Qualitätsproblem an den Schulen haben. Zur Erinnerung die wesentlichen Testergebnisse: In Bremen kann jeder fünfte Grundschüler Texte kaum erfassen. Im deutschen Durchschnitt liest jeder zehnte Grundschüler sehr schlecht. Fast die Hälfte der Bremer Viertklässler weist deutliche Rechtschreibprobleme auf. Ein Viertel der Schüler hat erhebliche Defizite in Mathematik. Der Anteil der Kinder mit guten bis sehr guten Lernleistungen ist nur halb so hoch wie in anderen Bundesländern, beispielsweise Bayern und Baden-Württemberg. Die Anfänge einiger Probleme der Sekundarstufe zeichnen sich bereits in der Grundschule ab. Kinder aus Migrantenfamilien liegen am Ende der Klasse vier deutlich hinter den Kindern aus deutschen Familien. Wer allerdings meint, vielleicht wie Herr Tittmann, der sich ja vorhin gemeldet hat, die Bremer Bildungsmisere liegt nun an den Migrantenkindern, und man könnte hier wieder ausländische Mitbewohner diffamieren,
der ist ziemlich schief gewickelt, denn wenn man die Kinder aus der Statistik herausnimmt, Herr Tittmann, dann schneiden wir nur um fünf Punkte besser ab, und das macht den Kohl auch nicht mehr fett. Damit bleiben wir auch auf dem letzten Platz.
Hessische Migrantenkinder, und das ist eine traurige Tatsache, lesen im Durchschnitt besser als die Bremer Kinder, die aus deutschen Familien stammen. Das zeigt, dass gerade in Hessen ein sehr gutes Programm zur Förderung der Migrantenkinder läuft. So etwas würden wir in Bremen auch gern viel mehr machen, bloß der Senat! Wir warten auf solche konkreten Programme. Wir können also feststellen, am Ende der vierten Klasse haben wir eine nicht unerhebliche Zahl von Kindern, die dem Unterricht ab Klasse fünf nur schwer folgen können. Um diesen Kindern mit Blick auf ihr zukünftiges Berufsleben und ihre Bildungsbeteiligung realistische Chancen im System der weiterführenden Schulen zu eröffnen, ist eine besondere Förderung der Kinder bereits in der Grundschule dringend geboten, und nicht erst in der Grundschule, es muss schon im Kindergarten gefördert werden. Die Länder, die bei Iglu und auch bei Pisa gut abschneiden wie England, die Niederlande und Schweden, haben ihre Kinder bereits konsequent im Kindergarten individuell gefördert und auch die Fachkräfte in Kindergärten und Schulen wesentlich besser ausgebildet. Damit erzielen sie auch auf Dauer bessere Ergebnisse.
Wir brauchen für Bremen einen Bildungsrahmenplan, der seinen Namen auch wirklich verdient. Darauf warten wir hier auch wirklich schon sehr lange. In Bremen ist aus unserer Sicht in dieser Frage viel zu wenig passiert. Die verbindliche Verzahnung von Kindergärten und Grundschulen, wo bleibt sie denn, liebes Bildungsressort, liebe Jugendbehörde? Wir merken davon bisher herzlich wenig.
Aus unserer Sicht ist es ein Muss, die Sprachstandserhebung vorzuziehen. Es reicht nicht aus, die fünfjährigen Kinder einen Sprachstandstest machen zu lassen und daran Sprachförderkurse anzuschließen, wenn dann nur noch, wie im letzten Jahr, neun Wochen Zeit bleiben bis zur Einschulung. Wir sagen: früher anfangen, die Kinder länger fördern und damit letztendlich auch bessere Ergebnisse erzielen und den Kindern Bildungsvoraussetzungen – –.
Nein, Herr Pietrzok! Der Senat sagt, er kann sich im Augenblick nicht vorstellen, die Kinder früher zu fördern. Das finden wir falsch. Wir sagen, die 500 000 Euro für jeden Jahrgang sind gut investiertes Geld. Damit verbessern wir entscheidend die Bildungschancen unserer Bremer Kinder.
Auch die Sekundarstufe ist gefordert, die Lesemotivation der Schülerinnen und Schüler zu erhalten beziehungsweise zu steigern. Iglu hat festgestellt, dass erfolgreiche Schulen unbedingt ein umfassendes Konzept der Leseförderung brauchen, und zwar vom Kindergarten über die Grundschule bis in die Sekundarstufe hinein. Dazu gehören Lehrer, die vorlesen, Lesen in allen Fächern und Disziplinen, eine Ausbildung auch für Lehrer in der Lehrerausbildung. Leseintensivkurse sind gut, meine lieben Kolleginnen und Kollegen, aber ein Leseintensivkurs in Klasse zwei reicht nicht aus, um dauerhaft das Lesen in der Schule stärker zu fördern. Lesen muss bis in Klasse zehn intensivst fortgesetzt werden.
Das ist auch richtig, dann können Sie unserem Antrag auch zustimmen, Frau Kollegin! In der Sekundarstufe ist für eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern aber auch eine Förderung der mathematischen Kompetenz für die weitere schulische Entwicklung dringend erforderlich. Deshalb fordern wir den Senator auf, zusätzliche Maßnahmen zur Stärkung der mathematischen und natur
wissenschaftlichen Kompetenzen zu ergreifen. In Bremerhaven, finde ich, ist das sehr positiv, dass jetzt alle Sekundarstufen das Programm Sinus aufnehmen. Für alle zwölf Sekundarstufen in Bremerhaven wird dieses Programm eingeführt. Es ist ein Modellprojekt, das gerade den Mathematikunterricht stärker in den Vordergrund rücken soll. Dort werden mathematische Kompetenzen sehr gut und sehr sinnvoll entwickelt. Das wünschten wir uns auch für Bremen, dass das in die Fläche ausgeweitet und mit den neuen Lehrplänen stärker verzahnt wird.
Die Schüler haben nach Klasse vier großes Interesse, das ist ein wesentliches Ergebnis von Iglu, an Naturwissenschaften, aber wenn sie in Klasse fünf kommen, finden Sie keinen entsprechenden Unterricht vor, der ihre Neugier aufnimmt.
Jetzt hat der Präsident mich leicht aus dem Konzept gebracht, aber das macht nichts. Ein Anblick kann einen völlig verstören!
Liebe Kolleginnen und Kollegen, um es kurz zu machen, wir finden, der Senat hat noch eine ganze Menge zu tun nach der Veröffentlichung der IgluErgebnisse. Alles, was er uns bisher vorgelegt hat, ist mehr als dürftig. Ich finde, der Senat kann sich nicht darauf zurückziehen, dass er vor drei Jahren Pisa-Sofortmaßnahmen auf den Weg gebracht hat. Wir sagen, es muss deutlich mehr passieren. Auch Iglu muss Konsequenzen haben, die über die Einführung von Ganztagsschulen – die finden wir sehr richtig – noch deutlich hinaus gehen. Wir müssen ein Förderkonzept entwickeln, das in den Kindergärten ansetzt und die Kinder praktisch durch die Schule begleitet. Nicht die Kinder sind schuld an den schlechten Lernergebnissen, es ist der Unterricht, und es sind auch die Lehrer und der Bildungssenator, der sich fragen muss, was er besser machen kann, um den Kindern ihre Bildungschancen zu eröffnen, die sie verdienen. – Danke!
Herr Präsident, meine Damen und Herren! Die Untersuchung, über die wir hier sprechen, stammt aus dem Jahr 2001.
Wir sind heute im Jahre 2004, das heißt also, dass in der Zwischenzeit eine ganze Menge passiert ist. Die Untersuchungsergebnisse waren niederschmetternd, Frau Stahmann hat es geschildert. Ich möchte nicht ihre ganzen Analysen wiederholen, die ich voll teile und die auch überhaupt nicht strittig sind. Vielleicht sollte man noch etwas ergänzen. Liebe Kollegin Stahmann, Sie haben zum Schluss die Lehrkräfte erwähnt. Die Untersuchung aus 2001 weist leider auch für die Lehrkräfte ein verheerendes Ergebnis auf. Sie stellt ein schlechtes Zeugnis aus: geringe Fortbildungsbereitschaft, geringe Teamfähigkeit, keine Methodenvielfalt et cetera.
Ich finde die Antwort des Senats übrigens sehr umfangreich und auch sehr detailliert. Ich werde Ihnen gleich mit einigen Zitaten belegen, dass Ihre Fundamentalkritik nicht fair gewesen ist, Kollegin Stahmann. Ich glaube, Sie wissen das auch. Ich gehe nicht auf alle Punkte ein, sondern ich suche mir die Punkte heraus, die ich unter die Überschrift „Konsequenz“ stelle: Konsequenzen aus Iglu, Konsequenzen, um die Qualität des Unterrichts zu verbessern, denn das ist unstrittig, die Qualität muss verbessert werden. Es ist aber seit 2001 sehr viel passiert.
Die Zahl der Unterrichtsstunden in Deutsch und in Mathematik in der ersten und zweiten Klasse ist erhöht worden. Wir haben den Englischunterricht mit zwei Stunden eingeführt. Die Ausweitung der verlässlichen Grundschule ist in der letzten Bürgerschaftssitzung Thema gewesen. Mittlerweile werden alle Grundschulen, die eine höhere Anmeldezahl als 90 Prozent haben, und das sind sehr viel mehr, als viele Kritiker zur Einführung der verlässlichen Grundschule gedacht haben, zu 100 Prozent zu verlässlichen Grundschulen umgewandelt. Natürlich, völlig richtig, die Einrichtung von Ganztagsschulen im Grundschulbereich geht rasant voran!
Mein Kollege Pietrzok und ich machen im Moment mit den Bildungs- und Sozialdeputierten eine Tour durch die Grundschulganztagsschulen, die es schon gibt und die in spe. Wir sehen auch, was für ein Schwung bei der Entwicklung eines Schulprogramms durch die Schulen geht. Als Letztes waren wir im Baumschulenweg. Dort wird mit zwei Dritteln der Schüler, und das ist in einem sehr bürgerlichen Stadtteil, im Sommer ins Ganztagsprogramm gestartet. Die Lehrer werden nachmittags unterrichten, und es wird sich rasant schnell viel verändern. Das merken wir, und es weht auch ein frischer Wind durch die Kollegien.
Das hat übrigens nichts mit Alter zu tun, um das deutlich zu sagen, sondern das hat etwas mit der Einstellung und der Annahme der Ergebnisse von Iglu und auch mit der Frage nach Konsequenz zu tun. Ich fordere Sie auf, diejenigen, die hier eben ein bisschen heiter gelacht haben, sehen Sie sich die Schulen an, und nehmen Sie ernst, was da passiert! Ich ziehe meinen Hut vor den Kolleginnen und Kollegen, die auch in den Fünfzigern jetzt anfangen
umzustrukturieren, gerade an so einer Grundschule wie am Baumschulenweg oder wie am Buntentorsteinweg, wo wir ebenfalls letzte Woche waren.
Davor waren wir in der Andernacher Straße in einem sehr schwierigen Quartier in Tenever. Was dort in den Kollegien konzeptionell und an Schulprogramm geleistet wird, verdient unsere Bewunderung und eigentlich nicht so eine gewisse der Nichtwissenheit oder der Unkenntnis geschuldete Häme.
Sprachstandserhebung schon im Vorschulbereich – ich gehe aber gleich auf Ihre Kritik noch einmal mit Zitaten aus der Großen Anfrage ein –, flächendeckende, standardisierte Überprüfung der Lesekompetenz am Ende der Jahrgangsstufe eins, Leseintensivkurse im zweiten Jahrgang, Leseclubs an jeder Schule! Ich weiß, wovon ich rede, und ich bedanke mich bei dieser Gelegenheit auch beim Parlament, das die Leseinitiativen, die Bremer Leselust sehr intensiv unterstützt. Wir wissen alle, wie wichtig diese grundlegende Fertigkeit ist. Spezielle Förderkurse für Schülerinnen und Schüler mit Lese-Rechtschreib-Schwäche, auch die greifen. Wenn wir heute die Menschen, die Schülerinnen und Schüler und vor allem die Eltern fragen, dann hören wir, dass sie froh und dankbar sind, dass jetzt ein ganz konkretes Programm wirkt und dass der Lernerfolg nicht dem Zufall überlassen wird, wie es vielleicht noch vor Jahren gelaufen ist. Ich komme zu den Vorkursen für Sprachanfänger mit Migrationshintergrund. Natürlich ist das ein Problem, und dem müssen wir uns auch stellen. Die IgluUntersuchung hat ja gezeigt, dass Kinder mit Migrationshintergrund am Ende der Grundschulzeit deutlich hinter Kindern liegen, die Deutsch als Muttersprache haben. Einen Punkt möchte ich noch erwähnen, den ich ebenfalls nicht aus den Augen verlieren möchte, denn es ist die Förderung von Kindern mit besonderer Begabung. Auch hier ist ein wissenschaftlich untermauertes Konzept entwickelt worden. Die Fortbildungen an den Schulen laufen unter der Überschrift „Heterogenität“, also Arbeiten mit Gruppen mit unterschiedlichen Kindern, die ganz unterschiedliche Voraussetzungen mitbringen. Vergleichsarbeiten werden weiter geschrieben. Das läuft still und friedlich vor sich ab. Die Ergebnisse werden in die Schulen gespiegelt, es wird darüber gesprochen, und auch hier stellt sich wieder die Frage nach der Konsequenz. Es wird geschaut: Was bedeutet das für unsere Schule, dass wir in dem und dem Punkt anders liegen als Schulen in einem vergleichbaren sozialen Umfeld? Nicht zu vergessen die Projektmittel, die es gibt zur Senkung der Wiederholerquote, ein Programm,
von dem ich erwarte, demnächst eine Auswertung zu bekommen! Aus den Schulen hören wir, dass dieses Programm greift. Geld wird nicht mit der Gießkanne, sondern erfolgsorientiert verteilt. Wie gesagt, meine Überschrift ist „Konsequenz“!
Ich komme zu dem Punkt Elementarbereich, Frau Stahmann, und jetzt beziehe ich mich auf Sie. Ich habe gelernt, wir haben alle durch Pisa und Iglu gelernt, „auf den Anfang kommt es an“. Sie haben gesagt: Da ist nichts passiert, da wünsche ich mir mehr, oder da ist noch nichts in Gang gekommen. Ich zitiere mit Genehmigung des Präsidenten aus der Großen Anfrage, die sagt auf die Frage, was denn nun tatsächlich in den Kindergärten in Bremen und Bremerhaven passiert ist: „In beiden Stadtgemeinden“, ich rede über den Kindergartenbereich, „wurden Sprachförderprogramme, familienunterstützende Maßnahmen, insbesondere für Familien mit Migrationshintergrund, Projekte zur Systematisierung des Übergangs vom Kindergarten in die Schule und Qualifizierungs- und Fortbildungsprogramme initiiert und durchgeführt.“ Man kann ja nicht erwarten, wir wissen ja, was für lange Abläufe es gibt, dass sofort alles sichtbar besser wird. Wir werden aber bald die nächsten Untersuchungen haben, und dann werden wir ja sehen!
Der nächste Punkt, den Sie kritisiert haben, Frau Stahmann, ist, dass die Sprachstandserhebungen zu spät erfolgen! Hier heißt es in der Antwort des Senats in der Tat, die Fünfjährigen sind das Ziel gewesen, aber hier heißt es: „Flächendeckende Untersuchungen sind für Kinder ab dem dritten Lebensjahr zurzeit nicht realisierbar und in diesem Umfang nicht beabsichtigt. Allerdings ist im Zusammenhang mit der Einführung individueller Lernentwicklungsdokumentationen geplant, auch die Kompetenz der Kinder und deren Entwicklung ab Eintritt in den Kindergarten festzustellen und zu beschreiben. Dem Sprachvermögen wird dabei eine zentrale Rolle beigemessen.“ Das ist ein Schritt. Rom ist nicht an einem Tag erbaut worden, und in Deutschland hat sich die Erkenntnis, wie wichtig die Kindergärten in der Entwicklung der späteren Schülerinnen und Schüler zu bewerten ist, leider jetzt erst durchgesetzt.
Ich komme zum Schluss, meine Damen und Herren! Die größte Aufgabe ist und bleibt die Verbesserung der Qualität an den Schulen. Das trifft die Grundschulen genauso wie die anderen Schularten. Die Lehrkräfte müssen zu Kooperation und Teamarbeit motiviert und verpflichtet werden. Bremen hat sich auf einen Weg gemacht, auf den Weg aus dem Iglu-Dilemma gemacht, und das ist richtig. Dieser Weg ist lang, ich habe es gesagt.
Die Aufgaben, die noch vor uns liegen, möchte ich kurz umreißen. Erster Punkt: Kindergarten, KTH und Schule müssen weiter und enger zusammenarbeiten. Zweiter Punkt: Wir müssen die Schulleitungen stärken. Dritter Punkt: Das Schuldatenschutzgesetz muss überarbeitet werden. Vierter Punkt:
Schulprogramme müssen entwickelt werden. Das passiert bei den Pilotschulen, bei den Best-PracticeSchulen. Das muss aber weitergehen. Fünfter Punkt: Das Landesinstitut für Schulen muss auf seine Leistungsfähigkeit hin überprüft werden. Wir haben ja gerade im Haushalts- und Finanzausschuss die Mittel dafür freigegeben. Sechster Punkt: Ganztagsschulen müssen weiterentwickelt werden. Ich möchte auch, dass wir das Tempo mindestens beibehalten, obwohl ich weiß, wie schwierig das finanziell ist, und siebter Punkt: Die Lehrerarbeitszeit muss überarbeitet werden.
Wir werden die Probleme nicht zudecken, meine Damen und Herren, sondern lösen. Dafür tragen wir die Verantwortung. Ich finde, die Antwort auf die Große Anfrage zeigt, dass das Thema und angemessen ernst genommen wird, und im Prinzip, Frau Stahmann, weiß ich, dass Sie auch anerkennen, dass eine ganze Reihe von positiven Entwicklungen vor sich geht. Natürlich ist es unsere Aufgabe zu treiben, Sie als Opposition und wir als Regierungsfraktion, dass es noch schneller geht, und deshalb freue ich mich weiter auf eine gute Zusammenarbeit mit Ihnen. – Danke schön!
Herr Präsident, meine Damen und Herren! Vieles ist schon gesagt worden, und, liebe Frau Kollegin Stahmann, liebe Frau Kollegin Hövelmann, wir sind uns auch in vielen Punkten sehr einig.