Wer das Gesetz zur Änderung besoldungs- und beamtenversorgungsrechtlicher Vorschriften (Druck- sache 17/206) unter Berücksichtigung der soeben vorgenommenen Änderungen in erster Lesung beschließen möchte, den bitte ich um das Handzeichen!
Im Übrigen nimmt die Bürgerschaft (Landtag) von dem Finanzplan der Freien Hansestadt Bremen (Druck- sache 17/205), von der Mitteilung des Senats (Druck- sache 17/257) und den Berichten des staatlichen Haushalts- und Finanzausschusses (Drucksache 17/ 343 und 17/344) Kenntnis.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, damit wären wir an das Ende unserer Haushaltsberatungen 2008/2009 gekommen. Bevor ich die Sitzung schließe, meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, möchte ich mich, möchten wir uns, glaube ich, gemeinsam von jemandem verabschieden, der gestern auf dem Titelblatt des Weser-Kuriers mit dem Chef der UNO zu sehen war, per Handschlag: von Willi Lemke.
Herr Senator, es war ein schönes Bild! Wir können stolz darauf sein, dass wir in Bremen solch gute Botschaften bekommen haben!
Meine Damen und Herren, wir verabschieden heute einen Mann von der Senatorenbank der Bürgerschaft, der aber bald wieder auf einem Abgeordnetenstuhl hier im Hause seinen Platz einnehmen wird. Willi, das ist so ein Prädikat, meine Damen und Herren, nicht nur im Sport geworden, genauer im Fußball, sondern auch in der Politik. Willy Brandt der eine, Lemke der andere,
beide schätzten sich und waren befreundet. Meine Damen und Herren, ich kann mich noch gut erinnern, als das Parteibüro der Sozialdemokraten in der Findorffstraße eröffnet wurde, Willi Lemke war noch Sekretär der Partei. Willy Brandt kam zur Eröffnung, es spielte eine Blaskapelle. Das ist schon lange her, aber ich kann mich noch gut daran erinnern.
Willi Lemke nimmt nun seine Aufgaben als neuer UN-Sonderberater für Sport wahr. Seine Wertschätzung ist eine große Ehre für die Freie Hansestadt Bremen, den obersten Sportpolitiker auf politischem Feld unter uns zu haben. Ich frage mich nun, sehr geehrter Herr Senator, ob ein UN-Sonderberater protokollarisch über dem Bürgerschaftspräsidenten steht, aber das werde ich noch herausfinden, Herr Senator.
Lemke und prädestiniert ihn für das hohe internationale Amt, für den Weltsport. Meine Damen und Herren, in München die Bayern zu schlagen und die Meisterschale zu holen, ist das allergrößte, hat Willi Lemke einmal gesagt. Und dieses Triumphgefühl kostete er 2004 in Zügen aus.
Seine zukünftigen Erfahrungen, das ahnt Willi Lemke selbst, dürften andere sein, könnten auch wehtun. Ich nenne nur das aktuelle Konfliktthema China-Tibet.
Aus 25 Jahren Praxis in Politik und Sport, eines, Willi Lemke, wissen wir jedoch, dass er sich für nichts zu schade ist. Besonders in seiner Zeit als Bildungssenator ging er regelmäßig an das Rednerpult, um dem Parlament treu und geduldig Rede und Antwort zu stehen. Willi Lemke ist ein Mann der Großen Koalition, aber darin hat gerade er es immer nicht leicht gehabt.
Als verantwortlicher Schulpolitiker bewegte er sich häufig zwischen extremen Polen, und in Sachen Pisa, Herr Lemke, war es nicht gerade einfach, die „rote Laterne“ hochzuhalten. Auf der anderen Seite hat er viele eigene Akzente gesetzt. Im Fußball wie in der Politik gilt er als Anstoßer, agil, umtriebig, wenn es sein muss, unbequem. Sein Ehrgeiz war, alle Schulen in Bremen und Bremerhaven von innen zu kennen. Er setzte vielfach auf unkonventionelle Lösungen, wenn er seine reichhaltigen Kontakte ausnutzte und Schulen von Sponsoren profitieren konnten. Und vergessen wir nicht seine Amtszeit: Eine Auszeichnung fiel in seine Amtszeit, die Auszeichnung als Stadt der Wissenschaft.
Willi Lemke wird uns fehlen, aber wiederum auch nicht, weil er wieder in dieses Haus kommen wird. Im Namen der Bremischen Bürgerschaft wünsche ich, wünschen wir ihm alles Gute für seine neue weltumspannende Aufgabe. Wir werden von ihm hören, da bin ich mir ganz sicher, denn auch das ist ein Markenzeichen von Willi Lemke: Die Lust, mit Öffentlichkeit und Medien umzugehen. – Herzlichen Dank, Herr Senator Lemke!
Meine Damen und Herren, damit schließe ich die Sitzung des Landtages. Ich unterbreche die Sitzung für etwa 5 Minuten, und dann treffen wir uns wieder, nur die Bremer. Ich verabschiede die Kolleginnen und Kollegen aus Bremerhaven!