Ich habe es auch schon damals gesagt, für mich stehen eigentlich vier zentrale Forderungen im Vordergrund: Wir brauchen deutlich mehr Ausbildungsplätze, da muss im Ausbildungspakt deutlich mehr vereinbart werden, und zwar auch deswegen, weil wir doppelte Abiturjahrgänge zu bewerkstelligen haben. Wir werden deutlich mehr junge Menschen haben, die auf den Arbeitsmarkt streben, als es in der Vergangenheit der Fall war. Vor diesem Hintergrund möchte ich auf ein Problem hinweisen, worüber wir in der Arbeitsdeputation schon häufiger gesprochen haben: Es gibt einen sogenannten seltsamen, nicht aufklärbaren Bewerberschwund. Wir stellen in der Großen Anfrage fest, dass wir auf der einen Seite 350 eingetragene Ausbildungsverhältnisse weniger haben. Gleichzeitig gibt es angeblich 1 200 Bewerber und Bewerberinnen weniger, haben aber 1 400 Schulabgängerinnen und Schulabgänger mehr.
Kein Mensch weiß im Moment, wo sie geblieben sind. Wir wissen nicht, ob diese Menschen eine Perspektive auf dem Ausbildungsmarkt gefunden haben und nur in unserer Statistik nicht auftauchen oder ob sie tatsächlich verloren gegangen sind, denn es hält sich leider beständig das Gerücht, dass Jugendliche, die als nicht ausbildungsfähig eingestuft und auch nicht als ausbildungssuchend gezählt werden, damit aus der Statistik herausfallen. Ich möchte das bitte im Rahmen des Ausbildungsbündnisses geklärt haben, denn für mich stehen die Menschen im Mittelpunkt, die eine Ausbildung suchen, und nicht Statistiken.
Zweite Herausforderung, das ist hier auch schon angesprochen worden: Wir brauchen mehr Chancen für Altbewerber und Altbewerberinnen. Wir haben knapp 3000 junge Menschen, die im Jahr ihres Schulabschlusses keinen Ausbildungsplatz gefunden haben. Auch hier müssen vermehrt Anstrengungen unternommen werden, weil wir es uns nicht leisten können, dass sie perspektivisch ohne Berufsabschluss dastehen.
Dritte Herausforderung: Das Übergangssystem muss reformiert werden. Jugendliche, die keine Chance auf einen Ausbildungsplatz hatten, müssen in den berufsvorbereitenden Maßnahmen deutlich mehr auf einen künftigen Ausbildungsplatz hin qualifiziert werden, und sie müssen auch deutlich mehr die Chan
Letzter Punkt: Was meiner Auffassung nach zusätzlich im Ausbildungspakt vereinbart werden muss, ist – das macht unser Antrag deutlich –, dass sich der Pakt dem geschlechtsspezifischen Berufsverhalten von jungen Frauen und jungen Männern widmen muss. Obwohl Frauen die besseren Schulabschlüsse machen – wir wissen das gemeinsam –, landen sie häufig in den klassischen Frauenberufen, die schlecht bezahlt sind. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels in den technischen und naturwissenschaftlichen Berufen werden sie aber gerade dort gebraucht. Auch die Wirtschaft sagt uns immer wieder, dass sie dort gebraucht werden. Wir haben dazu hier einen Antrag vorgelegt, und wir bitten um Zustimmung. – Herzlichen Dank!
Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen! Eine gute Berufsausbildung ist der Schlüssel für den Einstieg ins Arbeitsleben und zugleich die Grundlage für den Aufstieg durch eigene Leistung. Deshalb finden wir es auch sehr wichtig, dass dieses Thema hier heute zur vorgerückten Stunde noch diskutiert werden kann. Dennoch sind Sie wahrscheinlich damit einverstanden, dass ich auch im Sinne der fortgeschrittenen Zeit versuche, meinen Redebeitrag kurz zu halten.
Insgesamt sind ja schon sehr viele Fakten, die auch in der Antwort auf die Anfrage benannt worden sind, hier zutreffend zusammengefasst worden. Ich will mich also darauf beschränken, die Punkte zu benennen, die aus unserer Sicht in der Zukunft bearbeitet werden müssen! Zum einen wird in naher Zukunft gerade durch G 8 die Zahl der Schulabgängerinnen und Schulabgänger des Gymnasiums, der Abiturienten, stark zunehmen. Niedersachsen hat das schon erlebt, dass es darüber auch eine breite Debatte gegeben hat. Wir müssen aber natürlich auch insgesamt sehen, dass wir hier auch in den Ausbildungsmärkten entsprechend darauf reagieren. Insgesamt ist es da sehr wesentlich, sich auch Gedanken zu machen, wie man einen Jahrgang, der deutlich stärker sein wird, als man es bisher vermutet hat, im Jahr 2012 dann auch entsprechend in den Ausbildungsmarkt integrieren kann, weil wir vermuten, dass es eine verstärkte Nachfrage geben wird.
Im Augenblick sehen wir, dass die Zahl derjenigen, die Ausbildungsplätze suchen, nicht zunimmt, die Zahl der Ausbildungsplätze auch insgesamt abnimmt. Eine große Leistung ist dabei auch durch die ––––––– *) Vom Redner nicht überprüft.
Ausbildungsbetriebe im Land Bremen erbracht worden. Dafür sind wir an dieser Stelle auch noch einmal ausdrücklich dankbar.
Dies ist in der letzten oder in dieser Woche noch einmal deutlich geworden, da hat eine große Bremer Tageszeitung auch noch einmal dargestellt, welche Unternehmen sich besonders engagieren von den größeren Unternehmen und im Jahr 2010 Ausbildungsplätze vergeben. Ich finde, das zeigt auch, dass das Engagement der Wirtschaft in unserem Land hier sehr groß ist, und auch dies begrüßen wir sehr.
Was allerdings schade war, ist, dass aus dieser Übersichtsdarstellung wiederum einmal nicht deutlich geworden ist, dass der überwiegende Teil der Ausbildungsplätze gerade in mittelständischen und kleinen Unternehmen vorgehalten wird. Insofern wäre vielleicht eine Anregung auch an die Kolleginnen und Kollegen der schreibenden Zunft, dies noch nachzutragen und auch dies mit einer entsprechenden Übersicht abzubilden.
Die Problematik der Altbewerberinnen und Altbewerber ist hier schon angesprochen worden. Auch da wird es in Zukunft darum gehen, dass wir zunächst einmal genauer analysieren, wo diese Personen eigentlich im Ausbildungssystem verbleiben. Wir haben das oft diskutiert. In den Zahlen, die uns vorliegen, sind zum Beispiel auch Personen enthalten, die etwa Zivildienst leisten. Das muss natürlich bereinigt werden, um sich auch wirklich ein Bild machen zu können über die Möglichkeiten dieser Personen und auch die Zahl der Personen, die wirklich den Zugang zum Ausbildungsmarkt dann in der entsprechenden ersten Runde nicht gefunden haben. Wir glauben überdies, das ist ein Punkt, der uns immer wieder auffällt, auch die Qualifikation der Schulabgänger ist hier schon angesprochen worden, viele Betriebe müssen neben der Ausbildung Qualifizierungsmaßnahmen anbieten oder die Auszubildenden müssen dies in Anspruch nehmen, da muss die Schule wirklich auch qualitativ besser arbeiten. Wir wollen uns darauf konzentrieren auch mit unserer Bildungspolitik, dass zukünftig jeder Schulabgänger auch in der Lage ist, wirklich eine Ausbildung im Ausbildungsmarkt auch aufzunehmen, also ausbildungsfähig ist. Da bedarf es weiterer Anstrengungen auch im Bildungsbereich.
tem verbleiben. Wir glauben, dass es in Zukunft eine Anstrengung sein muss, sich darauf zu konzentrieren, dass betriebsnahe Alternativen ermittelt werden zu diesen rein schulischen Ausbildungen. Diese haben sich aus unserer Sicht zum Teil deshalb nicht bewährt, weil die Abgängerinnen und Abgänger dieser Ausbildung eben dann nicht die Möglichkeit haben, wirklich in den Betrieben des ersten Arbeitsmarktes unmittelbar Fuß zu fassen. Auch da glauben wir, dass man stärker daran arbeiten muss, wirklich auch betriebsnah Alternativen aufzubauen.
Lassen Sie mich noch einen Punkt ergänzen! Wir haben hier verbunden noch einen Antrag zur Beratung zum geschlechtertypischen Berufswahlverhalten, dem wir auch zustimmen werden, das darf ich hier auch sagen. Gleichwohl warne ich an dieser Stelle noch einmal davor, bestimmte Berufe und Tätigkeiten als, Frau Schön hat es eben angesprochen, schlecht bezahlte Frauenberufe hier auch zu diskriminieren. Ich glaube, es muss insgesamt darum gehen, dass allen beruflichen Tätigkeiten insgesamt Wertschätzung entgegengebracht wird. Es geht uns nicht darum, hier einzelne berufliche Tätigkeiten zu diskriminieren oder zu diskreditieren, ich habe auch Sie nicht so verstanden, aber es passiert eben relativ schnell, wenn man sich eines solchen Vokabulars bedient. Deshalb würde ich darum bitten, dass wir genau dieses Thema – ich bekomme das Signal, dass meine Redezeit zu Ende ist, jedenfalls interpretiere ich es so – sehr sinnvoll auch in den nächsten Monaten noch weiter bearbeiten können. Wir unterstützen diese Initiative sehr gern. – Herzlichen Dank!
Leider Gottes zeigt sich ja nun die Wertschätzung in unserer materialistisch ausgerichteten Welt auch an der Bezahlung, und insofern glaube ich, dass, wenn hier von schlecht bezahlten Arbeitsplätzen geredet und gesagt wird, dass sie sich möglicherweise auch nicht so sehr der genügenden Wertschätzung erfreuen, dann ist das gar nicht so verkehrt.
Ich wollte zu unserem Antrag sprechen. Ich darf meine Kollegin Frau Schön zitieren, sie hat hier vorhin
Frau Böschen, Entschuldigung! – gesprochen in der Frage des Unterrichts, und das setzt sich noch in viel stärkerem Maße fort in der Frage des Berufswahlverhaltens. Wir stellen immer wieder mit Erstaunen fest, dass es immer noch dieselben Top Ten der gewählten Ausbildungsberufe gibt, und das Jahr für Jahr trotz aller Aufklärungen, Bemühungen und auch angesichts der Tatsache, dass Frauen für sich eigentlich auch in Anspruch nehmen, nicht nur dazuzuverdienen, sondern eine eigenständige Existenz aufzubauen.
Hartnäckig sind bestimmte Berufe wie Frisörin, Verkäuferin und Büroberufe weiterhin vorn als die am allermeisten gewünschten und gewählten Berufe bei den Mädchen. Bei den Jungen sind es etwas mehr, der Kfz-Mechaniker gehört natürlich dazu, es ist ein etwas breiteres Spektrum, aber da ist es immer noch eine große Aufgabe, nicht in diesem Bereich jetzt die Mädchen zwangsweise irgendwohin umzulenken. Man wird nicht ein Mädchen, das unbedingt Frisörin werden möchte, dazu zwingen können, Zerspanungsmechanikerin zu werden, aber es dahin aufzubrechen, dass es den Jugendlichen aufzeigt, den Jungen wie den Mädchen, welches sehr breite Spektrum an möglichen Berufen es gibt, um auch ihre Interessen und ihre Neigungen zu wecken, um dann hier einen Beruf zu finden, der den eigenen Eignungen und Neigungen besser entspricht als das, was man sich so generell vorgestellt hat, darum geht es.
Nun versuchen wir dies ja schon eine ganze Zeit mit dem Girls’ Day und Ähnlichem, mit mäßigem Erfolg, muss man ja sagen. Wir haben auch ein Chancengleichheitsprogramm aufgelegt, bei dem es darum geht, in stärkerem Maße insbesondere Frauen für naturwissenschaftliche und technische Berufe und auch für höhere Positionen zu gewinnen.
Ich möchte in diesem Zusammenhang auch darauf hinweisen, dass die Verdienstunterschiede zwischen Männern und Frauen und gerade die hier in Bremen, die Frau Motschmann ja vorhin so wortreich beklagt hat, natürlich auch damit zusammenhängen, dass zu wenige Mädchen und Frauen hier in Bremen die Möglichkeiten und Chancen nutzen, die die immer noch gut bezahlten Industrieberufe in Bremen bieten, und sich stattdessen in großer Zahl in den schlecht bezahlten Dienstleistungsberufen wiederfinden. Es ist auch ein Beitrag zur Gleichheit der Verdienstchancen von Mädchen, Frauen, Jungen und Männern, Frauen mehr für gewerblich-technische Berufe zu interessieren.
gen Aufgaben von Pflege und Betreuung und auch von Erziehung von Kindern, da uns ansonsten möglicherweise ein Pflegenotstand droht und dies auch wichtig im Zusammenhang mit dem Unterricht für Jungen und Mädchen ist, wenn Jungen und Mädchen weibliche und männliche Lehrer, Sozialpädagogen und so weiter erleben. Ich sage noch einmal dazu – das habe ich auch schon in der Frage der Ausbildung bei den Altenpflegern gesagt –, es wird da auch die Voraussetzung sein oder dazugehören, dass diese Berufe besser bezahlt werden.
Ich gehe davon auch genauso wie Sie, Herr Kastendiek, aus, dass die Bremer Vereinbarung oder, wie Sie es nennen, der Ausbildungspakt fortgesetzt wird. Ich finde, dies ist eine lohnende und wichtige Aufgabe, auch deswegen, weil die Betriebe selbst ein hohes Interesse daran haben müssen, sich geeignete Fachkräfte zu sichern. Ich weiß, dass viele Betriebe sagen, wir würden gern Mädchen zum Beispiel als Zerspanungsmechanikerin oder Mechatronikerin oder so ausbilden. Wenn Mädchen in diese Ausbildungsberufe gehen, sind sie häufig auch sehr erfolgreich, und deshalb bitten wir um Zustimmung zu diesem Antrag. Dies wäre auch ein Betrag zur Sicherung des Fachkräftebedarfs in der bremischen Wirtschaft. – Vielen Dank!
Sehr geehrter Herr Präsident, meine Damen und Herren! Ich mache es kurz! Für einen Stadtstaat wie in Bremen ist die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze einfach nicht hoch genug, das habe ich in meinem ersten Redebeitrag deutlich gemacht, da sich auch viele Jugendliche aus dem Umland hier in unserem Stadtstaat bewerben. Eine Zahl der Ausbildungsplätze, die rechnerisch gerade einmal die Zahl der Ausbildungsplatzsuchenden abbildet, ist dann eben nicht ausreichend, und schon daran hat der Ausbildungspakt bislang nicht viel geändert.
Jetzt soll ein zusätzlicher Beschluss gefasst werden, der bei beabsichtigter Fortschreibung dieser Bremer Vereinbarung noch ein besonderes Augenmerk auf einen Punkt lenkt, der hier schon angedeutet wurde, dass das geschlechtertypisch eingeschränkte Berufswahlverhalten von jungen Frauen und Männern stärker Berücksichtigung findet. Das, finden wir, ist zwar ein wichtiges Thema, aber im Zusammenhang mit dieser Bremer Vereinbarung wahrscheinlich nur eine heiße Luftnummer. Insofern können wir uns bei diesem Antrag nur enthalten. – Vielen Dank!
Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich will es auch kurz machen! Frau Schön, wenn Sie schon kritisieren, dann sollten Sie sich die Mühe machen zuzuhören, nicht nur, wenn Redner anderer Fraktionen hier vorn stehen, sondern generell an der Stelle! Die Hausaufgaben, die der Senat machen muss, beziehen sich nicht auf die Schaffung von Ausbildungsplätzen. Das, was Sie mir unterstellt haben, da sollten Sie schon zuhören, wenn Sie kritisieren, sondern ich habe gesagt, der Senat muss – Ja, Sie wundern sich, oder? Sie haben gut aufgepasst – schauen, wie er die Verwaltungskosten reduziert. Das halten wir als Aufgabe aufrecht, das wird hier sehr schlank beantwortet, und auch die Frage der Erfolgskontrolle. Auch das ist gerade bei Qualifizierungsmaßnahmen, die außerbetrieblich organisiert werden, keine Aufgabe der Betriebe, sondern da haben der Senat und die Verwaltung eine Aufgabe. Das ist genau der Punkt, den ich kritisiert beziehungsweise als Hausaufgabe formuliert habe, und das ist nicht naturbedingt, sondern sachlich berechtigt an der Stelle. Von daher, Frau Schön, das nächste Mal einfach zuhören! Bei Frau Nitz fällt mir manchmal wie bei vielen Vertretern der Linksfraktion eigentlich gar nichts ein. Wie viele Ausbildungsplätze hätten Sie denn gern? Eine Überdeckung der Ausbildungsquote von 100 Prozent, 150 Prozent? Nennen Sie einmal eine Zahl! Das würde mich einmal interessieren, denn wenn Sie sagen, das, was wir hier haben, dass wir rechnerisch mehr Ausbildungsplätze haben als die Nachfrage ergibt, ist so. Wir merken in einzelnen Bereichen auch, dass zum Teil auch junge Menschen nicht die Qualifikation mitbringen, und da müssen wir doch herangehen, statt hier einfach zu sagen, es gibt nicht genügend Ausbildungsplätze, unserer Auffassung nach müssen es mehr sein, und wir brauchen daher staatliche Regelungen. Mit solchen staatsmonopolistischen Ansätzen kommen Sie nicht weiter, ich glaube, dass sie auch nicht zielführend sind. Was den Antrag der Regierungsfraktionen angeht, enthalten wir uns. Wir halten das Thema vom Grundsatz her für richtig, sind aber der Auffassung, dass man da viel früher an dieser Problematik anpacken muss. Wenn man das erst bei der Frage nach den Ausbildungswegen beantwortet, dann ist es, glaube ich, zu spät. Man muss es früher in den Schulen in Angriff nehmen. Das ist auch das, was wir von Handwerksbetrieben immer wieder hören, wenn wir uns mit denen unterhalten, dass insbesondere der Kontakt zwischen den Schulen in der achten und neunten Klasse und den Ausbildungsbetrieben, wenn es Praktika gibt, nicht ausreichend ist, dass man zwar diese Kontakte formal abarbeitet, aber dass hier zu wenig inhaltlicher Austausch stattfindet. ––––––– *) Vom Redner nicht überprüft.
Ich finde, da müsste man eigentlich eher herangehen oder man müsste darangehen, wie man es schafft, Schülerinnen und Schüler insbesondere mit Migrationshintergrund ohne Schulausbildung, ohne Schulabschluss zu erreichen, damit man diese Quote herunterbekommt. Das sind, glaube ich, die entscheidenden Punkte, deswegen hätten wir es begrüßt, wenn die Koalition einen solchen Antrag hier vorgelegt hätte. Da hätten wir sicherlich mit fliegenden Fahnen gesagt: Jawohl, richtiger Ansatz! Das hier finden wir zwar einen wichtigen Punkt, aber in dem Zusammenhang nicht angemessen, deswegen werden wir uns enthalten. – Herzlichen Dank!
Sehr geehrter Herr Präsident, meine Damen und Herren! Die Bremer Vereinbarung ist erfolgreich und muss fortgesetzt werden, da sie gute Ergebnisse erzielt hat. Für die Stadt Bremen, kann man sagen, meldet die Agentur für 2009 mehr Ausbildungsplätze als Bewerberinnen und Bewerber, also kein Problem? Ich glaube, das ist zu kurz gegriffen, und ich möchte keine Anleihe bei den LINKEN machen. Es geht auch nicht um mehr Ausbildungsplätze als solches, sondern es geht darum, dass wir versuchen müssen, in der Bremer Vereinbarung erfolgreich die Interessen derjenigen, die einen Ausbildungsplatz suchen und die Interessen derjenigen, die Ausbildungsplätze anbieten, übereinander zu bringen. Das findet im Moment noch nicht statt. Die Debatte, die auch hier leider wieder durchgeklungen ist, geht darum, wer eigentlich Schuld an der Tatsache hat, dass Auszubildende nicht die entsprechende Ausbildungsreife haben, wie man so schön sagt. Sind es die Schulen? Sind es die Eltern? Sind es die Jugendlichen selbst? Ich mache darauf aufmerksam, dass wir es uns geleistet haben, in dieser Gesellschaft 15 Jahre lang jungen Leuten, und zwar einer große Anzahl von jungen Leuten, zu sagen: Wir brauchen euch nicht. Ihr könnt euch bewerben, so lange, wie ihr wollt, wir wollen euch nicht. Wenn ihr keinen Schulabschluss habt, braucht ihr euch auch gar nicht mehr zu bewerben. Wir dürfen uns da nicht wundern, wenn diese jungen Leute heute sich sehr schwer damit tun, Bewerbungen zu schreiben und wenn das Angebot da ist, zu sagen, ich gehe doch lieber in eine vollschulische Ausbildung, da habe ich auch eine Chance, und dann habe ich auch nicht den Ärger und diesen Frust. Ich will nicht sagen, dass es eine Rechtfertigung ist, das zu tun. Ich finde aber, wir haben auch die Aufgabe, dass wir diesen jungen Menschen erklären: Wir wollen anders damit umgehen, ihr habt eine echte Chance. Wenn ihr euch bewerbt, bekommt ihr nicht einfach nur eine Absage, sondern wir sagen euch, wenn ihr euch bewerbt und Defizite habt, dann