Kollege Wagner, ich würde es Ihnen einfach einmal empfehlen. Sie haben völlig recht – klar, wir müssen uns Gedanken machen. Ob Sie mein erster Ansprechpartner sind, wenn ich wissen will, was ich besser machen darf, das würde ich jetzt einmal zur Seite stellen. Aber ich glaube, wenn wir beide ein Problem haben, dann haben wir es gemeinsam. Vielleicht sollten wir uns gemeinsam therapeutische Hilfe besorgen, wenn es um die Frage geht, wie man sich irgendwo benimmt; denn Sie haben gerade wieder einen eindrucksvollen Beweis dazu geliefert.
Zur Frage meiner Äußerung zur Bundeskanzlerin will ich zugestehen – da haben Sie völlig recht, und ich bedanke mich bei den GRÜNEN, dass sie mir die Möglichkeit geben –, dass man bestimmte Sachen sagt und bestimmte nicht. Das, was ich gegenüber der Kanzlerin gesagt habe, war jedenfalls in der persönlichen Form so nicht akzeptabel. Ich habe mich deshalb auch auf schriftlichem Wege bei der Bundeskanzlerin – dazu hat es Ihres Antrages nicht bedurft – schon vor Wochen entschuldigt. Ich sage auch, dass das gutgetan hat.
Meine Damen und Herren, vielleicht kann ich Ihnen ein gutes Beispiel sein. Kollege Al-Wazir, Sie sind die letzten Wochen, z. B. am Dienstag wieder, in diesem Parlament gerügt worden. In der vorletzten Plenarsitzung sind Sie gerügt worden. Versuchen Sie es doch auch einmal mit einer Entschuldigung. Das ist unglaublich befreiend, kann ich Ihnen sagen.
Es ist manchmal auch ganz gut. Wenn man sagt, man hat sich dort schlimm benommen, tut es auch gut, Gutes gesagt zu haben. Ich glaube, Ihnen sollte es auch einmal wieder gut gehen. Sagen Sie es doch einmal. Sie hätten eine gute Möglichkeit.
Meine Damen und Herren, ich habe die Zettel dabei. Ich gebe sie Ihnen. Wenn man die Masse und die Qualität der Beleidigungen der letzten Jahre sieht, dann sind Joseph
Martin Fischer und die grüne Partei – da merkt man auch ein bisschen die Herkunft – eigentlich ein wirkliches Beispiel dafür, wie man sich danebenbenimmt. Daran sollte man sich kein Beispiel nehmen.
Meine Damen und Herren, aber Sie haben völlig recht. Wenn wir auf die Umfragen kommen – Kollege Wagner hat es gesagt –, geht es natürlich darum, was Umfragen überhaupt sind. Umfragen sind Momentaufnahmen von Stimmungen, unbestritten. Sie wissen auch genauso wie wir – das haben Sie schon erlebt –, dass Bundespolitik und Landespolitik gar nicht so häufig differenziert werden. Wir sind der Hoffnung, dass eine Differenzierung in einem Wahlkampf möglich ist, indem wir zeigen, dass nicht nur die Akzeptanz und die Zufriedenheit mit den Leistungen der Hessischen Landesregierung in den letzten drei Jahren gestiegen sind, sondern wir auch eine ganze Menge für dieses Land getan haben.
Die Auseinandersetzungen mit Ihnen gehen wir natürlich gern an. Kollege Al-Wazir ist seit elf Jahren Fraktionsvorsitzender in diesem Parlament. Das muss vielleicht etwas damit zu tun haben, dass er in diesem Land noch nicht regieren konnte. Er ist deshalb auch beliebtester Politiker. Lieber Kollege Al-Wazir, das ist für mich jetzt klar: Sie sind der Favorit zur nächsten Landtagswahl. Kollege Schäfer-Gümbel ist jetzt eigentlich abgemeldet.
Wer so beliebt ist wie Sie, muss das Land eigentlich in den nächsten Jahren führen. Sie haben die Favoritenrolle. Ich drücke die Daumen, dass Sie diese Favoritenrolle das erste Mal nach elf Jahren – es sind dann 13 Jahre – auch ins Ziel führen. Sie sind der Favorit, wie im Fußball. Sie sind Kickers-Offenbach-Fan. Sie wissen, was es heißt, zu leiden. Das stimmt. Wenn Sie sich genauso erfolgreich entwickeln wie die Offenbacher Kickers,
dann ist mir nicht ganz bange um uns. Das muss ich ganz ehrlich sagen. Ich glaube, dann hat Schwarz-Gelb noch eine gute Chance.
Ich habe einmal das Wahlgesetz ausgedruckt. Ich bitte um Entschuldigung, wir hatten gerade kein Ökopapier, ich habe es auf normalem Papier ausgedruckt. In den Paragrafen des Wahlgesetzes ist alles geregelt: wann der Wahltag ist, wie das Wahlverfahren abläuft. Das Wort „Umfrage“ kommt dort gar nicht vor. Da geht es nur um die Wahl.
Herr Kollege Schäfer-Gümbel, wir können uns an die letzte Wahl erinnern. Bei den letzten Wahlen haben wir einigermaßen fair miteinander gestritten, wie das abgehen muss. Dann werden wir diese Auseinandersetzung annehmen und schauen, wie das Ganze ausgeht.
Meine Damen und Herren, zum Schluss aber will ich sagen: Was wäre denn, wenn Rot-Grün in diesem Lande die Mehrheit bekommt? Eigentlich muss es ja Grün-Rot heißen, denn Herr Al-Wazir ist der Lieblingskandidat der Menschen. – Was würde dann passieren?
Al-Wazir würde Ministerpräsident. Schäfer-Gümbel müsste sich dann einen Vizeplatz aussuchen, irgendwo im Kabinett, aber das würde klappen.
Kickers Offenbach würde per Gesetz der Aufstieg in die zweite Liga verordnet, denn anders würde es nicht funktionieren.
Meine Damen und Herren, ich glaube, die Menschen wollen nicht erleben, was passiert, wenn Sie regieren, wenn wirtschaftliches Wachstum durch ökologischen Glauben ersetzt wird. Man sieht, was in Rheinland-Pfalz zurzeit passiert. Dort haben Sie die Möglichkeiten.
Dort bauen Sie 2.000 Lehrer ab. Dort machen Sie jedes Infrastrukturprojekt kaputt und bringen Rheinland-Pfalz wirtschaftlich weiter nach hinten. Meine Damen und Herren, wir lassen uns gerne an diesen Vergleichen messen.
Ich freue mich auf die Landtagswahl und bin mir sehr sicher, Herr Kollege Wagner, da werden wir nicht nur über Ihr oder unser Benehmen sprechen, sondern über die wahre Leistung dieser Landesregierung. Darauf freue ich mich. – Vielen Dank.
Vielen Dank. Herr Kollege Rentsch, das mit den Offenbacher Kickers, das haben wir hier oben nicht so wahrgenommen. Wir stehen zu allen hessischen Vereinen – ich meine, das sollte für das ganze Haus gelten –, auch zu den Offenbacher Kickers. Ich bin da neutral, das wissen Sie.
Dann wurde uns hier berichtet, es wäre mehrfach „arroganter Schnösel“ dazwischengerufen worden, als Herr Kollege Rentsch gesprochen hat.
Wir haben das nicht gehört. Ich weise aber darauf hin: Wenn wir das hören würden, dann würden wir es rügen. Deshalb bitten wir alle, die sich vielleicht überlegen, das noch dazwischenzurufen, sich in der Zukunft zurückzuhalten,
Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich will damit beginnen, dass es nicht zu erwarten war, dass wir hier eine ernsthafte Auseinandersetzung über Wahlumfragen usw. führen. Es ist auch klug, wenn das alle Beteiligten in ihren Gremien tun.
Aber ich will hier schon sagen, dass es mich überrascht hat, mit welcher Häme und Überheblichkeit die Kollegen Rudolph und Wagner angetreten und aufgetreten sind. Lieber Kollege Wagner, ich sage Ihnen – –
Ja, auch das habe ich erwartet. Herr Kollege Wagner, wenn Sie in Richtung der FDP mit einer solchen Arroganz herüberrufen, es sollte keiner zu früh verzweifeln, dann wissen wir alle, warum Sie zwölf Jahre lang bequem auf den Oppositionsbänken Platz genommen haben. Mit dieser Arroganz werden Sie auch noch weitere zwölf Jahre prima dort Platz finden.
Herr Kollege Wagner, da hilft Ihnen auch der Titel der Premiumopposition nichts. Das ist so etwas wie die goldene Ananas. Diesen Titel sollten Sie auch weiterhin behalten.
Insofern bin ich über Ihren Beitrag froh, denn der hat gezeigt, mit welcher Überheblichkeit Sie hier an den Start gehen.
Meine Damen und Herren, der Kollege Peuser hat vorhin dazwischengerufen „Hochmut kommt vor dem Fall“. Deswegen wären alle klug beraten, sich diesen Umfrageergebnissen nicht mit Hochmut zu nähern.